Über hohe Absätze das Hinterrad hochziehen?

Registriert
19. Januar 2007
Reaktionspunkte
518
Mahlzeit

Ich habe ein Problem wo ich nicht so recht weiterkomme.
vor 14 Tagen mit ich auf Flats umgestiegen und bekomme noch nicht so recht den Dreh raus das Hinterrad sauber eine Bordsteinkante hochzuziehen. Mit Clickies vorher war das kein Problem über einen 40cm hochen Baumstamm zu kommen.
Mir fällt es schon schwer eine Brodsteinkannte mit 15km/h hochzurollen, erst Vorderrad, dann Hinterrad.

Fahrtechnik ist weitestgehend vorhanden: Bunnyhop, Umsetzen, im Stand auf dem Hinterrad 1-4 mal springen klappt auch.

Ich brauche bitte mal ein paar Tipps wie ich das lernen kann.


Danke
 
Ja das klappt, steckt von früher (vor 20 Jahren) noch drin :)

Ich bekomme das Timing irgendwie nicht hin. Es sind dann immer die Pedale unter den Füßen weg :(
Auf gerader Strecke das Hinterrad anheben klappt auch.
 
vll hilft es dir den bewegungsablauf auseinander zu klabüstern und die einzelnen bewegungen zu üben.
du möchtest:
vorderrad anlupfen, ein bisschen rollen, hinterrad anlupfen.
dabei verlagerst du das gewicht etwas nach hinten und "ziehst mit den armen am lenker" (das ist etwas vereinfacht gesagt, die beine und die rumpfmuskulatur arbeitet natürlich auch mit), kommst mit dem schwerpunkt wieder übers bike um zu rollen und solltest dann mit einem ruck den schwerpunkt etwas nach vorne verlagern um mit den füßen (und körperspannung) das hinterrad anzulupfen.
wenn du das hinterrad in der ebene hoch bekommst, dann übe doch zunächst auch in der ebene, erst das vorderrad anzuheben, kurz zu rollen und dann das hinterrad anzuheben.
es dauert eine weile bis man den wechsel vom einen zum anderen bewegungsablauf "drinnen" (der kopf muss sich darauf einstellen) hat, weil die beiden bewegungen (vorderrad lupfen, hinterrad lupfen) in verschiedene richtungen wirken (erst nach hinten ziehen, dann nach vorne ziehen).
als erleichterung am bordstein kannst du auch die VR bremse nutzen, dann brauchst du weniger körperspannung um das hinterrad nach zu ziehen. falls es mit der bremse auch nicht klappt, übe in der ebene ohne hindernisse, das hinterrad mit hilfe der bremse anzuheben.

ride on
michi
 
Seltsam, das Hochsetzen auf eine Stufe entspricht eigentlich dem separierten Bewegungsablauf des (richtigen) Bunnyhop, bzw. ist die Vorübung dazu. Also Gewicht nach hinten mit Anheben des VR -> Bewegung der Hüfte nach oben/vorne -> Nachziehen des HR mit den Beinen und Durchschieben des Rades nach vorne. Normalerweise hat man Probleme den separierten Bewegungsablauf in die schnelle flüssige Bewegung des Bunnyhops zu übertragen und nicht umgekehrt. Oder machst du einen Schweinehop (gleichzeitiges Hochreissen beider Räder)?
 
Vom Schweinehop bin ich weg ;) das ist schon ein echter Bunnyhop.
Mir fehlt das richtige Timing dafür.
Beim nachziehen des Hinterrades verliere ich die Pedale :( oder ich rumpel mit dem Hinterrad einfach nur übers Hinderniss.
Wir haben hier und da paar Bäume querligen wo man nicht mit Schwung drüberspringen kann.

Ich werde den Bewegungsablauf mal auf einem Parkplatz üben.
Hab das ab und an schonmal gemacht, das klappt paar mal und dann mit einem mal nicht mehr.

Ich bin ja nur auf der Suche nach ein paar Tipps die es mir einfacher machen zu üben. Hatte gehofft das mir das Springen auf dem Hinterrad weiterhilft.
Werde nebenher auch noch versuchen das Springen vorwärts/hoch zu üben. Geht am mit einem Fully doch recht schwer.
 
Ich finde das Anheben des HR geht auf eine Stufe hoch leichter als in der Ebene, da VR und Lenker höher sind und man so einen besseren Hebel hat. Beim Durchschieben des Rades nach vorn hat man fast automatisch die (Ver-)Spannung zwischen Lenker und hinterem Pedal, zudem rotiert das HR um den Systemschwerpunkt nach oben. Ideal zum Üben finde ich kleine Treppenabsätze mit 2-4 Stufen, da rollt das Rad zur Not auch noch hoch wenn man es nicht richtig hoch bekommt.
 
Ich versteh die Problematik gar nicht. Wenn Du nen Bunnyhop kannst, mach den doch einfach auf den Bordstein.
 
Mach am besten mal ein Video, dann können wir das besser analysieren :) Ansonsten: Erstmal ohne Hindernis die Technik und dann das Timing optimieren - wichtig ist, dass Du mit einer dynamischen Körperbewegung nach oben/vorne arbeitest und nicht aus den Knien "anferst". Die Fußspitzen zeigen nach unten und die Schuhsohlen drücken gegen die Pedalflächen, damit die Füße beim oben/vorne-Impuls nicht den Halt an den Pedalen verlieren.

Ride on,
Marc
 
Der Bordstein ist auch nicht das Problem. Ich kann was mit Clickpedalen was ich mit Flats nicht kann aber gern können möchte.
Wie fahrt ihr über einen 40cm hohes Hinderniss ohne mit dem Kettenblatt aufzusetzen, wenn kein Platz für Tempo ist? Gehen wir mal von 5-10km/h aus.
 
Wenn Du die feste Bindung zum Pedal per "Einkeilen" aufgebaut hast, ist die Technik die gleiche wie bei Klickies ;) Das wird dann wohl der Knackpunkt sein, warum es nach der Umstellung noch nicht richtig klappt.
 
Das einkeilen ist noch das Problem, merke ich auch beim Umsetzen, es geht in die Richtung besser wo das Pedal vorn ist. Will heissen das ich mit dem hinteren Pedal mehr drücken kann :)

Vielen Dank schonmal für die Hilfe.
 
braucht viel mehr Körperspannung und Kraft, von oben bis unten als Du es von Klickpedalen her kennst.
Mit Klickpedalen ist immer ein Teil Schweinehopp mit drin. Das ist der Teil zum Bunnyhop/Hinterrad hochziehen, der Dir jetzt noch fehlt.

Tip: Gehirn ausmachen und von vorne anfangen. Denn Gehirn hat Klickpedale abgespeichert. Jetzt dem Körper die richtige Körperspannung anlernen.
 
Könnt ihr ein paar Übungen zum "Verkeilen"? Ich habe hin und wieder beim HR Anheben das Problem, dass ich von den Flats rutsche :(
 
Mach am besten mal ein Video, dann können wir das besser analysieren :) Ansonsten: Erstmal ohne Hindernis die Technik und dann das Timing optimieren - wichtig ist, dass Du mit einer dynamischen Körperbewegung nach oben/vorne arbeitest und nicht aus den Knien "anferst". Die Fußspitzen zeigen nach unten und die Schuhsohlen drücken gegen die Pedalflächen, damit die Füße beim oben/vorne-Impuls nicht den Halt an den Pedalen verlieren.

Ride on,
Marc

Beide Fußspitzen nach unten?

Dachte zum Verkeilen vorne hoch, hinten runter(war bis vor 2Monaten klickies Fahrer ;) )...

Grüße und danke
 
Der Trick besteht wohl darin, wie aus einen Startblock abzuspringen und die Hüfte nach "vorne-oben" zu bringen, weshalb beide Fussspitzen nach unten zeigen. Ich habe teilweise das Gefühl, dass ich vom Fahrrad "abspringe" und deshalb abrutsche.
 
Könnt ihr ein paar Übungen zum "Verkeilen"?
ich erklär es meistens so:
stell dir mal vor man nimmt einen langen, biegsamen stock oder ast und steckt ihn ins sattelrohr und ins steuerrohr, so, dass er sich wie ein bogen spannt. wenn man dann dran zieht kann man das bike mit ihm hoch heben. sei der stock! :p

die meisten leute finden die erklärung aber etwas doof :) , daher:
mit den händen am lenker festhalten und mit den füßen auf die pedale drücken (am besten schön weiche schuhe). du musst den druck, den du mit deinen füßen auf die pedale auswirkst gut spüren können! man drückt dann mit den armen "nach hinten" und mit den beinen/ füßrn "nach vorne". dadurch verspannt man sich auf dem rad.

dass ein bunnyhop oder das hinterrad-nachziehen nicht gleich klappt ist klar, denn das verspannen ist eine passive fahraktion und springen oder lupfen ist eine aktive fahraktion.

wie findet man nun raus, ob man sich richtig verspannt hat, wenn man es nicht gleich durch springen oder lupfen testen kann?
(der vollständigkeit halber muss gesagt werden, dass es leute gibt, die nur sehen müssen wie jemand springt und das direkt nachmachen können - natürlich fehlt die höhe und die sprungkraft. aber diese leute tun sich deutlich leichter. je nachdem wie die eigene präferenz im körpergefühl ist, tut man sich eben leichter oder schwerer und muss entsprechend mehr oder weniger variantenreich üben! hier nun zwei varianten....)

* ganz einfach (erste, grundlegende übung!): such dir einen ruppigen downhill, auf dem du häufig mit den füßen von den pedalen abhebst. je mehr körperspannung du aufbaust, desto besser bleiben die füße auf den pedalen. üben, üben, üben!
* zweite übung: such dir eine strecke mit vielen kleineren(!) anliegerkurven (notfalls bikepark, ein tag reicht für einen ersten lernerfolg!) und fahre aktiv durch die kurven. das heißt, nicht wie ein sack kartoffeln auf dem bike :) sondern das bike aus der kurve herauswärts drücken (
bei etwa 0:32 fährt er in die kurve mit gebeugten armen & beinen in die kurve ein und stellt sich am scheitelpunkt wieder auf. dieses "drücken" meine ich, nicht das "den lenker und das bike schräg zur fahrbahn stellen - drücken" wie es im video erklärt wird. ich meine also diesen bewegungsablauf: in der kurve steht man aus der gebeugten körperhaltung wieder auf. wenn man das im scheitelpunkt macht, merkt man an händen und füßen eine starke kompression, je nachdem wie kräftig man drückt, ähnlich dem gefühl in der achterbahn. hier lernt man gut, was körperspannung ist: ohne körperspannung kein druck ;-) )

ride on
michi
 
Beide Fußspitzen nach unten?

Dachte zum Verkeilen vorne hoch, hinten runter(war bis vor 2Monaten klickies Fahrer ;) )...

Grüße und danke

Klar, für das Verkeilen gehen beide Fußspitzen runter :) Gerade das vordere Pedal verliert sonst schnell den Kontakt zur Fußsohle!

Viel Spaß mit den Flat und vergiss die Schienbeinschoner nicht, hehe.

Ride on,
Marc
 
Zurück
Oben Unten