Bitte um Hilfe/Kaufberatung

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Moin Moin nach Hamburg!

Liebe Leute, ich bitte um Hilfe (29er Erstanschaffung).
Ich brauche ein Rad für den Alltag, so wie er im Südschwarzwald halt aussieht (rauf/runter, Feld-/Waldwege und Teer 50/50). Ein Kinderanhänger für zwei Rotznasen ist auch mal dabei. Dabei bin ich selbst schon 1,97cm groß und bringe 110Kg auf die Waage. Das Systemgewicht liegt also +Gepäck, Hänger und Kids gerne mal bei 140+Kg.

Meine Wahl fällt aktuell auf das Bergamont Revox LTD Alloy 29er 2015.

Meine Fragen dazu lauten:

- Hält der Rahmen bzw. der Hinterbau das aus?
- Hält der Laufradsatz das aus?
- Lässt sich die Manitou auf mein Gewicht noch gut anpassen?
- Packen die Bremsen das bzw. welche Scheibengröße kann ich max. benutzen?

Selbstverständlich will ich mit dem Bike auch mal meine Hometrails fahren. Die Drops fahre ich dann halt ohne Sprung, klappt das mit einem Steuerrohrwinkel ü 70° oder bekomme ich da zu arg Überschlagsangst?
Ich habe noch keine "Trail-Erfahrung" auf einem 29er, deshalb die Frage.

Und abschließend, welche Rahmengröße würdet Ihr mir empfehlen, wenn ich auch sonst Wendigkeit der Laufruhe vorziehe? Das Oberrohr/Reach und die Kettenstreben sind ja schon eher kurz, sollte ich also doch zu XXL greifen (auch bzgl. der Alltagstauglichkeit)?

Freue mich auf eine Antwort, ride on!

PS: Alternativ habe ich das Scott Scale 960 im Auge...
 
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Hallo @effx

Schön, dass du dich für ein Revox interessierst. Ich möchte zunächst mal auf den wichtigsten Punkt, das zul. Gesamtgewicht, eingehen. Zwar liegt mir die verbindliche Liste für 2015 noch nicht vor, allerdings lag dies in 2014 bei den Revox aus Aluminium bei 110kg (Bike + Biker + Ausrüstung). Damit wären wir bei dir schon ohne Anhänger eigentlich am bzw. leicht über dem Limit. Ich bekomme die nächsten Tage die aktuelle Liste, dann trage ich 2015 hier nochmal nach.

Thema Anhänger ist so eine Sache, korrigiert mich gerne, aber ich weiß aktuell von keinem Hersteller, der ein leichtes Sportrad (MTB, Rennrad, etc.) explizit für den Anhängerbetrieb freigibt. Um einen einwandfreien Betrieb zu garantieren, wären intensive Tests mit unterschiedlichsten Kupplungen/Anhängern nötig, das stünde aber in keinem Verhältnis zum Nutzen. Von daher kann ich hier seitens Bergamont keine offizielle Freigabe erteilen. Sollte also bei/durch Anhängerbetrieb ein Schaden entstehen, wäre das nicht durch Garantie oder Gewährleistung abgedeckt.
Problematisch sind hier z.B. die Belastungen beim Bremsen, da dann über den Hinterbau eine Kraft nach vorne in den Rahmen eingeleitet wird, für die z.B. das, bei solchen Bikes in der Regel konifizierte, Unterrohr nicht ausgelegt ist.
Bei City-/Trekkingbikes sieht die Sache anders aus, diese sind dafür konzipiert beladen zu werden und daher im Hinterbau auch entsprechend belastungsgerecht konstruiert. Hier spielt aber auch das Gewicht des Rahmens eine etwas untergeordnete Rolle.

Das Folgende impliziert keine Freigabe, sondern spiegelt lediglich meine persönlichen Erfahrungen wieder:
In meinem privaten Umfeld fahren Einige mit Anhänger am MTB und ich habe hier noch keine negativen Erfahrungen mitbekommen. Dennoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein Bike für den sportlichen Einsatz für so etwas nicht entwickelt/getestet wurde bzw. das auch nicht zu dem zu erwartenden Einsatzbereich gehört.
Heißt also, wenn man es trotzdem tun möchte: sich darüber im Klaren sein, dass das in eigener Verantwortung geschieht, regelmäßige Kontrolle des Rahmens auf Risse/Stauchungen, fachgerechte Montage, eine gute Kupplung, ggfls. eine andere Achse/Nabe hinten.

Ich hoffe ich konnte dir hiermit helfen, auch wenn das Revox LTD für den von dir genannten Einsatzbereich wohl eher nicht für dich in Fragen kommen dürfte.
 
Vielen Dank für die Hilfe, werde das meiner Frau so mitteilen. Sie wird sicher Verständnis dafür aufbringen und den Anhänger gerne übernehmen, denn das Revox wurde heute in XXL bestellt ;)

Bis dann!
 
Sehr schön, das freut uns.
Schreibe auch gerne nochmal gelegentlich wie deine Langzeit-Erfahrungen so sind. Da du ja, wie oben beschrieben, vom Gewicht her am oberen Limit bist, ist das vor allem auch was die Anbauteile wie Laufräder etc. angeht interessant.
 
Ok, mache ich gerne.

Für Interessierte, ich fahre das Rad mit meinen 197cm/Schrittmaß 93cm mit einem Offset am Sattel von 25mm, Vorbau 100mm positiv, tendiere derzeit aber trotz langem Rücken zu 80mm. Der Lenkwinkel von 71,5° verunsichert mich eben, einige Stellen auf meinen Hometrails lassen mich deshalb auf die Bremse gehen (Gräben mit ansteigender Gegenseite z.B.). Zu den Bremsen: Wie erwartet! Die M-506 steht in Sachen Dosierbarkeit meiner XT-785 kaum nach, die kleineren Scheiben machen sich nat. bemerkbar und bieten nicht den Anker, den eine 203er am Freerider bietet, aber sie verzögern wirklich erstklassig und schaffen viel Vertrauen. Das LTD ist ja als Allrounder konzipiert, und als solcher auch eher schwer an die Grenzen zu bringen, ich erwarte von meinem ersten 29er wohl auch etwas viel in Richtung Freeride ;)

Besonders begeistert mich bisher der bocksteife Rahmen, selten gefahren so was, der sorgt wirklich für ordentlich Vortrieb trotz solch einer Rahmengröße! Ein konisches Steuerrohr wäre nat. noch fein gewesen (wg. Aufrüstung, sicher nicht wg. Stabilität, da begrenzt eh das große Laufrad und die Gabel selbst) und die IS-Aufnahme am Hinterrad wird sich mit 180er PM-Adapter noch beweisen müssen. Derzeit fangen die Bremsbeläge leicht das Schleifen an wenn ich freihändig fahre (also das volle Gewicht nach hinten bringe), da bringe ich wohl auch das Laufrad mit seiner Aufnahme an die Grenze.

Die Manitou-Gabel bringe ich mit meinem Gewicht auch an die Grenze. 95PSI liegen an, der Lockout ist zwar klar fühlbar, aber bietet nicht den „Lockout“, den sie verspricht, sie arbeitet weiter viel zu aktiv an Anstiegen. Aber bitte, da bieten die Menschen mit 0,1to eben Ausnahmen. Ansonsten liegt sie souverän und sensibel im Sag und schafft dadurch ordentlich Komfort und auch Geschwindigkeit im Rebound, wenn voll geöffnet, sie saugt sich schön in alle Unebenheiten und ist auch rechtzeitig wieder parat!

Zwischenstand nach 2 Wochen:

Habe derzeit leider gebrochene Rippen und bin deshalb auch etwas vorsichtiger unterwegs, aber mit dem Revox mache ich trotzdem gerne meine Touren. Allround-Geometrie ist da sicher nicht gelogen. Ich wollte ein 1K-Bike und das ist ein 1K-29er feinster Klasse, Plattformpedale dran und gute Griffe, mehr muss an der Kiste nicht verändert werden.
 
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Besonders begeistert mich bisher der bocksteife Rahmen, selten gefahren so was, der sorgt wirklich für ordentlich Vortrieb trotz solch einer Rahmengröße! Ein konisches Steuerrohr wäre nat. noch fein gewesen (wg. Aufrüstung, sicher nicht wg. Stabilität, da begrenzt eh das große Laufrad und die Gabel selbst) und die IS-Aufnahme am Hinterrad wird sich mit 180er PM-Adapter noch beweisen müssen. Derzeit fangen die Bremsbeläge leicht das Schleifen an wenn ich freihändig fahre (also das volle Gewicht nach hinten bringe), da bringe ich wohl auch das Laufrad mit seiner Aufnahme an die Grenze.

Wenn die Scheibe schleift, sobald Du freihändig fährst, hat das nichts mit der Belastung auf das Laufrad an sich zu tun. Möglich wäre:

- Lagerspiel im HR
- Schnellspanner nicht ausreichend fest
- ein doch nicht so "bocksteifer" Rahmen

Darüber hinaus könnte es sein - da sich jeder Rahmen etwas windet - dass der Bremssattel nicht richtig ausgerichtet wurde, oder ein Kolben nicht zuverlässig arbeitet, dass es so schneller zu Deinem leichten Schleifen kommt, was Du da beschreibst. Würde das jedenfalls man vom Händler prüfen lassen, sofern Du es nicht selber machen möchtest oder kannst.
 
Naja, habe kein Lagerspiel und der Schnellspanner sitzt auch gut. Habe heute einen 80er Vorbau montiert und durch die veränderte Fahrweise spüre ich die weichen Laufräder nun noch einmal deutlicher, auch vorne, wobei mir das Bike ansonsten so nochmal besser gefällt. Steckachsen wären vermutlich fein. Ist, wie gesagt, mein erstes 29er und mein Gewicht sicher eine Herausforderung. Was den Rahmen angeht: Ich kann echt böse beschleunigen (im Stehen und Sitzen) und es tritt kein Schleifen auf, hm.

PS: Das Laufrad vorne läuft nicht in der Mitte, nicht zentriert eingespeicht. Bestimmt ein halber Zentimeter.

Edit: Der 80er Vorbau fliegt wieder runter, passt irgendwie nicht zum Charakter des Bikes.
 
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Tolles Archiv sieht man auf der Bergamontwebsite ... jedoch fehlen bei den 2012er Modelle in den Geometrieangaben Reach und Stack. Konkret interessiert mich Threesome. Gibt es da signifikante unterscheide zu 2013/2014. Einmal in den oben genannten Abmessungen und dann noch, ob an der Kinematik was groß geändert wurde (liverege ratio, pedal kickback) Sieht zwar nicht so aus, aber mal lieber fragen :)
 
@outfaced Für 2012 habe ich Reach und Stack leider nicht vorliegen. Welche Modelle interessieren Dich denn genau? Dann kann ich nachsehen ob und was sich im Einzelnen verändert hat.
 
@outfaced Zwar wurde der Rahmen leicht angepasst, allerdings blieb die Kinematik des Hinterbaus nahezu unverändert. Die genannte Analyse dürfte also weiterhin gültig sein, so sie denn auf korrekten Werten beruht - das kann ich aber nicht sagen, da wir sie nicht durchgeführt haben.
 
Das Revox läuft. Es ist für mich keine Alternative für die Trails, die ich sonst mit einem Enduro fahre, die Hoppelei eines Hardtails sind doch schon zu nervig. Aber das war irgendwie klar. Schön finde ich, das der Rahmen absolut zu mir passt. XXL bei ca. 200cm und 110KG bewältigt das Bike im Alltag zuverlässig. Auch mit Anhänger und Orkas im Schlepptau, das Bike macht nicht schlapp und hat dabei noch eine echt gute Form, nicht so ein unansehliches Geo-Monster, der Rahmen ist schön anzuschauen, das ist selten. Ich habe die Bremsen so gelassen, also auch keine größere Scheibe am Hinterbau montiert, die Bremsanlage funktioniert, sorglos. Ich habe verschiedene Vorbauten ausprobiert, bleibe aber beim 100er von Bergamont, trotz geringer Schrittlänge von 93cm. Die Manitou war vom Händler falsch eingeklemmt, also der Zug für den Lockout hatte zu viel Weg, deshalb hat die Gabel nie richtig zugemacht, Problem erkannt, Problem gebannt. Beide Laufräder sind aus der Mitte zentriert, vor allem am VR nervt mich das, weil es ein guter Zentimeter ist und man ja ständig drauf schaut. Mit einem breiteren Reifen als 2.25 hätte ich bestimmt Probleme und das Bike kippt nach rechts gefügiger als nach links, noja. Meckern auf hohem Nivea. Ich nutze das Revox immer häufiger auf meinen Wegen im Südschwarzwald, weil die Sitzposition auf den langen Strecken ohne "Action" den Nachteil der "Hoppelei" bei den kurzen Wurzel- Steinfeldern gut ausgleicht. Ich muss schon sagen, dieses 29er passt mir einfach sehr gut. Sehr positiv überrascht bin ich von den Schwalbe Reifen, obwohl sie viel Teer fressen müssen, das Profil gibt sich haltbar. Reifenpannen nach ca. 60% Teer, 20% Waldweg und 20% übelst querfeld=0. Werde jetzt nach 1.000km erstmals am Hinterrad von vorne durchtauschen. Was mir besonders gefällt: Der steife Rahmen. Das Rad vermittelt Vortrieb pur, nix wabbelt, trotz Anhänger. Der verstellbare Vorbau von Race auf Komfort. Die guten Reifen. Die schicke Geo in großer Größe. Feine Bremsen. Was mir nicht so gefällt: Laufräder nicht zentriert (zur Gabel/Hinterbau) eingespeicht, recht weich bei Auslieferung, musste ich nachspannen. Der Sattel ist nach einem leichten Sturz kaputt gegangen, well, kann auch ein blöder Zufall gewesen sein. Steuerrohr nicht konisch, macht eine Nachrüstung schwer und die IS/PM-Situation am Hinterbau war wohl auch ein Grund, warum ich da keine 180er montieren wollte.

Zusammenfassung von mir: Ein richtig schönes 29er Mountainbike für den Allroundeinsatz, welches vor Einsätzen als Arbeitstier im Alltag mit Anhänger nicht zurück schreckt, aber auch mal einen S2-Trail bewältigen kann, wenn es dann mal sein muss.
 

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