Ich bin nach langem Suchen nach einem gebrauchten Singletrailer (hier in der Schweiz zahlt man auch für vier Jahre alte Anhänger fast immer noch den Neupreis - das ist aber wohl überall so) auf den Kolofogo gestossen. Der Preis und die Vielseitigkeit haben mich dann dazu bewogen, Pavel mal anzuschreiben, ob er auch in die Schweiz liefert. Sehr freundlicher Kontakt und eine rasche Abklärung der Kosten (Transport und Zoll) waren für mich Grund genug, den Kolofogo zu bestellen.
Letzten Donnerstag kam das Paket. Der Kolofogo war schnell aufgestellt und einsatzbereit. An den Materialien und der Verarbeitung kann ich nichts aussetzen, die sind top.
Gestern Vormittag habe ich mit der grösseren Tochter (4 J.) meine "Feierabendrunde" gemacht. Die dauert etwa eine Stunde. Beim Hochfahren ist meine Grosse schon bald einmal eingeschlafen und dann beim Runterfahren hat sie nur gelacht und gejuchzt: ich solle schneller fahren. Zuhause angekommen war das Resümee: Papa, noch mehr Kolofogo fahren.
Mist kauft man auf jeden Fall nicht!
Meine Eindrücke:
Ich fahre ein Lapierre Spicy.
Der Kolofogo ist schnell am Bike montiert. Ich musste nur meine verstellbare Sattelstütze fester anziehen, da der Anhänger in der ersten Kurve die Sattelstütze drehen liess. Hochfahren geht problemlos, alles rollt ziemlich angenehm und ich spüre nur das Gewicht. Beim Charriot werde ich schnell an den unrunden Tritt erinnert. Der Kolofogo verzeiht einem da mehr. Aber um dem Anhängsel das Hin und Her zu ersparen sollte man bewusst rund treten.
Mit etwas Übung gelingen einem auch Kehrtwenden auf Forstwegen. Aber auf Singletrails mit engen Stellen muss man auf alle Fälle den Kopf bei der Sache haben. Das ganze System ist auf alle Fälle weniger wendig als wenn man alleine fährt.
Steile Passagen rauffahren gelingen mit nicht mehr. Da ist man eindeutig zu schwer (und ich habe eigentlich schon noch Power in den Beinen). Entweder hebt es mir das Vorderrad oder das hintere Rad dreht durch. Aber das kann sicher auch an mir liegen. Oder am Bike.
Beim Runterfahren auf Forstwegen mit etwas höherem Tempo ist es halt wie bei jedem anderen Anhänger: der Bremsweg wird länger. Mir ist speziell aufgefallen, dass man nicht zu nervös und hektisch irgendwelchen Hindernissen ausweichen darf da sonst der Anhänger sehr fest hin- und herkippt.
Mit der Bodenfreiheit hatte ich noch keine Probleme. Da stellt sich mir eher die Frage, was ich meinen Kindern zumuten will. Ist es nicht doch etwas zu viel, wenn die Bodenfreiheit des Kolofogos nicht mehr reicht?
Mir fehlt ein
Ständer. Aber vielleicht bin ich mir das Handling noch nicht so gewöhnt mit den kleinen Rädern, die man einfach umklappen kann. In "Buggymodus" kommen die Räder zwar nicht ganz auf den Boden aber wenn man das Bike etwas neigt, setzt ein Rad auf und Bike und Kolofogo stehen von alleine.
Wenn es wirklich nass und schlammig ist, ist der Kolofogo voll verdreckt von meinem Hinterrad und auch vom grossen Rad des Kolofogos. Ein Spritzschutz wie beim Singletrailer fände ich noch nützlich.
Die Federung muss ich noch etwas abstimmen, damit sie aufs Gewicht meiner Grossen passt.
Letzten Freitag ging meine Frau mit dem Kolofogo einkaufen. Unter dem Sitz hat es Platz für Milchbeutel und Brot. Das Gepäckfach hinten ist mehr für flache Sachen (z.B. Bilderbücher oder Karten für die Tour).
Als Buggy für unsere kleine Tochter ist der Kolofgo sehr wendig und leicht zu schieben. Das grosse Vorderrad erlaubt auch Waldwegen oder urbaner unterwegs bügelt es das Kopfsteinpflaster aus.
Ein Blickfang ist der Kolofogo auf jeden Fall und man muss damit rechnen, angesprochen zu werden