Canyon 2013: flexende Carbon-Sitzstreben beim neuen Nerve CF

Canyon 2013: flexende Carbon-Sitzstreben beim neuen Nerve CF

Der Live-Blog vom Media-Launch des Direktversenders Canyon fand bei vielen von euch großen Anklang. Leider erlaubte es die Zeit nicht, weiter ins Detail zu gehen. Nun ist es an der Zeit, dies nachzuholen. Wie dem ersten Artikel bereits zu entnehmen gewesen ist, präsentierte Canyon Bikes in Garmisch-Partenkirchen zwei brandneue Modelle für das kommende Jahr. Besonders hervorstechend war das Carbon-Fully Nerve CF, welches mit flexenden Sitzstreben, den sogenannten "Flex Pivot Seatstays", auftrumpft. Die zweite Neuerscheinung gliedert sich in die beliebte Produktlinie des Grand Caynon ein, dabei handelt es sich um ein 29"-Carbon-Hardtail - nähere Infos hier.

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Canyon 2013: flexende Carbon-Sitzstreben beim neuen Nerve CF
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen,
Das Nerve CF ist kinematisch ein abgestützter Eingelenker.
Um Klarheit zu schaffen: nur die Sitzstreben flexen.
Die Kettenstrebgabel ist bausteif. Im redaktionellen Text ist das vielleicht etwas undeutlich formuliert.
Moderne Eingelenker befinden sich auf Augenhöhe mit den Viergelenkern. Unter "Modern" verstehe ich das die Schwingendrehlage exakt stimmen muss. 2-3mm höher oder tiefer machen sich bereits deutlich bemerkbar. Die Vorverlagerung des Schwingendrehpunktes in Bezug auf das Tretlager ermöglicht beim Nerve CF einen großen Bahn- Radius des Hinterrades. Dieser relativ lange Schwingenarm reagiert unter Kettenzug unkritisch auf die unterschiedlichen Kettenblattabstufungen.
Kleiner Vorteil vom Nerve CF-Eingelenker zu klassischen Viergelenkern: optimiertes Bremsquat-Verhalten. Zur Erklärung "Bremssquat": 100% Bremssquat = 0% Ausfederung der Hinterradfederung bei isolierter Verwendung der Hinterradbremse. In der Praxis wird dieser Effekt durch die gleichzeitige Betätigung der Vorderradbremse allerdings überlagert und sollte deshalb nicht überbewertet werden.
Ein entscheidender Beitrag für eine gute Funktion der Federung ist die genaue Übersetzungsanlenkung und die Abstimmung des Federbeins.
Grüße,
Lutz
 
Schickes Bike. Canyon mausert sich! Weiter so! kann man nur sagen. Dann muss sich Canyon auch nicht mehr vor "größeren" Marken wie Specialized, Trek oder Cannondale verstecken.
 
danke für die rasche aufklärung über die funktionsweise des hinterbaus.
ich geh mal davon aus das die funktionsunterschiede zwischen viergelenker mit hl und einem abgestütztem eingelenker von 95% der biker nicht "erfahren" werden können. zu marginal sind die unterschiede in der kinematik. eine unzureichende fahrwerksabstimmung seitens des nutzers wirkt sich deutlicher aus als die kinematikdifferenzen.
 
Durch die Steife Kettenstrebe ist das doch einfach nur ein abgestützter Eingelenker! Sonst müsste der Flex in der Kettenstrebe statt finden (das gabs ja schon mal).
Meiner Meinung nach ist das ein Rückschritt...
Genau das war auch mein erster Gedanke als ich den Quatsch mit der "Funktion eines Viergelenkers" gelesen habe. (EDIT: ok, das wäre ja nun geklärt)
Komisch, dass Canyon zunehmend von den Viergelenkern auf die Eingelenker zurück geht - ja, ich finde auch, das ist ein Rückschritt. Man sieht ja auch beim Strive, dass das Konzept nur bedingt aufgeht (160mm Federweg, aber keine Performance, die einem Enduro würdig ist).


Für meinen Geschmack zu viel FW für ein echtes CC Fully und zu weniog für AM...
Definitiv: nein! Federweg und Einsatzgebiet haben rein garnichts miteinander zu tun. Denn erstens kann ein Rahmen mit 120mm durchaus ein waschechter Freerider sein (Bsp.: altes Transition Preston FR) und ein Bike mit viel Federweg kann trotzdem so antriebsneutral sein, dass es locker effizient genug zum XC-racen ist. Geometrie und Hinterbau-Kennlinie wiegen deutlich mehr als die isoliert betrachtete Größe des Federwegs.


Schade wegen dem steilen Lenkwinkel, mit 67,5° wäre der Rahmen auch für Spassfahrer interessant.
Nicht nur das, ich finde, der Winkel ist generell einfach VIEL zu steil! Mittlerweile sollte doch eigentlich überall angekommen sein, dass ein Konzept mit einem etwas flacheren Lenkwinkel unterm Strich einfach bessere Performance bietet, ohne bergauf nennenswert Potential zu verschenken. 69,5° wäre ja sogar mit einer Korrektur über einen Angle-Set Steuersatz immer noch zu steil...! Mit 140er Gabel würds dann grad so passen. Generell fände ich so ein Bike als schneller AM-Flitzer durchaus interessant - wenn das Bergab-Potential ausreichend ist.


EDIT:
Kleiner Vorteil vom Nerve CF-Eingelenker zu klassischen Viergelenkern: optimiertes Bremsquat-Verhalten.
Mich würde interessieren, wie das möglich ist? Gerade die Bremseinflüsse waren für mich bisher ein sehr großes (fast KO-) Argument gegen Eingelenker. Wie diese Konstruktion in dieser Hinsicht nun besser funktionieren soll als ein Viergelenker erschließt sich mir nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Du scheinst den Artikel auch nicht inhaltserfassend gelesen zu haben, oder? Da stehen auch schon Cannondale und Yeti als Beispiele...
Doch, hab' ich. Ich lese Maxis Artikel stets inhaltserfassend.
Nur finde ich das Trek als Beispiel passender und die genannten Beispiele eben unpassend, weil beim Scalpel ja hauptsaechlich die Kettenstrebe flext, und zwar in der naehe vom Tretlager. Ist also konzeptionell was ganz anderes.
Das Yeti ist natuerlich aehnlich, von der Hebelanordnung her aber anders.
Hingegen finde ich, dass das neue Canyon von der Anordnung her dem Trek recht aehnlich ist. Und den schwimmend aufgehaengten Daempfer kennt man irgendwie auch von Trek...
 
[...]
Komisch, dass Canyon zunehmend von den Viergelenkern auf die Eingelenker zurück geht - ja, ich finde auch, das ist ein Rückschritt. Man sieht ja auch beim Strive, dass das Konzept nur bedingt aufgeht (160mm Federweg, aber keine Performance, die einem Enduro würdig ist).[...]

Das ist aber kein Eingelenkerproblem, sondern liegt in dem Fall entweder an der Geometrie, Kinematik oder an der Abstimmung des Feder-/Dämpferelements. Das Trek Scratch z.B. geht als Eingelenker sensationell gut bergauf und bergab...

grüße,
Jan
 
Nur finde ich das Trek als Beispiel passender und die genannten Beispiele eben unpassend, weil beim Scalpel ja hauptsaechlich die Kettenstrebe flext, und zwar in der naehe vom Tretlager. Ist also konzeptionell was ganz anderes.

Etwas wirklich vergleichbares ist das Scalpel 29. Wurde hier aber wohl einfach vergessen. Das besitzt nämlich auch einen gelagerten Hauptdrehpunkt und eine flexende Sitzstrebe. Genau wie das Canyon Nerve CF.
 
Etwas wirklich vergleichbares ist das Scalpel 29. Wurde hier aber wohl einfach vergessen. Das besitzt nämlich auch einen gelagerten Hauptdrehpunkt und eine flexende Sitzstrebe. Genau wie das Canyon Nerve CF.

Ah, danke - das wird gemeint sein, das hatte ich nicht realisiert dass das 29er Scalpel anders als das "alte" 26er ist!
 
Schade wegen dem steilen Lenkwinkel, mit 67,5° wäre der Rahmen auch für Spassfahrer interessant.

mit ner 140er gabel sieht der lenkwinkel schon wieder anders aus und man kriegt die fuhre vielleicht etwas mehr in richtung AM.

geiles teil!

@Lutz
verträgt der rahmen eine längere gabel?
neue handschuhe gefällig? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
vom konzept her scheint die idee mit den flexenden sitzstreben bei geringeren federwegen durchaus sinn zu machen. immerhin spart man in dieser kategorie bike anfällige lager, gewicht und erzielt womöglich eine höhere steifigkeit des hinterbaus.
alles in allem sicher praktikabel.
allerdings stellen sich mir fragen zur dauerhaltbarkeit der streben sowie der einflüsse des fahrergewichts auf die performance des hinterbaues.
wird wohl ein unterschied sein ob eine 55kg frau oder ein 110kg mann die streben zum biegen bringt?? oder ists egal??
 
solange der dämpfer die biegung der streben regelt, sollte es egal sein, ob die frau 110kg wiegt oder der mann 55kg. ohne dämpfer wärs natürlich anders.

wieso fragst du nach der dauerhaltbarkeit wenn im artikel bereits diverse erfolgreiche bespiele genannt sind?
 
@Merlin7 und @der-tick.de: Ich hatte mich auf einen echten Viergelenker bezogen, da die Alu-Versionen des Nerve AM und Nerve XC auf einem solchen basieren. Ich wollte damit lediglich hervorheben, dass der Horst-Link, wie er an den anderen Nerve-Modellen zu finden, am Nerve CF weggelassen wurde. Wenn das unglücklich formuliert war, tut mir das leid. Lutz hat es ja bereits sehr gut erklärt - der Text im Artikel wurde optimiert. Ich hoffe, dass nicht zu viel Verwirrung entstanden ist.
 
Aber ein Test von 100000??? Ist das nicht zu wenig? Ich mein, bei einer normalen Ausfahrt von 2h etc, flext ja so ein Ding schon locker zwischen 20000-30000 mal. Hört sich jetzt vielleicht viel an, aber es rumpelt und drückt ja pausenlos.
 
@byronic: Du solltest genauer lesen!

Erstens: von mehreren 100.000 Mal

Zweitens: vollausgereizte Lastwechsel = bis der Dämpfer durchschlägt - wie oft passiert dir das denn auf deiner normalen Tour?
 
Das ist aber kein Eingelenkerproblem, sondern liegt in dem Fall entweder an der Geometrie, Kinematik oder an der Abstimmung des Feder-/Dämpferelements. Das Trek Scratch z.B. geht als Eingelenker sensationell gut bergauf und bergab...

grüße,
Jan
Na ja, also das Scratch ist aufgrund von ABP wohl eher ein schlechtes Beispiel. Aber das Cannondale Jekyll wäre ein gutes Beispiel dafür, was mit einem Eingelenker alles möglich ist:daumen:
 
würd nich Canyon druffstehen hätt ich beim ersten Blick gesagt ...cool Specialized!

Hm, schon mal die aktuellen Specialized angeschaut?

Canyon baut seit Jahren die Nerves so ...

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Komisch, dass Canyon zunehmend von den Viergelenkern auf die Eingelenker zurück geht - ja, ich finde auch, das ist ein Rückschritt. ...

Vielleicht begründet Lutz mal die Entscheidung?!

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Man sieht ja auch beim Strive, dass das Konzept nur bedingt aufgeht (160mm Federweg, aber keine Performance, die einem Enduro würdig ist).
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Ein wenig sehr hart, dieses Urteil. Die Geometrie passt schon sehr gut. Die Hinterbaukennlinie kann für die meisten ein wenig justiert werden.

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Definitiv: nein! Federweg und Einsatzgebiet haben rein garnichts miteinander zu tun. Denn erstens kann ein Rahmen mit 120mm durchaus ein waschechter Freerider sein (Bsp.: altes Transition Preston FR) und ein Bike mit viel Federweg kann trotzdem so antriebsneutral sein, dass es locker effizient genug zum XC-racen ist. ...

... wie bei Scott Genius oder Cannondale Jekyll.

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Nicht nur das, ich finde, der Winkel ist generell einfach VIEL zu steil! Mittlerweile sollte doch eigentlich überall angekommen sein, dass ein Konzept mit einem etwas flacheren Lenkwinkel unterm Strich einfach bessere Performance bietet, ohne bergauf nennenswert Potential zu verschenken. 69,5° wäre ja sogar mit einer Korrektur über einen Angle-Set Steuersatz immer noch zu steil...!

Sind es jetzt 69,5 oder 67,5. Letzteres fänd ich bei einem XC/MA-Bike durchaus okay.


Hallo Zusammen,
...

Ein :daumen: für die Erklärung auf den Punkt.
 
Flext bei dem Yeti 575 sogar der Alu-Hinterbau?! :confused:
575_overview_profile_high.jpg

Sieht auf jeden Fall sehr schön aus :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist aber kein Eingelenkerproblem, sondern liegt in dem Fall entweder an der Geometrie, Kinematik oder an der Abstimmung des Feder-/Dämpferelements. Das Trek Scratch z.B. geht als Eingelenker sensationell gut bergauf und bergab...
Natürlich ist das keine spezifische Eingelenker-Eigenschaft. Ich kenne auch genug Eingelenker, die bergab einwandfrei laufen. In Sachen Bremseinflüsse war ich da bisher allerdings immer sehr enttäuscht. Mag sein, dass man sich von dieser Negativ-Eigenschaft langsam verabschieden kann. :ka: Gerade deshalb würde micht die Erklärung zu der Bremssquat-Sache interessieren.
Das Scratch ist, wie schon geschrieben, wegen ABP da allerdings auch eine Ausnahme.


Vielleicht begründet Lutz mal die Entscheidung?!
Das würde mich auch interessieren! Vielleicht tatsächlich der US-Markt...? :confused:


Ein wenig sehr hart, dieses Urteil. Die Geometrie passt schon sehr gut. Die Hinterbaukennlinie kann für die meisten ein wenig justiert werden.
Die Geometrie ist top, ja. Aber der Hinterbau ist definitiv weit hinter den meisten in der Klasse. Zumindest mit den originalen Dämpfern.


... wie bei Scott Genius oder Cannondale Jekyll.
Das ist ein Extrem in die andere Richtung: Viel Federweg und taugt trotzdem weder besonders gut für heftig bergab noch für CC ;) Sind halt eher Bikes für nicht allzu ambitionierte Tourenfahrer (meine Meinung).


Sind es jetzt 69,5 oder 67,5. Letzteres fänd ich bei einem XC/MA-Bike durchaus okay.
Ersteres! Und damit echt nicht auf dem Stand der Zeit - zumindest nicht für ein MTB!
 
Bei der Ausstattungsliste für das 8.0 steht eine XT Shadow Plus. Wurde die schon irgendwo angekündigt? Logisch das nach XTR Shadow Plus und SLX Shadow Plus auch die XT dran kommen sollte aber ich las noch nichts darüber. Wisst ihr etwas Neues?
 
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