Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

...und außerhalb des Schwarzwaldes?
Zumindest der Schwäbische-Alb-X scheint mit Schildern im gleichen Design ausgeschildert. Wie's im Rest vom Ländle aussieht weiß ich nicht. Da gilt wohl: Pech Gehabt[tm]. Leider. :(

Beim Schwäbische Alb Crossing sind die ein oder zwei Trailkilometer nach Angaben auf der Homepage nicht erlaubt und man muss schieben!
Warum werden die dann überhaupt aufgenommen? Scheinbar funktioniert die hochgelobte Ausnahmeregelung doch nicht so gut wie immer behauptet wird.
Absurd.

In der Stadt wo die Wege wirklich frequentiert sind, werden Radfahrer und Fußgänger entgegen jeder Regel auf Wegen unter 2m zusammen geführt und im Wald, wo wesentlich mehr Platz und weniger Leute sind, ist es plötzlich gefährlich?
Das verstehe ich auch nicht. Mittlerweile rege ich mich darüber aber nicht mehr auf, dazu ist mir meine Zeit zu schade. ;)
In dem Zusammenhang stellt sich mir allerdings eine Frage: Warum sollte jemand, der mit Radfahrern in der Stadt schon Probleme hat, es plötzlich befürworten, daß im Wald auch schmalere Wege befahren werden dürfen?

Noch was zur Pressemitteilung des Petitionausschusses:
Mit ihrer Petition hatte die Deutsche Initiative Mountain Bike e. V. (DIMB) eine Änderung des Landeswaldgesetzes angestrebt. Dabei ging es darum, eine Regelung zu streichen, wonach das Radfahren auf Wegen unter zwei Meter Breite verboten ist. Gestrichen werden sollten laut Petenten außerdem entsprechende Bußgeldbestimmungen im Landeswaldgesetz.
Die Formulierung ist doch irreführend. Noch ist nichts entschieden, warum schreiben sie es dann so, als ob die Entscheidung schon gefallen wäre? Oder ist die Entscheidung hinter geschlossenen Türen schon gefallen, und wird im Landtag nur noch abgenickt? Was sagte unser Herr Ministerpräsident nochmal in Bezug auf Demokratie und Willkür?
 
Wir machen es wie der SW-Verein, wir setzen uns in einen Raum, schließen die Türe ab und handeln das für uns beste Konzept auf wegen ÜBER 2Meter aus.... An allen Wegen wird dann ein "Achtung BIKER"-Schild aufgestellt mit dem Zusatz "Nur für Biker" nagut auf 10% der Wegen dürfen sich auch Wanderer bewegen :D
 
Ist ja süß...Du, echt, ey, macht mich aber auch irgendwie 'n Stück weit betroffen.

Du findest das also süß. :)
Ich hab' Dich auch ganz doll lieb, aber wenn Du damit fertig bist, guck Dir noch mal meinen Beitrag an und lies alle Buchstaben, da steht:
Wenn tatsächlich plötzlich überall Verbotsschilder stehen und deren Einhaltung auch noch verfolgt würde, könnte man sicher sein...

Nur zur Erinnerung: Du hast was von Verbotsschildern geschrieben und dass man sicher sein kann. Sicher, dass die demnächst überall aufgestellt werden, wenn man öffentlich das Argument 'Rechtssicherheit' in Frage stellt.

Ich habe das nur aufgegriffen (sorry, mein Fehler) und geschrieben, dass WENN sich irgendjemand die Mühe macht, wegen uns Schilder aufzustellen und WENN sich dann auch noch jemand um deren Einhaltung kümmern würde (oder könnte), dass sich DANN wirklich was ändern würde.

Das kannst Du gerne weiterhin süß finden, aber stell' Dir doch zur Abwechslung mal ernsthaft vor (Ernsthaftigkeit ist etwas mühsam, lohnt sich aber ab und zu), was passieren würde, wenn das Biken auf schmalen Wegen in Baden-Württemberg allen Bikern wirklich wirksam verboten würde. Nimm' Dir ruhig etwas Zeit dafür: stell Dir vor, dass die intelligent vorgehen, die kennen die besonders beliebten Strecken und da stehen sie dann und haben das Recht Dich anzuhalten und zu kontrollieren, es wird im Wald Streife gefahren (auch mal mit'nem Geländemotorrad), es hagelt Bußgelder, bei Wiederholung auch mehr, Wege werden konsequent und flächendeckend physisch gesperrt etc.

Das fände wohl niemand mehr süß, oder? Selbst Du nicht. Da würde sich doch wohl deutlich mehr Widerstand regen als jetzt, oder? Die Politik würde sich entsprechend gut überlegen, ob sie das wirklich weiter aussitzen will oder ob man die lästige Regel nicht einfach streicht oder zumindest pilotweise aussetzt oder sonstige halbgaren Auswege sucht. (Mal ganz abgesehen davon, dass eine solche Kontrolle nicht umsetzbar wäre und schon der Versuch auch dem Letzten klar machen würde, dass wenn nicht die Regel so doch spätestens deren Durchsetzung absolut unverhältnismäßig ist, die fehlende Definition/Messbarkeit würde die Verfahren erschweren und so würde alles beim Alten bleiben, nur mit mehr Schildern im Wald. Denn sonst hätten sie am Ende auch noch den Bund der Steuerzahler am Hals und bei aller Liebe zu den Wald-Lobbyisten: irgendwann muss ein Politiker auch mal an seine Karriere denken.)

Du zweifelst noch? Ist nicht schlimm. Guck Dir einfach an, wie es in Hessen gelaufen ist: da drohte ganz konkret eine deutliche Einschränkung der Rechte der Biker und das fanden die gar nicht süß, sondern waren wirklich betroffen. Entsprechend hat sich da was getan und die Gesetzesverschärfung konnte abgewendet werden.

Das tückische an der aktuellen Situation in BaWü ist doch, dass es eigentlich verboten ist, aber nicht verfolgt wird und sich daher die große Mehrheit - oben wie unten - mit dieser für einen Rechtsstaat eigentlich inakzeptablen Situation seit Jahren arrangiert hat. Momentan ist daher das Ablehnen der Petition verglichen mit den Forderungen der anderen Lobbyisten aus Sicht der Politiker das bequeme, kleinere Übel.

FAZIT
=> Deine Verbotsschilder unrealistisch => deren Durchsetzung unrealistisch => schnelle Änderung unrealistisch

Wir sind also in gewisser Weise einer Meinung. Du hast es nur nicht gemerkt. :p

Und Dein Ansatz mit den Hinterzimmern und der Polemik ist wahrscheinlich leider auch gar nicht so falsch, nur lässt sich so eine Lobby nicht mal eben in ein paar Monaten aufbauen. Dafür hatten die Wanderer, Jäger und Waldbesitzer etwas mehr Zeit und sind eh anders aufgestellt.

Und jetzt kommst Du bitte mit einem wirklich konstruktiven Vorschlag um die Ecke, OK? :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
P.S.: Warum ich den Kommentar von Robert überhaupt aufgegriffen habe? Weil ich ein Problem damit habe, wenn man jetzt aus taktischen Gründe öffentlich schon nicht mehr die berechtigten Sachargumente anführen kann, aus Angst, dass Schilder aufgestellt werden oder sonst ein Ungemach droht. In welchem Land leben wir noch mal? Eben.
 
Wir machen es wie der SW-Verein, wir setzen uns in einen Raum, schließen die Türe ab und handeln das für uns beste Konzept auf wegen ÜBER 2Meter aus.... An allen Wegen wird dann ein "Achtung BIKER"-Schild aufgestellt mit dem Zusatz "Nur für Biker" nagut auf 10% der Wegen dürfen sich auch Wanderer bewegen :D

.....aber nur im schwarzen Wald gibts 10 % für die Wanderer....:lol:
 
Genial, ein Buton gedrückt (ignore) und meinen Augen gehts wieder gut (die Milka Flußkühe sind weg).
 
P.S.: Warum ich den Kommentar von Robert überhaupt aufgegriffen habe? Weil ich ein Problem damit habe, wenn man jetzt aus taktischen Gründe öffentlich schon nicht mehr die berechtigten Sachargumente anführen kann, aus Angst, dass Schilder aufgestellt werden oder sonst ein Ungemach droht. In welchem Land leben wir noch mal? Eben.

Da scheine ich mich missverständlich ausgedrückt zu haben: die (absolut richtigen!) Sachargumente werden -so, wie es sich für mich abzeichnet- früher oder später zu einer rechtssicheren Regelung führen.
Allerdings vermutlich eher in die Richtung, das dann ganz rechtssicher Verbotsschilder aufgestellt werden.
Wer die deutsche Seele kennt, weiß, das ihr dann nicht nur den vereinzelt auftretenden Förstern Öl ins Feuer gebt, sondern das dann jeder Sonntagsspaziergänger seinen Hilfs-Sherriff ausleben kann.
Dann doch lieber rechtsunsicher.

Weil ich immer wieder zu Lösungsvorschlägen aufgefordert werde und die seit langem funktionierende Lobbyarbeit für nicht gangbar angesehen wird folgender Vorschlag für eine PR-Aktion:
Bilderserie von Begegnungsverkehr wie es ist. Wanderer nebeneinander und wegfüllend; Biker freundlich hintereinander und durch die Wanderer an der Ausübung gehindert. Oder großer, bellender Hund, der einen Biker stellt. Oder 'Vorsicht, Biker. Bitte rechts gehen'.

Nicht 'wir sind Biker' mit gegenseitiger Rücksichnahme sondern 'mit welchem Selbstverständnis beanspruchen die Wanderer den Weg für sich?'

Vorschläge erbeten!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Weil ich immer wieder zu Lösungsvorschlägen aufgefordert werde und die seit langem funktionierende Lobbyarbeit für nicht gangbar angesehen wird folgender Vorschlag für eine PR-Aktion:
Bilderserie von Begegnungsverkehr wie es ist. Wanderer nebeneinander und wegfüllend; Biker freundlich hintereinander und durch die Wanderer an der Ausübung gehindert. Oder großer, bellender Hund, der einen Biker stellt. Oder 'Vorsicht, Biker. Bitte rechts gehen'.

Nicht 'wir sind Biker' mit gegenseitiger Rücksichnahme sonder 'mit welchem Selbstverständnis beanspruchen die Wanderer den Weg für sich?'

Vorschläge erbeten!
Mein Vorschlag: lass es lieber sein mit Vorschlägen ebenjener Art.
Genau DAS ist nämlich:
Schonmal den Gedanken gehabt, dass wir Biker gegenüber den Wanderern in etwa wie 40t-LKWs gegenüber Rollern sind? Also der stärkere Verkehrsteilnehmer? Allein aus dem Grund ist es für uns verpflichtend, zurückhaltender zu sein.
Was glaubst du, wie schnell so eine PR-Aktion umschlägt?
"Radlrambos machen Radlrambo-PR"
Dagegen wirkt sogar dein Vorschlag mit der Lobbyarbeit vernünftig.
 
Nein, nicht als Radlrambo's dargestellt. Das wäre natürlich kontraproduktiv. Evtl. sogar auf Trecking-Rädern damit sich die Zielgruppe besser identifizieren kann. ;)
 
Da scheine ich mich missverständlich ausgedrückt zu haben: die (absolut richtigen!) Sachargumente werden -so, wie es sich für mich abzeichnet- früher oder später zu einer rechtssicheren Regelung führen.

Die Sorge verstehe ich. Ich habe halt den Eindruck gewonnen, dass wenn jemand jetzt wirklich an das Gesetz rangeht (und nicht nur den Status Quo aussitzt), sich damit beschäftigt, es womöglich noch verschärft, zwei Sachen passieren:
- bei einer echten Überarbeitung würde auffallen, dass das Gesetz unpraktikabel, mit der heißen Nadel gestrickt und unverhältnismäßig ist. Ich würde hoffen, dass man in dem Moment auf eine Lösung wie in Hessen (!) kommt. Da hat die deutsche Seele sich zumindest ganz maßvoll und vernünftig gezeigt. Das macht mir Hoffnung.
- wenn dennoch tatsächlich eine wirksame Verschärfung in der Mache wäre oder dann tatsächlich umgesetzt würde, käme endlich ein angemessener Sturm auf

Aber es ist müssig darüber zu spekulieren. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht und gute Gründe, andere Erwartungen zu haben. Ich bin von der aktuellen Entwicklung sicherlich negativ überrascht, aber dennoch nicht hoffnungslos.

Die Ideen mit den Bildern sind grundsätzlich gut, bei der Umsetzung muss man halt ein bisschen sensibel sein, aber unabhängig von der Umsetzung hat sich halt gezeigt, dass wir offensichtlich nicht die Durchschlagskraft haben, die wir bräuchten. Das hat verschiedene Gründe, alte Seilschaften auf der einen und noch recht junge Strukturen auf der anderen Seite gehören dazu.

Dafür, dass wir das rein ehrenamtlich mit einer Handvoll Leute gestemmt haben, haben wir immerhin einen Achtungserfolg erzielt (s. Presse im vergangenen Jahr). Wenn das jetzt nicht gereicht hat, dann muss man später und anders (Lobby) noch mal ran oder die Regel fällt irgendwann von allein, wenn jemandem auffällt, wie hinderlich sie zum Beispiel für die Zukunft des Tourismus ist.

Ich vermisse übrigens nach wie vor ein Statement der anderen Radverbände.
 
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Als Mountainbiker und Hundebesitzer bin ich gegen Meinungsmache gegenüber anderen Waldnutzern! Dies hilft nur den Hardlinern, egal auf welcher Seite.

BW hat doch viele erfolgreiche Radsportler hervorgebracht. Müssten diese nicht noch viel aktiver und drastischer eingebunden werden?!
Als schmückendes Beiwerk für die Politiker sind sie ja gerne gesehen, gerade wenn eine Medaillie um den Hals baumelt. Dazu im passenden Moment ein Shirt, "ich trainiere illegal in BW Wäldern", "ich trainiere in Bayern" kommt bestimmt gut bei der Presse an.
 
...Dazu im passenden Moment ein Shirt, "ich trainiere illegal in BW Wäldern", "ich trainiere in Bayern" kommt bestimmt gut bei der Presse an.

Top Idee!!!! :daumen: Langsam wird's ja mit der Polemik. ;)
Evtl. geht ja auch was aus der Kriegskasse der DIMB und kann damit entsprechend Sponsorfläche auf den Trikots belegen.
 
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