Erfahrungen SQlab 611

Ich hab seit einiger Zeit einen 611er in 14 cm Breite. Mein Sitzknochenabstand beträgt 12 cm. Ich hab den Sattel sowohl auf dem Hardtail als auch auf dem Fully gehabt, und mir hat auf beiden ordentlich der Hintern weh getan (Schmerzen genau an den Sitzknochen). Auch noch bei der 6. und 8. Tour, auch bei 2-3 mal in der Woche fahren. Verschiedene Polsterhosen haben es auch nicht besser gemacht.

Soll ich den 611 jetzt lieber in 13 oder in 15 nochmal testen? Oder doch ein anderes Modell?
 
Wenn der Druck auf den Sitzknochen liegt, hast Du exakt die richtige Breite. Die Breite zu ändern kann nur bedeuten, dass der Druck woanders hinwandert, wo er nicht hingehört.

Also weiter warten und fahren fahren fahren. Der Sitzknochen ist zäh und trainierbar abzuhärten.

Wenn es gar nicht geht, musst nen anderen Sattel suchen, aber eine andere Breite...wie gesagt....kontraproduktiv in Deinem Fall.

Ps wieviel km ist bei dir eine Tour? Wenn ich ne Woche nicht gefahren bin, tut mir meiner auch wieder weh ( gleiche Maße wie bei Dir und 108 kg)
 
Ich fahre einen in Breite 12 und muss sagen, dass ich nun nach einem Jahr fast nur mehr ohne Stitzpolsterhose fahre, da sich mein Hintern an den Druck auf den Sitzknochen gewohnt hat, Der Sattel hat aber von Anfang an nie wirklich weh getan, sondern es war nur ein ungewohnter Druck auf den Sitzknochen. Wiege selbst 110 kg das heißt es wäre bei mir vergleichbar. Leider hat bei meinem Hintern die Messung gar nicht funktioniert, da mein Hintern offensichtlich zu sehr gepolstert ist, als dass er einen verwertbaren Abdruck auf der Pappe hinterlassen hätte. Ich habe mir dann so geholfen, dass ich die verschiedenen breiten Sättel im Radladen auf die Abdruckmaschine gelegt habe. und dann den am besten passenden genommen habe. Bei den breiteren Sätteln haben mir die Sitzknochen wirklich weh getan, daher würde ich meinen: Geh in einen Laden der eine große Auswahl an SQLap Sätteln hat und probier sie aus.
 
Fahre einen 611 MTB/Road. Das Ausmessen der Sitzknochen hat prima funktioniert, die 13cm Breite wird also passen.
Ohne Polster in der Hose, lastet das Gewicht auch deutlich spürbar auf den Sitzknochen, was verschmerzbar ist.

Aber es nervt, permanent darauf achten zu müssen, genau richtig auf dem Sattel zu sitzen. Es passiert sehr leicht, dass ich leicht nach vorne oder nach hinten rutsche. Das tut zunächst nicht weh, drückt aber beides auf die Weichteile und führt nach einigen Minuten zu den bekannten Problemen.
Habe versucht, den Sattel leicht nach vorne oder nach hinten zu neigen, sowie den Sattel bis Anschlag nach vorne und hinten zu verschieben. Das hat dann die ganze Sitzposition durcheinander gebracht, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass sich das Verrutschen merklich verbessert.

Richtig problematisch wird es mit gepolsterter Radhose. Damit scheint es unvermeidlich, dass die Weichteile "einschlafen", selbst wenn ich permanent darauf achte, wirklich richtig zu sitzen.

Insgesamt ist der 611 für mich also eigentlich nicht besser als ein 10€ Billig-Sattel. Aber vielleicht hat noch jemand Ideen?
 
Vielen Dank für die Tipps! Es könnte in der Tat sein, dass es was mit der Geometrie zu tun hat.

Jetzt hab ich den 611 auf dem Crosser montiert. Wenn man da die Hände auf den Tops hat, ist man 15cm weniger gestreckt als auf den Hoods.
Für das Sitzen scheint das aber keinen Unterschied zu machen. Egal wo ich die Hände habe, ich sitze trotzdem immer wieder falsch.

Es scheint irgendwie so zu sein, dass ich auf dem 611 eben nicht automatisch in die richtige Position rutsche, wenn ich kurz aufgestanden war oder mich der Untergrund kurz nach oben katapultiert hatte.
Auf einem "normalen" Sattel kann ich mich irgendwie hinsetzen und rutsche automatisch an die richtige Stelle.
 
Das ist bei mir auch so. Muss auch immer kurz suchen. Aber mit der Zeit funktioniert diese Korrektur automatisch. Die Trefferquote wächst ;-) Hat man sich dran gewöhnt, dann funktioniert der Sattel richtig gut.
 
Grundsätzlich ist es so, dass Du den Sattel nach vorne verschieben musst, wenn Du zu viel Druck auf den Händen hast. Hüfte muss gerade und der Rücken nach vorne gerundet sein; die Hände legst Du dann nur noch auf dem Lenker ab.

Beim Montieren des Sattels würde ich immer mit einer absolut waagrechten Position des Sattels beginnen (Wasserwaage verwenden) und mich dann millimeterweise an die richtige Neigung herantasten. Oft können nur wenige Millimeter darüber entscheiden, ob Du bequem sitzt oder nicht.

Mein Rad (Cube AMS 125) hat leider auch eine für meine Verhältnisse ungeeignete Geometrie, daher musste ich den Sattel ebenfalls bis ganz nach vorne schieben.
 
Grundsätzlich ist es so, dass Du den Sattel nach vorne verschieben musst, wenn Du zu viel Druck auf den Händen hast.

Mein beschränktes Physik-Verständnis sagt mir was anderes:
Je weiter man vorne sitzt, um so weiter ist der Schwerpunkt des Körpers vor dem Tretlager. Wenn der Schwerpunkt vor dem Tretlager ist, muss man sich am Lenker Abstützen, damit man nicht nach vorne abkippt.

Hab ich da einen Denkfehler?

Zwei Annahmen hab ich gemacht:
  1. Die Körperspannung sorgt dafür, dass das Gewicht des Oberkörpers gehalten wird.
  2. Die (wahrscheinlich falsche?) Annahme ist, dass man auf den Sattel nur eine Normalkraft nach unten, aber keine Tangentialkraft hat bzw. haben sollte. ?
 
Ist daher nicht ganz richtig, weil du nicht deine Wirbelsäule mit einrechnest.
Sitzt du zu kurz müssen sich dein Schulterblätter "wölben" (buckeln) damit du an die Griffe kommst. Dadurch muss dein Rücken sich nach hinten runden und dein Becken kippt meist auch nach hinten.
Mit einem Rundrücken hat deine Wirbelsäule keine Vorspannung und dein Rücken kann keine Haltearbeit leisten.
Sitzt du gut, dann hat dein Rücken (vor allem im unteren Bereich) ne natürliche Vorspannung und leistet den Großteil der Haltearbeit (auch wenn dein Oberkörper nach vorne geneigt ist) . Das ist letztlich genau das, was deine Hände entlastet.
Wichtig ist immer der untere Rücken.. Der braucht Vorspannung.

Oder war es genau so, wie du es dir auch vorgestellt hast?

Hoffe man versteht was ich meine :D
 
Das Becken und der untere Bereich des Rückens muss gerade sein und der obere Teil "wölbt" sich nach vorne, so dass Du die Hände ganz locker auf dem Lenker ablegen kannst. Der Rundrücken ist also absolut gewollt, wichtig ist dabei vor allem die Stellung des Beckens. Die kannst Du mit der Position des Sattels beeinflussen, indem Du den nach vorne oder weiter nach hinten rückst. Das volle Gewicht liegt somit auf dem Gesäß, der Rest ist entspannt.

Der Rücken darf niemals gerade sein, weil Du eben damit das Becken nach vorne kippst und der Druck auf die Hände steigt.

Pauschal ist das natürlich schwer zu beurteilen, weil ich Deine Statur und Dein Fahrrad nicht kenne. Probiere mal verschiedene Sitzpositionen aus und entscheide für Dich, was Dir am bequemsten ist.

Ich habe vor einiger Zeit eine Fahrradbiometrie machen lassen, da wird Dir das genau erklärt und Dein Fahrrad auf Deinen Körper eingestellt. Kostet etwas Geld, aber das hat meine Fahrraderfahrung um 100% zum Positiven verändert.
 
Ich fahre ebenfalls einen 611activ. Ungefähr 2 Monate jetzt, auf einem CC-Fully. 13cm bei 10,5cm SKA.
Am Anfang war es ungewohnt wie hier beschrieben das ich immer wieder nach vorne rutschte. Das gab sich aber nach einiger Zeit, inzwischen setz ich mich automatisch richtig hin, da brauch ich nicht mehr drüber nachzudenken.
Deutlich nach vorne musste er, ebenfalls deutlich tiefer. Ich bin absolut zufrieden und geb den nie wieder her :daumen:. Auch keine Probleme mit verbogenen Sitzstreben oder Knarzgeräuschen.

Gruss, Uwe
 
Ich fahre den 611active nun bald ein Jahr und das ist wirklich der beste Sattel den ich je hatte.
Es hat ein paar Ausfahrten gedauert bis ich ihn richtig eingestellt bekommen habe, aber dann hat er einfach gepasst.
Ich hatte auch nie Schmerzen oder ähnliches, wie hier manche berichten, war halt nur etwas ungewohnt.
Klare Empfehlung meinerseits ;)

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Ergänzend und bestätigend zum SQlab 611:
- endlich kein Druck mehr im Damm-Bereich
- warum: die SQlab-Stufe (weniger Druck auf dem Damm), die flache Sitzfläche (statt gewölbt) und die straffe Polsterung (weniger Einsinken = weniger Druck auf dem Damm; auf weichen, dick gepolsterten Sätteln habe ich sofort Probleme, Gel Sättel gehen gar nicht)
- meine drei 611 auf drei Rädern knarzen nicht und sind/werden auch nicht "krumm" (>90kg fahrfertig)
- nur das Material war beim Ersten schnell verschliessen (vorne seitlich durchgerieben), bei den aktuellen Modellen ist das aber kein Problem

Meine 100%-ige Empfehlung für Fahrer mit Sitz-Problemen im Damm-Bereich!
(für wen das ein Thema ist, ist der Sattel gut, für "andere Probleme" sind andere Sättel vielleicht besser)
 
Ich fahre sowohl den 611 als auch den 610, beide auf Hardtails. Beide auch schon ein paar Jahre.
Diese 2 Sättel funktionieren ohne Probleme, wobei ich sagen muss, dass ich mit dem 610 besser zurecht komme. Er ist einfach bequemer auf längeren Strecken.

Bis ich den jetzigen 611 gefunden hatte, musste ich allerdings zwei andere davor wieder zurückschicken, weil diese einfach deutlich härter waren. Daher würde ich empfehlen den Sattel nicht online zu kaufen, sondern beim Händler vor Ort und per Daumendruckprobe einen aussuchen.

Das Einstellen der Sitzposition ist aber auch nicht so einfach wie bei anderen Sättel, nur wenn es einmal passt, will man nicht mehr runter. Eine Zeit lang fuhr ich den 611 mit der Sattelnase mehr nach unten zeigend und hatte auch mehr Last auf den Händen aber sehr viel Entlastung im Dammbereich. Mittlerweile stelle ich den Sattel so ein, dass die Sitzfläche fast waagrecht ist mit nur minimaler Neigung nach vorne und habe dadurch weniger Last auf den Händen, was mich nicht so schnell ermüden lässt. Es ist halt wirklich ein Millimeterspiel und nicht einfach den Satel so einzustellen, dass der Dammbereich ausreichend entlastet ist und trotzdem nicht zuviel Last auf den Händen ist.

Ein SQ-Lab passt aber gerade wegen seiner Form nicht für jedes Becken meiner Meinung nach.
 
Ich steh auch grad vor dem Kauf eines neuen Sattels und es wird vmtl ein SQLab 611.

Ich möchte primär Touren (2-4h) fahren, aber auch mal Single Trails bergab, falls das relevant ist.

Ich frag mich halt grad, ob es der SQLab 611 active MTB werden soll für ~150€ oder ob es so ein SQ Lab 611 Race für ~60€ auch tun würde?

Ich habe bisher einen, wohl zu schmalen, günstigen Selle Italia Sattel und die nahezu 100€ Aufpreis tun mir schon sehr weh, frag mich halt a) ob ich das active brauche und b) ob es MTB sein muss, oder ob eben als Beispiel der zweite oben auch reichen würde?
 
Ich fahre selber den active auf einem Fully. Finde ihn klasse. Allerding wiege ich auch nur 66 Kilo mit Gepäck. Er gibt schon ordentlich nach wenn man es krachen lässt - so als kleine Reserve...
 
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