Schön, der Thread lebt wieder auf. Nein, ich bin sicherlich nicht intolerant. Ich bin in der Zwischenzeit auch ein Pedelec gefahren. Macht spaß, und es ist erstaunlich wie schnell man ohne großen Kraftaufwand dahingleiten kann. Also zur Zeit auf jeden Fall nicht meine Welt.
Bei uns im Ort ist es erstaunlich, wie viele ältere Menschen sich wieder auf ein Fahrrad setzen. Das stellt mich als Autofahrer (ja, bin ich auch), manchmal vor große Herausforderungen. Aber ich pass schon auf meine älteren Mitmenschen auf... keine Sorge.
Unfallzahlen: na ja. Gestern im Beitrag SWR3 wurden folgende Unfallzahlen für Baden-Wü gezeigt, bei denen eBikes oder Pedelecs beteiligt waren: 2011 90 Unfälle, 2012 160 Unfälle und 2013 430 Unfälle. Gut, Statistiken sind nicht immer abschließend zu bewerten, aber was man bei uns so in der Zeitung ließt, vor allem in den Sommermonaten, ist schon interessant. Leider habe ich keinen passenden Ausschnitt zur Hand. Egal...
Ich möchte nicht als eBike-Gegner da stehen, um Gottes willen. Ich selbst versuche meiner Frau (Liegetrike, Frau ist leider gesundheitlich sehr eingeschränkt) einen eAntrieb aufzuschwatzen. Bei unseren Radtouren ist der Leistungsunterschied leider sehr stark verschoben. Und ehrlich gesagt würde es mir etwas mehr Spaß machen, wenn sie einen Motor hätte, welcher sie unterstützt (ich hoffe sie liest das nicht, sonst bekomme ich wohl ärger....).
Zu unterscheiden ist ja auch das Thema, Radfahren zur Fortbewegung von A nach B (Gebe ich Dylan vollkommen recht mit der Umsteigethese!), oder Radfahren zu sportlichen Zwecken. Dylan, ich bin ganz klar bei dir wenn man den Sachverhalt betrachtet, dass viele für kürzere Strecken das Auto oder Motorrad stehen lassen, um dem energieaufgeladenen Fahrrad den Vorzug zu geben. Das finde ich echt gut.
Vor allem in Städten, in denen die Fahrradwegenetz sehr gut ausgebaut ist, würde ich nie auf die Idee kommen, nicht das Rad zu nutzen. Nur in Stuttgart finde ich es echt Kriminell, wenn eBiker mitten auf der B10 durch den Berufsverkehr fahren. Ich halte das für äußerst gefährlich.
VOR ALLEM WENN MAN DANN IM GEGENSATZ ZU DEN WARTENDEN AUTOS ÜBER DIE ROTE AMPEL BRESCHT!!!!
Ganz klar, und wirklich mit keiner Argumentation von der Hand zu weisen ist auch der Fakt, das die Radindustrie neue Absatzmärkte und neue Zielgruppen braucht.
Die hat sie ganz klar gefunden. Zunächst einmal bei den älteren Menschen (uns jetzt auch bei den "Jüngeren"), die bei uns in Ba-Wü zumindest ziemlich wohlhabend sind (Ja, ich weiß, nicht alle....). Hier auch ein kleiner kritischer Schwenk auf die Einführung der "neuen Radgrößen" 27,5 und 29 Zoll! Aber nur so am Rande.
@Dylan: Nein, ich hatte bis jetzt keinen Unfall mit einem eBike oder der gleichen.
Ach ja, hatte ich ganz vergessen. Oben habe ich ja für eine vernünftige Fortbewegung die Lanze für Elektroräder gebrochen. Auch ich als Schwabe bin einsichtig, man sollte es kaum glauben. Aber meiner Meinung nach (ich bitte auch diese zu akzeptieren!), hat ein Motor beim Sport nicht zu suchen (wenn man gesund ist). Für mich war das Fahrrad immer ein "ehrliches" Fortbewegungsmittel. Ich sehe darin reine Mathematik (war ich eigentlich nie gut drin). Eine runde Kurbelumdrehung wird in Vortrieb verwandelt. Wie genial ist das denn???
Derjenige der eben besser trainiert ist, hat eben einen Vorteil. Und die Anderen, die nicht so oft fahren oder trainieren, waren eben nicht so schnell. Ist ja logisch, oder ? So, jetzt pflanzt man einen Motor an das Rad, bastelt einen Akku drauf, und jeder Gelegenheitssportler ist plötzlich Schnell und Ausdauernd wie ein Tour de France Profi in den Mittzwanzigern. Zeil erreicht, Leistung erkauft. Da gibt es noch viele weitere Beispiele, wie man Dinge kaufen kann ohne sie selbst zu erreichen oder sich anzustrengen. Ich gehöre allerdings noch zur Generation, die sich Anstrengen mussten, um etwas zu erreichen. Tja, aber vielleicht ist genau das das Problem für mich, oder?
Also, Dylan, danke für den netten Beitrag. Du siehst (ich hoffe das "Du" ist Okay für dich), auch ich habe meine Meinung angepasst bzw. geändert. Drei Jahre sind ja nun mal rum. Das eBike oder Pedelec oder auch eMTB ist zu einem festen Bestandteil im Alltag geworden, und man kommt eben nicht daran vorbei, sich mit gegenseitigem Respekt zu begegnen und die Bedürfnisse der Anderen (!) zu akzeptieren.
Ich für meinen Teil werde morgen auf der diesjährigen Eurobike ein eMTB probe fahren. Nur um mal zu schauen, wie die sich so anstellen im Gegensatz zu "Normalos", die ich schon gefahren bin.
Ich wünsche ein schönes Wochenende; und vielleicht wird das Wetter im Süden ja doch noch besser.......
Gruß an Alle von Goldleader