Biken am Rathsberg verboten??

soll man heute auf einmal nirgends mehr Mountainbike fahren duerfen wegen Umweltzerstoerung, gleichzeitig werden aber solche fetten Pisten in den Wald gezimmert
nein, man darf nicht mehr fahren wegen gefährdung: im reichswald durch munition, am rathsberg durch totholz. die gepostete schneise wurde demunitioniert und ist daher sicher befahrbar.
 
Dennoch passt es nicht zusammen: Nach mind. zwanzig Jahren ohne echte/groessere Probleme soll man heute auf einmal nirgends mehr Mountainbike fahren duerfen wegen Umweltzerstoerung, gleichzeitig werden aber solche fetten Pisten in den Wald gezimmert :confused:

Noch einmal zur Klärung: Das Betreten des gesamten Areals ausserhalb der freigegebenen Wege zwischen Erlangen, Weiher, Kalchreuth und der A3 ist bereits seit 1994 absolut verboten, nicht erst seit gestern. Die Verordnung wurde dieses Jahr lediglich erneuert und konkretisiert. Hier geht es auch weniger um Umweltzerstörung, sondern um die Munitionsbelastung im Wald.
Ob der Weg so breit werden musste wie er jetzt ist, ist ein anderer Punkt.
 
Ich bin eigentlich mit meinem SSP-Einkaufs-Alltags-etc.-Bike immer noch problemlos durchgekommen

Wenn ich das schon lese .... :rolleyes: ECKENTAL - gibt es nicht! Das ist ein verwaltungsjuristischer Begriff und kein Ort.
Der Ort heisst Eschenau.

Jetzt aber nich so förmlich :) Da hab ich 15 Jahre lang gewohnt. Das ist eine "Markt". Und eben dieses steht auch an jedem Ortsschild. "Eckental, Ortsteil Brand(Eschenau,Forth, ..)".

Letztens Winter gings, den davor da hätte es jeden Trekkingradler definitiv vom Rad geholt, 40cm tiefe hohlwege weil mitm Trekker Vollgas im matsch gegeben usw....
 
Noch einmal zur Klärung: Das Betreten des gesamten Areals ausserhalb der freigegebenen Wege zwischen Erlangen, Weiher, Kalchreuth und der A3 ist bereits seit 1994 absolut verboten, nicht erst seit gestern. Die Verordnung wurde dieses Jahr lediglich erneuert und konkretisiert. Hier geht es auch weniger um Umweltzerstörung, sondern um die Munitionsbelastung im Wald. (...)
Ah stimmt. Die Dutzenden Todesfaelle durch Blindgaenger, wie konnte ich die vergessen. Schaisz Demenz

:lol:
 
Also,
ich hab mal gesehen was die ums Pferdegehege (beim Rundwegbau ) ausgebuddelt haben. Da war schon einiges. In wie weit man das im speziellen z.b. auf die Winterleite übertragen kann ist wohl fraglich, da gerade das Gebiet da bei den Pferden halt auch einfach das Schussziel war bei den ganzen militärischen Übungen. Letzte Zeit findet man da ja sogar ab und an Tretminen am Wegesrand (und zwar keine von Pferden und Hunden) :)

Das das ganze derzeit als ein willkommener "argumentations-nebeneffekt" herhält ist hier wohl auch jedem klar, ist aber halt auch schwer wegzudiskutieren. Ich bin da auch vor 15 Jahren schon querfeldein, hat keinen interessiert. Vor'n paar Jahren gabs mal den Geocaching-Hype, da waren in dem Gebiet zig Caches ( auch Nightcaches ) versteckt und da sind Tag und Nacht leute querfeldein, haben auch alle überlebt.

Nur so ticken die Leute da halt nicht, nicht ganz unverständlich, in D herrscht Vollkaskomentalität.

Was mich an der Sache nervt ist halt die inkonsequenz. Sind Waldarbeiter denn Menschen 2. Klasse (könnten ja jeden moment weggesprengt werden :) ) - und Selbstfäller ( die da ihren Stoß Holz klopfen dürfen, seh ich im winter auch alle paar tage...)
 
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Inwiefern spielt hierbei die Zeit eine Rolle?
Könnte es eventuell wirklich so sein, dass die Munitionskörper inzwischen soweit verrostet sind, dass sie schneller schaden anrichten könnten? Oder ist das physikalisch/chemisch/technisch gar nicht relevant? :ka:
 
1. klar ist das reichswald-ding unsinnig. mit argumentation über ausgebuddelte sprengfunde könnte man auch nbg oder die A3 bei frankfurt sperren.
2. die selbstfäller sind nicht 2. klasse, sondern sie haben einen haftungsverzicht unterschrieben. diese lösung erscheint mir übrigens auch gangbar für andere nutzergruppen?!?
die waldarbeiter sind allesamt hochprofessionell ausgebildete minenräumkräfte und unterliegen daher keiner gefährdung. also auch nix mit 2. klasse. ;-)
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alle von mir zum schilder-event eingeladenen behördenmenschen glänzen durch schweigen.
 
Leute, macht mal langsam.
Es gibt hier hauptsächlich zwei Sichtweisen, die aus meiner Sicht beide nachvollziehbar sind:

1. Unsere Sichtweise, also die der MTBler. Wir fahren hier seit vielen Jahren, nix ist passiert. Warum dürfen wir jetzt nicht mehr? Das ist auf dem ersten Blick nicht nachvollziehbar, also regen wir uns auf. Das betrifft auch die Geocacher, Pilzesammler, Nordic Walker, Reiter und sonst wen.

2. Die Sichtweise der Grundeigentümer, im Fall Tennenloher Forst also hauptsächlich die Bayrischen Staatsforsten. Das Gesetz besagt, dass der Waldeigentümer für waldatypsiche Gefahren zu haften hat. In unserem Fall ist das hauptsächlich die Gefährdung durch Munitionsaltlasten. Im Klartext: wenn einer irgenwo drauf sappt und irgendwas hochgeht, ist der Eigentümer dran. Also sperrt er das Gebiet und untersagt das Betreten. Der Eigentümer gestattet das Begehen und Befahren von Wegen, die geräumt wurden, auf Gelände also, wo keine Gefahr mehr besteht. Dieses Verbot existiert seit dem Abzug der Amis, also 1994. Seither wurde das Betreten und Befahren ausserhalb der befestigten Wege geduldet. Dies gibt uns aber leider nicht das Recht, dort auch zu fahren. Dummerweise wird dieses Verbot seit diesem Jahr auch durchgesetzt, sprich es finden hin und wieder Kontrollen statt, die auch zu einer Geldsbuße führen können.

Wir (die IG MTB Erlangen) haben uns mittlerweile eingehend mit den Verordnungen auseinandergesetzt und mit entsprechenden Behördenvertrteren gesprochen. Manche Dinge sind sicherlich widersprüchlich, aber die Gesetze und Verordnungen sind nun mal, wie sie sind. Auf Deutsch: wer die Trails wie gehabt fährt, muss halt mit einer Verwarnung rechnen.

Ich (bzw. wir von der IG) verstehe Euren Unmut absolut, da ich genauso Betroffener bin. Wir (die IG) wollen nix anderes, als ein bissl MTB fahren und Spaß haben. Wir wollen aber, dass wir das legal und in Frieden mit anderen Waldnutzern tun können. Falls jemand Interesse hat, in der IG mitzuarbeiten, so schreibt mir doch einfach eine PM, dann können wir Euch beim nächsten Treffen mit einladen.
 
SIch versteh jetzt nichts mehr.
Ich dachte, hier im Thread geht es um den Rathsberg. Was soll das dann immer mit den Tennenloher Forst mit ihren Munitionsaltlasten? Heißt das, am Rathsberg gibt es auch Munitionsreste?
 
@Rajesh: Der Tennenloher Forst hat zumindest faktisch das selbe Problem und liegt knappe 4km entfernt. Denke nicht, das es sinn macht dafür 2 Threads aufzumachen. Denke das zumindest die meisten "Rathsberg" Fahrer auch im Tennenloher unterwegs sind/wären....
 
Ich wusste bis dato nix von einem zweiten Thread (es gibt auch Leute, die noch was anderes zu tun haben als mtb-news.de zu durchforsten - ich hab diesen hier auf Beobachtung und das wars dann) und halte Threadinflation generell auch fuer wenig sinnvoll.
Vielleicht koennte man das ja auch noch unterteilen zwischen Winterleite / Kalchreuth einerseits und rund ums Wildpferdeterrain andererseits :lol:
 
IMHO sind aber Rathsberg und Tenneloher Forst zwei grundlegend verschiedene Probleme. Naturschutz <-> Munitionsreste
Rathsberg könnte mit etwas Willen leicht gelöst werden, während die Munitionsreste nicht so schnell aus der Welt zu schaffen sind.
 
ja, mea culpa, hab den anderen Thread übersehen, dachte der wird nicht mehr bedient, aber dem ist ja nicht so...
PS.: Lt. BR-Homepage ('kontrovers') kommen morgen aber andere Themen ( Flüchtlingsdrama,...), oder ist das trotzdem dabei?
 
Es kann sein, daß der Beitrag morgen kurzfristig doch noch nicht kommt. Das hängt davon ab, ob noch andere Interviewpartner rechtzeitig zur Verfügung standen und natürlich ,ob andere aktuelle Themen noch in den Vordergrund rücken.
Der BR wird uns informieren, wann er genau kommt. Wir werden rechtzeitig Bescheid sagen, wann er wirklich läuft.
 
ja, es gibt 2 fäden, und die thematiken sind eigentlich verschieden gelagert. aber nur eigentlich, denn tatsächlich hat ansbach für den rathsberg auch eine gefährdungs-storyline erfunden: atypische anreicherung des waldes mit totholz zur ansiedelung von z.b. spechten. passend dazu wird von ansbach die mär eines generellen betretungsverbots am rathsberg verbreitet.
letztendlich sind also von offizieller seite 2 ähnliche geschichten erfunden worden für 2 sehr unterschiedliche fälle...
2. Die Sichtweise der Grundeigentümer, im Fall Tennenloher Forst also hauptsächlich die Bayrischen Staatsforsten. Das Gesetz besagt, dass der Waldeigentümer für waldatypsiche Gefahren zu haften hat. In unserem Fall ist das hauptsächlich die Gefährdung durch Munitionsaltlasten.
jeder kennt diverse fälle, wo sich eigentümer einfach durch ein "betreten auf eigene gefahr" der haftung zu entziehen versuchen. oft ist es tatsächlich nur der versuch, aber z.b. die städte haben es geschafft, sich sogar für *typiscche* gefahren im winter der haftung zu entziehen: einfach schild aufstellen mit "eingeschränkter winderdienst". ;-)
ich tät dem land und der DBU schon einen haftungsverzicht unterschreiben, wenn sie mir ein formular zur verfügung stellten...
 
IMHO sind aber Rathsberg und Tenneloher Forst zwei grundlegend verschiedene Probleme. Naturschutz <-> Munitionsreste
Rathsberg könnte mit etwas Willen leicht gelöst werden, während die Munitionsreste nicht so schnell aus der Welt zu schaffen sind.
Wahrscheinlich ist es genau andersrum: der Rathsberger Wald auf dem Gebiet des Landkreises ERH ist stark parzelliert. Das läßt sich in der amtlichen Karte im Bayernaltas sehr gut erkennen: http://geoportal.bayern.de/bayernatlas/default?lon=4429191.0&lat=5498452.5&zoom=13&base=951
Für eine Lösung müsste man sich also mit sehr vielen einzelnen Waldbesitzern einigen. Das ist sehr schwierig.
Der Tennenloher Forst ist dagegen in staatlichem Besitz. Für eine Lösungsfindung (wie Entmunitionierung und Legalisierung von Strecken) muss man mit "nur" einem Partner eine Einigung erzielen.
Damit hier keine falschen Hoffnungen enstehen: das wird ein zäher langer Prozess. Ich persönlich stelle mich auf die nächsten Jahre mit dem Thema ein :rolleyes:
 
Damit hier keine falschen Hoffnungen enstehen: das wird ein zäher langer Prozess.
in der tat. hier die gedankenkette aus ansbach: die mtbler wollen durch freie natur fahren (trails sind ja keine wege in ihrer eigenwilligen interpretation), also muss der gesamte wald entmunitioniert werden. dies ist nur möglich durch rodung des gesamten gebiets. da das offensichtlich unmöglich oder nicht sinnvoll ist, kann man leider gar nichts machen, zudem ja ausreichend wege freigegeben sind.
Für eine Lösung müsste man sich also mit sehr vielen einzelnen Waldbesitzern einigen. Das ist sehr schwierig.
für einen genehmigten streckenbau stimme ich dir zu, das war aber schon immer illegal. ein befahren der gebauten strecken ist grenzwertig, aber das ist letztendlich "nur" ein kleinkrieg gegen barrikaden errichtet durch die waldbesitzer. fürs befahren des NSGs (hierfür wurden verwarnungen ausgesprochen) muss nur das LRA nicken, dann ist es auch nur auf bestimmten wegen der geschilderte "kleinkrieg". ich sehe das auch einfacher lösbar als reichswald, dieses gschichterl mit dem totholz hinkt doch stärker als ein holzbein. ;-)
 
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in der tat. hier die gedankenkette aus ansbach: die mtbler wollen durch freie natur fahren (trails sind ja keine wege in ihrer eigenwilligen interpretation), also muss der gesamte wald entmunitioniert werden. dies ist nur möglich durch rodung des gesamten gebiets. da das offensichtlich unmöglich oder nicht sinnvoll ist, kann man leider gar nichts machen, zudem ja ausreichend wege freigegeben sind.
Das mag Ansbach der Einfachheit halber so sehen, ist aber inhaltlich nicht haltbar. Entmunitionierung ist nicht gleich Rodung. Wenn man bestimmte trails freigeben möchte, dann ist das nach Entmunitionierung und Freigabe durch Einzeichnen in den Karten des Landkreises ERH möglich. Der Grundeigentümer (in Tennenlohe die Bayerischen Staatsforsten) muss einverstanden sein und man muss einen Finanzier finden. Einfach ist das trotzdem nicht. (siehe http://www.ig-mtb-erlangen.blogspot.de/2014/09/zum-gesprach-bei-landrat-alexander.html)

für einen genehmigten streckenbau stimme ich dir zu, das war aber schon immer illegal. ein befahren der gebauten strecken ist grenzwertig, aber das ist letztendlich "nur" ein kleinkrieg gegen barrikaden errichtet durch die waldbesitzer. fürs befahren des NSGs (hierfür wurden verwarnungen ausgesprochen) muss nur das LRA nicken, dann ist es auch nur auf bestimmten wegen der geschilderte "kleinkrieg". ich sehe das auch einfacher lösbar als reichswald, dieses gschichterl mit dem totholz hinkt doch stärker als ein holzbein. ;-)
Klar stinkt die Totholzgeschichte... Das NSG in Rathsberg hat die Regierung in Mittelfranken erlassen. Wen man da einen Weg/Trail haben möchte, muss das über Ansbach gehen. Der Landkreis ERH ist hier raus, obwohl das NSG auf Landkreisgebiet liegt.

Vergessen wir nicht, daß die Behörden, Waldbesitzer, Forsten, Forstamt, usw. seit sich seit Jahren kennen und zusammenarbeiten. Da ist ein großes persönliches Netzwerk vorhanden. Wir Mountainbiker sind ein neuer Player in dem Spiel und müssen erst mal Vertrauen aufbauen. Nur dann kann man vernünftig über Lösungen reden. Einen dauerhaften Kleinkrieg um Barrikaden auf illegalen Trails mit Grundstücksbesitzern (egal wo) will deshalb wohl niemand ernsthaft haben. Das würde die Glaubwürdigkeit von uns Mountaibikern als ernsthafter Ansprechpartner massiv beschädigen.

Ehrlich: ich hätte vor einem Jahr auch nicht geglaubt, daß ich mal so staatstragendes Zeug in diesem Forum schreiben würde :rolleyes: Der Prozess wird mühsam und langwierig. Aber wir werden ihn gehen. Ich bestell schon mal den Rollator für die dann hoffentlich legal befahrbaren Trails :D
 
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