ein hallo an alle 'versprengten'
zunächst: dankeschön an alle hier im thread aktiven! ich habe hier sehr viele informationen gefunden, die meine entscheidungen bezüglich op, verfahren, post-op-verhalten, physio-übungen etc. beeinflusst haben. wirklich toll, diese fülle an praxisnahen infos - und um soviel nützlicher als die websites von kliniken etc.
ausserdem fand ich es hilfreich, zu sehen, dass man eine menge schicksalsgenossen hat. darum habe ich mich mal angemeldet, um auch einen kleinen teil 'zurückzugeben'.
jetzt meine story: am 24.6. bin ich amtlich über den lenker abgeflogen,
helm und bike blieben ohne kratzer, das shirt war ein wenig dreckig an der rechten schulter, aber der rest fühlte sich an, wie vom trecker überfahren, bin dann aber noch 5 km nach hause gefahren. haarewaschen ging dann nicht mehr so toll, meine freundin meinte,
da steht was aus deiner schulter raus. auch eine schürfung war am oberarm.
ich bin dann tags drauf zu einem orthopäden/sportmediziner und fast sofort dran gekommen (eine komplett befremdliche erfahrung!). das schlüsselbein stand laut röntgenaufnahme um mehr als eine schaftbreite hoch = ein fetter rockwood 3+. am nächsten tag bin ich in die maburger uniklinik und die unfallchirurgen meinten auch,
das kann man so nicht lassen. da ich dazwischen einige zeit in recherche - u.a. hier - investiert hatte, war mir gleich klar, ich lasse mir ein tight rope einziehen. am 28.6 morgens um 7 war ich auf der pole vor dem op. alles normal gelaufen, viel fernsehen geguckt (wm!), post-op-schmerz absolut ok, von der narkose allerdings richtige heftige kopfschmerzen. am 30.6. (nach zwei tagen, sonntags!) bin ich morgens nach hause. montags dann war ich um 9 im büro, zwei tagen später alle schmerzmittel abgesetzt, schienen mir überflüssig. habs schon noch langsam angehen lassen und nicht 8 stunden durch geschafft, aber pc-bedienung war dank einer etwas skurrilen sitzhaltung und einigen kissen schon ok. nach 11 tagen fädenziehen bei sehr schneller wundheilung. den gilchrist habe ich seeehr konsequent getragen gute 5 wochen, dann nachts und im alltag nicht mehr. hatte einige physio-termine, die vor allem aus lockerungen und sehr leichter mobilisierung bestanden. mehrfach täglich leichte pendelübungen und 'nachaussenschiebung' der schulter bei fast angelegtem arm. auch wenn es ziemlich gezogen hat und auch ein wenig geknirscht/ gerieben hat, habe ich auch versucht, mal den ausgestreckten arm auf 20 grad, dann nach 3 wochen 40 grad, 4 wochen 60 und zum schluss fast 90 grad nach vorne und dann zur seite langsam auf- und ab zu senken. schnelle fortschritte. schmerzen hatte ich von anfang an vor allem im schulterblattbereich und dann in der oberen armmuskulatur und am übergang zwischen schulter und hals. vor allem das schulterblatt war sehr schnell besser, als ich den gilchrist mehr und mehr abnahm.
gestern war op-kontrolle, klinischer befund gut, röntgenbefund auch - für meinen geschmack im vergleich zur gesunden seite bezüglich gelenkspalt fast ein wenig überkompensiert, aber der doc fand es super. gilchrist ist jetzt in der tonne, heute war ich ein paar kilometer laufen. mehr als die tatsache, dass man nicht so frei mit den armen pendeln kann hat mich genervt, dass meine fitness scheinbar richtig im keller ist. erschütterungen beim aufkommen zwiebelten anfangs noch deutlich, haben sich aber schon nach einer halben stunden laufen nicht mehr so bemerkbar gemacht. morgen gehe ich mal ins studio an die geräte und mache leichte übungen, ab nächste woche wirds dann bei den verbliebenen 8 physioterminen interessant, denn das gelenk ist vom doc freigegeben. mal gucken, ob ich übermorgen mal aufs rad steige - wahrscheinlich muss ich mir einen höheren vorbau besorgen.
abschliessend noch eine liste, der faktoren, von denen ich überzeugt bin, dass sie meinen heilungsprozess gefördert haben:
- gilchrist: konsequent, auch wenns nervt - die struktur braucht ruhe zum einheilen.
- warme bis heisse dusche auf die schulter, so oft als möglich (ab 2. woche nach op)
- wärmflasche, so oft als möglich (ab 2. woche nach op)
- 6 wochen alkoholpause (!)
- sehr hochdosierte vitaminsubstitution (v.a. frubiase sport)
- 2x2 karazym-dragees pro tag (enzyme, ähnlich dem früheren(!) wobenzym n
- guter operateur (dr. kiriazidis) - ich habe früher keine meiner sportverletzungen im marburger uni-klinikum behandeln lassen, aber schulter können die jetzt zumindest richtig gut.
- a bisserl glück ...?
gutebesserung an alle!
ps heute habe ich sogar ein bett bezogen und bin beim haarewaschen auch mit der hand der operierten seite richtig hoch auf den kopf gekommen!