Richtiger Puls um Kondition auszubauen [Pulsuhr]

Wieso, Du kannst Dir doch aussuchen wie Du fährst und trainierst.. :D

Hier gibt es halt eine grundlegende Meinungsverschiedenheit darüber ob man sich besser an die aktuell gültige Trainingslehre hält oder einen mitschmatsch quer durch alle Zonen veranstaltet, hauptsache der Durchschnittspuls stimmt....

Meine gewagte These:

Wie kann ich mit der gleichen Methode, besser als ein anderer werden?
Mit den besseren körperlichen Voraussetzunge?
Mit neuen/anderen Methoden?
Wie kann eine Methode neu sein, wenn ich sie von jemand anderem beigebracht bekommen, der diese Methode ebenso wiederum auch nochmals anderen beibringt?
Diejenigen, die leistungstechnisch den anderen vorraus sind machen entweder etwas neues/besseres oder etwas verwerfliches.
Ich behaupte, aktuell gültige Trainingslehren bringen mich bei entsprechender Konsequenz maximal auf aktuelles Topniveau aber niemals drüber hinaus, ausser ich besitzte aussergewöhnliche körperliche Vorraussetzungen.
Deshalb ist für mich jede neue Idee, so bescheuert sie sich auch anhört, erstmal potentiell eine Möglichkeit mich vom aktuellen Topniveau nochmals abzusetzen. Wenn sie sich nach kritischem Hinterfragen aber als einigermaßen schlüßig erweist, ist diese Methode somit eine ernstzunehmende Möglichkeit.

servus,
bobo
 
Diejenigen, die leistungstechnisch den anderen vorraus sind machen entweder etwas neues/besseres oder etwas verwerfliches.
Ich behaupte, aktuell gültige Trainingslehren bringen mich bei entsprechender Konsequenz maximal auf aktuelles Topniveau aber niemals drüber hinaus, ausser ich besitzte aussergewöhnliche körperliche Vorraussetzungen.

Natürlich spielen die körperl. Vorrausetzungen/Veranlagungen eine Rolle. Und man kann das alles nur bis zu einem gewissen Grad antrainieren. Du solltest aber nicht vergessen, dass die Topathleten, die anfangen rumzuexperimentieren und mit ihren Experimenten erfolg haben zu vor jahrelang genau nach dem aktuellen Stand trainiert haben und nun damit an die Grenzen kommen, bzw. nicht mehr weiter kommen. Die experimentieren also mit einer ganz anderen Grundlage und auf einer ganz anderen Basis als wir, (im wahrsten Sinne) um da hin zu kommen kommst Du nicht drumrum stundenlang GA1 zu machen.

Davon einmal abgesehen, hast Du mal versucht, bei einer gemütlichen Tour durch den Wald am Ende einen Durchschnitt am oberen GA1 Bereich zu haben? Wisst ihr überhaupt was man da alles veranstalten muss um dahin zu kommen? (Ich habe es am Wochenende mal versucht, ich war stellenweise sogar im ganz roten Bereich 180und mehr, 15% Rampen und solche Sachen, trotzdem sagte mir mein Durchschnittspuls nachher nur 142 und bis 150 darf ich im GA1) So effektiv wie 4 Stunden GA1 auf dem Rennrad war das trainingstechnisch allerdings nicht. Wenn ich da nach dieser Zeit auch eine 142er HF im Schnitt habe.
 
Die Durschschnitts-HF ist als reiner Zahlenwert deshalb zu nicht viel zu gebrauchen.
Eher schon eine Aufzeichnung über die ganze Trainingszeit, ob längere Passagen außerhalb der "geplanten" Bereiche vorliegen. Dabei ist sich die Raketenforschung inzwischen wenigstens einig, dass KURZE Passagen überhalb des Grundlagenbereiches nicht schlechter, sondern eher sogar besser sind.

Oder bei "volle Suppe" Wettbewerben (Kurze Crossrennen oder Zeitfahren) als Indikator, ob man sich wirklich genug angestrengt hat oder zwischendrin gekuschelt hat. Da kann man den Durchschnitt mal gebrauchen.
 
Forum:
Schreibt jeder SEINE Erfahrung hin - es geht nicht um Recht oder Unrecht.

Aber keine Sorge, voerst wieder mal mein letzter Post im "ernsten" Fitnessteil.
Zu ernst - bierernst.
 
Wenn man sich die Pulsuhr erst zugelegt und noch keine LD gemacht hat, empfehle ich, die Uhr regelmäßig bei den verschiedenen Ausfahrten zu tragen. Auch harte Einheiten oder auch Rennen sollten dabei sein.
Mit der Zeit (damit meine ich mehrere Monate oder auch Jahre) lernt man viel über seine Leistungsfähigkeit in den verschiedenen Pulsbereichen.
Der Zeitraum muss deshalb lang sein, weil einem das, was man am Saisonanfang als harte Belastung empfindet, später leicht oder moderat vorkommt.
Idealerweise führt man ein "Tagebuch" in Form einer Excel-Tabelle, wo man die Pulsbereiche der verschiedenen Ausfahrten einträgt.

Irgendwann sollte man dann seine Belastungsgrenzen ermitteln, z.B. nach Friel (z.B. Durchschittspuls bei einem einstündigen CC-Rennen als anerobe Schwelle) oder durch Ermittlung der maximalen Herzfrequenz (was aber äußerst schwierig ist und viel Selbstüberwindung kostet). Mit diesem Ergebnis kann man dann die Trainingsbereiche berechnen.

Ich bin früher recht planlos nach Lust und Laune gefahren und hatte mich gewundert, warum ich bei Wettkämpfen immer nur im Mittelfeld rumgegurkt bin. Jetzt trainiere ich das 5. Jahr pulsorientiert und nach Trainingsplan, allerdings nur von mitte Februar bis Ende Juni. Das restliche Jahr nur "just vor fun". Seitdem läuft es viel besser und ich konnte einige Wettkampferfolge im Hobbybereich verzeichnen. Vor allem wegen meiner begrenzten Trainingszeit (max 12h/Woche letzte Grundlagenphase, 10h in Aufbauphase) muss ich viel über die Intensität machen, was ein hohes Übertrainingsrisiko birgt. Die Pulsuhr hilft bei der Trainingssteuerung ungemein.

Trotzdem macht man immer wieder Fehler und lernt jedes Jahr dazu. Vor allem für Neueinsteiger finde ich eine Pulsuhr viel wichtiger als einen Tacho.
 
oder durch Ermittlung der maximalen Herzfrequenz (was aber äußerst schwierig ist und viel Selbstüberwindung kostet). Mit diesem Ergebnis kann man dann die Trainingsbereiche berechnen.

Genau das habe ich versucht, hier darf man aber nicht vergessen, dass diese "Formel" (GA1 = 60 - 70% der max HF) genau so den Durchschnitt der Bevölkerung darstellt wie die Formel für die max HF und es enorme Abweichungen geben kann. Bei mir zumindest ist der Schuß ziemlich nach hinten los gegangen. 70% meiner maximalen Herzfrequenz sind 140. Laut LD liegt mein GA1 aber bei 138 bis 150. Da man dann als Anfänger auch nicht weiß, wie sich GA1 anfühlt ist Frust vorprogrammiert...
 
Ob so oder so oder so, schlussendlich landet man bei der Interpretation von Pulsdaten immer wieder beim Punkt, dass man seinen individuellen Körper mittels gemachter Erfahrungen kennen muss. Dann ist der Puls ein gutes Hilfmittel zur Trainingssteuerung.
 
Das interessante an einer Pulsuhr ist, dass man sich einfach selber ein bisserl kontrollieren und ausbremsen kann.
Ich weiss durch mehrere Jahre biken mit Pulsuhr mittlerweilen wo meine Wohlfühl und Belastungsbereiche sind.

Wenn ich z.b. bergauf in einer Gruppe fahre, schau ich gern auf meine Pulsuhr, ob ich die Geschwindigkeit mitgehen kann, oder besser abreissen lasse, wenn die Tour noch länger dauert.
Für so Sachen nehm ich sie gern, hab aber auch schon ohne LD mit Pulsuhr und Trainingsplan trainiert und war mit den Ergebnissen zufrieden!!
 
...

Davon einmal abgesehen, hast Du mal versucht, bei einer gemütlichen Tour durch den Wald am Ende einen Durchschnitt am oberen GA1 Bereich zu haben? Wisst ihr überhaupt was man da alles veranstalten muss um dahin zu kommen? (Ich habe es am Wochenende mal versucht, ich war stellenweise sogar im ganz roten Bereich 180und mehr, 15% Rampen und solche Sachen, trotzdem sagte mir mein Durchschnittspuls nachher nur 142 und bis 150 darf ich im GA1) So effektiv wie 4 Stunden GA1 auf dem Rennrad war das trainingstechnisch allerdings nicht. Wenn ich da nach dieser Zeit auch eine 142er HF im Schnitt habe.

Habs jetzt auch mal über mehrere Ausfahrten hinweg probiert und muss dir Recht geben. GA1 war das nicht.
Aber...
Der TE hat nach nach der HF gefragt um seine "Kondition" zu steigern. Und dafür, speziell bei einem Anfänger, denke ich ist dieser "Belastungsmix" durchaus geeignet. Weil die dauerhafte Überlastung damit evtl. vermieden wird. EB und Kraftelement aber durchaus möglich sind.

Somit vielleicht gar nicht mal so schlecht.... Ab einem gewissen Niveau muss man das natürlich konsequenter betreiben. Aber der hat der TE imho noch eine Weile hin.

Servus,
bobo
 
Der TE hat nach nach der HF gefragt um seine "Kondition" zu steigern. Und dafür, speziell bei einem Anfänger, denke ich ist dieser "Belastungsmix" durchaus geeignet. Weil die dauerhafte Überlastung damit evtl. vermieden wird. EB und Kraftelement aber durchaus möglich sind.

Macht es Sinn EB zu trainieren, wenn man kaum Grundlage hat? Dauerhafte Überlastung verhinderst Du dadurch nicht. Es wird entsprechend Laktat gebildet und das muss der Körper erstmal abbauen. Und je weniger man trainiert ist um so länger benötigt man dafür.

Wer ernsthaft seine Kondition ausbauen wull kommt um gescheite GA1 Einheiten nicht drumrum. Und wer das nicht hinbekommt weil er vielleicht zu blutiger Anfänger ist und der Puls direkt in die Höhe geht, der soll doch erst mal fahren und Spaß haben und sich nicht mit diesem Zeug knebeln.
 
Macht es Sinn EB zu trainieren, wenn man kaum Grundlage hat?
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Imho ja!!! Leistungsfähigkeit ("Kondition") besteht aus vielen Komponenten (Kraft, Laktattoleranz, Fettstoffwechsel, "Fähigkeit zur Sauerstoffaufnahme....). Zur Optimierung von Fettstoffwechsel und Sauerstoffaufnahme braucht man GA1, keine Frage. Aber nur zur Optimierung! Um alle Komponenten zu verbessern ist ein Belastungsmix, wohlgemerkt für Anfänger, die von einem "relativ niedriegen Niveau" aus starten, imho sinnvoll.
Stichwort: "Jetzt fahr mal mit Spaß, der Rest kommt von alleine".

Dauerhafte Überlastung verhinderst Du dadurch nicht. Es wird entsprechend Laktat gebildet und das muss der Körper erstmal abbauen. Und je weniger man trainiert ist um so länger benötigt man dafür.
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Ja und nein. Ein Durchschnittspuls an der oberen GA1-Grenze hat imho noch genug Reserve um Regenerationszeiten zu beinhalten. Klar wird dabei die "Anaerobe Schwelle" mehr oder weniger lang überschritten. Aber je länger sie überschritten wird um so länger muß auch die Regenerationszeit sein um den Durchschnitt zu halten.
Effekt: Ausgepowert ja, Überlastet evtl. nein.

Wer ernsthaft seine Kondition ausbauen wull kommt um gescheite GA1 Einheiten nicht drumrum. Und wer das nicht hinbekommt weil er vielleicht zu blutiger Anfänger ist und der Puls direkt in die Höhe geht, der soll doch erst mal fahren und Spaß haben und sich nicht mit diesem Zeug knebeln.

Siehe oben!!

Servus,
bobo
 
Wer ernsthaft seine Kondition ausbauen wull kommt um gescheite GA1 Einheiten nicht drumrum. Und wer das nicht hinbekommt weil er vielleicht zu blutiger Anfänger ist und der Puls direkt in die Höhe geht, der soll doch erst mal fahren und Spaß haben und sich nicht mit diesem Zeug knebeln.

eben:
das witzige ist ja, dass die, die sich über diese starken schwankungen der Hf wundern / beschweren, eben von einem solchen GA1-training so ziemlich am meisten profitieren würden.
als effekt kann man seine üblichen steigungen nämlich fahren, ohne dass der puls jedesmal hochschiesst.
 
als effekt kann man seine üblichen steigungen nämlich fahren, ohne dass der puls jedesmal hochschiesst.

Stimmt, das habe ich bei mir so festgestellt, Steigungen von 5% im Schnitt gehen mittlerweile gut in der Grundlage. Dazu muss man sich dann aber auch im Griff haben und muss, wenn man eine GA1 Einheit absolviert andere ziehen lassen können, die an einem vorbei fahren als gäbe es kein Morgen mehr.

Viele wissen auch gar nicht was Grundlage eigentlich ist.... wer das gescheit machen will braucht als erstes Disziplin.
 
Hallo Leute,
ich bin ein MTB Anfänger und habe c.a. 400km auf dem Tacho.
Meine Konditionellen Grenzen durfte ich leider schon kennen lernen :)
Um meine Ausdauer besser zu pushen habe ich mir jetzt eine Pulsuhr besorgt.
Mir wurde gesagt das ich mich in einem bestimmten Pulsbereich aufhalten sollte um bessere Erfolge zu erziehlen.
Wie ermittle ich denn diesen Bereich?
Alter? Gewicht? Oder wie?
Würde mich sehr ueber eine Antwort freuen.

Prima Beiträge. Einiges gelernt. :)

Pulsmessung finde ich klasse. Wattmessgeräte sind sehr teuer. Alternative: gelegentlich Ergometer-Training zur ungefähren Wattbestimmung.

Ich empfehle Dir auch eine Leistungsdiagnostik zur Ermittlung der richtigen Pulsbereiche. Mache ich seit Jahren etwa jährlich (morgen wieder ...), meine anaerobe Schwelle ist um 100 Watt gestiegen! (war aber auch niedrig)

Ich fahre trotz Pulskontrolle mit viel Spaß und sie motiviert mich (Steigerung der Werte) im EB und SB auch mal richtig Gas zu geben. Der angesprochene Durchschnittspuls muss halt richtig bewertet werden. Es kommt sehr darauf an was (GA, EB, Intervall) wie lange (1 oder 5 Stunden?) gemacht wurde ...

Neben Leistungsdiagnostik hilft ein Trainer sehr. Ein paar Stunden gemeinsames Training, dann individuelle Trainingspläne erstellen. Jedenfalls habe ich das Training (+Plan) alleine nicht so gut hinbekommen wie der Personal Trainer :). Wenn Grundlagentraining ansteht und ich Lust habe auf Gipfel und Abfahrt, dann fahre ich natürlich trotzdem hoch :D.

Die Alter/Ruhepulsmethode ist ungenau. Wenn ohne Leistungsdiagnostik, dann mit der Maximalpulsmethode (googeln). Die Sportmedizin unterscheidet sogar 7 Methoden , aber ich glaube alle mit Leistungsdiagnostik (Laktatmessungen beim Sport).
 
gemeint ist wohl, dass 90% die intensität schlicht falsch wählen und/oder fahrtspiel machen statt GA.
 
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