Speichenspannung von zentrierten LR erhöhen

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18. April 2011
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Hallo,

ich habe ein Hinterrad (Disc) welches keinen Seitenschlag und auch noch keinen Höhenschlag hat. Allerdings ist die Speichenspannung geringer geworden, weswegen ich diese nachspannen wollte. Ich besitze leider keinen Zentrierständer, sondern nur Nippelspanner.

Ich habe das Forum zu diesem Thema schon durchsucht und gelesen das viele nun die selbe Idee hatten wie ich, einfach jede Speiche gleichmäßig nach zu spannen, um damit nur die Speichenspannung zu erhöhen. Im folgenden Thread:

http://www.mtb-news.de/forum/t/speichenspannung-selber-erhoehen-oder-nachzentrieren-lassen.278670/

wurde darauf verwiesen, dass das nicht geht. Zitat:

Bartenwal schrieb:
da die meisten Naben asymmetrisch eingespeicht werden (Disk, Schaltung), sind die Speichenspannungen rechts und links unterschiedlich, d.h. 1/4 Umdrehung rechts wirkt anders als 1/4 Umdrehung links.

Das verstehe ich aber nicht :(

Also ich verstehe, dass die Speichenspannung auf der Antriebsseite anders ist als auf der Bremsseite (Hinterrad/Disc). Die Speichen sind also unterschiedlich "lang". Wenn ich beide gleich stark nach ziehe (1/4 Umdrehung), dann ändert sich doch bei beiden gleich die Länge und die Differenz zwischen den linken und rechten Speichen ist nach dem spannen doch immer noch die selbe wie vor dem spannen, was mir als Laie sagt, das Laufrad befindet sich immer noch in der selben Position wie vorher.

Kann mir das bitte einer erklären sonst geh ich damit doch lieber zum Fahrradladen.
 
Mach dir links und rechts am Hinterbau je einen Kabelbinder dran, schneide die dann so ab, dass sie genau mit der Spitze noch die Felge berühren, dann hast du deinen Zentrierständer und kannst dran rumdrehen und sehen was passiert.
 
Einer der Gründe ist der Speichenwinkel. Die Speichen der Antriebsseite stehen relativ steil, erhöhe ich bei ihnen die Spannung, zieht es die Felge tendentiell in Richtung Nabe. Die Speichen links stehen gewöhnlich flacher, hier zieht die Erhöhung der Spannung die Felge nach links. Das gilt für felgengebremste Laufräder, mit scheibengebremsten LR habe ich keine Erfahrung. Ich nehme aber an, daß es dort ähnlich ist.
 
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Also ich verstehe, dass die Speichenspannung auf der Antriebsseite anders ist als auf der Bremsseite (Hinterrad/Disc). Die Speichen sind also unterschiedlich "lang". Wenn ich beide gleich stark nach ziehe (1/4 Umdrehung), dann ändert sich doch bei beiden gleich die Länge und die Differenz zwischen den linken und rechten Speichen ist nach dem spannen doch immer noch die selbe wie vor dem spannen, was mir als Laie sagt, das Laufrad befindet sich immer noch in der selben Position wie vorher.

Kann mir das bitte einer erklären sonst geh ich damit doch lieber zum Fahrradladen.
Schon mal ein Vektordiagramm gesehen? Die linke Speiche zieht in flacherem Winkel, als die rechte. Damit zieht sie mehr längs zur Achse, weniger radial. Bei der rechten ist es umgekehrt. Damit sich die Kräfte in Achsrichtung aufheben musst Du rechts mehr kurbeln.
Da das von Anfang an so ist, kommen die unterschiedlichen Spannungen links/rechts zusammen. Woher auch sonst.
 
Ok danke. ich werd das dieses Jahr dann doch wohl noch erstmal machen lassen, auch wenn mir der Gedanke ein Fremder fummelt an meinem Rad rum nicht gefällt :/
 
Grundsätzlich wäre die Frage, warum bzw. in welchem Maße die Spannung geringer geworden ist. Ich kenne zwar auch entsprechende Empfehlungen auch Laufräder ohne Schlag nachzuspannen, nach meiner Erfahrung setzt sich modernes Material nur wenig, ordentliche aktuelle Speichen "fliessen" auch nicht (ständig). Das ganze sollte also, wenn dann höchstens innerhalb der ersten 500km geschehen (vorrausgesetzt, der Laufradbauer hängt der These an, statt ordentlich abzudrücken solle man halt einfahren). Eine gewisse (relativ gleichmässige) Längung der Speichen kommt auch vor, aber auch nur anfangs, und dann ist Ende.

Also bleiben folgende Möglichkeiten:
-Das Laufrad war von Anfang an unzureichend gespannt, dann kann es sich weiter "auflösen", das passiert aber i.d.R. nicht gleichmässig.
-Tatsächlich haben sich die Speichen etwas gelängt, oder sich andere Komponenten (Ösen?) gesetzt.

In beiden Fällen sollte man wissen, wo man aktuell mit der Spannung ist, und wo es hinsoll. Ich musste meine Räder nie nachspannen, auch wenn sie geringfügig beim Einfahren nachgelassen haben, war der stabile Zustand immer voll im grünen Bereich.

Btw.: wenn Du Dir da unsicher bist, lass es machen. Einer der wichtigeren Tricks ist allein schon, alle Nippel wirklich um den selben Betrag auf die Speichen zu schrauben. Wie weit Du am Spokey drehst ist keine ausreichende Grösse.
 
Na ich hatte mein Laufradsatz hier bestellt

http://www.poison-bikes.de/shopart/...satz-Mavic-XM117-Disc-Shimano-Deore-Disc.html

Seit dem ich es habe bin ich so ca. 2000Km gefahren, im Sommer wie im Winter.
Jetzt hab ich vor wenigen Wochen den selben Laufradsatz noch einmal für meine Freundin bestellt. Und beim vergleichen der Speichenspannung viel mir das eben auf.
Nun sind ihre Räder noch nicht eingefahren. Da haben sich dann wohl noch nicht die ösen und so gesetzt.

Ich hab mir jetzt überlegt das alles erstmal zu lassen. Wahrscheinlich ist die Spannung auuch noch hoch genug und ich mach mir nur unnötig sorgen weil ich als vergleich nur ein neu eingespeichtes Rad hab.
Werd mir im nächsten Jahr dann mal ein Zentrierständer zu legen und dort meine ersten Versuche wagen.
 
Vielleicht liegt der Unterschied auch nur in den Speichen der Laufräder:
Konifizierte Speichen dehnen sich unter vergleichbarer Last mehr als nicht konifiziert. Letzere können i. A. auch stärker vorgespannt werden.

Die Ist-Spannung lässt sich bei einer Werkstatt mit Tensio leicht ermitteln und gegen einen Sollwert vergleichen. Dann weißt du genau, ob die Speichen zu wenig Spannung haben.
 
Vielleicht liegt der Unterschied auch nur in den Speichen der Laufräder:
Konifizierte Speichen dehnen sich unter vergleichbarer Last mehr als nicht konifiziert. Letzere können i. A. auch stärker vorgespannt werden.
Das deucht mich seltsam.
In dem Bereich, indem nicht konifizierte Speichen tatsächlich mehr Spannung vertragen, als nicht konifizierte,
nämlich an der Fließgrenze, zerreißts eh alles.
Im normalen Arbeitsbereich sind konifizierte Speichen, gerade weil sie sich mehr elastisch verformen, schonender für die angeschlosssenen Bauteile Nabenflansch und Felge, aber auch den Speichenbogen. Nicht konifizierte Speichen stärker zu spannen als konifizierte ist also eher keine gute Idee, mit dieser Absicht nicht konifizierte zu wählen, schon gar nicht.
 
Das müsste man wirklich mal probieren was mit der Mittigkeit passiert wenn man beide Seiten gleich weit anzieht.

Aber bei nur 1/4 hat das überhaupt keine Relevanz.

Du kannst die Speichenspannung auch anhand der Tonhöhe beim anzupfen vergleichen.

P.S
DD-Speichen werden einfach weniger stark gespannt weil sie dünner sind, weniger Material
 
P.S
DD-Speichen werden einfach weniger stark gespannt weil sie dünner sind, weniger Material
Immer noch Mumpitz:lol:
Hast Du schon mal ein Laufrad mit nicht konifizierten Speichen über 100kg gesehen?
Wenn das stimmen würde, rechnen wir mal lustig:
2mm glatt gegen 1,5mm Laser oder ähnlich. Querschnittsfläche geht quadratisch mit Durchmesser. 3/4 zum Quadrat sind 9/16, willst Du wirklich behaupten, 200kg auf 'ne glatte 2mm Speiche würde irgendeinen Sinn ergeben? 112,5 auf 'ne Laser wäre gut und normal.

Aber bei nur 1/4 hat das überhaupt keine Relevanz.
Ist leider auch nur geraten, nicht ausprobiert. Kann je nach Radgeometrie links 1/2, rechts 1/4 brauchen. Ich weiß, daß Scheibenbremsräder tendenziell hinten symmetrischer als Rennradräder mit Campa sind.
 
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Nunja, bei Standard 32 Speichenlaufräder ist das nicht der Fall aber es gibt schon Laufräder bei denen z.B. eine Laser nicht mehr genug Spannung aufbringt.
 
Nunja, bei Standard 32 Speichenlaufräder ist das nicht der Fall aber es gibt schon Laufräder bei denen z.B. eine Laser nicht mehr genug Spannung aufbringt.
Nein, nicht die Spannung ist das Problem, sondern die Dehnbarkeit der Speiche. dL/dF. Da sich die Kraft auf weniger Speichen verteilt, dehnt sich die Speiche mehr. Also nimmt man eine starrere, weniger dehnbare. Und das ist dann nur im Billigst-Poser-Segment eine unkonifizierte.
Die Spannung an sich ist im Arbeitsbereich der Speiche eh egal. Die Grundspannung muss nur so liegen, daß dieser Arbeitsbereich im Fahrbetrieb nicht verlassen wird.
 
Ich kann dir nicht ganz folgen worauf du hinaus willst, aber es gibt Laufräder mit knapp 2000N Vorspannung. Da geht eine Laser schon in den plastischen Bereich über und längt sich dauerhaft. Das ist aber natürlich die Ausnahme das man so hohe Vorspannungen hat.
 
Ich kann dir nicht ganz folgen worauf du hinaus willst,
Das mag daran liegen, daß ich aus einer Ausnahme keine Regel ableiten will:D
Oder aber, daran, daß nicht alles, was man im Labor kann, auf der Piste funktioniert.
Laufräder mit 200kg auf den Speichen sind (soweit der Irrsinn von Marketingentscheidungen vollständige Aussagen erlaubt) NICHT mit unkonifizierten Speichen aufgebaut. Sicher auch nicht mit Laser. Brachial vielleicht mit Force oder Alpine II, die auch wieder konifiiziert sind.
Sollten solche Unfälle wie Vuelta Superlight tatsächlich ihre 12 Vorderradspeichen auf dem Level haben (was ich angesichts der Fahrberichte auch bezweifle), ist das die Ausnahme (und eine, die von ihrer Performance her nichts beweist), keine Regel.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ja, Du kannst nicht konifizierte Speichen auf der Streckbank mit mehr Spannung beaufschlagen, als konifizierte dünnere, bevor sie reißen..
Es wird aber weder ein Laufrad mit derart höher gespannten unkonifizierten Speichen was taugen, noch wird jemand, der mehr Speichenspannung für seine Konstruktion braucht, als eine Laser mitmacht, eine unkonifizierte Speiche nehmen.
 
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Ordinäre Aksium haben schon bis zu 165kg, dass ist einer Laser nicht mehr zuzumuten wenn man die Belastung beim fahren dazu addiert. Und das sind Afaik keine DD Speichen.
 
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