Andix - von Kolumbien nach Feuerland

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
22.06. 20:00 Hostal Cafecito in Cuenca, 2500m


Auf dem Weg nach Cuenca gibts durchaus stattliche Mountainbikes zu sehen. Der reichliche vorhandene Federweg wird hier allerdings etwas zweckentfremdet eingesetzt, um die Mami zum Gemüsemarkt zu bringen.


Cuenca, ...


...die bisher mit großem Abstand schönste Stadt in Ecuador.


Und auch die süßeste. Um die Plaza Mayor reiht sich ein Leckerlistand an den nächsten. Perfekt zum Kalorienspeicher auffüllen.


Es gibt auch endlich wieder mal "richtiges Essen", statt immer nur Hühnchen mit Reis.


Wir legen im Hostel mal ein bisserl die Beine hoch. Luxus ist angesagt, nach so vielen Campingnächten.
 
22.06. 20:00 Hostal Cafecito in Cuenca, 2500m


Auf dem Weg nach Cuenca gibts durchaus stattliche Mountainbikes zu sehen. Der reichliche vorhandene Federweg wird hier allerdings etwas zweckentfremdet eingesetzt, um die Mami zum Gemüsemarkt zu bringen.


Cuenca, ...


...die bisher mit großem Abstand schönste Stadt in Ecuador.


Und auch die süßeste. Um die Plaza Mayor reiht sich ein Leckerlistand an den nächsten. Perfekt zum Kalorienspeicher auffüllen.


Es gibt auch endlich wieder mal "richtiges Essen", statt immer nur Hühnchen mit Reis.


Wir legen im Hostel mal ein bisserl die Beine hoch. Luxus ist angesagt, nach so vielen Campingnächten.
Well done, Stuntzi :D
 
Videos direkt anschauen geht bei mir auch nicht - Computer sagt nein!
Erst lädt er die Datei runter, dann öffnet sich der Standard-Player...

Das Sturmvideo ist schon beeindruckend!!! Alter Münchner! :eek:

...und was verdammt nochmal war jetzt die K(n)ack-Ursache? ;)
 
23.06. 20:00 Plaza Mayor in Cuenca, 2500m


Ruhetag in Cuenca: Ist echt mal wieder schön, die Vorzüge einer "Ersteweltstadt" zu geniessen. Du gehst in ein ansprechend eingerichtetes Restaurant und setzt dich an einen sauberen Tisch. Ein Kellner im Anzug kommt und bringt die eine große Speisekarte. Wenig später erscheint das Essen, schön angerichtet, auf sauberen Tellern, einfach "ganz normal" eben. Das ist genau wie mit den heissen Duschen... sowas weiss man erst wieder zu schätzen, wenn man mal ne Zeit lang darauf verzichtet hat. Und da red ich jetzt nicht von Fertignudeln im Zelt auf dem Campingkocher, natürlich ist das rudimentär. Aber die "Restaurants" in den Bergdörfern in Ecuador sind halt auch etwas speziell. Normalerweise streift man da etwas verloren dreinblickend durch die dreieinhalb Gassen, bis einen irgendeine Indio-Oma an einen nichtssagenden Betonschuppen mit grober Holztür verweist. Innen siehts aus wie ein finstrer Geräteschuppen mit nem Tisch und ner Holzbank. Irgendwo von weiter hinten kommt die speckige Küchenmama angewackelt und offeriert das Menü des Hauses: lauwarmes Hühnchen mit Reis, davor noch ne Suppe mit Kuhfüssen, Nescafe-Pulver, weitere Auswahl gibts keine. Klar ist das irgendwie anders und lustig und komisch und der halbe Witz am Reisen, aber nach zwei Wochen "Dorfdiät" kommt dir ne Pizzeria und ein richtiger Cappuccino vor wie ein Geschenk des Himmels ;-).


So viel "Ruhetag" ist der Ruhetag für mich dann allerdings doch nicht: Vor vier Wochen hat mein USB-Nabendynamo-Ladegerät (der Forumslader) die Grätsche gemacht. Seither halte ich mich mit Steckdosen über Wasser. Kein Problem in Kolumbien oder Ecuador, aber später in Peru oder Bolivien wirds energietechnisch sicher etwas düsterer. Was ist kaputt? Laut meiner Vor-Ort-Meinung und der Ferndiagnose des Erfinders hats aus unerfindlichen Gründen eine der Pufferzellen erwischt. Eventuell war die schon leicht vorgeschädigt, aber ich habs daheim nicht geglaubt. Schön dumm. Jedenfalls funktioniert damit dann leider gleich der ganze Lader nicht mehr.

Der Forumslader-Erfinder war so nett, mir ein Ersatzpack an vorkonfektionierten Akkus postlagernd nach Cuenca zu schicken. War natürlich ein Risiko, wie alles was in Südamerika mit Post zu tun hat. Und dieses mal fehlt mir leider das Glück, von meinem Päckchen ist weit und breit nichts zu sehen. Der Mitarbeiter im Hauptpostamt von Cuenca macht auch keinen besonders motivierten Eindruck: Er guckt einmal lustlos im Kasterl für "S" und murmelt dann nur sowas in der Art von "vielleicht in vier Wochen, aber die Hälfte geht sowieso verloren". Schönen Dank auch.

Jedenfalls verbringe ich die nächsten zwei Stunden mit einem ausgedehnten Spaziergang durch Cuenca auf der Suche nach passenden Akkus. Sowas schnuckliges wie daheim, das perfekt ins Steuerrohr passt, kann ich mir natürlich abschminken. Diese Zellen (rot auf dem Bild) gibts wahrscheinlich in ganz Südamerika nicht. Aber immerhin find ich am Ende doch noch ein paar Chinabilligteile (grün) für teures Geld, die wenigstens elektrisch halbwegs passen könnten. Also frisch ans Werk mit dem Leatherman Mini.


Rot raus, grün rein, erster Test am Nabendynamo: läuft!


So richtig unsichtbar ins Steuerrohr passt das Ding jetzt natürlich nimmer, zwei der drei Akkus hängen unten raus. Passt aber wohl gerade noch, um bei komprimierter Federgabel nicht auf den Reifen zu drücken. 2.5er-Schlappen muss ich mir jetzt allerdings abschminken und schön ist anders... aber egal... Hauptsache ich produziere wieder Energie, zumindest bis mir die Chinaböller um die Ohren fliegen. Ein richtiger Hoppeltest und ein Highspeedtest fehlen auch noch.


Weil die neuen Akkus ein paar Gramm schwerer sind wie die alten, muss ich das Gewicht natürlich woanders wieder einsparen: Ab ist die Mähne!
 
@kartengucker, der link in meiner signatur auf den kompletten track bei gpsies.com funktioniert jetzt hoffentlich wieder. musste etwas kompliziert an diversen künstlichen limits von gpsies vorbeiprogrammieren, hoffentlich hält das ne weile. btw... ich glaub bei den höhenmetern übertreiben die um wenigstens 20%, die kilometer stimmen genau.

Viertausend sind geschafft:
http://www.gpsies.com/map.do?url=http://www.alpenzorro.de/andix/data/tourtracks.kmz
 
@stuntzi (Bastelzorro)
Aufpassen! Lass einmal die Luft ganz raus aus der Gabel und feder sie ein. Ich fürchte, dass der Reifen da gegen die überstehenden Akkus tutschen wird. Das kann im blödesten Fall sehr unangenehm werden. Ich würd's prüfen. :)

Genieß die Stadt und hau rein in den Wamst was du kriegen kannst!!
 
@stuntzi (Bastelzorro)
Aufpassen! Lass einmal die Luft ganz raus aus der Gabel und feder sie ein. Ich fürchte, dass der Reifen da gegen die überstehenden Akkus tutschen wird. Das kann im blödesten Fall sehr unangenehm werden. Ich würd's prüfen. :)

Genieß die Stadt und hau rein in den Wamst was du kriegen kannst!!


Da sind wieder die ersten mit erhobenen Zeigefinger.
Wenn stutzi sagte das es passt, dann passt es. Oder meinst du, das du es vom Schreibtisch aus besser einschätzen kannst? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
24.06. 05:00 Hostal Cafecito in Cuenca, 2500m


Und jetzt die Story mit dem vierwöchigen Dauerknarzgeräusch. Que pasa aqui?! Meine Hinterachse sieht mir doch irgendwie zu schmal aus für den Hinterbau, da fehlt auf einmal ein guter halber Millimeter! Bin mir hundertprozentig sicher, dass ich das Laufrad meiner Wahl (Mavic 721 und DT 240) in der richtigen Breite bestellt und dass in München beim zusammenbauen alles perfekt gepasst hat.

Sind die Spacer an der Nabe auf der Südhablkugel eingeschrumpft ? Wurde Speckis Hinterbau irgendwie gespreizt? Alles sehr seltsam. Eine mögliche Erklärung hätte ich allerdings vielleicht: Mein Hinterrad war in einem Bikeshop in Sedona kurz vor dem Flug nach Kolumbien beim zentrieren. Vielleicht musste der Mensch dort die Nabe umbauen, damit das Teil in seinen Zentrierständer passte? Und danach hat er dann aus Versehen einen verkehrten Spacer eingesetzt? Entweder das, oder ich war daheim in München sowohl beim bestellen als auch beim zusammenbauen dauerbesoffen.

Wie auch immer... ich hab keine Ahnung. Mir ist auch eine Ewigkeit lang nix aufgefallen, hatte erstaunlich wenige Plattfüsse bisher auf dieser Tour. Und beim ersten Reifenwechsel in Quito hab ich auch nix gespannt. Je nachdem wie man das Hinterrad einsetzt, ist die Lücke eher auf der Kettenseite. Da sieht man sie unter dem Schaltwerk eigentlich nicht und drückt den Hinterbau mit der Steckachse einfach nur unmerklich zusammen.


Jedenfalls hab ich mir mal probehalber aus einer alten CD eine Unterlegscheibe geschnitten und auf der Kettenseite eingefügt. Und welch ein Wunder: Das Knarzen war sofort verschwunden! Werd wohl einfach mal so weiterfahren, die Chancen, in Südamerika an andere Spacer für eine DT-Swiss-Nabe zu kommen, sind wohl gleich Null. Naja... vielleicht irgendwo unten in Chile... aber da ist die Tour dann schon fast vorbei ;-).


Leider hat sich durch die fünftausend Kilometer andauernde Hinterbauquetschung wohl noch ein Folgeproblem ergeben: Speckis Schaltaugenschraube wurde offensichtlich ein bisserl "schräg" belastet und hat dadurch ihr Loch im Ausfallende "ausgehölt". Jetzt wackelt sie hin und her und damit dreht sich auch das Schaltwerk bei Belastung durch die Gegend. Kein Spaß beim Schalten.


Diese Schwierigkeit wird mit einer Lage Tape erfolgreich beseitigt.

So und nun? Meinungen? Ist jetzt alles wieder in Butter? Kommt ich damit fünfzehntausend Kilometer durch die Anden? Oder soll ich mich lieber um einen neuen Hinterbau und die richtigen Spacer bemühen? In Deutschland eine Sache von maximal drei Tagen, aber das Zeug nach Südamerika zu bringen, scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Ich habs ja scheinbar noch nicht mal mit drei simplen Batterien geschafft.

Wie auch immer, heut geht jedenfalls die Tour weiter: Bisserl nach Osten rüber, raus aus der be- und zersiedelten Gegend von Cuenca und runter in den ecuadorianischen Amazonas-Dschungel bei "Zamora". Dann bei "Loja" und "Vilcabamba" kurz zurück in die Zivilisation, bevor fünfhundert Kiolmeter Minimalschlammpiste über "Zumba" hinunter nach Peru warten. So oder so ähnlich, nix genaues weiss man nicht, vielleicht ist der Weg auch inzwischen teilweise asphaltiert.
 
Großartig. Die Lösung mit dem Tape hält bestimmt, und wenn nicht, nachtapen. Also lieber Ersatz-Klebeband mitnehmen.
Ähnliches für den Spacer, allerdings wäre mir mit etwas steiferem und nicht so spröden Material (CD=Polycarbonat) wohler. Irgendeine Unterlegscheibe, allerdings bestimmt schwer aufzutreiben (kein übliches Format) -> Dorfschmied?
 
24.06. 05:00 Hostal Cafecito in Cuenca, 2500m


Und jetzt die Story mit dem vierwöchigen Dauerknarzgeräusch. Que pasa aqui?! Meine Hinterachse sieht mir doch irgendwie zu schmal aus für den Hinterbau, da fehlt auf einmal ein guter halber Millimeter! Bin mir hundertprozentig sicher, dass ich das Laufrad meiner Wahl (Mavic 721 und DT 240) in der richtigen Breite bestellt und dass in München beim zusammenbauen alles perfekt gepasst hat.

Sind die Spacer an der Nabe auf der Südhablkugel eingeschrumpft ? Wurde Speckis Hinterbau irgendwie gespreizt? Alles sehr seltsam. Eine mögliche Erklärung hätte ich allerdings vielleicht: Mein Hinterrad war in einem Bikeshop in Sedona kurz vor dem Flug nach Kolumbien beim zentrieren. Vielleicht musste der Mensch dort die Nabe umbauen, damit das Teil in seinen Zentrierständer passte? Und danach hat er dann aus Versehen einen verkehrten Spacer eingesetzt? Entweder das, oder ich war daheim in München sowohl beim bestellen als auch beim zusammenbauen dauerbesoffen.

Wie auch immer... ich hab keine Ahnung. Mir ist auch eine Ewigkeit lang nix aufgefallen, hatte erstaunlich wenige Plattfüsse bisher auf dieser Tour. Und beim ersten Reifenwechsel in Quito hab ich auch nix gespannt. Je nachdem wie man das Hinterrad einsetzt, ist die Lücke eher auf der Kettenseite. Da sieht man sie unter dem Schaltwerk eigentlich nicht und drückt den Hinterbau mit der Steckachse einfach nur unmerklich zusammen.


Jedenfalls hab ich mir mal probehalber aus einer alten CD eine Unterlegscheibe geschnitten und auf der Kettenseite eingefügt. Und welch ein Wunder: Das Knarzen war sofort verschwunden! Werd wohl einfach mal so weiterfahren, die Chancen, in Südamerika an andere Spacer für eine DT-Swiss-Nabe zu kommen, sind wohl gleich Null. Naja... vielleicht irgendwo unten in Chile... aber da ist die Tour dann schon fast vorbei ;-).


Leider hat sich durch die fünftausend Kilometer andauernde Hinterbauquetschung wohl noch ein Folgeproblem ergeben: Speckis Schaltaugenschraube wurde offensichtlich ein bisserl "schräg" belastet und hat dadurch ihr Loch im Ausfallende "ausgehölt". Jetzt wackelt sie hin und her und damit dreht sich auch das Schaltwerk bei Belastung durch die Gegend. Kein Spaß beim Schalten.


Diese Schwierigkeit wird mit einer Lage Tape erfolgreich beseitigt.

So und nun? Meinungen? Ist jetzt alles wieder in Butter? Kommt ich damit fünfzehntausend Kilometer durch die Anden? Oder soll ich mich lieber um einen neuen Hinterbau und die richtigen Spacer bemühen? In Deutschland eine Sache von maximal drei Tagen, aber das Zeug nach Südamerika zu bringen, scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Ich habs ja scheinbar noch nicht mal mit drei simplen Batterien geschafft.

Wie auch immer, heut geht jedenfalls die Tour weiter: Bisserl nach Osten rüber, raus aus der be- und zersiedelten Gegend von Cuenca und runter in den ecuadorianischen Amazonas-Dschungel bei "Zamora". Dann bei "Loja" und "Vilcabamba" kurz zurück in die Zivilisation, bevor fünfhundert Kiolmeter Minimalschlammpiste über "Zumba" hinunter nach Peru warten. So oder so ähnlich, nix genaues weiss man nicht, vielleicht ist der Weg auch inzwischen teilweise asphaltiert.
Schade das du so weit weg bist Stuntzi, hätte dir den Spacer innerhalb von 2 Min. gedreht ;)
 
@Vordereifenberührer, ich hab dieses Mal sogar ne Mini-Dämpfer-Pumpe dabei... 40 Gramm und dünn wie ein Filzstift. Und ja, es ist sauknapp. 2.5er-Schlappen gepaart mit 2.5-Meter-Drop könnte für die Elektrik böse enden :).

Zur Not ist aber auch noch der Mudguard dazwischen, schützt vielleicht ein bisserl. Fand die Lösung trotzdem besser, als den Akku per längerem Kabel irgendwo anders hin zu hängen. Am Steuerrohr dreht sich wenigstens alles schön mit. Und mit nem Leatherman hat man jetzt auch nicht so viel Gestaltungsspielraum... ein Hostel in Ecuador ist leider keine perfekt eingerichtete Bastelwerkstatt.
 
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