Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Ich sehe die Ablehnung der Wanderverbände, die 2-Meter-Regel abzuschaffen, nicht nur aus unserer Sicht mit Sorge.
Vielmehr Sorgen machen sollten sich die Wanderverbände selbst. Denn eigentlich wären sie gut beraten, sich mit den Bikern zu arrangieren, ja gar zu verbünden.
Denn in der Realität sieht es doch so aus. Die attraktiven regionalen Wanderwege ( mit Ausnahmen in Tourismusregionen) werden weniger. Nicht weil die Biker die Wege zerstören. Nein, weil die Wegewarte alt werden, Nachwuchs nur spärlich heranwächst.
Daher nimmt man es gerne in Kauf, wenn in weniger tourismusabhängigen Regionen die Trails zu Fortautobahnen ausgebaut werden.
Wo einmal die Bulldozer waren und eine meterdicke Schotterschicht liegt, braucht es keine Pflege mehr. Der Wegewart nimmt das dankend an und pappt die gelbe Raute an diesen Weg.

Doch das Dilemma.....auf unatraktiven Wanderwegen lässt sich auch kaum Nachwuchs an das Wandern heranführen.
Denn Wandern macht ja auch nur auf naturnahen Wegen Spaß. Das Naturerlebnis ist da wesentlich großer. Da sind wir uns ja alle einig.
Mir fallen öfter Wege auf, die nur noch aufgrund der Tatsache, daß sie regelmäsig von Bikern genutzt werden, überhaupt noch existieren und daher auch begangen werden können. Dort wo mehr als nur Stöckchen gelegt wurden, wuchern die Wege in relativ kurzer Zeit zu.
Eigentlich müsste man hier endlich gemeinsam gegen das Trailsterben zusammenarbeiten.

Und so hat der Bürger in seinen heimischen Wäldern auch nur noch unattraktive Waldautobahnen für den Spaziergang am Feierabend und am Wochenende.
Wenn der also nicht auf das Naturerlebnis verzichten will, muss er "umweltfreundlich" mit dem Auto in den Schwarzwald fahren um dort die Premium-Wanderwege aufzusuchen. Genau so deppert wie das die Biker tun sollen, sich auf irgendwelche angelegten oder freigegebenen Strecken verbannen zu lassen.
Ein Teufelskreis....

......dabei könnte doch alles so einfach sein......ohne Regel....
 
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.....aber gerne doch. Der Sommer kommt jedes Jahr wieder. Und somit das Theater. Wir müssen das Stück nur immer wieder aufführen....irgendwann wird es verstanden.

So ist es richtig, im nächsten Jahr ist Landtagswahl, da gibt es eine ganz andere Bühne für uns.

Wiedermal ein Artikel im Schwarzwälder Bote http://www.schwarzwaelder-bote.de/i...ald.170edac6-a518-4feb-8c14-b003961fbcb2.html:

Allerdings gab es bereits einen Rückzieher: "Die Wandererverbände in Baden-Württemberg lehnen eine Aufhebung der Zwei-Meter-Regelung deshalb nachdrücklich ab", heißt es seitens des Ministeriums. Zudem habe die Regel einen hohen Bekanntheitsgrad und sorge für Rechtsklarheit, insbesondere was die Haftung nach Unfällen angehe. Eine Petition von rund 58 000 Mountainbikern zum Thema sehe man als "Sommertheater".

Laß die Blattmacher schreiben, ich reg' mich nur noch über schlechte Dinge auf (und selbst das normalerweise schon mal gar nicht öffentlich, weil ich damit der Pro-ZweiMeterSeite eine freide machen würde!), was ich unmittelbar erzählt bekomme. Der Spruch in der Zeitung ist langsam reif für's Antiquariat, so oft, wie die Sau inzwischen von x Verbänden durchs Dorf getrieben wurde.
 
Aha, komisch nur, dass die Petition im November 2013 gelaufen ist.

Steter Tropfen hölt den Stein, daher bin ich froh, dass es so hartnäckige Nachfragen auf Abgeordnetenwatch gibt.

Nachfrage ist immer gut, und im ünbrigen aber soll die Petition doch jeder nennen, wie er will, ich enthalte mich ähnlicher Beurteuilungen mancher ZweiMeter-Protagonisten, weil ich Argumente statt dummer Sprüche habe. Für Somemrtheater-Nebensächlichkeiten hätte ich keine Zeit.

Ich sehe die Ablehnung der Wanderverbände, die 2-Meter-Regel abzuschaffen, nicht nur aus unserer Sicht mit Sorge.
Vielmehr Sorgen machen sollten sich die Wanderverbände selbst. Denn eigentlich wären sie gut beraten, sich mit den Bikern zu arrangieren, ja gar zu verbünden.
Denn in der Realität sieht es doch so aus. Die attraktiven regionalen Wanderwege ( mit Ausnahmen in Tourismusregionen) werden weniger. Nicht weil die Biker die Wege zerstören. Nein, weil die Wegewarte alt werden, Nachwuchs nur spärlich heranwächst.
Daher nimmt man es gerne in Kauf, wenn in weniger tourismusabhängigen Regionen die Trails zu Fortautobahnen ausgebaut werden.
Wo einmal die Bulldozer waren und eine meterdicke Schotterschicht liegt, braucht es keine Pflege mehr. Der Wegewart nimmt das dankend an und pappt die gelbe Raute an diesen Weg.

Doch das Dilemma.....auf unatraktiven Wanderwegen lässt sich auch kaum Nachwuchs an das Wandern heranführen.
Denn Wandern macht ja auch nur auf naturnahen Wegen Spaß. Das Naturerlebnis ist da wesentlich großer. Da sind wir uns ja alle einig.
Mir fallen öfter Wege auf, die nur noch aufgrund der Tatsache, daß sie regelmäsig von Bikern genutzt werden, überhaupt noch existieren und daher auch begangen werden können. Dort wo mehr als nur Stöckchen gelegt wurden, wuchern die Wege in relativ kurzer Zeit zu.
Eigentlich müsste man hier endlich gemeinsam gegen das Trailsterben zusammenarbeiten.

Und so hat der Bürger in seinen heimischen Wäldern auch nur noch unattraktive Waldautobahnen für den Spaziergang am Feierabend und am Wochenende.
Wenn der also nicht auf das Naturerlebnis verzichten will, muss er "umweltfreundlich" mit dem Auto in den Schwarzwald fahren um dort die Premium-Wanderwege aufzusuchen. Genau so deppert wie das die Biker tun sollen, sich auf irgendwelche angelegten oder freigegebenen Strecken verbannen zu lassen.
Ein Teufelskreis....

......dabei könnte doch alles so einfach sein......ohne Regel....

Immerhin hat die Stöckchenlegherei auf wegen in Bad widbad auch einen "amtlichen" Wanderweg erwischt, dumm gelaufen.
 
mal so ne Frage am Rande: seid ihr sicher, dass sich der Landtag von Baden-Würstelberg tatsächlich noch inhaltlich mit der Petition und der Problematik an sich befassen wird, sprich: dass es eine Debatte im Plenum geben wird?
ich für meinen Teil rechne damit, dass das Anliegen geschäftsmäßig erledigt wird, indem am Ende einer langen Tagesordnung die zu später Stunde noch verbliebenen 7 Abgeordneten dem Beschlussvorschlag des Petitionsausschusses ohne jegliche Aussprache einfach zustimmen werden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mich irre, aber ich gehe nun mal davon aus, dass nicht nur die Grünen, sondern sämtliche Farben in diesem Parlament in seltener Einigkeit vor dem Druck der Wanderverbände kuschen.

Dennoch großes Lob und Dank an die Initiatoren der Petition, denn nur wer aufgibt, hat schon verloren.

Gruß
ottmar
 
Ich denke auch, dass die Empfehlung des Ausschusses angenommen wird und damit das Thema ad acta gelegt wird. Damit ist das Thema für die Damen und Herren vom Tisch und elegant entsorgt.

Wir müssen einfach eine weitere Petition in dieser Sache starten. Was meint Ihr? Einfach jedes Jahr eine Petition zu dem Thema und den Politikern damit keine Ruhe lassen.
 
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@ottmar Die Politiker sind kürzlich nochmals massiv über Abgeordnetenwatch von uns befragt worden. Es gab in letzter Zeit einige Zeitungsberichte und z.B. auch einen Beitrag in der Schweizer Tagesschau.

Offiziell sieht es so aus, als ob man uns nur Unterstützung bei den Ausnahmeregelung anbieten will. Die Politik möchte da Geschlossenheit zeigen.

Das Ministerium hat da alleine für die Ballungsräume ca 6 Mio EUR in den Raum geworfen, dazu kommen weitere Gelder für Strecken in den sieben Naturparken. Man sieht an diesem Aktionismus, das der Druck hoch ist.

Die Radfahrverbände haben bisher trotzdem die Mitarbeit an einem Wegenetz abgelehnt, weil dies in der benötigten Fläche, Breite und Qualität nicht verwirklichbar ist. Auch hören wir aus einigen Forstämter, daß man wenig Bereitschaft zeigt extra Strecken auszuweisen.

Also ist auch der Vorschlag des Ministeriums sehr umstritten, was weiteren Druck auf die Politik ausübt. Den es ist klar, das eine Lösung her muss.

Es wird am 15 Oktober ein Gespräch im Ministerium geben, zu dem alle Verbände (Jäger, Wanderer, Radfahrer, Waldbesitzer, Tourismus usw.) eingeladen sind. Wir hoffen dass man sich an diesem runden Tisch näher kommt.

Das Parlament wird im Sept oder Okt. entscheiden. Der genaue Termin, und ob diese noch vor dem runden Tisch ist, ist uns bisher unbekannt. Wir denken das das Parlament gut beraten wäre, den runden Tisch und seine Empfehlungen abzuwarten.

Sollte vorher eine Entscheidung gegen uns fallen, dann werden wir sicherlich weiter am Thema dran bleiben.

ciao heiko
 
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@ottmar ...
Offiziell sieht es so aus, als ob man uns nur Unterstützung bei den Ausnahmeregelung anbieten will. Die Politik möchte da Geschlossenheit zeigen.

Das Ministerium hat da alleine für die Ballungsräume ca 6 Mio EUR in den Raum geworfen, dazu kommen weitere Gelder für Strecken in den sieben Naturparken. Man sieht an diesem Aktionismus, das der Druck hoch ist.

Die Radfahrverbände haben bisher trotzdem die Mitarbeit an einem Wegenetz abgelehnt, weil dies in der benötigten Fläche, Breite und Qualität nicht verwirklichbar ist. Auch hören wir aus einigen Forstämter, daß man wenig Bereitschaft zeigt extra Strecken auszuweisen.
...

Das man die 2-Meter-Regel nicht abschaffen will, ist das eine; dass selbst die mit den Ausnahmeregelungen zu schaffenden touristischen Angebote mit ihren bis-zu-10%-Singletrails eher ein schlechter Witz als ein ernsthafter Ansatz sind, das andere. Vielleicht käme man weiter, wenn man nicht irgendeinen von einer deutschen Hochschule (wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing) sondern besser eine erfolgreiche Organisation fragt, wie Tourismus und MTB geht? Zum Beispiel die http://www.7stanesmountainbiking.com/Who-We-Are.

Ich bin gerade in Dalbeattie. Höhenunterschied auf der roten Route (Hardrock) max. 50m, trotzdem habe ich nur selten irgendwo so viel Spaß gehabt... In einem Gespräch mit ein paar Einheimischen habe ich versucht zu erklären, wie bei uns die Mountainbikerouten aussehen; ich denke, die haben das nicht verstanden, und das lag nicht an der Sprache.
 
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Für alle nochmals im Klartext:
Der "10-%-Kompromis" bezieht sich auf die bisher 8.600 km als Mountainbikewege ausgewiesenen Forststraßen - von diesem "Mountainbike-Wegenetz" sollen 10% schmalere Wege als 2 Meter umfassen - demnach sollen 860 km schmale Wege im Wegenetz ausgewiesen werden.

Nach Lesart des Ministeriums stehen den Mountainbikern jetzt bereits 87.000 km Forststraßen zur frei zu Verfügung. Demnach ist der "10%-Kompromis" alleine bezogen auf Forststraßen schon nicht einmal mehr ein 1%-Kompromis.

Wenn man bedenkt, dass die Wege < 2 Meter mindestens nochmal soviele, eher das 3- bis 4-fache der Forststraßen ausmachen, ist man bereits im Promillebereich, der Wege, auf denen man andernorts radfahren darf.

Man sperrt also etwa 300.000 km Waldwege für Radfahrer, weil einige im Ländle Mountainbiker aus welchen Gründen auch immer nicht abkönnen und ist sich nicht zu schade längst, wissenschaftlich oder selbst von eigenen Studien, wiederlegte offensichtliche Fehleinschätzungen als Begründung heranzuziehen. "Es gibt Konflikte."
 
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Heute auf Open Trails:
Ich glaub ich bin im falschen Film

Urlaubsland Baden-Württemberg wirbt in seinem Imagefilm mit Mountainbikern. Das sind Radfahrer, die im Wald, auch gerne mal auf Wegen unter 2 Meter Breite fahren....

Weiterlesen bei
https://www.facebook.com/DIMB.OpenTrails

.

Diese Dreistigkeit ist wirklich unglaublich!!! :(

Ich hab's auch schon entsprechend auf FB und youtube kommentiert!
 
Gibt auch schon eine Reaktion auf die Youtube-Kommentare:

Wir bedauern sehr, wenn mit unserem Imagefilm Irritationen hinsichtlich der Mountainbike-Szene entstanden sind. Selbstverständlich sind wir in unserer Kommunikation an die Einhaltung der 2-Meter-Regel gebunden. Alle drei Mountainbike-Szenen sind auf Wegen enstanden, die breiter als die erfoderlichen 2 Meter sind. Etwas Mißverständlich kann tatsächlich der zur Szene gehörende Slogan "Wilde Trails genießen" sein. In Baden-Württemberg lassen sich wirklich schmale Single Trails bislang in Bike Parks und auf einigen wenigen, ausgewiesenen Strecken (vor allem im Schwarzwald) genießen. Das Netz an "legalen" Singletrails wächst stetig, dies ist aber ein langwieriger Prozess, der jeweils in den touristischen Gemeinden und Regionen vor Ort stattfindet und kompexe Abstimmungen erforderlich macht. Darüber hinaus steht im Land ein umfangreiches Netz an ausgeschiderten Mountainbike-Strecken zur Verfügung, die zwar breiter sind als zwei Meter aber durchaus auch Spaß machen.
 
Meine Lieblingsszene (bei 0:31) in dem Video: Der Wanderer und die Mountainbikerin mit dem Spruch "Wir sind Natur". Scheinbar gibt's noch mehr Leute hier im Ländle die kapiert haben, daß man nicht nur zu Fuß die Naturräume entdecken kann. ;)
Wenn's in der Realität doch auch nur so entspannt funktionieren würde...
 
Das wäre doch was um die Wanderer sanft zu warnen :D :D :D
Von quitschenden Bremsen und lauten Klingeln werden sie ja aufgeschreckt

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Tja die fahren quasi alle legalen Trails in der Gegend. Ist aber bei Marathons ja nichts ungewöhnliches (s. z.B. Münsingen oder Hegau-Marathon...auch 95% Forst- und Feldwege)
 
ich bin den Schwarzwald Bike Marathon gefahren.
Da gab es schon einge Abschnitte, wo man nur hintereinander fahren konnte - genauso wie beim Hegau Bike Marathon.
Aber soll das bei einem Rennen überhaupt sein?
Wieviel Spass macht Formel1 auf einer einspurigen Rennstrecke?

Im übrigen haben beide Rennen auch Abschnitte, wo du mit jedem anderen Fahrrad absteigst - weils zu steil ist.
 
ich bin den Schwarzwald Bike Marathon gefahren.
Da gab es schon einge Abschnitte, wo man nur hintereinander fahren konnte - genauso wie beim Hegau Bike Marathon.
Aber soll das bei einem Rennen überhaupt sein?
Wieviel Spass macht Formel1 auf einer einspurigen Rennstrecke?

Im übrigen haben beide Rennen auch Abschnitte, wo du mit jedem anderen Fahrrad absteigst - weils zu steil ist.

...finde ich schon, daß es auch Abschnitte geben sollte, wo man fast nur hintereinander fahren kann. Wenn man immer nebeneinander fahren kann, zählt ja nur Kraft und Ausdauer. Beim biken sollte aber auch die Geschicklichkeit und das Fahrkönnen siegentscheidend sein.
Dein Vergleich mit der Formel 1 hinkt.....ja das ist quasi eine einspurige Strecke. Da gibt es eben wenige Möglichkeiten auf der Ideallienie an jemanden vorbeizuziehen. Und deshalb ist es auch halbwegs spannend.
Darum haben die Spaß auf der Rennstrecke und fahren nicht nebeneinander auf einer Landebahn.

Die Bilder machen jedenfalls wenig Lust auf Biken im Schwarzwald.....nur das wollte ich it meinem Post sagen.

Für den Tourismus keine gute Werbung.
 
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