Alp(en)-Traum von Sonthofen nach Sulden 252 km - 6.058 Hm
Was tun, wenn man in Sonthofen wohnt, Anfang September grad keine MTB-Marathons i der Nähe stattfinden und auch noch einen Startplatz gewonnen hat?
Man kann gar nicht anders und muss auch mal auf die schmalen Räder umsteigen.
Aufgrund der langen Strecke ging es zu unchristlicher Zeit um 06.30 UHR ziemlich kalt und regnerisch und dazu noch ganz schön dunkel erst mal Richtung Bad Hindelang und rauf aufs Oberjoch. Die vielen Kehren machen den Aufstieg angenehm; nur der einsetzende heftige Regen war mehr als unangenehm. Na, ja - als Mountainbiker ist man einiges gewöhnt.
Kurz über den Gaichtpass hinab ins Lechtal folgt noch eine prima Rollstrecke - versteckt man sich etwas im Windschatten, kann man einige Körner sparen.
Jetzt wird es aber endlich ernst. Mit dem Hantenjoch wartet der erste Hochprozenter. Mit einigen Stellen bis 15 % Steigung und knapp 1.000 Hm geht es richtig zur Sache. Hinauf ist bei Regen die eine Sache (zwar anstrengend aber letztlich kommt man irgend wann an); runter auf den schmalen
Reifen bei richtig glatten Straßenverhältnissen ist für mich aber mindestens genauso anstrengend. Daher war ich froh, wohlbehalten und ohne Sturz in Imst anzukommen.
Außerdem wurde nun auch langsam das Wetter besser. Nach einer kleinen Stärkung am reichlich gedeckten Buffet ging es zum nächsten Aufstieg - Piller Höhe. Diesen Abstecher könnte man eigentlich sparen. da man kaum was in Richtung Nauders gewinnt (außer nochmals ca. 700 Hm).
Trotzdem - nach der schnellen Abfahrt rauf auf den Inntal-Radweg und weiter bis zur Kajetansbrücke und weiter bis zum Zollamt Martina.
Dort bginnt nach meiner Meinung der schönste Streckenteil. Über die Norbertshöhe (einige herrliche Kehren mit mäßiger Steigung) gelangt man nach Nauders und von dort ist es zum Reschenpass nicht mehr weit.
Die Abfahrt vom Reschenpass gibt ein Gefühl für die schöne Landschaft Südtirols. Glücklich mit viel Zeitpuffer die Zeitkontrollstelle in Laatsch passiert fährt man ins Münstertal (Taufers - Münstair - St. Maria). Und dort (nach ca. 200 km auf dem Rad) - über den Umbrailpass hinauf zur Passhöhe "Stilfser Joch".
Viele Teilnehmer waren hier schon ganz schön platt. Mir ging es noch richtig gut und konnte einige Plätze aufholen. Die Abfahrt über die 49 Haarnadelkehren wieder etwas zitterig begann ab Gomagoi der Schlussanstieg nach Sulden (die letzten Kehren und nohcmals 670 Hm).
Im Ziel in Sulden - einfach nur froh, es geschafft und einen herrlichen Renntag erlebt zu haben (Platz 121 insgesamt; AK Sen Master Platz 20)