Andix - von Kolumbien nach Feuerland

Ich finde du jammerst echt auf hohem Niveau ;-) der Loma Loma sieht für mich einfach nur geil aus, gerade auch weil er so schön am Grat entlang geht. Wüsste nicht das es in den Alpen was ähnliches gibt. Falls doch sag es mir schnell das ich ihn noch fahren kann vorm ersten Schnee.

Ansonsten die Bilder der letzten Woche... teilweise Profimässig, bringt echt Gänsehaut.
 

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
"Aber irgendwann wird mir der Speed doch zu langweilig. Die Jungs rollen zwar schon durchaus zügig den Berg runter, aber hinter jeder Ecke wird angehalten und Fahrtechnik bzw. Reifenwahl diskutiert. Warum frag ich mich... der Trail ist kaum schwerer als S1 und läd einfach zum durchheizen ein."

früher war der weg das ziel, heute ist es das material. man gibt ja schließlich auch ein heidengeld für 100-fache verstellmöglichkeiten und reifentypen aus, da muß man natürlich an jedem bordstein auch darüber diskutieren. und weil man ständig an gabel und dämpfer rumclickert und luftdruck, sag und sattelhöhe testen muß, bleibt logischerweise auch nur das shutteln, um so einen arbeitsreichen biketag überhaupt bewältigen zu können...
 
Ein so großer See auf 3800hm muss "live" ja noch viel beeindruckender sein. Fast 16x so groß wie der Bodensee, gar nicht daran zu denken, wie oft unser bayerisches Meer da rein geht
Schon ein großes Wasserloch... und die Wellen auf der Hinfahrt zur Isla del Sol waren eher mit nem Ozean vergleichbar. Die Passagiere, wir eingeschlossen, mussten sich zwei Stunden lang ziemlich konzentrieren, den See nicht noch weiter verschmutzen.
 
@Fubbes, also ich hab das große Kettenblatt bisher noch nicht vermisst, trotz einiger Flachstücke in den 8000km. 1x11 kann ich mir auf so ner Tour allerdings nur schwer vorstellen.

@ZombieBike, Sorata ist zwar etwas teurer als das untouristische Bolivien, aber zur Schweiz fehlen dann doch noch zwei bis fünf Ecken. Hostal am Plaza Mayor und großes paniertes Schweineschnitzel im Restaurant Turistica kosten jeweils 3.50 Euros, erklärt das mal den Eidgenossen ;-).
 
20.09. 21:00 Casa de Ciclista in La Paz, 2600m

Nach einer Nacht in Sorata lass ich mich am Morgen vom freundlichen Minibus zurück an die Ufer des Titicacasees bringen. Anstatt rechtzeitig auszusteigen um den EFI-Regeln gerecht zu werden, erschummle ich mir faulerweise gleich noch vierzig Kilometer auf der langweiligen, brettflachen, schnurgeraden, verkehrigen Hauptstrasse nach La Paz. Psst, nicht der Spionin weitersagen! Die ist hier schon gestern langgeradelt, weil sie mit den Singletrails von Sorata nix am Hut haben wollte.


In "El Alto" am oberen Rand Riesenschüssel rollen Specki und ich dann wieder auf eigenen Füßen das letzte Stück...


...hinab in die quirlige Hauptstadt Boliviens.


Zeit für ein paar Reinigungsarbeiten...


... und eine Stadtbesichtigung. Die Hutmode hat sich ein wenig verändert verglichen mit Peru, aber auch in Bolivien gilt: Oben ohne ist für Indio-Frauen undenkbar. Die Tragetücher sind ebenfalls noch allgegenwärtig. Ob sich darin ein Kind... oder Gemüse... oder Brennholz...


... oder Nachschub für die kleinen Popcorn-Tüten befindet, sieht man dabei nie so genau.


Vielleicht transportiert die Lady auch grad getrocknete Lama-Embryos?


Die gibt's hier in allen Formen und Farben und Altersklassen. Wozu man die wohl braucht?


Abends im "Casa de Ciclista": Man kennt sich mittlerweile auf "der Tour" und trifft bekannte Gesichter. Jeder fährt irgendwie anders nach Süden runter, aber ein paar gemeinsamen Punkte gibt's dann doch. Und La Paz lässt wohl niemand aus.
 
Hab mal gelesen dass die getrockneten Lama-Embryos wichtiger Bestandteil von Voodoo/magischen Ritualen dort sind. Im vorletzten Bild sieht man daneben auch so kleine Statuen, vermutlich Glücksbringerle/Schutzpatronen? Vielleicht solltest du mal fragen ob die auch eine vom Bike-Patron haben und dem ne Kerze anzünden, auf dass du noch anspruchsvollere Trails findest! =)
 
Die Lamaföten sollen als Glücksbringer funktionieren - sie werden z.B. beim Bau eines Hauses in das Fundament gelegt. Es gibt da sicher noch einige mehr Rituale. Ist eine grauslige Sache, zumal ein Lama immer nur ein Junges bekommt.

La Paz ist nicht die Hauptstadt sondern nur Regierungssitz. Hauptstadt ist das schöne Sucre.
 
LanceDD schrieb:
Nee, ich nutze Tapatalk, da is mit dem letzten Post Schluss!
Nicht nur zweifach Kurbeln, auch Smartphones sind ein klarer Rückschritt :)
Keine Ahnung, was viele an den kleinen Gucklöchern finden, wenn man nicht gerade eine mehrere tausend Kilometer lange Tour durch Südamerika damit organisiert.
 
Fubbes: Volle Zustimmung zum Smartphone! Auch wenn ich ein selbst eins nutze. Die Vorteile sind die Nachteile eigentlich nicht wert.
Zweifach am AM-Bike find ich aber gut, seit ich es fahre. Konnte mir das auch nicht vorstellen, taugt mir aber total.

On topic: Das mit den Einzelkind-Embryos ist ja echt traurig.
 
Am La Paz Foto bin ich zuerst hängen geblieben. Sieht irgendwie krass aus, so ne 2-Millionenstadt mitten in der Bergkulisse :confused:.

"Zwischen der Höhenlage der Wohnviertel und dem sozialen Status ihrer Bewohner existiert eine eindeutige Beziehung: je höher die Lage, desto ärmer die Bewohner. Bei einer durchschnittlichen Abnahme der Temperatur um 0,6 °C je 100 m liegt die Differenz zwischen den tiefsten und den höchsten Wohnlagen bei immerhin 6 °C im Jahresmittel; auch die Höhenkrankheit stellt für Auswärtige in den oberen Vierteln ein größeres Problem dar." (Quelle: de.wikipedia.org)

Schon ziemliche Unterschiede innerhalb einer Stadt.

Die Höhenkrankheit dürfte für euch ja kein Problem mehr sein nach mehrmonatiger Akkli :) @stuntzi.
 
Ausnahmsweise schauen mal die Armen auf die Reichen herab: Die Wohlhabenderen wohnen im geschützten La Paz und viele, die es sich nicht erlauben können, in El Alto. Mittlerweile hat El Alto, glaube ich, sogar mehr Einwohner. Daher auch die neuen Seilbahnen: Für die Pendler runter nach La Paz.
 
21.09. 10:30 Trailhead "Collana", 4300m


Heut mach ich den kleinen EFI-Betrug von gestern wieder wett und strample höchstpersönlich durch die Zweimillionenstadt La Paz hinauf in die Berge. Der Plan gelibg allerdings nur zum Teil, auf halber Strecke überhohlt mich ein Gravity Bolivia Shuttle mit gleichem Ziel. Zuerst häng ich ein bisserl mit dem Arm dran, aber schon bald halten sie an und laden mich ein. Nette Leute... wirklich... und so spar ich mir fast die Hälfte der Höhenmeter zum "Collana"-Trail. Ist auch besser so, das Wetter sieht leider etwas halbschaurig aus. Nix wie runter!
 
21.09. 12:30 Auf dem Collana-Trail bei Rio Abajo, 2900m


Zunächst heiz ich mal mit den Locals mit... die Gruppe heute ist deutlich flotter unterwegs als die Leute in Sorata.


Das obere Drittel von "Collana" lad aber auch zum heizen ein. Perfekter Untergrund, perfekte Neigung, perfekte Kurven, nur die Wolken könnten mal verschwinden.


Die Gravity Biker springen bald wieder ins Shuttle und lassen sich woanders hin bl bringen. Ich folge meinem ursprünglichen Plan und traile weiter hinab in ein tiefes Tal mit monströsen roten Erdpyramiden. Komme mir vor wie im Bryce-Canyon... sehr hübsch!


Weniger hübsch ist das Wetter, bald schon regnet es in Strömen. Ist heuer ein El-Niño-Jahr oder wie?! Die ganze tolle Trockenzeittourplanung geht grad etwas den Bach runter. Eigentlich müsste in Bolivien jetzt noch die Sonne scheinen.

Hilft nix, brezle ich eben weiter bei Sauwetter hinab ins Tal des Rio Abajo. Leider drum keine Fotos mehr, aber der Trail ist erste Sahne. Schaut euch die Videos von Marco an, wenn ihr den Trail "professionell aufbereitet" und bei guten Wetter sehen wollt:
 
21.09. 14:30 Trailhead "Muela del Diablo", 3920m


Der zweite Uphill heute wird komplett selbst getrampelt, dieses mal hilft kein freundliches Bikeshuttle. Dafür besinnt sich die bolivianische Sonne ihrer Pflicht und scheint ausnahmsweise mal ein bisserl, während ich ein weiteres Mal die Berge am Rand des Talkessels von La Paz erklimmen.


Da kommen doch die coolen Türmchen...


... an der "Muela del Diablo" gleich viel besser zur Geltung. Und jetzt runter...
 
21.09. 17:00 Auf dem "Muela del Diablo" Trail bei Lipari, 3100m


Die Abfahrt von der Muela del Diablo ist ein recht gemütlicher, teils etwas zugewachser, serpentiniger Karrenweg und Singletrack. Insgesamt ein bisserl zu zahm, ausser...


... man weicht auf die vielen steilen Rippen aus.


Dann wirds richtig genial ;-).


Mehr Freestyle als Wanderweg, aber kommt gut. Der Berg machts möglich, auf so ner Rippe runterbrezln hat schon was.


Fazit zu den Citytrails von La Paz? Nicht schlecht Herr Specht. Und ne richtig hübsche Gegend für die direkte Umgebung einer Millionenstadt.


Darauf ne Rotweinbirne mit Zimt!
 
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