Schlechte Kontrolle über das Vorderrad

Zu meinem Verständnis: Du bezeichnest mit realer Fahrtrichtung die momentane Tangentialrichtung des Schwerpunktes bei einer Kurvenfahrt?

Und deine Erklärung:
Mehr Luftdruck -> weniger Schräglaufwinkel
verstehe ich insofern nicht, als der Schräglaufwinkel im wesentlichen durch die Kurve vorgegeben ist, es sei denn, dass das Vorderrad bei geringerem Luftdruck stärker rutscht.
Zu 1. Genau.

Zu 2. Reifen haben mehr Schlupf als viele annehmen - auch bei hohem Luftdruck. Bei niedrigen Drücken umso mehr. Das kompensiert man aus Gewohnheit und merkt es erst in extremen Situationen und besonders auf festen Untergründen, weil man dort nicht mit spürbarem Schlupf rechnet (So wie unser Threaderöffner)
 
Bitte erkläre mir Schlupf am Vorderrad eines MtBs, verstehe ich wirklich nicht :ka:
Ich dachte immer Schlupf sei, wenn das Hinterrad z.B. meines Motorrads einen zarten, schwarzen Strich auf den Asphalt malt , wenn fast alle Pferdchen wach sind und versuchen das leichte Heck zu beschleunigen... ;)
(Oder wenn ich versuche im Matsch mit dem MtB zu treten, das HR rutscht dauernd durch, ich falle erschöpft vom Rad usw. ;-)
 
Bitte erkläre mir Schlupf am Vorderrad eines MtBs, verstehe ich wirklich nicht :ka:
Ich dachte immer Schlupf sei, wenn das Hinterrad z.B. meines Motorrads einen zarten, schwarzen Strich auf den Asphalt malt , wenn fast alle Pferdchen wach sind und versuchen das leichte Heck zu beschleunigen... ;)
(Oder wenn ich versuche im Matsch mit dem MtB zu treten, das HR rutscht dauernd durch, ich falle erschöpft vom Rad usw. ;-)
Schlupf hat eine etwas allgemeinere Definition. Schaust du bei Wiki nach, speziell bei Rad - Seitenführungskräfte. Schlupf kommt vor Rutschen!
 
Habe ich gemacht - dort steht, daß Schlupf nur in Verbindung mit Beschleunigen oder Bremsen vorhanden - ungleich Null - ist.
So war mir das auch einigermaßen klar. Nur hatte ich den Themenstarter so verstanden, daß ihm das VR einfach so, ohne Zutun der Bremse weggerutscht ist, von zu starkem Beschleunigen sehe ich jetzt einmal ab ;-)
Leicht OT aber passend zum Thema :D
"Wenn Du den Baum siehst in den Du rein fährst, heißt das Untersteuern. Wenn Du ihn nur hörst, heißt das Übersteuern" (Walter Röhrl)
 
Habe ich gemacht - dort steht, daß Schlupf nur in Verbindung mit Beschleunigen oder Bremsen vorhanden - ungleich Null - ist.
So war mir das auch einigermaßen klar. Nur hatte ich den Themenstarter so verstanden, daß ihm das VR einfach so, ohne Zutun der Bremse weggerutscht ist, von zu starkem Beschleunigen sehe ich jetzt einmal ab ;-)
Oh, die böse Physik!
Dort ist auch eine Kurvenfahrt mit konstanter Bahngeschwindigkeit eine beschleunigte Bewegung. Beim Begriff des Untersteuerns (seitlicher Schlupf) braucht es weder Bremse noch Motor.
 
Driften ist es aber erst wenn du, die vorhin erwähnten, Spuren auf den Asphalt malst. Dieses minimale, eigentlich nicht wahrnehmbare, rutschen ist dann der Schlupf. Den Schlupf merkst du beim beschleunigen auch nicht, erst das durchdrehen der Räder, dabei schlupft das Rad schon lange vorher.
 
Man muss zwischen Rutschen (Haftungsverlust) und Walken (Verformung) unterscheiden. Da Gummi und Reifen elastisch sind verformen sie sich am Aufstandspunkt. Am einfachsten kann man sich das bei einer Kurvenfahrt mit einem grobstolligen weichen Reifen auf Asphalt vorstellen. Unter der seitlichen Kraft verformt sich der Stollen der gerade Bodenkontakt hat (knickt seitlich weg) und das Rad verschiebt sich dadurch ein Stück nach außen (der verformte Stollen steht nicht mehr in einer Reihe mit den unbelasteten Stollen). Dreht das Rad weiter setzt ein unbelasteteter Stollen an dem nun weiter außen liegenden Kurvenradius auf und verformt sich dann auch unter der Last. So geht das über den ganzen Abrollumfang weiter und das Rad wandert immer weiter nach außen ohne (!) zu rutschen. Beim Auto kompensiert man das z.B. durch stärkeres Einlenken als theoretisch bei einem starren Rad notwendig wäre (siehe Grafik auf der ersten Seite).
 
Zuletzt bearbeitet:
uffbasse!
Schlupf meint gemeinhin den Geschwindigkeitsunterschied (gemeinhin das Rutschen des Rads) in Fahrtrichtung. Wenn ein Rad zu viel Schlupf hat, dann verliert es dadurch Haftreibung und somit Seitenführung in der Kurve. Dadurch geschieht dann das Über- oder Untersteuern.
Wenn das Rad allerdings schon radial zur Kurve wegrutscht, dann kann man nicht mehr von Schlupf reden. Den Begriff "seitlichen Schlupf" habe ich noch nie gehört, und bin der Meinung, dass sich "seitlich" und "Schlupf" rein von der üblichen Begriffsnutzung her nicht miteinander vertragen.
 
Wenn das Rad allerdings schon radial zur Kurve wegrutscht, dann kann man nicht mehr von Schlupf reden.
Richtig. Erst Schlupf und danach Rutschen. Berkel hat das doch schön mit dem Bürstenmodell erklärt:
... bei einer Kurvenfahrt mit einem grobstolligen weichen Reifen auf Asphalt vorstellen. Unter der seitlichen Kraft verformt sich der Stollen der gerade Bodenkontakt hat (knickt seitlich weg) und das Rad verschiebt sich dadurch ein Stück nach außen (der verformte Stollen steht nicht mehr in einer Reihe mit den unbelasteten Stollen). Dreht das Rad weiter setzt ein unbelasteteter Stollen an dem nun weiter außen liegenden Kurvenradius auf und verformt sich dann auch unter der Last. So geht das über den ganzen Abrollumfang weiter und das Rad wandert immer weiter nach außen ohne (!) zu rutschen.
Den Begriff "seitlichen Schlupf" habe ich noch nie gehört, und bin der Meinung, dass sich "seitlich" und "Schlupf" rein von der üblichen Begriffsnutzung her nicht miteinander vertragen.
Dann wandert es halt seitlich aus. Das kenne ich gut, wenn die Spitzkehre anders will als ich. :D
 
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