Andix - von Kolumbien nach Feuerland

@stuntzi,
"Im Bild ist der Stausee abends noch gute anderthalb Meter unter uns.
Am Morgen danach verbleiben gerade mal noch knappe zehn Zentimeter bis zu den Zehenspitzen."

:D:D naja, NO risk, NO fun - alle Menschen zieht es ans Wasser :p

btw Villarica,
aha, auf gehts zu Claudia & Beat



@rayc
"Was das weisse Fahrrad bedeutet weist du?
Gibt es leider auch in Deutschland. "


Öööps,
an DAS habe ich gar nicht gedacht :(
 

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
@stuntzi e r z ä h l m e h r !!! ich hab mich da vor vier Jahren ohne GPS nur mit einer 1:1'600'000 Strassenkarte durchgefragt und hatte manchmal das Gefühl, die Dörfler wüssten nicht, was sich hinter der nächsten Kurve befindet. Ich fuhr süd-nord und im Laden von Troyo haben sie mir doch tatsächlich gesagt, die Strasse würde nur noch besser :-D
Darum war ich leicht irritiert, als ich dann vor diesem Tor stand:
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Aber so schlecht war der Weg ja dann nicht ;-)
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Ein anderer Hinweis war: Fahr bis du zu den Leuten kommst, die im Zelt wohnen und da links...

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Sorry fürs Kapern deines Berichts, aber mir gehen gerade die Erinnerungen durch...
 
Witzig: Das mit dem bayrischen Voralpenflair hab ich mir auch sofort gedacht. Grünes, saftiges Chile! Jo, jetzt geht's ja flux Richtung Südzipfel. Staune nicht schlecht, wie schnell es jetzt geht...

Nachricht aus der Heimat: Für Herbert Grönemeyer-Fans: Gerade streamt ZDF live aus Hamburg in familiärer Atmosphäre Grönemeyers Uraufführung von Liedern aus seinem neuen Album "Dauernd.Jetzt". Echt cool vom ZDF. Beeindruckender Sound. Gute Texte...
 
24.11. 20:00 Camp am Lago Ralco, 800m


Heute werden wir den ganzen Tag am Stausee von Ralco verbringen. Das Fünf ist beinahe ähnlich verschwurbelt wie der Lake Powell in den USA und erfordert einiges an Umwegen, nur um zehn Kilometer Luftlinie von einem Ufer zum anderen zurückzulegen. Die Uferpiste dazu sieht auf der Karte frühen größtenteils ausgesprochen gemütlich aus. In der Realität folgen 50 Meter sacksteiler Downhill auf 50 Meter sacksteilen Uphill, Dutzende Male hintereinander.


Manche Arme haben auch gar keine Straße. Die führt dann nebendran über einen kleineren oder auch größeren Pass.


Schließlich endet die Piste komplett und wir schieben fünfhundert Höhenmeter auf einen steilem Karrenweg bergauf.


Das war so nicht eingeplant und ist mit Gepäcktaschen sicher kein besonderer Spaß. Den hab ich dafür bei der Abfahrt auf der anderen Seite: sieht ähnlich aus wie der Uphill und könnte mit etwas gutem Willen fast schon als Singletrack bezeichnet werden.


Nächstes Camp am Stausee... der Tag war ein ganz schöner Schlauch. Die Essensvorräte für drei Tage sind nach eineinhalb schon fast aufgebraucht. War halt noch nie gut im einkaufen... oder im rationieren... oder im schleppen... dafür um so mehr im essen!

Der weitere Verlauf des Monkeytrail würde noch einen weiteren Stauseearm umradeln und dann knapp dreitausend Höhenmeter durch zwei Naturreservate am Lonquimay-Vulkan klettern. Dafür reichts versorgungstechnisch auf keinen Fall mehr, morgen müssen wie also wohl den Chickenexit über das Dorf "Troyo" zurück in die Zivilisation wählen.
 
25.11. 20:00 Lonquimay, 920m


Nachdem uns das Essen ausgegangen ist, bleibt heute nur der Chickenexit auf einer wenig spannenden Piste über Troyo nach Lonquimay. Obwohl das Straßerl dauernd am Fluss verläuft und Start und Ziel auf gleicher Höhe liegen, kommen am Ende des Tag doch über tausend Höhenmeter zusammen. Die chilenischen Straßenbauer sind wohl ausgesprochen lustig drauf und nehmen jeden Hügel mit. Egal... nächstes Mal müssen wir jedenfalls besser planen... oder weniger futtern... oder mehr einkaufen... oder halt schneller radeln.


Lonquimay ist ein angenehm ruhiger Ort in lustiger Eierform. Es gibt ausschließlich kleine bunte Holzhäuslein und viele grüne Bäume dazwischen.


Einige sind stachelig....


... und andere sind eiscremig. Das sind die besten.


Domizil für die Nacht. Man muss nicht immer campen.
 
26.11. 12:45 Coloradito-Sattel am Vulkan Lonquimay, 1800m

Durch den gestrigen Chicken-Exit vom Monkeypuzzletrail sind mir wahrscheinlich einige hübsche Gegenden am Vulkan Lonquimay durch die Lappen gegangen. Das kann ich so nicht stehen lassen, also ist der Plan für heute eine Tagestour durch den Naturpark Malleco beim Dorf Malalcahuello. Ohne Gepäck machts sowieso mehr Spaß... und vielleicht gibt's sogar mal wieder einen richtigen Trail: http://es.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=4278781


Der "Hintereingang" zum Naturpark scheint irgendwie verrammelt.


Aber die Schilder haben keine Einwände gegen Bergradler, also denk ich mir nix bei der kleinen Zaunüberkletterung.


Auf zum Lonquimay!


Mein Weg führt über grüne Pisten und grüne Trails durch grünen Dschungel steil bergan. Kommt gut rüber, dieser Wald hier.


Normalerweise steh ich ja nicht so auf Bäume, aber diese hier sind irgendwie cool.


Chilenische Araukarie: http://de.wikipedia.org/wiki/Chilenische_Araukarie




Mein Uphill führt durch ganze Wälder von diesen Stachelbiestern.


Über der Waldgrenze gehts dann weiter auf prima fahrbaren Vulkantrails, immer dem Lonquimay entgegen.


Ziel fast erreicht... nur zwanzig Minuten müssen durch tiefen Vulkansand geschoben werden.


Am Coloradito-Sattel werde ich eine ganze Weile lang misstrauisch von zwei reichlich großen Andenvögeln umkreist. Passe ich etwa ins Beuteschema? Glaub eher, die sind nur neugierig und haben Spaß am sightseeing und am segelfliegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bilder sind der Hammer, was für eine geniale Landschaft da will man doch eigentlich nur eins aufs Bike steigen und selber dort fahren. Gab es denn bei deinen überabgesperrtetorekletterein noch nie Ärger?
 
26.11. 16:15 Lonquimay, 920m


Die Abfahrt vom Coloraditosattel ist zunächst relativ weglos, aber dafür verdammt schnell.


Glaub ich brezle den Vulkan stellenweise mit über fünfzig Sachen talwärts. Die Schotterbrösel haben irgendwie genau die richtige Konsistenz und die Neigung passt. Hat zwar nix mit Singletrack zu tun, macht aber durchaus Laune.


Wenig später taucht rechts ein Araukarienwald auf, der auf schmalen Pfaden durchquert werden möchte.










Das Ende ist dann wieder schnell.


Fazit zur Runde am Lonquimay? Faszinierende Landschaft und sehr kurzweilige Auf- und Abfahrt. Könnte ruhig drei- bis zwölfmal so lang sein, aber ich muss mich wohl langsam wieder an kleinere Berge gewöhnen. Chile ist halt nicht Peru... aber trotzdem lustig.
 
Servus !

Damit ich mich nicht solchen derben Strapazen unterziehen muss habe ich mir eine Araukarie in den Vorgarten gepflanzt. :)
Wunderschöne Bäume, aber das stacheligste was es gibt auf unserem Planeten. Jeder Kaktus erblasst vor Neid. :eek:

@stuntzi allerhöchsten Respekt für Deine/Eure Leistung. Dürfte von den Eindrücken und Bildmaterial für 2 Tage Diavortrag reichen ;-) :daumen:

Der Tux

PS: Fährst Du noch so weit runter um einige meiner Verwandten Pinguinfreunde zu sehen ? :love:
 
@Tschaisel, der Dosenbrenner... naja geht so... kein Vergleich mit Gaskochern.

@BikerTux, bis zum Ende... wohin auch sonst? Das ist zumindest der Plan, wenn mit vorher nicht das mountainbiken zu sehr abgeht.

@GhostSE, kann man die anderen Vulkane beradeln?

@Garbage81, war kein Mensch zu sehen, den ganzen Tag über nicht.

@stony1951, ohne Gepäck hätte man vielleicht die Hälfte des Uphills radeln können. Schieben ist allerdings ökonomischer.

@bikerhiker, genau... grün und saftig. und deutlich weniger bergig als Peru, drum gehts auch schneller voran.

@scylla, zwei Prozent sind sicher mehr als der Durchschnitt dieser Radreise ;-).

@ufercamper, ok... fluss ist doof... aber ein riesiger See?! Wieso müssen die auch nachts unten den Stöpsel reinstecken... naja... immerhin steigt das Wasser dann nur sehr gemächlich, nicht binnen weniger Minuten wie in Kolumbien. Genug Zeit zur Flucht für unbelehrbare Wildcamper. Es gab allerdings sonst auch nicht besonders viele Optionen auf der Uferpiste.
 
Wow, da hast du eine coole Runde ausgegraben :daumen:. Das Stachelwäldchen würde mir auch gefallen, irgendwie europäisch vertraut (grün eben) und doch so total anders.
 
Also als Zwischenfazit ergibt sich bei mir folgendes Stockerl: Platz1 Peru (-> Erzgranaten-Eisriesen-Nationalparks), Platz 2 Chile: (grün, saftig, exotisch-stachelig, vulkanig). Aber gut, wollen wir mal nicht den Tag vor dem Abend loben, gell, denn es könnte ja noch Torres del Paine (granitig-felsnadelig) o.ä. kommen...Platz 3 Bolivien (extraterrestrisch-salzseeig)
 
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