Andix - von Kolumbien nach Feuerland

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
Wind kennst du doch schon ;)

Wir waren 2003 ja auch im November in Pucon, das die Berge schneebedeckt sind, scheint für die Zeit also normal zu sein.

Übrigens ist der Weg am Nordufer vom Lago Villarica nicht passierbar.
Da stehen nette Ferienhäuser hinter Zäunen, mit Wärter am Eingang.

Den Vulkan Villarrica (rauf auch einmal, mit Steigeisen und Eispickel) habe mit den Rad bei Dauerregen umrundet.
Regen ist in der Ecke normal. Es regnet im Jahresmittel 3mal so viel wie in Frankfurt.

Ich hatte damals keine einzige Karte, weder in Papier noch digital.
An jeder Kreuzung habe ich einen Wegpunkt gesetzt, damit habe ich nach und nach die Ecke für mich kartografiert.
Smartphone gabs da noch nicht und Notebook hatte ich auch kein, sondern nur ein Palm.
Meine digitalen Bilder habe ich auf den MP3-Player gesichert.
Also frühe digitale Steinzeit.

Achja, in Nationalparks kommst du mit den Bike nicht rein.
Ich bin teilweise dreist am Eingang vorbei gefahren. Sind mir echt hinterher.

In OSM sind paar Pfade eingezeichnet, da sollte was gehen in der Ecke.

Ray
 
Zuhause wird es mtb-technisch auch nicht besser ?

Außerdem sieht es auf den Fotos garnicht so windig aus. (Ich genieße deine Bericht, wenn es euch was hilft)
 
27.11. 15:00 Cunco, 370m


Die Strecke zwischen Melipeuco und Cunco ist nicht gerade mit einem Übermaß an Spannung gesegnet. Von der Gegend sieht man heut Nachmittag auch nix. Apropos Gegend: Evakuierungsroute? Sind die Knubbelberge hier noch aktiv?


Gemütliche Cafés zum drinnen rumsitzen und Kalorien nachfüllen sind in Chile übrigens bisher Mangelware. Wenn man mal eines findet, sollte man das ausnutzen.
 
>Evakuierungsroute? Sind die Knubbelberge hier noch aktiv?<

ja, sicher!

derzeit unruhig: Reclus, Chaitén, Villarrica, Laguna del Maule, Lascar.
der villarica ist seit 2008 aktiv, strombolisch, kleiner lavasee im krater.
alles aktuell nicht zum fürchten - weiterfahren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Top!
Mach weiter so Stuntzi !!!
Verspürst du aber nicht ab und zu Lust, dass Bike in die Ecke zu schmeißen
und einfach ein paar Tage ab zuhängen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen?
 
Immer wenn ich diese Stacheltannen sehe, stelle ich mir vor was passiert wenn man die im Vorbeifahren streift... :eek: Dann sieht man bestimmt aus wie ein Surfer nach dem Liebesbiss eines weißen Haies...
 
Ej Stuntzi, WEITERFAHREN!!! Ich glaub es hackt! Du musst uns doch noch das wilde Feuerland zeigen. Lass also immer schön brav den Abenteuer-Zorro nach vorne, gell. Bist ja eh bald dorten. Und sollte der Wille mal schwach werden, einfach vorher hier Bescheid geben, dann muntern wir Dich wieder auf. Das kriegen wir schon hin.
 
Jetzt pass mal auf hier!
Ich mache seit 5 Monaten tagein, tagaus kaum was anderes als Lernen. Wochenende, Feiertage gibt es nicht. Ich hab mittlerweile nen Hexenschuss, den ich mir beim Biken zugezogen habe, da ich von morgens bis abends auf meinem Schreibtischstuhl rumgammle und mein gesamter Muskelapparat völlig verkümmert ist. Ich bin nach 500 m auf dem Bike schon außer Atem! Ich weiss kaum wie ich sitzen soll vor Rückenschmerzen.
Na und?
Ich hab nächste Woche Donnerstag und Freitag endlich mein mündliches Examen. Und dann? Ja dann bin ich Arzt! Bis dahin heisst es Zähne auf einander beißen und durchhalten!
Und das erwarte ich gefälligst von dir auch, bis du in Feuerland bist!
 
27.11. 21:00 Campsite beim Lago Colico, 500m

Langer Tag... mit zwei langen Pausen für Mittagspicknick und Nachmittagscappuccino. Chile ist einfach zu einfach. Es sind keine logistischen Probleme zu meistern und abends gibt's auf dem Kocher echte Pasta mit einem Haufen frischem Gemüse statt Fertignudelpacks. Fast vermisse ich die komplizierte Versorgung auf dem Altiplano in Bolivien, da konnte man wenigstens über was mosern ;).

Die Motivation ist bei dieser Tour durchaus ein kleines Problem. Warum fragt ihr? Die Höhepunkte liegen aus Mountainbikersicht ganz klar in der Mitte des Kontinents: An erster Stelle steht natürlich Peru mit den Cordilleras Blanca und Huayhuash bei Huaraz und mit den Canyons von Cuzco.

Zweiter Punkt auf der Hitliste ist Bolivien, die Umgebung von La Paz fand ich echt spaßig, inklusive Mehrtagesabfahrten von den Fünftausendern hinab in den Dschungel. Die Lagunenvulkanroute und die Salzseen sind zwar nicht bergradlspezifisch, aber einfach so unglaublich "anders" dass es auch ohne Singletracks Laune macht.

An dritte Stelle würde ich den Norden von Argentinien setzen: Tilcara bietet einiges, Daytrips genau so wie epische Mehrtagesdownhilltouren. Salta und Mendoza noch dazu, da kommt man auch als ewiger Trailsucher auf seine Kosten.

Chile kommt im Moment erst an Nummer vier. Die Landschaft ist nett, hat aber irgendwie mehr den Charakter einer kleinen "Spielwiese". Mit fehlt bisher einfach das "Majestätische", das "Große", die "unendlichen Weiten". Auch die Trails waren bisher eher kürzere Geschichten. Sehr lustig... aber halt kein besonderes "Abenteuer".

Über Ecuador und Kolumbien brauchen wir aus Mountainbikersicht nicht reden, aber damals konnte ich mich halt noch auf die kommenden Trail-Highlights freuen. Worauf freu ich mich jetzt? Zweitausend Kilometer "Carretera Austral"-Piste und ein paar Nationalparks in Patagonien?

Hmmm... na gut... in Villarrica und Bariloche geht vielleicht noch ein bisserl was in den nächsten Tagen. Aber das dürfte es dann endgültig gewesen sein, zumindest für den Bergradler in mir. Glaub ich muss die mentale Umstellung zum Reiseradler auf dieser Tour langsam endlich mal abschließen, sonst will ich doch nur immer wieder in den nächsten Bus zurück nach Peru steigen...
 
wie wäre es wenn du jetzt wieder zurück an der westküste zum ausgangspunkt fährst. dort gibts bestimmt interessante orte ;-)

danke für die schönen, interessanten und spannenden berichte. wünsche dir schon mal frohe weihnachten.

:anbet:
 
@stuntzi
Wenn du wirklich Bedenken hast und glaubst, dass du als reiner Reiseradler weiter machen musst, würde ich einfach den Plan überdenken... Der Weg war bei deinen großen Touren natürlich auch immer ein bisserl das Ziel, aber es gab da auch gewaltig viele Ausnahmen, wo der eigentliche Plan kurzerhand geopfert wurde und irgendwo abseits ein paar Trails angehängt worden sind. Du bist in einer Gegend wo sich bestimmt mehr machen lässt, als den gemeinen Reiseradler zu mimen, nur um dem Plan gerecht zu werden. Vielleicht ergibt sich ja noch was, wurscht wo und wann du am Ende bist.

Der Suntzi als Reiseradler....nein, nein...
 
Mein Vorschlag: Wenn Du an einem schönen Ort bist mach mal zwei, drei Tage Pause, vielleicht bist Du danach wieder heiss auf's radeln, und wenn es "nur" Tourenradeln ist.

Aber zwei, drei Ruhetage wäre glaub eine Stuntzipremiere,oder? :)
 
Genieße es und speichere die tollen Erlebnisse in Deinem Hirn ab, die kann Dir keiner mehr nehmen. Denk mal an uns, wir müssen hier alle blöd arbeiten und können nur Deinen spannenden und sehr schon bebilderten Berichten folgen. Du möchtest bestimmt nicht tauschen mit mir ! Biketechnisch auch nicht,... gestern Abend mal für 3 h im Nieselregen unterwegs gewesen, damit die Lungen mal wieder Sauerstoff bekommen.:rolleyes: Das hast Du den ganzen Tag, ... nur viel schöner. :daumen:
 
Besorg dir doch ne dicke Daunenjacke ;)

Und ein Segel, wie hier :D Musst dann nur noch gegen den Wind kreuzen
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Machst du die Tour, weil du musst, oder weils dir Spaß macht? ;) Wenn dir Strecke radeln only zu langatmig ist, würde ich mich lieber noch den Trails widmen, wenn du schon dort bist. :) Fänd ich traumhaft, keinen krassen Zeitdruck zu haben und einfach mal auf Trailerkundungstour gehen können dort. Ich würde mich rund um Santiago und Mendoza richtig austoben. Und da fänden sich bestimmt auch mal locals die dir noch Tipps geben können oder dir Trails zeigen ;)
 
Was sagt denn die Spionin dazu ? Wäre sie sehr traurig wenn ihr umdreht um Euch den Trails zu widmen ? Ihr habt ja genügend Zeit mitgebracht, warum also nicht die Route ändern...
Wenn Du def. kein Reiseradler sein willst, gibt es keinen Plan A mehr, dann muß Plan B herhalten.
 
Ich finde diese Bäumchen ja extrem hässlich ... vor allem in deutschen Vorgärten (sorry @BikerTux). Gibt es bei mir in der Nachbarschaft auch.
In Südamerika würde ich sie mir aber auch gerne angucken.

@stuntzi Du würdest doch niemals vor dem Ziel aufhören. Jedenfalls nicht freiwillig. Außerdem stehst du doch auf fraktale Küsten, und davon gibt es bald reichlich.
 
Wenn dir die Carretera Austral zu langweilig ist, dann kannst du auch einfach ins Boot steigen und dich an der schönen Küste mit vielen kleinen unbewohnten oder von einsamen Fischern ohne Straßenanbindung bewohnten Inselchen Richtung Süden schippern lassen. Ich bin damals von Quellon nach Aysen gefahren. Dauerte ca. 40 Stunden und kostete keine 30€. Wenn du unterwegs auf einer der Inselchen aussteigst, wird wohl jeder einzelne Meter eine Erstbefahrung sein.
Alternativ leihst du dir dort ein Tretboot ;-)
Außerdem müsste es doch auch außerhalb der Nationalparks ein paar Trails in den Bergen geben? Berge stehen dort jedenfalls genügend herum. Ob das Inlandeis hinter dem Cerro Torre wohl befahrbar ist ;-)? Auch der Talhatscher zur Laguna Torre ist bis auf zwei Steilstücke zu Beginn und am Ende größtenteils fahrbar. Darfst halt keinem Ranger begegnen. Wobei die Radl-Verboten Schilder sehr klein sind.
Aber so ein Netzwerk aus MTB-Wegen wie in den Alpen gibt es halt kein zweites Mal auf diesem Planeten.
Ansonsten bist du natürlich schwer zu bemitleiden.
 
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