AWK Doppelkammersystem

Hier nun das Gewicht der Lyrik AWK Einheit bestehend aus Topcap Anbindung, Endstopfen, Führungsstange, AWK Kolben, Splint und Quadring. Was noch dazu gerechnet werden muss ist das Ventil was unten in die Kolbenstange kommt und die Überwurfmutter (Alu) dazu. diese ersetzt jedoch die recht schwere Stahlschraube mit der sonst das Casting verschraubt wird, denke das hebt sich auf. Die Kolbenstange wird ja auch noch 28mm gekürzt aber das wird nicht mehr als -1g sein.

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Gegenhalten kann ich jetzt noch die neue und leichter Baseplate mit 7g

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Habe gerade keine Serienbaseplate (170mm) zur Hand, wenn die jemand rumliegen hat bitte mal wiegen, sollte deutlich schwerer sein, die Differenz kann dann oben noch abgezogen werden.

Großteil des AKW-Gewichtes geht auf die Führungsstange (15g), die ist aus einer Chrome-Nickel-Legierung, hat sich jedoch im Laufverhalten bewährt. Wenn ich hier auf Alu gehe muss es schon was Hochfestes sein und braucht eine Gleitbeschichtung. Geht alles, Aufwand und Kosten stehen in keinem Verhältnis.

Noch mal deutlich leichter ist die Revelation AWK mit Aramidfaden, ist jedoch auch eine zarte 32er Gabel, also nicht direkt vergleichbar:

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Gruß
 

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Re: AWK Doppelkammersystem
Kein Problem. Die aktuelle Saison ist eh so gut wie vorbei ;) Ich brauche etwas neues erst nächste Saison. Ausserdem habe ich wg. den neuen Gerüchten bzgl. 301 MK12 wieder die "Startsequenz" unterbrochen :D
 
@chickadeehill
so ganz kapier ich da noch was nicht: du emulierst da, mit nicht ganz geringem aufwand, das verhalten eine stahlfeder.
technisch find ich das ja echt geil, aber koennte man nicht einfach eine stahlfeder nehmen? fuer die lyik gibt's die eh
und fuer die revelation passt die von der sektor. ok, bei der pike muss man basteln.
also versteh mich nicht falsch, ich find sowas echt cool, aber iwie kapier ich gad den vorteil nicht. zumal die stahlfedern
absenkbar sind. soviel an gewicht wird's auch nicht ausmachen.
 
Hallo Fatz,
stimmt auf den Punkt! Das ganze Gebrassel zielt einzig allein darauf ab einen möglichst linearen Verlauf der Federkennlinie zu erreichen, mehr ist es wirklich nicht. Und ja, dies lässt sich auch mit einer Stahlfeder realisieren, da bin ich bei dir. Ob einem die Gewichtsdifferenz wichtig ist oder nicht ist eine rein individuelle Entscheidung. Nur kann ich bei dem Gewicht einer Revelation mit Stahlfeder auch fast ne Lyrik Solo Air fahren und ganz sicher eine Pike, da fällt mir Wahl recht leicht. Natürlich immer nur in dem Bereich wo die Geometrie des Rades das auch verkraftet.

Anders herum kann natürlich argumentiert werden das eine serien Solo Air Totem so totgepumpt werden muss das an Federwegsausnutzung nicht mehr zu denken ist. Hier wäre dann von der Gewichtsbilanz eine Lyrik Coil gleichwertig, dafür aber mit schöner Kennlinie…Und genau hier greift dann ein Zweikammersystem. Wenn ich von der Gabel eine Klasse höher spielen kann bei gleichen Gewicht, warum nicht.

Von der Komplexität sehe ich die AWK aber noch lange nicht als overkill, ist eher noch das lego starterset. Auf der Dämpfungsseite wird es dagegen, will man es wirklich wissen, richtig komplex. Da ist es nicht mit einem paar Kördelchen und einem Kunststoffkolben getan.
 
So, gestern mal eine Pike geshoppt, aus dem Karton auf die Werkbank und mal die Luftkammer grob vermessen. Mit den Daten mal ein wenig gerechnet, das Ergebnis seht Ihr unten.

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ich will‘s mal so formulieren, was die Kennlinie angeht hat die Pike noch richtig Potenzial. Die Gabel hat ein sehr kleines Epsilon was zwar die Endprogression auffängt jedoch die Kennlinie in der Mitte zu waagerecht laufen lässt. Einen positiven Nebeneffekt hat das aber, das notwendige Volumen für den Einbau einer zusätzlichen Luftkammer ist schon vorhanden und eine Modifikation des Hauptkolbens scheint unnötig. Damit bietet sich die Pike für den Einsatz einer AWK geradezu an.
 
Hallo Mark,
werde das die nächsten Tage mal angehen, am Wochenende war das Wetter viel zu schön, da war Winterberg deutlich reizvoller…
Für mich gibt es im Moment drei Konzepte um eine zweite Luftkammer in der Pike zu realisieren. Einmal die Fadenlösung mit AV-Ventil oben und unten, der Lyrik Ansatz mit genau dieser Ventilanordnung und eine Lösung mit zwei Ventilen in der Topcap. Der dritte Ansatz hat von der Handhabung den größten Charme da an der Gabel/Luftkammer sonst nichts verändert werden muss. Bei der Totem habe ich das schon mit zwei Luftventilen in der Topcap realisiert, hier ist aber auch genug Platz, ob das in einer 35er Gabel (wenn es geht auch noch schön anzusehen...) umsetzbar ist muss ich erst prüfen.
Unabhängig von der konstruktiven Realisierbarkeit hat jeder Ansatz auch seine eigene pneumatische Charakteristik und damit einen Einfluss auf die zweite Hälfte der Kennlinie, Funktion sollte hier aber die Leitgröße sein.
 
Grundsätzlich wäre ich auch dafür, dass beide Ventile in der Topcap sitzen. Dann müsste man im Idealfall tatsächlich nur die Topcap ausbauen und das AWK-System einbauen. Genial wäre ja ein System, wie es Schwalbe beim Procore einsetzt/einsetzen wird. Leider ist mir sowas noch nicht einzeln und mit AV über den Weg gelaufen...
Naja, vieleicht passen ja auch einfach zwei Ventile rein und gut ist...
Es bleibt spannend. ;)

Gruß Marc
 
Hallo,
hier nun mal ein Zwischenstand:
AWK für die Pike, mit beiden Ventilen in der Topcap, ist möglich. Das wird von der Fertigung ein wenig haarig aber sollte machbar sein. Die Ventile sitzen, Bauraum bedingt, jedoch soweit zusammen das konventionelle Gabel/Dämpfer-Pumpen nicht passen, möglich wird das mit einer RS Pumpe wie sie bei der Pike mitgeliefert wird. Da das Tuning aber explizit für eine Pike ist, sollte das ja egal sein. Stand jetzt habe ich den Zusammenbau im CAD fertig, jetzt kommen die Einzelteilzeichnungen und dann ab zum Fertiger. Der macht aber nur die ersten Funktionsmuster, für eine (eventuelle) Kleinserie gibt es dann eine andere Bude.
 
Wird das AWK mit beiden Ventilen in der Topcap dann nur für die Pike passen, oder geht das "rein zufällig" ebenfalls in die Lyrik?
 
@chickadeehill: Das klingt verdammt gut!
Mit der Einschränkung, dass nur RS-Pumpen passen, kann ich locker leben...
Wenn Du Tester oder Abnehmer für erste Funktionsmuster suchst, kannst Du Dich gern bei mir melden. :)

Gruß Marc
 
Wird das AWK mit beiden Ventilen in der Topcap dann nur für die Pike passen, oder geht das "rein zufällig" ebenfalls in die Lyrik?

Eine Pike Topcap passt in die Lyrik. Trotzdem kann eine Pike-AWK nicht auf die Lyrik aufgesattelt werden. Im Serienzustand hat die Lyrik, im Vergleich zur Pike, ein deutlich kleineres Luftvolumen. Daher ist es notwendig die Lage des Luftkolbens zu verschieben, deswegen auch die neue Lyrik-Baseplate. Man kommt also eh nicht umhin den Lyrik-Airshaft zu kürzen und ein neues Gewinde zu schneiden, dann ist das zweite Ventil die kleinste Arbeit.
Die Anordnung mit Hauptkammerventil unten und AWK-Ventil oben hat auch durchaus Vorteile im Bereich der Kennlinie, wer genau hinsieht findet in der Lyrikanbindung an die Topcap eine recht kleine Bohrung (rechte Seite im Bild)

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Die ist nicht ohne Grund da und verbindet das Volumen im Inneren der Führungsstange mit dem Volumen außen. Damit steht bei moderaten Kolbengeschwindigkeiten ein größeres AWK Volumen zu Verfügung. Steigt die Geschwindigkeit nun stark an, drosselt die Bohrung nun soweit das nur noch das äußere Volumen genutzt wird.

Einfach ausgedrückt: Das Ganze ist eine geschwindigkeitsabhängige Kennlinie wobei sich der Einfluss auf die letzten 20-30mm Federweg beschränkt.
Zwei Volumen mit einer Drossel zu verbinden um unterschiedliche Lastfälle abzudecken ist aber schon kalter Kaffee…
Der gleiche Trick nun für die ersten 20-30mm Federweg:
Die Hauptkammer fülle ich ja von unten durch die Kolbenstange (oder Airshaft) und dann über die Negativkammer (im ausgefederten Zustand).

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Die dazu notwendige Bohrung verbindet jetzt das Zusatzvolumen in der Kolbenstange mit der ursprünglichen Negativkammer. Der Effekt ist ähnlich, bei langsamen Federbewegungen unterstützt die nun vergrößerte Negativkammer länger, wird die Geschwindigkeit jedoch grösser bekommt die Luft den Austausch nicht mehr hin und die Negativkammer wir kleiner.

Im Grunde ähnlich zu dem was RockShox gerade unter DebonAir vermarktet
 
Sieht der gut aus. Hast du einen O-Ring als Anschlag bei der AWK (unten). Berechnest du für deine Kurven auch die Volumina des Castings?
Wie beziehst du die Bohrungen für ein großeres Volumen bei kleinen Schafgeschwindikeiten mit ein, oder sind das Erfahrungswerte bzw. Messwerte aus anderen Gabeln?
 
Hallo,
bei frühen AWK Systemen habe ich noch einen O-Ring als Puffer für den Endanschlag genutzt, mittlerweile fahre ich sowohl Totem als auch Lyrik ohne Endanschlag, keine Geräusche, kein sichtbarer Abdruck/Verschleiß am AWK Kolben.
Der Einfluss des Castings wird berücksichtigt, ist aber i.d.R. nur für das letzte drittel Federweg relevant und beeinflusst damit die Auslegung/Größe der AWK. Das ist mit ein Grund warum bei der Lyrik der Hauptkolben um 28mm nach unten wandern musste, nur so konnte die AWK so groß gewählt werden (ohne Kollision mit dem Hauptkolben) das die Endprogression nicht ausufert. Die Pike hingegen hat ein recht kleines Epsilon in der Luftkammer, hier ist diese Maßnahme, auch unter Berücksichtigung der Kräfte im Casting, nicht notwendig.
Bei der Auslegung der Drosselbohrung greife ich auf ein Simulationstool zurück. Hier fällt auf das der Übergang nicht linear ist und es ab einer bestimmten Anregung/Schaftgeschwindigkeit einen ‘Umschlagpunkt‘ gibt ab dem das ergänzende Volumen nicht mehr berücksichtig werden kann.
 
Topcap raus, AWK rein... ob das aber so einfach wird müssen die ersten Baumuster zeigen. Die Pike hat weniger Wandstärke (Standrohr) als die Lyrik, daraus leiten sich ein paar Probleme ab.
 
ich würd auch einen satz nehmen! sollen wir und per pn bei dir melden, oder schreibst du uns an wenns so weit ist?
 
Also ich kann schonmal ein erstes Feedback geben, da die Prototypenlösung bei mir bereits in Betrieb ist.
Im ersten Beitrag dieses Freds kann man sich anschauen wie dieser Proto aufgebaut ist, vielleicht steuert @chickadeehill noch ein paar Bilder bei. Ich fahre in der HK 3 bar und in der AWK 7 bar, damit hatte ich bei 2 gefahrenen Touren jeweils noch ~1cm Restfederweg.
Gabel spricht (durch den niedrigen HK Druck) pippifein an, rauscht aber nun nicht mehr durch den FW wie vorher.
Gefühlsmässig dürfte das der Stahlfederkennlinie sehr nahe kommen, fährt sich auf jeden Fall sehr genial.
Die Druckstufenverstellung (PP bzw. Lockout) hab ich bei beiden Touren nicht ein einziges mal gebraucht, obwohl diese beiden Touren ziemlich heftiges steiles Geläuf aufweisen. Im Pike Serienzustand hab ich die Druckstufenunterstützung doch recht regelmässig nutzen müssen.
Meine Proto-Lösung und die von Ralf geplante plug-and-play Lösung nehmen sich bzgl Funktion nicht viel.
Meine jetzige Lösung ist aber schon mit ziemlich Bastelei verbunden...
 
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