The secrets of Mission Control (Lyrik)

Würde ich auch selbst machen, das ist nicht das Problem :D. Werde mal Lord Helmchen anschreiben, was er mir empfehlen würde. Werde erstmal Mittwoch der Gabel ein Service gönnen mit Racing Bros abstreifen, vielleicht wird es dann besser.
Noch ne kurze Frage, was heißt midvalve Tuning? Bin erst seit diesem Jahr in dem Fachgebiet unterwegs.
 
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Hallo,
da ich zu meinem ‘Castingfräser‘ immer wieder angeschrieben werde pack ich das mal hier rein, hier tummelt sich ja die Lyrik Gemeinde. Es geht in erster Linie um die Verbesserung des Ansprechverhaltens. Im Wesentlichen gibt es bei der Lyrik folgende Ursachen für erhöhte Reibung
-Casting schief bzw. Ausarbeitung für die Steckachse nicht sauber ausgeführt
-Buchsenspiel zu eng
-O-Ring und Quadringnuten falsch dimensioniert
Hier lässt sich in der Regel durch Nacharbeit eine deutliche Verbesserung erzielen.
Seltener findet man folgende Fehler
- nicht parallele Standrohre
- nicht mittige oder achsparallele Bohrung im Casting zur Aufnahme der Kolbenstange von Dämpfung und Federseite
Hier tausche ich dann lieber.

Ein paar Worte zur Häufigkeit: Meine Einschätzung hierzu basiert nur auf die Erfahrungen die ich mit diversen Gabeln gemacht habe, bei der Summe an Lyrik’s im Markt muss das nicht repräsentativ sein.

Ich fange hier mal mit dem Casting an, bei jüngeren Baujahren fällt auf das sich das Rad oft nur nach ‘aufbiegen‘ der Gabel montieren lässt. Häufig messe ich hier ein Innenmaß von 108,5mm und damit 1,5mm enger als der Achsstandard von 110mm. Um sicherzustellen dass hier nicht noch ein anderer Fehler vorliegt (nicht sauber eingepresste Buchsen, schiefe Buchsenbohrung o.Ä.) wurden diverse Castings mit zwei Standrohreinheiten auf Parallelität gemessen.

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Das Ergebnis war meist eindeutig, die im Bild unten gezeigt Ausfräsung ist nicht tief genug.
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Da so eine Ausfräsung nicht mal eben nachgearbeitet ist wurde in ersten Schritt die Kappe der Nabe bearbeitet.
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Hier einfach 1,5mm abgedreht (nicht auf der Bremsscheibenseite!) und die Gabel geht mal ganz anders, korrekt kalibrierte Buchsen vorausgesetzt.
So richtig hat mir das aber nicht gefallen da die Hope Nabe für den RS Fehler herhalten muss. Dazu kommt das nicht bei jedem Laufrad so ohne weiteres die Nabe modifiziert werden kann. Bleibt also nur noch der Weg das Casting zu bearbeiten. Dazu habe ich einen Fräser gebaut der über die Bohrung für die Steckachse geführt ist.
Der Fräser
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Im Einsatz
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Und das Ergebnis
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Dies ist sicher nicht für alle Lyrik’s so, ist jedoch der gemessene Abstand im Bereich der Achsaufnahme deutlich kleiner als 110mm lohnt es sich hier mal genauer hinzusehen.
Neben der Parallelität der Paarung Standrohr/Casting sind natürlich auch die Buchsen maßgeblich für ein gutes Ansprechverhalten. Auch wenn ich das schon mal vorgestellt habe hier noch mal das Werkzeug zum kalibrieren der Buchsen.
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Das ist nichts weiter als ein zylindrischer Dorn mit Einlaufschräge vorne und hinten. Der Durchmesser hat ein Übermaß von 0,04mm zum Standrohrdurchmesser und formt die Buchse so das ein sauberer Schmierspalt entsteht (ohne spürbares Buchsenspiel)
Im Grunde sind das hier die beiden Hauptursachen für Reibung und schlechtes Ansprechen (trivial Fehler wie kein- oder falsches Öl, schiefe eingebaute und plattgedrückte Ölabstreifer mal nicht betrachtet). Will man es richtig wissen lohnt ein Blick auf den Kolben der Luftkammer (die Bohrung in der Kolbenstange ist nur für AWK Systeme relevant).
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Dieser ist (nur!) im Bereich des Quadrings nachträglich überdreht da die statische Vorspannung von RS zu hoch gewählt wird (Vorher aber mal nachmessen). Hier müssen i.d.R. noch mal 0,2mm runter. Das habe ich mir selber so nicht ausgedacht aber es gibt von den Herstellern dieser Quadringe klare Regelwerke bezüglich der Geometrie.

http://www.sahlberg.de/tradepro/cms/site/pdfs/kataloge/katalogquad-ringe.pdf

Die Lyrik liegt zwar (Serie) gerade noch in der Toleranz jedoch am oberen Ende, verschenkte Performance meiner Meinung nach. Der Wechsel auf andere Abstreifer bringt dann auch noch was aber jetzt wird es homöopathisch, zumindest wenn die Ausgangssituation als Basis genommen wird. Das i-Tuepfelchen ist dann eher noch eine überarbeitete Dämpfung und Luftkammer.
 
Würde mich auch interessieren, meine Gabel macht keine Probleme, aber bei der Lyrik meiner Freundin bekommt man die VR Nabe nur durch aufbiegen des Castings rein.
 
Leider muss euch hier enttäuschen, Fremdgabel mache ich nur ungerne. Für mich ist das Ganze mehr ein ‘open source projekt‘, an dem Jeder teilhaben kann. Klar ist das ohne passende Tools schwer umzusetzen aber wenn sich hier einer die Kappe anzieht und einen Kalibrierdorn fertigen lässt werde ich Zeichnung dafür schon rausrücken. Teilt man das auf ein paar Leute auf sind die Kosten für so ein Teil zu vernachlässigen. Danach geistert ein solches Werkzeug als Wanderpokal durchs Forum und jeder hat was davon. Es müssen sich hier in der community nur Leute finden die das dann in die Hand nehmen wollen, hier sehe ich mich nicht.

Anders sieht es aus wenn ich Hardware fertigen lasse, hier habe ich selber einen Benefit wenn anstatt 2 oder 3 Stück mal 20 Stück gefertigt werden, dann sinken auch meine Kosten. Das habe ich gerade bei der AWK Einheit für die Lyrik gemacht.

thumb_L1060339.JPG

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was das soll steht hier (ab #12)
http://www.mtb-news.de/forum/t/awk-doppelkammersystem.728967/
Die AWK für die Lyrik war auch so ein klassischer ‘open source‘ Ansatz, die Anleitung zum Aufbau steht im Netz, den Bausatz gibt’s bei mir, nur machen muss man es selber…

Was den Casting-Fräser angeht sehe ich ein dass sowas nicht mal eben nachgefertigt werden kann. Der Fräser war vom Aufwand kein Kindergarten auch das Handling ist jetzt nicht so trivial. Wenn sich das von der handwerklichen Seite einer zutraut, die Orga übernimmt und dafür sorgt das die Gabeln im Winter zu einem fixen Termin bei Ihm auflaufen dann schicke ich den Fräser für ne Woche dahin.
Eine Anleitung für ein paar sinnvolle Modifikationen an der Lyrik MiCo gibt es auch, die werde ich die Tage mal hier rüber schieben auch alles keine Hexenwerk
Hoffe es ist keiner zu sehr enttäuscht das ich hier keine fertige Lösung anbieten kann aber ich fahre auch ganz gerne und dann gibt es noch so ein paar Projekte die warten, im Moment liegt eine Pike und bald eine Boxxer WC auf der Werkbank, da geht noch was…

Gruß
Chickadeehill
 
Moin,
Habe heute meine Lyrik auseinander gebaut und dabei ist mir aufgefallen das unter der Öldichtungen kein Schaumstoffring war, ist das normal?
 
Hab da auch mal eine Frage................
Will meine 2012er Solo Air (170mm) auf DPA umbauen.
Ist das so einfach wie ich denke: Solo Air Einheit raus, DPA Einheit rein ?
Oder muss da etwas an den Standrohren modifiziert werden ?
Habe gesehen es gibt auch 180/150mm DPA Einheiten zu kaufen, passen die in eine 170er Gabel ?
 
Hab da auch mal eine Frage................
Will meine 2012er Solo Air (170mm) auf DPA umbauen.
Ist das so einfach wie ich denke: Solo Air Einheit raus, DPA Einheit rein ?
Oder muss da etwas an den Standrohren modifiziert werden ?....
Umbau auf 160 DP, 2-Step oder U-Turn geht ohne Probleme. Hab ich mehrfach gemacht.
180 geht meines Wissens nur mit bestimmter Tauchrohrlänge.
Falls Du auch Interesse an einer nagelneuen 2-Step Einheit hast, schick mir ne PN. Ich such noch ne Solo Air Einheit, da ich keine Absenkung brauche.

Gruß harni

Gesendet von meinem MB526 mit Tapatalk 2
 
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@JackZero überleg dir lieber ob du die Absenkung wirklich brauchst. Das Luftvolumen der Gabel wird durch den Kolben der DPA Einheit einfach viel zu klein. Entweder du fährst das Ding mit 40% SAG oder nutzt max 130mm Federweg.
 
Danke für den Einwand, bin mir auch selber noch nicht so schlüssig wie ich es mache, hätte am liebsten 180 mm zum Absenken, bin aber auch mit meiner 170er Solo Air sehr zufrieden.
Mal sehen worauf es hinaus läuft, hab ja noch Zeit bis zur nächsten Saison.
 
Ich hab mich jetzt erst in diesen Thread eingeklinkt und habe auch das Problem mit der zu engen Achsaufnahme. Mit anderen Worten, @0skill ich habe Interesse. Die Frage ist, wie du dir das vorstellst?
 
Versteh nicht ganz warum das auffräsen des Castings was bringen soll?? Ich nehm an wenn die Nabe mit 110mm Breite eingesetzt ist werden die Tauchrohre doch wieder Parallel laufen, und so werden doch hoffentlich auch die Buchsen ausgerichtet oder nicht? Muss bei meiner Lyrik auch ein wenig auseinander ziehen das die Nabe reinpasst aber ehrlich gesagt dachte ich das es dann mit der eingespannten Nabe wieder Parallel läuft.
Gruß
 
Sie laufen aber parallel wenn die Nabe raus ist und werden dann durch die Nabe auseinander gedrückt. Also querbelastung auf den Buchsen und dadurch schlechteres ansprechen
 
wie ich mir das vorstelle

Ihr schickt mir euer Casting und ich bohre euch die Achsaufnahme auf die 110mm, kalibriere die Buchsen und schicke euch das Casting zurück
außer jemand will nur die Buchsen kalibriert haben oder nur die Achsaufnahme aufgefräst
geht natürlich auch
 
Noch was zum Thema kalibrieren und Castingfäser:

Die in meinen Augen optimale Reihenfolge:
Zuerst Casting fräsen (wenn notwendig). Vorab muss das Innenmaß bestimmt werden, hierzu Luft ablassen (oder Feder raus) und die Gabel weitestgehend einfedern (mit Kabelbinder, Spanngurt o.ä.sichern). Die Differenz aus dem nun gemessenen Innenabstand und der Nabenbreite ergibt das ‘Korrekturmaß‘ ist das >0,6-0,8mm bringt das richtig was (die letzten vier Lyriks auf 2013 hatten 1,4-1,55mm!)
Im ausgefedeten Zustand das Innenmaß noch einmal prüfen, weichen die Korrekturmaße (eingefedert/ ausgefedert) mehr als ein paar Zehntel mm voneinander ab sollte die Standrohreinheit geprüft werden.
Da so ein Casting ohne Standrohreinheit kaum Steifigkeit hat würde ich ein Casting nicht alleine fräsen! So ist auch sichergestellt das keine Späne den Weg ins innere der Gabel finden.
Kalibrieren: Hierzu spannt man den Dorn senkrecht in einen Schraubstock und fädelt das Casting von oben auf (steht dann auf dem Kopf), nun dreht man das Casting um die Standrohrachse und drückt wären dessen das Casting immer weiter über den Dorn (etwas öl am Dorn ist hilfreich). Dies nun 5-10x wiederholen. Danach jede Castingseite einzeln auf das zugehörige Standrohr stecken und prüfen ob es nun leicht(er) läuft. Meist ist eine Seite deutlich schlechter als die andere, diese dann so lange nachkalibrieren bis sich auf beiden Seiten ein ähnliches Verhalten einstellt.
Nächste Woche schicke ich die Tools mal zu Oskill, dann kann er das mal für sich selber ausprobieren und Feedback geben.
Gruß
 
@0skill was willst Du dafür haben?
Deinem Profil zu Folge bist Du aus Österreich, richtig?

Ja das stimmt
Ich wohne an der Grenze zu Deutschland
Hätte zwar einen Arbeitskollegen der in Deutschland wohnt aber wenn sich da zig Leute melden und er jede Woche ein paar Packete bekommt wird er damit sicher nicht happy sein
also müsstet ihr die Gabeln nach AT schicken aber ich kann sie dann in Deutschland bei der Post aufgeben damit ist der Rückversand dann billiger

als erstes muss ich mir das aber sowieso mal bei meiner Gabel ansehen
 
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