MTB Guide als Nebengewerbe Starthilfe

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Hallo,
hätte mich schon Immer interessiert ob man als Guide ein Gewerbe anmelden sollte oder ob es andere Möglichkeiten gibt. Habe mich schon etwas (auch hier) informiert. Wäre echt dankbar wenn einige eine "Starthilfe" geben könnten. Denke das es einige gibt die mit dem Gedanken spielen.
Ich versuche mal ein paar Fragen zu formulieren. Wäre Gut wenn man diese kopiert und die Antwort dahinter schreiben könnte.

- Nebengewerbe anmelden oder Kleingewerbe? Worin besteht der Unterschied?
- Umsatzsteuer oder Kleinunternehmerregelung (worin besteht der Unterschied)?
- Versicherung über DIMB?
- Haftplicht Privat oder über Beruf?
- Fahrrad absetzbar bei 100% Nutzung? (Würde nur für die Tätigkeit gefahren!)
- Abschreibungen und sofort abzugfähige Betriebsausgaben?
- was kommt zu den absetzbaren Mittel (Helm, Schuhe, Kleidung....)?

Das sind mal einige Grundfragen, habe viel gelesen aber irgendwie nicht so Schlau daraus geworden.
Ich hoffe das einige die diesen Schritt bereits gewagt haben hier ihre Erfahrungen und Tips weitergeben. Sollte auch kein Konkurrenz Neid entstehen! Gerne auch PN.

Vielen Dank und hoffentlich reges Interesse
Marko
 
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Hallo,
hätte mich schon Immer interessiert ob man als Guide ein Gewerbe anmelden sollte oder ob es andere Möglichkeiten gibt. Habe mich schon etwas (auch hier) informiert. Wäre echt dankbar wenn einige eine "Starthilfe" geben könnten. Denke das es einige gibt die mit dem Gedanken spielen.
Ich versuche mal ein paar Fragen zu formulieren. Wäre Gut wenn man diese kopiert und die Antwort dahinter schreiben könnte.


- Nebengewerbe anmelden oder Kleingewerbe? Gibt es da einen Unterschied? Ich denke, Du hast noch einen Hauptjob, und möchtest das noch so nebenbei machen. Auf jeden Fall Nebengewerbe anmelden.
- Umsatzsteuer oder Kleinunternehmerregelung (worin besteht der Unterschied)? Das hängt von dem vergangenen und dem zu erwartenden Umsatz zusammen. Würde da mal einfach mal Deine Jahresziele aufschreiben und sie Deinem Steuerberater vorlegen.

- Versicherung über DIMB? Was versichern die? Unfallversicherung oder so?
- Haftplicht Privat oder über Beruf? Beruf, oder Deine private deckt das ausnahmsweise ab. Da wäre ich aber vorsichtig, und würde das abklären.
- Fahrrad absetzbar bei 100% Nutzung? Das ganze Nebengewerbe-Zeugs soll aber nicht dazu dienen, dass Du Dein privates Rad und Deine privaten Rad-Klamotten absetzen kannst?
- Abschreibungen und sofort abzugfähige Betriebsausgaben? Googlen hilft...
- was kommt zu den absetzbaren Mittel (Helm, Schuhe, Kleidung....)? Alles was der Durchführung Deines Gewerbes dient, oder so ziemlich fast alles...

Das sind mal einige Grundfragen, habe viel gelesen aber irgendwie nicht so Schlau daraus geworden.
Ich hoffe das einige die diesen Schritt bereits gewagt haben hier ihre Erfahrungen und Tips weitergeben. Sollte auch kein Konkurrenz Neid entstehen! Gerne auch PN.

Vielen Dank und hoffentlich reges Interesse
Marko
 
Hi Jlos,
-Ja ich habe einen Hauptjob und wird nebenbei gemacht!
- Nebengewerbe oder Kleingewerbe?
- Ich denke das es für diese Tätigkeit eher vom Vorteil ist die Kleinunternehmerregelung ist oder? Habe ja nicht so viele Sachen wo ich die Steuer geltend machen kann. Oder denkfehler?
- Ja DIMB hat Kooperation mit Axa und WTB für Unfall und Haftpflicht, als Mitglied und Ausgebildeter Guide 30% billiger!
-Nein, habe einige Bikes und eines würde zu 100% gewerblich benutzt, die Kleider brauche ich ja auch zum ausüben der Tätigkeit, natürlich zum Teil auch Privat!

Vielen Dank schon mal!
 
Hi!
-Ja ich habe einen Hauptjob und wird nebenbei gemacht!

- Nebengewerbe oder Kleingewerbe? Da gibt es keinen Unterschied! Das heißt einfach Nebengewerbe. Nicht mehr als 15 Stunden in der Woche.

- Ich denke das es für diese Tätigkeit eher vom Vorteil ist die Kleinunternehmerregelung ist oder? Habe ja nicht so viele Sachen wo ich die Steuer geltend machen kann. Oder Denkfehler?

Hat beides Vor- und Nachteile. Ich würde einfach mal mit Deinem Steuerberater reden,oder einfach beim Finanzamt anrufen. Die können auch nett sein :)

- Ja DIMB hat Kooperation mit Axa und WTB für Unfall und Haftpflicht, als Mitglied und Ausgebildeter Guide 30% billiger! Okay, überprüfe Deckungssummen und evtl. Selbstbeteiligungen. Preis dennoch vergleichen, 30 % billiger heißt ja nicht unbedingt, dass sie billiger sind :)

-Nein, habe einige Bikes und eines würde zu 100% gewerblich benutzt, die Kleider brauche ich ja auch zum ausüben der Tätigkeit, natürlich zum Teil auch Privat! Privat geht dann ja nicht....;-) Keine Ahnung, ob das Finanzamt das so gelten lässt.

Wünsche Dir viel Erfolg!

Vielen Dank schon mal![/QUOTE]
 
- Umsatzsteuer oder Kleinunternehmerregelung (worin besteht der Unterschied)?
Mit Umsatzsteuer.
Du musst auf deine Rechnungen 19% Umsatzsteuer aufschlagen und diese an das Finanzamt abführen. Du darfst aber die Umsatzsteuer bei an dich gestellten Rechnungen von der Summe abziehen, bzw bekommst diese sogenannte "Vorsteuer" vom Finanzamt erstattet.

- Pflicht zur Umsatzsteuer Erklärung (und ggf. monatlicher oder vierteljährlicher Ust Voranmeldung)
- Pflicht ab gewissen Umsätzen (googeln)
- Bei freiwilliger Annahme der Regelung ist man an diese dauerhaft gebunden. (googeln)
- Aufwendigere Buchführung.
- Kann bei höheren Anfangsinvestitionen und Anfangsverlusten sehr sinnvoll sein.
- Geschäftskunden mögen immer gerne eine Rechnung mit Ust. Da muss man die Kleinunternehmerregelung erklären und bei Angeboten darauf hinweisen das die Preis brutto wie netto sind.

Ohne Umsatzsteuer.
- Einfachere Buchführung
- Eine freiwilliger Umstieg auf Ust. ist meines Wissen immer am Jahresende möglich.

- Da du keine Ust aufschlagen usst, bekommst du das Geld aus deinen Rechnungen brutto wie netto.
- Da Privatkunden die Ust nicht absetzen können kannst du sozusagen 19% günsiger anbieten.

- Sinnvoll wenn man überwiegend Privatkunden hat, kaum Anfangsinvestitionen, bzw das Material schon besitzt.

Zum Ablauf und ein paar Tipps
- Gehe einfach auf dein Ordungsamt und melde ein Gewerbe an (kostet ein paar EUR Bearbeitugsgebühr). Die werden dich fragen in welcher "Branche" du tätig sein willst. Lass dir hier Luft für evtl. andere Jobs. z.B. einfach als "Dienstleistung".

- Du kannst dein Gewerbe auch wieder "ruhen" lassen, ohne es gleich abzumelden.
- Das Finanzamt sendet dir dann einen Fragebogen.
- Du musst eine Anfangsbilanz erstellen. Hört sich schwierig an, ist aber einfach eine Liste mit den Materialien und Geldern die du von Privat in dein Firma einlegst.
- Trenne privates Geld und Konto vom geschäftlichen. Die Überschüsse überweist du dir von geschäftlich auf privat.
- Besorge dir ein einfaches Buchhaltungsprogramm.

- Die IHK wird sich auch melden, aber da solltest du Beitragfrei bleiben. Kannst du in deren Satzung nachlesen.
- Die Haftpflicht ist das grösste Risiko. Du haftest als Einzelunternehmer auch mit deinem Privatvermögen. Deshalb muss diese Frage sehr sorgfältig geklärt werden. Eine gute Versicherung ist Pflicht. Evtl. können auch andere Unternehmensformen (GmbH oder Limited) sinnvoll sein.
 
Mit Umsatzsteuer.
Du musst auf deine Rechnungen 19% Umsatzsteuer aufschlagen und diese an das Finanzamt abführen. Du darfst aber die Umsatzsteuer bei an dich gestellten Rechnungen von der Summe abziehen, bzw bekommst diese sogenannte "Vorsteuer" vom Finanzamt erstattet.

- Pflicht zur Umsatzsteuer Erklärung (und ggf. monatlicher oder vierteljährlicher Ust Voranmeldung)
- Pflicht ab gewissen Umsätzen (googeln)
- Bei freiwilliger Annahme der Regelung ist man an diese dauerhaft gebunden. (googeln)
- Aufwendigere Buchführung.
- Kann bei höheren Anfangsinvestitionen und Anfangsverlusten sehr sinnvoll sein.
- Geschäftskunden mögen immer gerne eine Rechnung mit Ust. Da muss man die Kleinunternehmerregelung erklären und bei Angeboten darauf hinweisen das die Preis brutto wie netto sind.

Ohne Umsatzsteuer.
- Einfachere Buchführung
- Eine freiwilliger Umstieg auf Ust. ist meines Wissen immer am Jahresende möglich.

- Da du keine Ust aufschlagen usst, bekommst du das Geld aus deinen Rechnungen brutto wie netto.
- Da Privatkunden die Ust nicht absetzen können kannst du sozusagen 19% günsiger anbieten.

- Sinnvoll wenn man überwiegend Privatkunden hat, kaum Anfangsinvestitionen, bzw das Material schon besitzt.

Zum Ablauf und ein paar Tipps
- Gehe einfach auf dein Ordungsamt und melde ein Gewerbe an (kostet ein paar EUR Bearbeitugsgebühr). Die werden dich fragen in welcher "Branche" du tätig sein willst. Lass dir hier Luft für evtl. andere Jobs. z.B. einfach als "Dienstleistung".

- Du kannst dein Gewerbe auch wieder "ruhen" lassen, ohne es gleich abzumelden.
- Das Finanzamt sendet dir dann einen Fragebogen.
- Du musst eine Anfangsbilanz erstellen. Hört sich schwierig an, ist aber einfach eine Liste mit den Materialien und Geldern die du von Privat in dein Firma einlegst.
- Trenne privates Geld und Konto vom geschäftlichen. Die Überschüsse überweist du dir von geschäftlich auf privat.
- Besorge dir ein einfaches Buchhaltungsprogramm.

- Die IHK wird sich auch melden, aber da solltest du Beitragfrei bleiben. Kannst du in deren Satzung nachlesen.
- Die Haftpflicht ist das grösste Risiko. Du haftest als Einzelunternehmer auch mit deinem Privatvermögen. Deshalb muss diese Frage sehr sorgfältig geklärt werden. Eine gute Versicherung ist Pflicht. Evtl. können auch andere Unternehmensformen (GmbH oder Limited) sinnvoll sein.


Vielen Dank für die Erklärung, das hilft mir echt weiter, das mit der Versicherung ist geklärt und es wird ohne Umsatzsteuer gemeldet da ich eh keine große Ausgaben habe!
Ordnungsamt habe ich schon kontaktiert, wollte mal Wissen ob der Guide als "Freiberufler" gilt, habe nur Stumme Worte zurück bekommen, die wollen das Prüfen.
Das mit der Buchführung, da gibt es auch kleine Programme wie debitoor und ähnlich oder?
Kann man dann auch Bike, Kleider,.... geltend machen?

Danke Dir Marko
 
Das mit der Buchführung, da gibt es auch kleine Programme wie debitoor und ähnlich oder?
Kann man dann auch Bike, Kleider,.... geltend machen?

Freiberufler wird meines Erachtens schwierig. Ich denke du wirst Gewerbe.

Es gibt diverse einfache Buchführungsprogramme, ich kann dir aber keine konkrete Empfehlung geben. Es reicht aus wenn es eine Einnahme Überschussrechnung kann. Bilanzierung und doppelte Buchführung ist bei deinen Umsätzen nicht notwendig. Ebenso brauchst du keine Kostenstellen. Auch eine Elster und eine Datev Schnittstelle ist nicht notwendig. (Es sein den dein Steuerberater wünscht das). Vorsteuer sollte es zumindest können.

Ich mache die Buchführung mit Mac Habu. Gibts auch als Win HaBu. Das ist sehr preiswert und kann doppelte Buchführung. Ist aber für Leute die von Buchführung keine Ahnung haben eher nicht geeignet. Da wäre etwas "anschaulicheres" sinnvoller.

Du kannst grundsätzlich Alles geltend machen was dir Kosten zur Ausübung deine Gewerbes verursacht (Rad, Computer, Bekleidung, Auto, Reise).

Das Problem ist, ob das Finanzamt diese Kosten aber auch annerkennt. Es gibt da Richtlinien die ich im einzelnen nicht kenne. Und das kann je nach Sachbearbeiter auch unterschiedlich ausgelegt werden. Da du die meisten deiner Dinge auch "privat" nutzt, oder nutzen kannst. Der "unterstellte" Privatnutzungsanteil ist das entscheidente Kriterium.

Hier hilft soweit möglich: Eine sauber Trennung in "Gewerbe" Bedarf und Privatbedarf. Ein Trikot mit Firmenaufdruck oder ein extra Rad nur fürs Gewerbe hilft.
Und je höher deine Gewinne, desto eher werden deine Kosten annerkannt. Wenn du nur Verluste machst, dann wird dir evtl. Liebhaberei unterstellt und ggf. auch rückwirkend deine Aufwendungen gestrichen.

Letztlich kann es dir hier nur ein Steuerberater oder dein Finanzamt sichere Auskünfte geben.
 
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