„Max Schumann“ – den Namen gab es hier in letzter Zeit häufig zu lesen: Top20 Megavalanche Alp d’Huez, Top10 Trek Bike Attack, King of Plose… man darf denke ich sagen, dass der Kerl ziemlich gut Fahrrad fährt. Aber was für eines eigentlich? Ein Fatmodul Ant. Manch einer, der einen bekannten, größeren Sponsor erwartet hätte, wird sich an dieser Stelle vielleicht verwundert fragen: Warum? Wer ist Fatmodul?

Um die Frage zu beantworten, haben wir uns zusammen mit Max und dem Entwickler des „Ants“, Dirk Lüde, das Bike einmal näher angeschaut. Oder, um es mit Max‘ Worten zu sagen: „Wir begaben uns in den Keller des ANTwicklers.“ Die 2010er Serienversion des Bikes hatten wir schon im Fahrbericht und kamen damals zu folgendem Fazit:

„Aggressiver Preis trifft gute Ausstattung und heraus kommt das Fatmodul EC 02 Ant. Der Rahmen ermöglicht ein breites Aufbau- und Einsatzspektrum im Sinne eines All Mountain Bikes, während die gewählte Ausstattung an manchen Stellen Schwächen offenbart. Dennoch muss sich das “Ant” nicht vor den Größen des All Mountain Segments verstecken – es ist nicht nur günstig, sondern auch gut.“

Das stimmt bis heute – und dennoch weicht Max‘ Arbeitsgerät deutlich von dem damals getesteten Bike ab. Das liegt zum einen am Aufbau, der durch weitere Sponsoren beeinflusst wird, zum anderen aber daran, dass es sich beim Rahmen um einen von zwei Prototypen des 2012er Modells handelt. Dieser sieht auf den ersten Blick seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich, doch nach dem Gespräch mit Dirk steht fest: Dieser Rahmen soll konsequent und gründlich weiter entwickelt werden.

Rahmen

Bei 1.87m fährt Max einen Rahmen in Größe M. Statt des serienmäßigen Schwarz findet sich bei diesem Prototypen gebürstetes Aluminium, welches mit weißen Decals und glänzendem Klarlack klasse aussieht. Ob diese RAW-Option in Serie zu haben sein wird, steht leider noch nicht fest – Schwarz wird es aber definitiv wieder geben.

Fangen wir an der Front an: Das Steuerrohr des Ants wurde überarbeitet und ist nun leichter und steifer – mehr im Audio von Dirk.

[audio:http://www.mtb-news.de/news/wp-content/uploads/2011/09/fatmodul-ant_steuerrohr.mp3]

Ein Sprichwort heißt: „Man sollte heute schon an morgen denken, denn sonst wird man morgen mal an gestern denken!“ Das stimmt, und deshalb ist der 2012er ANT Rahmen schon für die Sattelstützen der Zukunft vorbereitet. Rock Shox Stealth und Kind Shock LEV heißen die Kandidaten, die das Problem der Zugführung bei Teleskopstützen lösen. Ein Loch am unteren Ende des Sitzrohres harmoniert perfekt damit und macht weniger Aufwand bei der Wartung.

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Der Steg zwischen den Sitzstreben war bei bisherigen Versionen ziemlich nah am Reifen, was bei großvolumigen Mänteln dazu führen konnte, dass kleine Steinchen hier anschlugen. 2012 ist das Problem behoben, was Max mit dem sehr dicken Continental Rubber Queen demonstriert.

[audio:http://www.mtb-news.de/news/wp-content/uploads/2011/09/fatmodul-ant-sitzstreben.mp3]

Aluschrauben sehen nicht nur schön aus, sondern drücken auch noch das Gewicht. 2012 kommen sie überall zum Einsatz.

[audio:http://www.mtb-news.de/news/wp-content/uploads/2011/09/fatmodul-ant-schrauben.mp3]

Breite Schuhe, Kurbel mit niedrigem Q-Faktor oder einfach nur lange Füße? Wer dazu neigt, mit den Fersen an den Kettenstreben zu schleifen, der freut sich über die neuen Frästeile am Horst-Link des Rahmens: Sie sorgen für 10mm mehr Platz links und rechts, am seitlichen Profil ändert sich nichts und auch die Kette wird nicht lauter.

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Neu ist auch die X12-Steckachse: Damit lässt sich das Rad dank in den Ausfallenden sitzenden Führungen schnell ein und ausbauen, außerdem ist das von Syntace entwickelte System schön steif und leicht. 180mm Bremsscheiben können jetzt ohne Adapter mit Postmount-Bremszangen verbaut werden.

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Insgesamt finden sich am Rahmen also viele clevere Lösungen – und 200g leichter ist er auch noch geworden. Der Federweg liegt übrigens laut Prüfstand nicht bei den ursprünglich angegebenen 140mm, sondern bei 152mm.

Federung
Anders als am Serienbike fährt Max eine längere Gabel. Die SR Suntour Durolux mit 160mm Federweg passt gut zu den 152mm am Heck und sorgt außerdem für einen flacheren Lenkwinkel. Im Allround-Einsatz fährt Max die DUROLUX RCA 20QLC 160, geht es mehr bergauf verbaut er auch mal eine DUROLUX TAD 20QLC mit 12-16cm Federweg. Passend dazu wird der Hinterbau von einem Suntour RS Epicon AM LODP kontrolliert, der dank Plattform für schnelle Sprints sorgt.

Antrieb
Da das Ant sowohl für reine Abfahrtsrennen als auch für kombinierte Uphill/Downhill-Races herhalten muss, wird hier ab und an gewechselt: Für ersteres kommt ein 36er Kettenblatt mit einer 77Designz Freesolo Kettenführung zum Einsatz, im Alltag ist an der Shimano SLX-Kurbel aber die Kombination 22 – 36 – Syntace Bashguard verbaut.

Die Gänge werden mit Shimano XT Schaltwerk und SLX Umwerfer gewechselt, die XT-Kette (HG93) wandert auf einer 11-34er XT Kassette auf und ab. Um die Kette auch bei 2 Kettenblättern an Ort und Stelle zu halten, fährt Max schon einen Prototypen der neuen Bionicon C-Guide OEM-Version. Sie besteht komplett aus Kunststoff und läuft leicht und leise, verrichtet ihre Funktion aber einwandfrei.

Laufrad & Bremse

Bei Tragepassagen und Sprints freut sich Max über ein leichtes Laufrad. Die EX1750er Laufräder stellen für ihn den besten Kompromiss aus Gewicht und Haltbarkeit dar, sie müssen nicht sonderlich oft gewartet werden und stecken das meiste weg. Als Allround-Reifen kommt ein Continental Rubber Queen drauf, für Downhill-Rennen aber auch gerne mal Schwalbes Muddy Mary. Im Uphill beim King of Plose setzte er hingegen auf ultraleichte Continental Race Kings.

Und wie wird das ganze Geschoss verzögert, wenn es erstmal auf Tempo ist? Auf den Fotos war noch eine gut gebrauchte Avid Elixier verbaut, inzwischen sorgen aber Formula The One mit 203mm vorne und 180mm hinten für die richtige Bremspower bei gleichzeitig niedrigstem Gewicht.

Fahrerkontakt

Ein breiter Lenker gibt Selbstvertrauen, sollte aber nicht zu schwer sein. Von Syntace gibt es deshalb den Vector Carbon in satten 740mm, geklemmt wird er von einem Superforce Vorbau in kurzen 45mm Länge. Komplettiert wird das Cockpit durch Syntace Screw-on Grips. Wo es Sinn macht, verwendet Max eine Crank Brothers Joplin Teleskopstütze, beim Bikebergsteigen spart er mit einer Syntace P6 Gewicht. Geht es nach fi’zi:k, so ist Max eine Schlange: Der Tundra 2 ist „Made for Snakes“ – in jedem Fall stabil genug für Sprungeinlagen und komfortabel genug für lange Tage im Sattel. Und wo stehen die Füße? Auf neuen Crank Brothers 5050 3 Pedalen aus Aluminium – Composite Mix.

Und das Gewicht? 13,15kg ohne Teleskopstütze und mit Rubber Queens.

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  1. benutzerbild

    Gr_Flash

    dabei seit 09/2010

    Interessanter Bericht, zeigt auch, dass die günstigeren Teile von Shimano scheinbar absolut wettbewerbstauglich sind.

  2. benutzerbild

    TWIERTZ

    dabei seit 12/2015

    Wann kann man das Rad / Rahmen denn eigentlich kaufen?

  3. benutzerbild

    umtreiber

    dabei seit 06/2003

    gibts in München (und Umgebung) jemanden der den 2011er Rahmen mit ner 160er Gabel fährt?

  4. benutzerbild

    c-racer

    dabei seit 08/2011

    Weiss jmd welche Vorbaulänge / Lenkerbreite Schumanns Bike hat? smilie

  5. benutzerbild

    Tyler1977

    dabei seit 04/2008

    gibts in München (und Umgebung) jemanden der den 2011er Rahmen mit ner 160er Gabel fährt?

    Ein Kumpel von mir fährt eines mit 160er BOS Deville.
    Ihm gefällt es, mir ist der Hinterbau der Gabel etwas unterlegen und kommt deutlich schneller an seine Grenzen.

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