Oberrohrbruch durch Absitzen am Simplon Pavo 3 Ultra 2014 - Problem gelöst, Kosten wurden übernommen

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Hallo zusammen,

meine Freundin und ich haben uns am 18.04.2014 zwei Simplon Pavo 3 Ultra Rennräder gegönnt. Leider war der Spaß bei mir nur von kurzer Freude. Bei einer Tour am 01.06.2014 ist mir das Oberrohr durch Absitzen gebrochen:

2014-06-01-13-44-11-img_5322-jpg.309066


Klar ist das nun Eigenverschuldung. Ich bin aber auch ganz ehrlich, mir war das bisher absolut nicht bekannt, dass man sich nicht auf das Oberrohr absetzen darf. Bisher habe ich das bei allen meiner Räder so gemacht. Alle meine Freunde machen das so und die Profis machen es ebenfalls vor:

Chris+Froome+Le+Tour+de+France+2013+Stage+ZnZr2zWDBZql.jpg

Quelle: http://kheltrishna.com/tour-de-france-2014-set-to-start-from-july-5th/

Leider lässt da Simplon nicht mit sich verhandeln. Mir wurde nun folgendes Angebot gemacht. Simplon verlangt für einen neuen Rahmen 50 % der Kosten und da ich das Rad bei Bike24 gekauft habe, macht mir Bike24 weiterhin das Angebot, das sie die Hälfte von der Restsumme tragen. Des Weiteren ist der Umbau aller Anbauteile und der Versand kostenfrei.

Was meint ihr? Hattet ihr schon solche Erfahrungen. Ich habe bei meiner Google-Recherche leider nicht viele Fälle gefunden. Ich habe immer wieder davon gelesen, dass die Rahmen bei den Profifahrern anscheinend extra verstärkt werden am Oberrohr. Vielleicht ging es jemanden von euch ähnlich und hatte mit guten Argumenten einen kostenfreien Umtausch aushandeln können.

Für die Zukunft ist mir natürlich bewusst, dass ich mich nie wieder auf das Oberrohr setzte. Selbst bei meinen alten Rädern traue ich mich das jetzt nicht mehr.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen. Ihr könnt euch ja sicherlich vorstellen, dass ich einfach wieder mit diesen tollen Rad auf Tour gehen möchte und nach all dem Streit mit Simplon nun auch eine Lösung suche.

Liebe Grüße
Jens
 

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Re: Oberrohrbruch durch Absitzen am Simplon Pavo 3 Ultra 2014 - Problem gelöst, Kosten wurden übernommen
Wenn ich dich richtig verstehe zahlt Simplon die Hälfte und der Rest Bike24!?Sprich du musst selber nix zahlen..Hört sich doch eig ok an..Aber selbst bei einem Carbon Rahmen sollte doch vom einfachen Draufsitzen nicht gleich das Oberrohr kaputt gehen.Mach das selbst öfters Rennrad wie Mtb Carbon,und hatte noch nie Probleme.Wiege75Kilo.
Da das Rad erst 4-5Mon alt ist,hast doch eh noch volle Garantie.Sowas sollte def nicht passieren.Draufhocken hin oder her...
 
Nein du hast mich leider falsch verstanden. Simplon bietet bei ihrem Crash Replacement 50 % Rabatt und Bike24 zahlt von der Restsumme wiederum 50 %. Das macht für mich also 25 %. Jetzt ist es vielleicht deutlicher.

Ich muss noch dazu sagen, wer den Rahmen nicht kennt. Es handelt sich bei dem Simplon Pavo 3 Ultra um ein Leichtbaurahmen (ca. 740 g) daher leider auch die geringer Stabilität aufgrund sehr dünner Wandstärken. Gut, dass du das Körpergewicht ansprichst, ich wiege 70 kg.
 
Was hast den Simplon Jungs erzählt!?Hast du das Draufsitzen erwähnt!?
Na ja 70 sind doch nix....Dann wären se bei mir wohl scho längst durchgebrochen.
 
das klingt nach einer ziemlich dreisten ausrede seitens des Herstellers.

draufsetzen bedeutet. keine belastungsspitze. keine scharfen kanten. außer du hast deine knochen für diese aktion angefeilt. sondern nur das gewicht von 70 kg, und wahrscheinlich nicht einmal das, weil du dich ja sicherlich noch mit den beinen abstützt hast.

also, meine Meinung: der rahmen ist einfach falsch konstruiert. oder deutlicher: schrott

und unabhängig vom ersatz - wie verhält er sich bei einer längeren fahrt über, beispielsweise Kopfsteinpflaster. löst er sich dann während der fahrt auf?
 
haste ne rechtschutzversicherung???? falls ja, klage erheben und den rahmen durch einen gerichtlich bestellten gutachter untersuchen lassen. kannst aber auch mal den zedler anfragen, der ist ein guru in sachne bike gutachten.......


steht in der anleitung die dem rad beiliegen muss irgendwo das man sich nicht auf das oberrohr setzen darf?????? wenn das das fahrergwicht nicht aushält, müssen sie den kunden ausdrücklich darauf hin weisen. ansonsten, die tour etc einschalten und an die große glocke hängen.
 
würde sagen simplon versucht da den eigenen schaden gering zu halten. das firmen den evtl zustandekommenden image-schaden, den man in der zeit des internets schnell generieren kann nicht bedenkt finde ich absolut unverständlich. du hast bestimm ein recht auf ersatz - sprichwort herstellergarantie.
 
Habe bisher nichts Vergleichbares gehört - ich habe den Anspruch, dass man sich bei einem RR auf das Oberrohr setzen darf und sehe das nicht als Zweckentfremdung an, das sollte auch der Herstelleranspruch sein. Nur draufgesetzt, kein Hüpfen oder gleichzeitiges Runterrollen vom Bordstein etc.? Als zufriedener Simplon Pride Besitzer, der auch das Pavo auf dem Radar hat, verunsichert mich der Sachverhalt. Wurde der Leichtbau überreizt ? Ohne dicken Warnhinweis am Rahmen (der den Verkauf zum Erliegen bringen dürfte), muss man m.E. nicht mit so was rechnen oder sich als Verschulden anrechnen lassen. Ich schließe mich den vorstehenden Meinungen an, wonach Du vollständigen Ersatz bekommen solltest. Auch wenn es hoffentlich ein unglücklicher Einzelfall war, hast Du dann überhaupt noch Vertrauen in das Modell ?
 
Auch auf die Gefahr mich in die Nesseln zu setzen ... der Pavo 3 Ultra ist absoluter Leichtbau. Warum muss man sich da auf dem Oberrohr absetzen? Das Material ist dafür sicher nicht ausgelegt und ich finde das erklärt sich bei diesem Rahmengewicht fast von selbst.

Ich fahre einen S-Works Tarmac SL3 der deutlich schwerer ist und selbst da würde ich mich mit 72 kg nicht auf dem Oberrohr absetzen. Auf dem S-Works Allez aus Alu würde ich mich z.B. auch nicht aufs Oberrohr sitzen trauen.

Unter diesen Gesichtspunkten finde ich das Angebot von Simplon und bike24 fair.
 
Hallo zusammen,

ich danke schon mal allen sehr für ihre Kommentare. Sowohl für die, die eher meiner Meinung als auch die, die eher Simplons Meinung sind. Bisher steht das Rad immer noch bei Simplon und ich habe bisher noch keine Antwort an Simplon bzw. Bike24 geäussert. Daher habe ich eben auch dieses Thema hier im Forum eröffnet, um eure Meinungen und Erfahrungen zu lesen.

Ich gebe denjenigen mittlerweile auch vollkommen recht, dass man sich auf einen "Ultra"-Leichtbaurahmen nicht setzten sollte. Aber wie gesagt, vorher war mir as wirklich nicht bewusst. Ich hätte nie gedacht, das man soviel Material einspart, das sogar leichte Kräfte von der Seite zu solchen Auswirkungen führen können.

Ich habe mich damals genauso auf das Oberrohr gesetzt, wie ich es bei den Profis bildlich dargestellt habe. Ich bin währendessen nirgendwo runter gerollt oder habe besonders viel Schwung beim Absetzten aufgebraucht. Die Füße waren ebenfalls noch auf dem Boden. Die Radsportler im Profisportbereich haben mir ein Bild suggeriert, aus dem ich wohl nun meine Konsequenzen ziehen muss.

Auf die Frage, ob ich noch Vertrauen in dem Pavo 3 Ultra habe. Im Prinzip ja. Ich muss dazu sagen, dass meine Freundin und ich uns die Räder für eine Deutschlandtour gekauft hatten, die drei Wochen nach dem Bruch stattfand. Meine Freundin ist die 2570 km ohne jegliche Panne oder sonstige Probleme durchgefahren. Falls es jemanden näher interessiert:

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Von dem her denke ich schon, dass es sich um ein guten Rahmen handelt. Vor allem, da ich sehr gerne Pässe fahre und Simplon das Rad als "Bergsprinter" anpreist, dachte ich, dass das genau das richtige ist.

Vielleicht wäre dennoch für mich das Simplon Pavo 3 angebrachter, es wiegt statt die 740 g dann 840 g. Wäre das aber soviel stabiler?

Ich werde euch auf dem Laufenden halten, sobald sich etwas neues ergibt.
 

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Das Problem bei Leichtbaurahmen ist folgendes: Es wird darauf ausgelegt die üblichen Belastungen beim Fahren auszuhalten. Ein Absetzen aufs Oberrohr wird da vermutlich nicht einkalkuliert.

Profis wissen vermutlich wie sie sich wo auf den Rahmen setzen können. Sollte dann doch etwas passieren bekommen sie halt einen neuen...
 
Wer sagt eigtl., abgesehen vom TE, dass das Oberrohr definitiv gebrochen ist? Was sehen wir denn eigtl.?
> Verformung (Druckstelle) und Risse im Lack, nicht mehr & nicht weniger.

Carbon kann wirklich extrem flexibel sein und auch wenn es geknackt hat, muss es noch lange nicht durchgebrochen sein.
Ob das OR gebrochen ist, wird man erst sehen wenn erstmal der Lack runter ist, was mich zum naechsten Punkt bringt, den ich hier bisher voellig vermisse:
Reparatur - das laesst sich problemlos reparieren, egal ob Bruch oder Riss, und die Tatsache, dass selbst Simplon das voellig aussen vor laesst ist einfach nur seltsam.
Stadessen soll der TE nochmal in die Tasche greifen und Geld zahlen, Discount hin oder her. Wenn Bike24 freiwillig 25% berappt mag das kulant & nett erscheinen, aber man wird das Gefuehl nicht los, dass da mehr im Busch ist.
Vor allem: Kann er dann den alten Rahmen behalten, wenn er den neuen kauft, oder ist es ein Austausch?

weitere Frage an den TE: Hat es denn derbe geknackt und wenn ja, dann wo? Nur an gezeigter Stelle?
Leider kann es naemlich auch an anderen Stellen bereits zu strukturellen Rissen gekommen sein, die man aber Aufgrund der fehlenden Lackveraenderung nicht sieht.

Was Haftung angeht bin ich da voll bei saturno. Selbst mit Ausschlusserklaerung ist das niemals haltbar - OR Absitzen auszuschliessen ist absolut laecherlich. Das ist m.E. ergonomisch inherent.

Was passiert denn, wenn man den Rahmen an einen Montagestaender klemmt? Geht das Rohr dann auch in die Knie? Und ist dass dann auch artfremder Gebrauch?
 
Ich habe nochmals ganz genau in der mitgelieferten Bedienungsanleitung nachgeschaut. Hier ist die entscheidende Passage:

Auszug Seite 35 u. 36.png

Quelle: http://www.simplon.com/fileadmin/da...LON-Handbuch-und-Bedienungsanleitung-2014.pdf (Seite 35 u. 36)

Zur Sicherheit habe ich die PDF-Datei angehängt, falls der Link irgendwann nicht mehr funktioniert.

Auf Seite 36 steht also mit einem Ausrufezeichen in dem blauen Block folgendes:
GEFAHR: Vermeiden Sie bei Leichtbau Alu-Rahmen und Carbon-Rahmen die Verwendung von Kindersitzen, Autofahrradträger, Hinterbauständer, usw., die mittels einer Rahmenhalterung befestigt werden. Ebenso ist ein Montageständer, bei dem das Rad von einer Greifzange gehalten wird, zu meiden. Die Rahmen sind nicht für solche Belastungen auf die Seitenwände gebaut und könnten dadurch zerstört werden.

Reicht diese Anmerkung in der Bedinungsanleitung für Simplon aus, um sich somit vor einen Rahmenbruch, wie er mir passiert ist, abzusichern?

Als ich mich damals auf das Oberrohr abgesetzt habe, gab es ein lautes Knacken. Es hat sich so angefühlt, als ob ich eine Glasfaserstange durchbreche. Ich konnte hören, wie die Fasern geknackt haben. Ich kann nicht einschätzen, ob man damit noch weiter fahren hätte können. Ich habe das Rad damals direkt zu Simplon schicken lassen, bzw. Bike24 hat es für mich abgeholt und dann den Transport übernommen. Es war ja ursprünglich geplant, das der Austausch schnell über die Bühne geht, damit ich das Rad für meine Deutschlandtour pünktlich zurück habe.

Zum Thema Rahmenreparatur. Ich habe in diversen Foren ebenfalls den Hinweis auf eine Carbonreparatur gesehen. Es gibt spezielle Werkstätte, die sich darauf spezialisiert haben, Carbonschäden zu reparieren. Bisher habe ich aber nicht daran gedacht, da ich ja von einem Garantiefall ausgegangen bin.

Ob ich den alten Rahmen behalten darf, wenn ich das Angebot von Simplon bzw. Bike24 annehmen würde, weiß ich noch gar nicht.
 

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Hallo zusammen,

ich habe sehr erfreuliche Nachrichten. Soeben hat sich Bike24 bei mir gemeldet und teilte mir mit, das Simplon nun 75 % der Kosten übernimmt und Bike24 weiterhin noch seine 25 % plus Umbau und Transport bezahlt. Somit bekomme ich den Rahmen komplett kostenfrei erstattet.

An dieser Stelle muss ich mich bei Bike24 sehr bedanken, dass sie sich solange für mich eingesetzt haben.
 
Schön, dass alles gut auszugehen scheint.

Ergänzen wollte ich noch, dass mir auch jemand bekannt ist dem bei einem Simplon-Carbonrahmen das Oberrohr weggeknackt ist. Er hatte sich einfach bei einer Abfahr aufs Oberrohr gesetzt. Ist aber schon mindestens 2 Jahre her.
 
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