Tja, nicht alle. Für mich waren es 60 km und 1100 HM, für mein Männe noch etwas weniger.
Irgendwie kam er nicht in Tritt. Er war ja schon angeschlagen, aber nach dem Essen auf dem Weg zum Passo di Croci ging gar nichts mehr. Da ich, wenn ich meinen Tritt gefunden habe durchfahren muss, bin ich bis kurz unterhalb des Passes vorgefahren. An einem Jägerunterstand hat mich Speedskater dann eingeholt und mir mitgeteilt, dass mein Männenoch ziemlich weit unten gegen den Berg kämpft.
Ich versuchte den Jäger in seinem Unterstand dazu zu bewegen, ihm mit seinem Auto entgegen zu fahren und nach oben zu bringen, aber der alte Mann konnte oder wollte nicht verstehen.
Da es schon nach 16:00 Uhr war verblieben wir erst einmal, dass Speedskater weiter fährt bis zur geplanten Unterkunft und ich auf mein Männe warte und wir uns dann direkt nach der Abfahrt eine Unterkunft suchen, falls es zu spät wird.
Der Jäger hatte sich zwischenzeitlich verkrümelt, ich habe mir erst mal Jacke und Knielinge angezogen und es mir in dem Unterstand halbwegs bequem gemacht. Nach einer guten dreiviertel Stunde tauchte mein Männe an der Baumgrenze auf. Gleichzeitig kam ein roter Pickup den Pass heruntergestochen, fuhr an mir vorbei und direkt zu ihm. Ich sah wie der Fahrer das Rad auflud und Männe auf den Beifahrersitz packte. Habe mich dann aus dem Unterstand zum Schotterweg begeben und der Fahrer des Pickup lud, als er wieder zum Pass hochfuhr, auch mein Bike und mich ein. Er fuhr (wie eine gesengte Sau) noch die letzten paar Meter zum Pass hoch und dann auf der anderen Seite runter bis zur nächsten Gaststätte. Dort ging er mit meinem Männe zum Koch der Gaststätte, da dieser ein wenig Deutsch sprach, zwecks Übersetzung der Frage wohin wir wollen. Er selbst sprach kein Wort Deutsch, erzählte jedoch den ganzen Weg über fröhlich und unbekümmert. Wir konnten zumindest verstehen, dass auch er Jäger ist und derzeit eine größere Jagdgesellschaft am Passo di Croci unterwegs ist. Er fuhr uns dann weiter bis ins nächste Ort wo er Speedskater überholte. Er winkte, deutete auf ihn, und so wurde uns klar, dass Speedskater, wohl mit Händen und Füßen, ihm klargemacht hatte, dass da einer auf der anderen Passeite ist, der Hilfe braucht. Wir bedankten uns, er wollte partout kein Geld für die mehr als 25 km Taxiservice nehmen, stiegen aus und fuhren mit Speedskater dann per Velo bis zu unserer Unterkunft.
Nach dem leckeren Essen dort (schöne große fettige Pizza für Speedskater und mich) und ein paar Schlummifix ging es ab in die Heia. Es wurde eine unruhige Nacht, da es meinem Männe immer schlechter ging und er fast die ganze Nacht kein Auge zu bekam.
Fotos habe ich nur noch gemacht, während ich kurz vorm Passo di Croci auf Männe gewartet habe:
Dort, wo ca. in der Bildmitte die Bäume den Weg verdecken, hat der nette Italiener ihn eingesammelt. Links stand das Auto eines Schäfers, bewacht von einem Hund. Allerdings war weder von ihm noch den Schafen was zu sehen. Die haben wir dann erst beim runterfahren auf der anderen Passeite gesehen.