Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Dauergegenargumentieren macht müde ;)

Mit guten Argumenten gehts eigentlich ;) und kneifen gilt nicht.


...könnt ich mir auch wahrlich vorstellen, dass dort Konfliktpotential entstehen könnte.

Tut's aber selbst dort nicht oder kaum.
Konflikte scheinen eher dort zu entstehen, wo viele Ausflügler aufeinandertreffen (hohe Erwartungshaltung "jetzt bin ich schon extra hergefahren, jetzt will ich auch Waldromantik pur" + viel Verkehr).
 
Stell dir vor in Deutschland wird jetzt plötzlich ein Gesetz erlassen wird, das Versammlungen von mehr als 3 Leuten verbietet. Aber keine Sau kontrolliert es. Die Polizei fährt sogar an Versammlungen vorbei und ignoriert diese. Und entsprechend hält sich auch keiner dran. Manchmal motzt irgendeiner. Aber richtige Konflikte sind eher Einzelfälle.
Ist das ein Zustand, den man dann einfach stillschweigend beibehalten sollte? Oder sollte man nicht etwas gegen das Gesetz tun? Wer weiß wie die Lage sonst in 5-10 Jahren aussieht. Wenn dann plötzlich Versammlungen strenger kontrolliert werden. Wenn Bürger ihre Mitbürger anschwärzen, wenn die sich "heimlich" doch versammeln?
Wenn sich die von Dir beschriebene Lage in 5-10 Jahren ändern sollte, kann man immer noch einschreiten....Ansonsten find ich das Prinzip "schwachsinnge Gesetze mißachten" hervorragend...Und genauso wenig, wie ich mich nicht an eine rote Ampel hinstelle, an der weder von rechts noch von links ein Auto auszumachen ist, werde ich mir von einem Gesetz vorschreiben lassen, das mir vorschreibt, wie breit ein Weg sein muss, damit ich ihn mit einem Fahrrad befahren darf. Da geht meine Meinung einfach nicht konform mit der, des Gesetzgebers und ich denke das muss sie auch nicht immer und überall.
 
Konflikte scheinen eher dort zu entstehen, wo viele Ausflügler aufeinandertreffen (hohe Erwartungshaltung "jetzt bin ich schon extra hergefahren, jetzt will ich auch Waldromantik pur" + viel Verkehr).
Denke, Konflikte sind so alt wie die Menschheit selbst und genauso wie es Konflikte im Großen (z.B. Kriege) gibt, gibt es sie auch im Kleinen (z.B. Nachbarschaftsstreitereien oder 2m Regel)...Lösen lassen sie sich wahrscheinlich deshalb nie so richtig, weil der Mensch einfach ein dämlicher Sturkopf ist und nur seine eigenen Interessen im Kopf hat. Es gibt solche Konflikte übrigens auch im Bikepark, wo man eigentlich annehmen sollte, dass hier jeder das Selbe Ziel verfolgt...Dem ist aber auch dort nicht so, weil es auch dort immer einen Langsamen gibt, der einen Schnelleren behindert und andersherum...Also was nicht einmal Gleichgesinnte in den Griff bekommen...wie soll das dann unter Nicht-Gleichgesinnten funktionieren?
 
@Uf_Ellefelle: Jetzt stell Dir mal vor, jeder hält das eine oder andere Gesetz/Verordnung/Vorschrift für schwachsinnig und irgnoriert dies infolgedessen. Das bedeutet ein absolutes Chaos, wenn 80 Mio. Menschen plötzlich machen, was sie wollen. Eine Gesellschaft funktioniert nur mit Regeln. Dazu gehört auch das Anhalten vor roten Ampeln im Straßenverkehr - so oft ich mich auch selbst darüber ärgere, warum keine intelligente Steuerung anfahrende Fahrzeuge erkennt, und somit vor dem vollständigen Abbremsen, grün signalisiert wird.

Wer mit offenen Augen unterwegs ist, entdeckt ohnehin die Zeichen des zunehmenden "nicht an die Regeln" haltens überall: Vermüllung im öffentlichen Raum, Jeder wendet im Straßenverkehr wo es im gerade passt und alle anderen sollen warten, ähnlich auch die Blinkmüdigkeit. Aber auch das sich anderen Zumuten durch Handygeplärre ist ein Symptom.

Ich gehe aber mal davon aus, dass Du jetzt dies besonders in Bezug auf die 2m-Regelung gemeint hast und verstehe das! :)

Und einige Beiträge vorher hat @Hockdrik beschrieben, dass er besonders frequentierte Gebiete meide. Das mache ich auch so und im Raum Stuttgart sind das die Bärenseen Sonntags Nachmittags oder Feiertags und einige andere Brennpunkte. Einfach damit man seine Ruhe hat, einfach sich dem Trubel entziehen will...
 
Zuletzt bearbeitet:
...wie soll das dann unter Nicht-Gleichgesinnten funktionieren?
... indem man Gesetze macht, die die Schwachen vor den Starken schützen.
Aber nicht, indem man Gesetze macht, weil man irgendwen schwächer oder stärker vermutet.
Nicht indem man Gesetze akzeptiert, die ihre Existienz mit Lügen belegen müssen.

Es änderte mein Leben in keinster Weisse, wenn die Kirche weiterhin annähme, die Sonne drehte sich um die Erde.
Aber es würde mich als zivilisiertes Wesen beschämen, wenn wir alle, wie die Rindviecher, das akzeptieren würden, weils halt schon immer so war.
Das Streben nach dem Besseren fängt schon in den ganz kleinen Dingen an.
Die Regel muss man als Radfahrer ignorieren und als Bürger bekämpfen.
 
Jetzt stell Dir mal vor, jeder hält das eine oder andere Gesetz/Verordnung/Vorschrift für schwachsinnig und irgnoriert dies infolgedessen. Das bedeutet ein absolutes Chaos, wenn 80 Mio. Menschen plötzlich machen, was sie wollen. Eine Gesellschaft funktioniert nur mit Regeln. Dazu gehört auch das Anhalten vor roten Ampeln im Straßenverkehr - so oft ich mich auch selbst darüber ärgere, warum keine intelligente Steuerung anfahrende Fahrzeuge erkennt, und somit vor dem vollständigen Abbremsen, grün signalisiert wird.

Ein paar Beispiele aus einer anderen, sich selbst auch immer viel zu wichtig nehmenden Demokratie dieser Welt:

1.) Man darf in Alabama falsch herum in Einbahnstrassen fahren, wenn man vorne am Wagen eine Laterne anbringt.

2.) Kein verheirateter Mann darf in Virginia an einem Sonntag fliegen.

3.) Ein Gesetz des Staates Kansas verlangt, dass alle Fußgänger, welche nachts einen Highway überqueren, ein Schlußlicht tragen müssen.

4.) In Denver/Colorado ist es verboten, an Sonntagen schwarz lackierte Autos zu fahren.

5.) Wer in Nevada ein Kamel auf einem Highway ausreitet, verstößt gegen das Gesetz.

6.) Piloten ist es in Arizona verboten, während des Fluges zu gurgeln.


usw...usw.....und nun stellen wir uns mal vor, Du würdest in diesem Staatenverbund leben und müsstest Dich an o.g. halten...Würde sich da in Dir wirklich kein Funke zur Zuwiderhandlung regen? ;)
 
Ich würde mir auch wünschen, dass wir uns alle an Gesetze und Regeln halten, sind wir aber bitte einmal ehrlich zu uns selbst; niemand macht das immer und überall! Und manchmal ist das auch gut so oder sogar überlebenswichtig für ein Volk.
Also hört doch bitte auf zu heucheln.

Ich kann meinem kleinen Sohn schon klar erklären, was der Sinn von Gesetzen und Regeln ist und das es dennoch auch richtig und notwendig sein kann Regeln und Gesetze zu brechen.
Letztlich ist jede Norm und Regel (also auch ein Gesetz) nur ein zeitlich befristeter Hinweis auf die Denkmuster und Vorstellungen von Teilen einer Gesellschaft.
Kein Angestellter hätte heute 30 oder mehr Tage Urlaub, wenn nicht frühere Generationen bestehende Regeln bekämpft hätten; um nur ein einfaches Beispiel für Regelbrüche zu nennen.
Ein viel schlimmeres Bespiel ist der angedrohte Tod beim ungenehmigten Verlassen der DDR. All die, die diese Regel gebrochen haben sind die wirklichen Helden. Die ganzen Angepassten und Kuscher habe das Unrechtssystem viele Jahre am Leben gehalten.
Ich hätte auch diese Regel versucht zu brechen, wie ich auch mehrmals das Demoverbot gebrochen haben um gegen die Atomlobby zu kämpfen.

Bezogen auf die 2m Regel kann ich nur jedem raten zweigleisig zu verfahren: politisch die Auseinandersetzung suchen und dennoch aktiv auf Wegen zu biken, die schmaler als zwei Meter sind. Erst wenn dadurch vermehrt die Bestraften vor Gericht ziehen können, besteht eine reale Chance die sture und dummdreiste 2m Politik in BW zu verbieten. Hinterzimmergespräche mögen vielleicht dabei helfen, lösen werden solche Gespräche den Stillstand nimmer mehr.

Ich kann ein stures und unreflektiertes Einhalten von Regeln nicht akzeptieren und ich befinde mich dabei in guter und berühmter Gesellschaft.
"Wenn Du was werden willst, dann akzeptiere die Regeln nicht!"
Maria Mitchell (1818-1889)
 
Kein Angestellter hätte heute 30 oder mehr Tage Urlaub, wenn nicht frühere Generationen bestehende Regeln bekämpft hätten; um nur ein einfaches Beispiel für Regelbrüche zu nennen.
Ein sehr treffliches Beispiel!:rolleyes:
Die Regel wurde nicht gebrochen, sondern: Die Regel wurde bekämpft, ohne die Gesetze zu brechen!
Und damit begründest Du, dass man sich an ein Gesetz nicht halten muss und die Regel auch nicht zu bekämpfen braucht?:ka:
 
Ja, darum geht es doch bei der Bekämpfung der 2m-Regel.

ich meinte mit Zuwiderhandlung eher das Ignorieren diverser Gesetze und das man sich nicht blind unterwerfen sollte...denn es ergibt einfach beispielsweise keinen Sinn, dass man an einer roten Ampel irgendwo im tiefsten Hinterland stehenbliebt und wartet bis es grün wird, wenn von allen Seiten keinerlei Gefahr droht...das Selbe gilt für die 2m Regel...wenns frei ist, lass es laufen und wenn Hindernisse aka Spaziergänger unterwegs sind, dann hat die gegenseitige Rücksichtsnahme Vorfahrt. Und wenn jemand seine Freizeit damit verbingen möchte, dass derartige Handlungsweisen irgendwo niedergeschrieben gehören, dann darf er das auch gerne machen....Aber in erster Linie sollte eben auch in einem Rechtsstaat gelten, dass man immer noch seine eigene Birne bemüht und nicht strikt nach Vorgaben handelt.
 
... dass man immer noch seine eigene Birne bemüht ...

Leider hapert es genau daran immer häufiger!

Die einen können es nicht und den anderen, die dazu fähig sind, wird es verleidet. Weil wenn du deinen gesunden Menschenverstand benutzt, danach handelst, aber damit geltende Gesetze verletzt, findet sich bei erster Gelegenheit ein geldgieriger Anwalt, der für einen geldgierigen Mandanten versucht Kapital draus zu schlagen oder ein Wichtigtuer (egal ob von Vater Staat oder selbst ernannt), der sich bei der Ahndung des Verstoßes profilieren kann/will.

Es lebe unsere "moderne" Gesellschaft und unser Recht(?)sstaat! :wut:
 
ich meinte mit Zuwiderhandlung eher das Ignorieren diverser Gesetze und das man sich nicht blind unterwerfen sollte...denn es ergibt einfach beispielsweise keinen Sinn, dass man an einer roten Ampel irgendwo im tiefsten Hinterland stehenbliebt und wartet bis es grün wird, wenn von allen Seiten keinerlei Gefahr droht...das Selbe gilt für die 2m Regel...wenns frei ist, lass es laufen und wenn Hindernisse aka Spaziergänger unterwegs sind, dann hat die gegenseitige Rücksichtsnahme Vorfahrt. Und wenn jemand seine Freizeit damit verbingen möchte, dass derartige Handlungsweisen irgendwo niedergeschrieben gehören, dann darf er das auch gerne machen....Aber in erster Linie sollte eben auch in einem Rechtsstaat gelten, dass man immer noch seine eigene Birne bemüht und nicht strikt nach Vorgaben handelt.

Sehe ich genauso. Stichwort "Leben und leben lassen". Wo kein Kläger, da kein Richter. :)
Und was ist ein Gesetz? Ein Fetzen Papier, das meist im Hinterzimmer oder in einer Nachtsitzung von korrupten Politikern abgenickt wurde, die intensiv von Lobbyisten betreut wurden. So ist das doch.
Die Wanderer und der Schwarzwaldverein können doch froh sein, daß sie im 19.Jhd geltende Gesetze gebrochen haben und quer durch den Privatwald der Herzöge und Fürsten Wege anlegen konnten. Das war vorher auch streng verboten. Und genau diese Vereine maßen sich heute an, über Radfahrer bestimmen zu dürfen. Wo doch immer mehr junge Wanderer auf moderne Mountainbikes umsteigen.
Und komme mir da niemand mit dem Kretschmann der Grünen, die das Land regieren. Diese Truppe ist doch mittlerweile genauso systemkonform wie die alteingesessenen, etablierten Großkopferten. Fehlt nur noch, daß der Joschka Fischer einen lukrativen Vertrag mit RWE Nuclear bekommt...
 
Fehlt nur noch, daß der Joschka Fischer einen lukrativen Vertrag mit RWE Nuclear bekommt...

möglicherweisse Joschka Fischer schrieb:
"Leben und leben lassen". Wo kein Kläger, da kein Richter.

Merkt ihr nicht, wie ihr mit eurer Resignation genau den Blödsinn zulasst, gegen den ihr zwar wettert, aber gegen den ihr nichts tun wollt?
 
Merkt ihr nicht, wie ihr mit eurer Resignation genau den Blödsinn zulasst, gegen den ihr zwar wettert, aber gegen den ihr nichts tun wollt?
Resignieren ( sich fügen) würden wir, wenn wir u2m Wege nicht benutzen würden....Es ist uns aber Jacke was der Gesetzgeber vorschreibt und wir fahren dort einfach weiter, weil wir nichts Verkehrtes darin sehen. Und ich für meinen Teil fühle mich dabei auch nicht schlecht oder habe Gewissensbisse oder ähnliches...ergo weit entfernt von einer Resignation. Wenn sich das Gesetz (irgendwann in ferner Zukunft) eventuell mal zu unseren Gunsten ändern sollte, würde das mein Verhalten null beeinflußen.
 
Die einen können es nicht und den anderen, die dazu fähig sind, wird es verleidet. Weil wenn du deinen gesunden Menschenverstand benutzt, danach handelst, aber damit geltende Gesetze verletzt, findet sich bei erster Gelegenheit ein geldgieriger Anwalt, der für einen geldgierigen Mandanten versucht Kapital draus zu schlagen oder ein Wichtigtuer (egal ob von Vater Staat oder selbst ernannt), der sich bei der Ahndung des Verstoßes profilieren kann/will.

Finde Anwälte, Banker und andere Schmierlappen auch unnütz wie Kopfweh und Schmerzen im Rücken, aber leider müssen wir irgendwie auch mit diesem Pack leben. Und ich kann Dir nur zukünftig alles Glück dieser Erde wünschen, dass Du mit Ihnen so wenig wie möglich zu tun bekommst...Und wenn es bei Dir in Sachen u2m-Regelung mal zur Strafanzeige oder Ähnlichem kommen sollte und wahre Solidarität ja nicht beim eigenen Geldbeutel aufhört, müsste es ja ein Leichtes sein, die knapp 58.000 Petitions-Unterschreiberlinge zu einem Spendenfond für u2m-Regelungsgeschädigte zu bewegen.
 
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Bezogen auf die 2m Regel kann ich nur jedem raten zweigleisig zu verfahren: politisch die Auseinandersetzung suchen und dennoch aktiv auf Wegen zu biken, die schmaler als zwei Meter sind. Erst wenn dadurch vermehrt die Bestraften vor Gericht ziehen können, besteht eine reale Chance die sture und dummdreiste 2m Politik in BW zu verbieten. Hinterzimmergespräche mögen vielleicht dabei helfen, lösen werden solche Gespräche den Stillstand nimmer mehr.

Was mir in Bezugnahme hierauf schon irgendwie die ganze Zeit im Kopf rumgeistert: Was wird passieren wenn sich jeden Montag tausende Biker zur Selbstanzeige bei Polizei und Ordnungsamt einfinden, weil sie am WE zuvor auf U2m-Wegen geradelt sind? :aetsch:
 
...Und wenn es bei Dir in Sachen u2m-Regelung mal zur Strafanzeige oder Ähnlichem kommen sollte ...

Wird es nicht, da mein Freund und ich BaWü meiden, solange die sich dort keines Besseren besinnen. Wir fahren hier bei mir in Hessen, und in Urlauben dann eben in der Pfalz und anderen attraktiven, MTB-freundlich gesinnten Regionen.
 
Wird es nicht, da mein Freund und ich BaWü meiden, solange die sich dort keines Besseren besinnen. Wir fahren hier bei mir in Hessen, und in Urlauben dann eben in der Pfalz und anderen attraktiven, MTB-freundlich gesinnten Regionen.

Kein Thema...bleibt mehr Platz für uns Outlaws;)
 
Wird es nicht, da mein Freund und ich BaWü meiden, solange die sich dort keines Besseren besinnen. Wir fahren hier bei mir in Hessen, und in Urlauben dann eben in der Pfalz und anderen attraktiven, MTB-freundlich gesinnten Regionen.
Das heißt aber gleichzeitig auch, daß Ihr die 'Entscheidung' von Kretsche, Bonde und Lobby äääh und Co. akzeptiert und euch dran haltet....
 
Die Begründung zur Ablehnung der 2-Meter-Petition unter der Lupe

In seiner Begründung zur Ablehnung der Petition gegen die 2-Meter-Regel geht der Petitionsausschuss u.a. auf die folgenden Aspekte ein.

In der rechtlichen Würdigung wird das Verbot mit einem Interessensausgleich begründet:
"Aufgrund des Gefährdungspotenzials ist die Regelung des Befahrens erforderlich. Die Regelung wurde im Hinblick auf die Beschränkung des Rechtes auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, in Form der Freizeitbeschäftigung gegenüber dem Recht auf Leben und persönliche Unversehrtheit abgewogen und für angemessen beurteilt. Darin besteht der von den Petenten in Zweifel gezogene wichtige Grund i. S.des § 14 Abs. 2 Bundeswaldgesetz."

Hier wird also dem Radfahren im Wald auf schmalen Wegen ein grundsätzliches Gefährdungspotential unterstellt, welches ein pauschales Verbot rechtfertigen soll. Leider wird diese angebliche Gefährdung mit keinerlei Studien, Statistiken o.ä. untermauert, sondern lediglich als Behauptung in den Raum gestellt.

Im Verlauf der Petition haben wir die Vorurteile mit Fakten und Studien entkräftet und auch das „Märchen von den tödlichen Unfällen“ konnten wir bereits vor einem Jahr widerlegen*. Dennoch hat zunächst Minister Bonde, dann MdL Karl Rombach und zuletzt Ministerpräsident Kretschmann dieses dazu benutzt, um gegen die Radfahrer Stimmung zu machen.

In der Begründung wird zudem darauf abgehoben, dass die baden-württembergische 2-Meter-Regel nicht einzigartig sei. So wird zum einen die Verwaltungsvorschrift (VwV) zur StVO bemüht. Dabei wird aber verkannt, dass die verkehrsrechtliche Regelbreite nur für benutzungspflichtige Radwege gilt (blaues Schild). Die typischen Waldwege unterliegen dieser VwV nicht.

Zum andern wird auf die Landeswaldgesetze anderer Bundesländer verwiesen. Diese würden die Rechte der Radfahrer ebenfalls einschränken und wären zudem ungenau. Tatsächlich liefert die 2-Meter-Regel nur eine Scheingenauigkeit, die man in der Praxis gar nicht nachvollziehen kann. Die in anderen Bundesländern gewählten Begriffen wie „geeigneter Weg“ oder „gefahrloser Begegnungsverkehr“ vertrauen hingegen bewusst auf die Einschätzung der Nutzer statt eine starre Regelung unabhängig von den Gegebenheiten des Geländes vorzugeben. Vielmehr wird dort auf die Fähigkeit der Bürger vertraut, verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll miteinander umzugehen.

In der Beschlussempfehlung verweist der Ausschuss schließlich darauf, dass man das Waldgesetz derzeit für ausreichend hält und auf die Ausnahmeregelungen setzen wolle. Endgültig abgelehnt ist die Petition damit nicht: „Die Petition wird der Regierung als Material überwiesen. Außerdem wird die Regierung gebeten, nach einem Jahr zu berichten.“

Wir bleiben dran und werden angesichts der dünnen Begründung sicherlich nicht erst in einem Jahr nachhaken.

Link zur Beschlussempfehlung 15/5806:
http://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP15/Drucksachen/5000/15_5806_D.pdf

*Stellungnahme u.a. zu dem "Märchen von den tödlichen Unfällen":
http://dimb.de/images/stories/pdf/publikationen/Waldwegenutzung_im_Spannungsverhaltnis.pdf

Vorurteil und Wirklichkeit.
http://dimb.de/images/stories/pdf/a...dG_Anlage_1_zur_Offiziellen_Stellungnahme.pdf
 
Das heißt aber gleichzeitig auch, daß Ihr die 'Entscheidung' von Kretsche, Bonde und Lobby äääh und Co. akzeptiert und euch dran haltet....

Nein, heißt es definitiv nicht - aber als "Nichteinheimische" werde/n ich/wir nicht extra nach BaWü reisen und vor Ort Geld ausgeben, solange dort der "Schwachsinn" regiert. Wenn das ganz viele "BaWü-Ausländer" so halten, wird der Tourismus das schon zu spüren bekommen und - wie teilweise schon geschehen - seine Haltung überdenken und ggf. auch auf die Politik einwirken.

Mein Protest besteht darin, daß ich Unterschriftenaktionen mitmachen, Leserbriefe verfasse, Politikern auf den Zahn fühle (z.B. Abgeordnetenwatch) und auch schon E-Mails an Touristenverbände geschrieben habe, in denen ich klar zum Ausdruck gebracht habe, daß solange die 2-M-Regel nicht gekippt ist, ich auf Urlaub im Ländle verzichte.

Also wirf' mir bitte nicht vor, ich würde sang- und klanglos vor der Obrigkeit kuschen. Nur wenn ich Urlaub mache, dafür mein sauer verdientes Geld ausgebe, dann möchte ich einen schönen harmonischen Urlaub machen, und nicht im Hinterkopf haben, daß ich "illegal" unterwegs bin und mich evtl. (leider hat "Mountainbiker-Aufstand" die 2-M-Regel auch vielen, die bisher kein Ahnung hatten, bekannt gemacht) auch noch irgendwo dumm anmachen lassen.

Würde ich in BaWü wohnen, würde ich selbstverständlich auch einen Teufel tun und mich an eine total bescheuerte, diskriminierende Regel halten!
 
Mein Protest besteht darin, daß ich Unterschriftenaktionen mitmachen, Leserbriefe verfasse, Politikern auf den Zahn fühle (z.B. Abgeordnetenwatch) und auch schon E-Mails an Touristenverbände geschrieben habe, in denen ich klar zum Ausdruck gebracht habe, daß solange die 2-M-Regel nicht gekippt ist, ich auf Urlaub im Ländle verzichte.
...
...das ist eine lobenswerte Ausnahme, leider tun das zu wenige.

Daran sollten sich weitere ein Vorbild nehmen und bei Gemeinden und Verbänden nachfragen wo und wie man legal Biken darf. Habe ich auch schon gemacht und damit dann eine Absage an einen Nah-Urlaub im Südschwarzwald damit begründet. Leider haben nur wenige reagiert. Noch besser konkret bei potentiellen Gastgebern nachfragen, wenn das mehrere machen, leiten die das dann schon an ihre Verbände weiter.

Aber immer höflich und verbindlich, kein Shitstorm oder Geschimpfe. Nett nachfragen und dann mit Bedauern feststellen, man geht lieber in den Pfälzerwald oder ins Elsass.
 
Hier wird mir gerade von ein paar Leuten etwas zu viel aus Prinzip diskutiert und nicht wirklich um die Sache.

Es ging und geht aus meiner Sicht überhaupt nicht darum, ob man sich an die Regel hält oder nicht. Das Thema können wir echt ausklammern, denn das macht jeder mit sich selbst aus.

Für die allermeisten, die sich engagieren dürfte klar sein, dass sie sich nach ihren Möglichkeiten für die Abschaffung der Regel engagieren UND auf allen Wegen fahren, die sie für geeignet halten.

Ich finde es zudem mittlerweile fast schon belustigend, immer wieder die staunenden zwei Fragen zu hören: "Warum haltet Ihr Euch denn an die Regel?" und dann "Ja, aber wenn Ihr Euch gar nicht an die Regel haltet, warum wollt Ihr sie dann abschaffen?"

Warum man sich jeweils engagiert hat ganz unterschiedliche Gründe. Gut zusammengefasst in diesem Text: https://www.facebook.com/DIMB.OpenTrails/posts/489731034481878

Wir werden immer mal wieder gefragt, was eigentlich der Aufstand gegen die 2-Meter-Regel soll.

Daran halten würde sich doch eh keiner. Das würde schließlich niemanden interessieren. Selbst die Wanderer nicht. Und es gäbe in der Praxis ja auch kaum Konflikte. Und das obwohl sich niemand an die 2-Meter-Regel hält! Gegenseitige Rücksichtnahme sei das Geheimnis! Was stört einen da so eine unsinnige Regel, um die sich eh keiner kümmert? Und auch sonst gäbe es kaum Ärger. Und wenn mal, dann meistens nur ein bisschen Mecker. Der Förster wüsste ja selbst, dass die Regel eigentlich Quatsch ist. Das könne man ihm deutlich anmerken. Und zur Not könne man ja immer noch schnell wegfahren. Also: wozu der Aufstand gegen die 2-Meter-Regel??? Geht doch lieber biken, als darum so ein Theater zu machen.

Nun, das „Warum“ ist wohl ganz individuell. Einigen geht es darum, ihren Kindern nicht erklären zu müssen, dass man sich halt an manche Regeln hält und an andere nicht. Dass man sich das aussuchen kann. Indirekt geht es dabei also auch um das Rechtsverständnis in einer Demokratie. Ob man Gesetze einfach so ignoriert, wenn sie einem nicht passen oder ob man sich für deren Abschaffung engagiert. Es gibt die Sportvereine, die ganz konkret Probleme bei der Genehmigung von Rennen haben oder Jugendtrainer, die nicht mehr bei jedem Training mit einem Bein im Gefängnis stehen wollen. Andere wollen ihren Enkeln nicht erklären müssen, warum sie die 2-Meter-Regel eigentlich damals nicht abgeschafft haben, als die Grünen an der Regierung waren. War doch eine tolle Gelegenheit und einmalige Chance, oder? Wieder andere wollen nicht mehr Waldbesucher 2. Klasse sein. Es gibt welche, die würden sich gerne bei der Trailpflege engagieren, wurden aber bisher immer abgewiesen. Und natürlich welche, die sich Sorgen machen, ob bei einem Unfall auf einem schmalen Weg die Versicherung zahlt. Manche haben Sorge, dass so ein Unsinn auch bei ihnen eingeführt wird und unterstützen uns, obwohl sie gar nicht in Baden-Württemberg leben. Dann gibt es die, die sich ganz allgemein für die Gleichberechtigung der Radfahrer einsetzen, für eine Rad-freundliche Gesellschaft. Und weil das Biken so gut geeignet ist, Kinder und Jugendliche für das Radfahren, den Sport und die Natur zu begeistern, ärgern sie sich über die Einschränkungen durch die 2-Meter-Regel und wollen das ändern.

Es gibt also ganz viele, individuelle Gründe, sich für die Abschaffung der 2-Meter-Regel zu engagieren. Worum es bei dem Engagement jedenfalls NICHT in erster Linie geht - und das muss scheinbar auch mal ganz klar gesagt werden - ist, ob der einzelne Biker jetzt mehr oder weniger illegal fährt und ob ihn das mehr oder weniger stört oder nicht. Das hält so oder so jeder so wie er es für richtig hält und die meisten tun das mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand.

Und genauso können sich natürlich gerne auch diejenigen für die Abschaffung der 2-Meter-Regel engagieren, denen sie persönlich eigentlich vollkommen egal ist. Denn es geht eben nicht nur darum, wie die individuelle Situation für jeden einzelnen Biker aussieht, sondern darum, ob wir uns als Bürger und Biker engagieren wollen oder weitere 18 Jahre achselzuckend zugucken.
 
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