Hessen plant weitreichendes Bikeverbot - das kannst du dagegen tun!

Gerade eben ist der Gesetzesentwurf eingegangen! Entgegen aller Aussagen noch vor der Parlaments-Sommerpause - jetzt heißt es "Gas geben", sonst ist Mountainbiken abseits von "nicht von nicht geländegängigen, zweispurigen Kraftfahrzeugen ganzjährig befahrbaren" Wegen bald nicht mehr legal möglich.


→ Den vollständigen Artikel "Hessen plant weitreichendes Bikeverbot - das kannst du dagegen tun!" im Newsbereich lesen


 
Der hier angeführte Satz bezieht sich in diesem Kontext auf illegal eingerichtete Wege/Strecken.

Das ist mir schon klar.
Gerade im Taunus und Hinterland gibt es aber sehr viele Wege, die niemals offiziell errichtet, aber schon mehrere Jahrzehnte oder noch länger vorhanden sind. Sind die jetzt offiziell oder illegal? Stichwort: Positivkartierung
Leider reiten Gerichte in letzter Zeit immer mehr auf solchen Formulierungen herum. Was in diesem Land inzwischen für ein "Recht" gesprochen wird, löst bisweilen nur noch Kopfschütteln aus. Da interessiert kein Kontext!
Im politischen Lager ist das noch besser: Ich greife mal den Satz auf, der mir für meine Zwecke dienlich ist und den Rest unterschlage ich dann mal.

Last but not least sollte nicht vergessen werden, dass es sich hier um eine Resolution handelt und nicht um eine dezidierte Stellungnahme mit konkreten Formulierungsvorschlägen für das Gesetz. Wenn sich insgesamt zwölf Verbände sich auf eine gemeinsame Resolution einigen, dann sind nicht alle Sätze perfekt. Allerdings finde ich, dass die Kernbotschaft der Resolution sehr eindeutig ist und wir hier eine mehr als eindrucksvolle Koalition gebildet haben. Und darauf kommt es an!

Das stimmt und dafür ein dickes Lob und Dank! :daumen:
 
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wenn das ganze auf eine positivkartierung hinausläuft, sollten sich auch wirklich alle biker einbringen und nicht, wie sonst üblich, abwarten was passiert und dann später meckern. besonders die bewohner östlich des taunus, im rhein-main tiefland, sprich der wetterau verhalten sich des öfteren ausgiebig phlegmatisch, wenn es darum geht zu handeln. ;)
 
Ein ganz böses Wort in diesem Zusammenhang ist Rechtssicherheit.
Der Gesetzentwurf soll ja grundlegend überarbeitet werden und dabei werden die Verbände wohl auch endlich mit einbezogen. Es muss, wenn schon eine Neuregelung des Forstgesetzes kommen soll (warum auch immer das für nötig befunden wird), endlich für jeden klar sein, was erlaubt ist und was nicht. Die simpelste und kostengünstigste Lösung wäre es wohl, das Ding einfach wieder in die Schublade zu packen.... Das fällt aber sicherlich in die Kategorie Wunschdenken.

@rizzo
Untätigkeit kannst Du den Bewohnern der Wetterau nun definitiv nicht vorwerfen. Schau Dir z.B. nur mal die Punkte auf der Petitionskarte an. Da gibt es ganz andere Problemzonen...
 
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Der Versuch Rechtssicherheit über eine Positivausweisung zu erlangen ohne mit rechtsstaatlichen Grundprinzipien in Konflikt zu geraten, grenzt bei der Vielzahl an vorhandenen Wegen an Unmöglichkeit.

Es gibt elegantere und dazu noch bewährte Lösungen, die auch bereits ganz offiziell vorgeschlagen wurden.
 
Ein ganz böses Wort in diesem Zusammenhang ist Rechtssicherheit.
Der Gesetzentwurf soll ja grundlegend überarbeitet werden und dabei werden die Verbände wohl auch endlich mit einbezogen. Es muss, wenn schon eine Neuregelung des Forstgesetzes kommen soll (warum auch immer das für nötig befunden wird), endlich für jeden klar sein, was erlaubt ist und was nicht. Die simpelste und kostengünstigste Lösung wäre es wohl, das Ding einfach wieder in die Schublade zu packen.... Das fällt aber sicherlich in die Kategorie Wunschdenken.

An einem neuen Waldgesetz kommen wir nicht vorbei, weil das bestehende Hessische Forstgesetz an das höherrangige Bundeswaldgesetz sowie das Bundesnaturschutzgesetz angepasst werden muss. Wie diese Anpassung dann aber inhaltlich erfolgt, darüber lohnt es sich zu diskutieren und zu streiten. Seitens der DIMB haben wir dazu eine klare Position bezogen, wie folgender Auszug aus unserer Stellungnahme hoffentlich zeigt:

Die DIMB zeigt auf, wie sich diese Ziele gesetzgeberisch verwirklichen lassen, insbesondere durch
✦ Übernahme des Begriffs „geeigneter Weg“, Verzicht auf unsinnige und nicht nachvollziehbare Definitionen, Einführung des Prinzips der Rücksichtnahme (§ 15 Abs. 2)
✦ Gesetzliche Verankerung des Prinzips der Gemeinverträglichkeit für jede Rechtsausübung ((§ 15 Abs. 3)
✦ Bürgerfreundliche bzw. praxisnahe Klarstellung des Betretungsrechts für Gruppen und Vereine sowie zum Zwecke der Umweltbildung (§ 15 Abs. 4 und 5)
✦ Sicherstellung eines rechtsstaatlichen Verfahrens für Sperrungen unter Beteiligung aller Interessensgruppen (§ 16 Abs. 2 und 3)

Von dieser Positionierung sind wir überzeugt und werden dafür sowie für unsere darauf aufbauenden konkreten Regelungsvorschläge weiter eintreten. Mit der Resolution sind wir auf diesem Weg schon einen sehr großen Schritt vorangekommen, sicherlich aber auch noch nicht am Ziel. Aber wir werden mit den an der Resolution beteiligten Verbänden und auch allen anderen weiter sprechen, diskutieren, ggf. auch mal streiten und diese dann hoffentlich auch von der Richtigkeit unserer Vorschläge überzeugen ;)

Aber ich habe vorstehend aus gutem Grund die Forderung nach einem Verzicht auf Definitionen in einem Gesetz deutlich hervorgehoben. Wir sind uns alle darüber im Klaren und einig, dass man nicht einfach so kreuz und quer in den Wald seine Wege bauen darf. Dazu haben wir uns natürlich lange und intensiv mit der Frage beschäftigt, ob und wie man das ggf. erreichen kann. Und wir haben uns auch angeschaut, wie das andere Bundesländer angegangen sind und wie sie damit gescheitert oder zu unseren Lasten über das Ziel hinaus geschossen sind. Ob das nun die 2-Meter-Regelung in Baden-Württemberg ist, die Definition des Waldweges in Rheinland-Pfalz oder der Begriff des "tatsächlich öffentlichen Weges" in Niedersachsen - allerorten findet man gesetzgeberischen Unsinn. Auch über das Pro und Contra von Kartierungen sowie von flächendeckenden Gebots- oder Verbotsbeschilderungen haben wir lange diskutiert; alles nicht zielführend, sondern eher sogar kontraproduktiv.

Wir haben uns daher bewußt für den in Bayern verwendeten Begriff des "geeigneten Weges" sowie die Verankerung weiterer bewährter Regelungen des Bayerischen Rechts entschieden, die auf die Eigenverantwortung und die gegenseitige Rücksichtnahme der Waldbenutzer sowie der Waldbesitzer setzen. Auch hier bleibt in der Praxis einiges auslegungs- und diskussionsbedürftig, aber es gibt uns auch in der Kombination mit den von uns vorgeschlagenen Verbesserungen in Bezug auf die dafür vorgesehenen Verfahren, mehr Möglichkeiten, für unsere Rechte einzustehen und diese gegen unzumutbare Einschränkungen zu verteidigen.

Ein Problem besteht aber auch insoweit noch für einige Zeit fort:

Wer steht für die Verteidigung gegen Einschränkungen in Zukunft ein? Persönlich bin ich davon überzeugt, dass dies nur durch eine von vielen Mitgliedern getragene und auch aktiv vor Ort unterstützte Verbandsarbeit gelingen kann. Wir haben in Hessen bewiesen, dass wir schon einiges bewegen können, aber wir sind noch weit von der lokalen Präsenz und Schlagkraft anderer Verbände entfernt. Und an dem Punkt sind wir als Mountainbiker gefordert und haben es selbst in der Hand, für eine leistungsfähige und effektive Interessenvertretung vor Ort zu sorgen. Betrachtet das ruhig als Versuch der Mitgliederwerbung für die DIMB ;)
 
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@Sun
Genau diese Unmöglichkeit beinhaltet der aktuelle Entwurf.


Dann hoffen wir mal, dass das ganze Ding irgendwann ein bikerfreundiches Ende nimmt. Nochmals vielen Dank an die Aktiven (Thomas, Helmut, usw.) in dieser Sache. Meine Worte waren auch nicht als Kritik an Euch gerichtet. Vielmehr wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass es nahezu unmöglich ist, eine perfekte und juristisch unangreifbare Lösung bzw. Formulierung zu finden.
Drücke Euch (nicht ganz uneigennützig) die Daumen.
 
@nrg: die teilnahme an einer petition und tatsächliches bewegen sind zweierlei. zumindest sehe und rede ich immer mit den gleichen leuten. ;)
 
Meine Worte waren auch nicht als Kritik an Euch gerichtet. Vielmehr wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass es nahezu unmöglich ist, eine perfekte und juristisch unangreifbare Lösung bzw. Formulierung zu finden.

Ich habe das nicht als Kritik, sondern als berechtigten kritischen Diskussionsbeitrag gesehen. Im Fazit sind wir Übrigens einer Meinung - es gibt keine perfekte und/oder einfache Lösung, wenn man alle Interessen unter einen Hut bringen will. Wenn nicht nur wir, sondern vor allem auch die Befürworter des neuen Waldgesetzes dies erkennen würden, dann wäre schon viel gewonnen.
 
Geht doch möchte man sagen, denn der heutige Tag gibt Anlass zur Hoffnung. Es war ein hartes Stück Arbeit und sicherlich ist noch nicht alles getan. Aber es zahlt sich aus, wenn Mountainbiker für ihre Interessen mit Engagement und Kompetenz eintreten. Wer den Bericht aufmerksam verfolgt, wird feststellen, dass sowohl Waldbesitzerverband als auch BUND und nicht zuletzt das Umweltministerium ganz offensichtlich verstanden haben, dass es miteinander unter Beachtung des Grundsatzes der Rücksichtnahme auf auch auf schmalen Waldwegen geht. Wir sehen Licht am Ende des Tunnels!

http://www.hr-online.de/website/fer...p?rubrik=76529&key=standard_document_46086701
 
Der Protest war also übertieben?! Der Weg der falsche? Polarisierend? Wenn nicht durch diesen Protest - wodurch wurden denn die Waldbesitzer und Frau Puttrich umgestimmt?
 
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Hallo liebe Leute,

wenn Ihr an den Ergebnissen des gestrigen Runden Tisches interessiert seid, lest bitte hier weiter:

Erstmal Danke an die DIMB für den Einsatz, der uns alle, auch Nicht-Hessen, direkt angeht.
Aber mal zu einem Satz aus deinem Link:

...
[*]befestigte und naturfeste Wege sollen dann als geeignet gelten, wenn ein Begegnungsverkehr gefahrlos möglich ist. Dabei drehte sich die Diskussion gestern um in Hanglage bergab führende schmale Wege, die keine Ausweichmöglichkeit bieten. Eine Definition für das Gesetz dazu wird noch erarbeitet. Ich würde an der Stelle nicht zu schwarz sehen, denn es ist wirklich so, dass sich alle Seiten auf einander zugehen und hier die große Chance besteht, dass wir eine wirklich sinnvolle Regelung finden, die auch Beispielcharakter für andere Bundesländer haben kann...

Das ist m.E. ein ziemlich hochgekochtes und relativ wenig interessantes Problem. Aus meiner Erfahrung gibt es die großen Probleme und Gefahren gerade auf den breiten Forstwegen und -straßen, gar nicht auf den schmalen Trails, weshalb mich die sinnfreie angedachte Meter-Regel so aufgeregt hat.
Im Prinzip kann das Gesetz ganz einfach sein, so wie es in deinem Text später auch bemerkt wird: Fußgänger haben immer Vorrang. Punkt. Völlig Wurst, auf as für einem wie breiten Weg ich daher komme, ich als Biker habe eben Rücksicht zu nehmen. Ich kann damit leben, weil ich es - meiner Meinung nach ;) - sowieso mache. Mit dieser Gesetzesregelung kann man sich ganz viel Text und Verwirrung sparen.
Konsequenz: wenn ich einen Wanderer über den Haufen fahre, ist es zunächst meine Verantwortung, es sei denn, ich kann beweisen, er ist mir besoffen vor das Rad gehopst. So ähnlich verhält es sich ja jetzt schon zwischen KFZ und Fußgänger, was den meisten Autofahrern wohl nicht klar ist.
Ich war am Sonntag mit Freunden im überlaufenen Harz unterwegs und kann wieder sagen, dass das Verhältnis zwischen Wanderern und Bikern generell ganz großartig ist. solange man respektvoll und freundlich miteinander umgeht. Ich heize aber auch selten auf Forststraßen herum...
 
Word :daumen:

Schmale Wege ohne Ausweichmöglichkeiten? Haben wir so etwas in Hessen überhaupt?

medium_UI114.jpg

Das Bild stammt hier aus dem Forum

Davon abgesehen sind das sehr erfreuliche Nachrichten aus Wiesbaden.
Nochmals vielen Dank an alle Aktiven in dieser Sache!!!
 
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Aus meiner Erfahrung gibt es die großen Probleme und Gefahren gerade auf den breiten Forstwegen und -straßen, gar nicht auf den schmalen Trails, weshalb mich die sinnfreie angedachte Meter-Regel so aufgeregt hat.
Im Prinzip kann das Gesetz ganz einfach sein, so wie es in deinem Text später auch bemerkt wird: Fußgänger haben immer Vorrang. Punkt. Völlig Wurst, auf as für einem wie breiten Weg ich daher komme, ich als Biker habe eben Rücksicht zu nehmen. Ich kann damit leben, weil ich es - meiner Meinung nach ;) - sowieso mache. Mit dieser Gesetzesregelung kann man sich ganz viel Text und Verwirrung sparen.

Wir haben in unserer Stellungnahme gefordert, den Satz "Fußgängern und Krankenfahrstühlen gebührt grundsätzlich der Vorrang." in das Gesetz aufzunehmen. Das ist einfach, klar verständlich und sollte für Mountainbiker auch selbstverständlich sein. Dass der Runde Tisch dies jetzt aufgegriffen hat, erfüllt uns mit einer gewissen Befriedigung, denn das ist schon lange Bestandteil der DIMB Trailrules http://dimb.de/aktivitaeten/open-trails/trail-rules

Wünschenswert wäre es natürlich auch, wenn sich alle Mountainbiker an die DIMB Trailrules halten würden, so wie es heute schon die meisten Mountainbiker machen. Wer gelegentlich auf der DIMB Homepage vorbeischaut, wird vielleicht auch notiert haben, dass das Gebot der Rücksichtnahme eine sehr große Bedeutung hat und wir die Einhaltung der DIMB Trailrules als unverzichtbar ansehen:

http://dimb.de/mediathek/veroeffentlichungen
http://dimb.de/images/stories/pdf/p..._LG_Lubeck_vom_24.06.2011_-_Az._6_O_49710.pdf
 
Der Herr BUND hat bei hr-online gesagt:" ... dass der Mountainbikesport auch seinen Raum findet, damit eben entsprechende Strecken entstehen können." HALLO ?! Ich will nicht auf entstehende Strecken beschränkt werden. Der Mountainbikesport hat bereits seinen Raum, nur wollte man ihm diesen streitig machen. Solche Bikestreckennetze wie im Pfälzer Wald sind bestimmt nicht nur für mich Käse. Ist es denn so schwer, entweder zu sagen oder zu berichten, dass solche Strecken nur zusätzlich zum bestehenden normalen Wegenetz angelegt werden sollten, statt es ersetzen zu wollen? Mir fehlt immer wieder die verbindliche Eindeutigkeit, dass das bestehende Wegenetz nicht in großem Umfang gesperrt und durch wenige, wahrscheinlich uninteressante Bikestrecken ersetzt wird. Oder meinen die Interviewten es tatsächlich so, wie es sich für mich anhört? Ich hoffe sehr, dass es z.B. im Taunus mind. eine richtige und offizielle DH-Strecke geben wird. Gern würde ich auch an der einen oder anderen Stelle einen Trail anlegen wollen, um die Heimfahrt von der Tour interessanter gestalten zu können. Aber ich möchte nicht immer nur eine Hand voll "Strecken" fahren dürfen, sondern spontan auch mal hier entlang und mal da entlang und mich dabei an die DIMB Trail-Rules halten.
 
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