Video-Thread: Fahrfehler (Crashes) / Analyse

Hehe, ich mag ja Deine freundlich Art hier - sowas ist der Grund, warum ich Face-To-Face Kommunikation vorziehe als Anonym im Web ;)

P.S.: Hier meist Zentralposition nach hinten verlassen, Armhaltung zu gerade bzw. Arme und Beine zu wenig flexibel. Blick nicht weit voraus, sondern zu sehr auf einzelne Hindernisse fixiert. Und klar, m.E. machen Variostützen im XC-Bereich Sinn, schade, dass sie da kaum verbreitet sind.
 
Vllt. wollen sie auch ihre Hobel schonen und diese Vorsicht resultiert dann in einer extremeren Haltung. Mit nem Freerider wären manche vermutlich anders durchgepflügt.
 
Denke eher, dass sie wegen dem hohen Sattel und wenig Fahrtechnik-Background schneller in den "Flucht-Kampf-Modus" kommen bei starken Gefahrenreizen wie dem Rockgarden oder der Drop-Kante ;)

Achja, hier zwei Beispiele für zu wenig aktive Absprung-Bewegungen:


 
Ich meine, wir haben jetzt genügend oft gesehen, dass eine total passive Haltung über einen Kicker hinüber ein eindeutiges Sturzbild ergibt. Weiter derartige Videos bringen keine neue Erkenntnis oder?
Ich bin noch bei diesem Video:
Ich sehe folgendes: In eine kleine Stufe fährt der Rider etwas frontlastig ein und kommt bei 0:07 voll ausfedernd an die zweite Stufe (Situation ähnlich wie bei einem verzagten Wheelie-Drop). Genau über der Kante lenkt der Rider ein, um den hohen Grasbollen vor dem VR zu umfahren. Das Vorderrad fällt bei 0:09 etwa 0,5 m nach der Kante auf den Boden. Der Rider gerät noch weiter nach vorn.
Das kräftigen Einfedern (möglicherweise auch noch VR gebremst) verdreht natürlich bei eingeschlagenem Lenker das VR kräftig (self steering).
 
Sehr schade auch, dass dadurch allgemein die fachlich kompetenten Leute immer mehr diesem Forum fern bleiben... :(

Mich törnt in diesem Forumsteil eher der Umgangston ab. Beispiel: ;)
Wie wäre es, wenn du uns mal an deinem unendlichen Expertenwissen teilhaben lässt und für uns hier klar verständlich wirklich mal die angesprochenen typischen Fehlerbilder in den von dir geposteten Videos herausarbeitest?...

Back 2 topic: Bei Mister x-Up sehe ich den Fehler ähnlich wie @Oldie-Paul darin, dass er das Vorderrad einfach "plotzen" lässt, wie es in Baden so schön heißt. In Verbindung mit einem Komplett-Durchschlag an der anscheinend wenig progressiven Gabel ist sein Schwerpunkt dann relativ plötzlich unkorrigierbar, das Vorderrad stoppt und will nach hinten weg.

Mögliche Lösungen:
- Schneller fahren (um den Impuls des VR, nach hinten zu wollen, zu überkommen) -> korrekt?
- Mehr Endprogression
- Für Linienwechsel bei 2 aufeinander folgenden Stufen muss er besser auf dem Rad stehen und es kontrollieren. Er lässt es aber einfach vorne runter fallen.

Grüße
Tom
 
Nichts.

Edit:


Doch

warte mal.

Bei 2:54 ... ja, da ...

... da fährt jemand eine Längswurzel vorbildlich tangential an und will dann rüber.


Bei 4:52 .... da mag einer keine Pfützchen und weicht ihnen großzügig über einen Anlieger aus.
Mag sie dann aber doch, die Pfütze!

Die anderen hauen sich einfach aus Daffke* hin.


*altertümliche Wortschöpfung aus Berlin. Nicht übersetzbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
- Schneller fahren (um den Impuls des VR, nach hinten zu wollen, zu überkommen) -> korrekt?
- Mehr Endprogression
- Für Linienwechsel bei 2 aufeinander folgenden Stufen muss er besser auf dem Rad stehen und es kontrollieren. Er lässt es aber einfach vorne runter fallen.

Ich bin so frech und knüpfe da mal mit meinen Gedanken an.

- Schneller fahren ist fast immer eine Lösung, zumindest wenn man die Linienwahl entsprechend anpasst. Deutlich langsamer fahren hätte in dem Fall auch funktioniert, weil er dann den Impuls nach vorne nicht so stark abbekommen hätte.

- Mehr Endprogression kann das Problem eher verschlimmern, weil es die Gabel dann erst recht bis knapp zum Ende durchboxt und sie dann auch noch flotter wieder aus dem FW kommt, wenn der Schwerpunkt dann schon zu nach vorne gewandert ist, wird man erst recht wegkatapultiert.
Ich würde eher, weniger Sag fahren bzw. die Gabel über die Dämpfung straffer machen, generell hilft eine lineare aber straffere Gabel bei solchen stellen mehr als eine besonders progressive.

- Wenn ich so eine Kurve über eine Stufe fahren will, verlager ich über die Kante das Gewicht, mit einem schnellen impuls, nach hinten um zu vermeiden, dass das VR zu früh runterkommt und dann eben so etwas passiert. Deshalb ist es recht wichtig, dass man immer asap in zentrale Position zurückkommt, wenn man das nicht tut und einfach hinten hocken bleibt, hat man diesen Spielraum einfach nicht.
Also bau ich bei solchen Stellen sozusagen einen mini-Floater ein, einfach um das VR 20-40cm später runter zu setzen, da sind dann schon ganz andere Kräfte notwendig um einen noch otb zu werfen. Dabei braucht man das Rad nicht Kerzengerade runterbringen sondern kann es auch gleich mit entsprechender Schräglage für die Kurve runterlassen, dann muss man für die Kurve weniger am Lenker herumrudern als der Kollege im Video.


edit: ganz sicher bin ich mir bei dem Video nicht bzgl. des Trailverlaufs, gibt es da überhaupt irgendeine erwähnenswerte Kurve? Ansonsten hat er die Linienwahl einfach versemmelt. Ich bin bei meinen Gedanken davon ausgegangen, dass man nach der Stufe halt nach links muss, schwer zu sagen wie relevant die Kurve ist, wenn es einfach nur darum geht an dem Grasbüschel vorbei zu fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann auch hinzufügen, dass es eine sehr passive Absprungphase war und somit das "Passagier-statt-Pilot-Schema" zur Geltung kam - autsch. Also besser erst an kleinen Sprüngen (zB Tables) das Timing der Absprungbewegung üben und sich dann step-by-step an die mental fordernden Gaps etc. rantasten, wenn die Bewegung konstan abrufbar ist.

Ride on,
Marc
 
Okay, bei dem letzten Video kann man sicherlich noch viel mehr Analysieren. Wie sieht es denn mit richtigen Verbesserungstipps aus? Da können hier sicherlich viel mehr Mitleser auch was von lernen.

Also nehmen wir mal an, der letzte Sprung sei in einem "Sprungkurs für Fortgeschrittene" passiert.
Was würde man dem Kursteilnehmer dann sagen oder was würde man tun, damit die nächsten Sprünge besser werden? Einfach nur "spring`mal aktiver" oder "in Zukunft mehr an Tables üben" reicht da wohl nicht aus. Und nur die gängigen Fehlerbilder aufzählen halte ich persönlich für kritisch.
 
Okay, bei dem letzten Video kann man sicherlich noch viel mehr Analysieren. Wie sieht es denn mit richtigen Verbesserungstipps aus? Da können hier sicherlich viel mehr Mitleser auch was von lernen.

Also nehmen wir mal an, der letzte Sprung sei in einem "Sprungkurs für Fortgeschrittene" passiert.
Was würde man dem Kursteilnehmer dann sagen oder was würde man tun, damit die nächsten Sprünge besser werden? Einfach nur "spring`mal aktiver" oder "in Zukunft mehr an Tables üben" reicht da wohl nicht aus. Und nur die gängigen Fehlerbilder aufzählen halte ich persönlich für kritisch.


Also am Table kann so ein Sprung genauso schiefgehen. Grundsätzlich ist ja ein Problem, dass man die Höhe nur ungern zulassen mag. Um die Höhe zu verhindern "federn" die meisten mit den Beinen ein und verlagern den Po über das Hinterrad. Was also tun:
- schwere Füße, leichte Hände => bedingt, dass man mit der Steigung des Kickers auch die Hüfte in Richtung Vorbau schiebt
- Körperspannung => man hebt das Rad aus dem Kicker, in dem man wie beim Schweinehop die Füße in den Pedalen verkeilt. Die Steigungen des Kickers leitet ja eine Bunnyhop-Bewegung automatisch ein
Ich meine, dass man genau die Bewegung ideal an einer Bordsteinkante üben kann.
 
Was würde man dem Kursteilnehmer dann sagen ...
Einfach nur "spring`mal aktiver"
Über diese Antwort freue ich mich auch immer wieder.
Nehmen wir einmal an: Hochsprung beim Sportabzeichen versiebt. Und dann der gleiche Ratschlag?
Oder soll derjenige "zentraler" mit "mehr Körperspannung" anlaufen?

Nur aus Neugier:
Hätte ein guter Fahrer diese Situation nicht noch gerettet?
Mir erschien der Sturz als solcher nicht zwingend.
 
Schwer zu sagen, da die Slomo natürlich verzerrt. Ich finde, dass es so aussieht, als hätte er a) weiter nach hinten gekonnt und b) den Lenker nicht wirklich festhält.
 
...
Ich meine, dass man genau die Bewegung ideal an einer Bordsteinkante üben kann.
:daumen: Genau, prima für den Winter bei jeder "Stadtfahrt" und am besten mit einem BMX, dann lernt man den Bewegungsablauf gründlich und auch gleich noch das richtige "Einfedern" des Körpers beim Landen und verläßt sich nicht stocksteif stehend auf die vielen Millimeter des MtB-Fahrwerks.
Und man spürt genau was man machen muß wenn das "Kinderrädchen" ;) mit dem VR, mit dem HR oder beiden gleichzeitig aufkommen soll.
 
Okay, bei dem letzten Video kann man sicherlich noch viel mehr Analysieren. Wie sieht es denn mit richtigen Verbesserungstipps aus? Da können hier sicherlich viel mehr Mitleser auch was von lernen.

Also nehmen wir mal an, der letzte Sprung sei in einem "Sprungkurs für Fortgeschrittene" passiert.
Was würde man dem Kursteilnehmer dann sagen oder was würde man tun, damit die nächsten Sprünge besser werden? Einfach nur "spring`mal aktiver" oder "in Zukunft mehr an Tables üben" reicht da wohl nicht aus. Und nur die gängigen Fehlerbilder aufzählen halte ich persönlich für kritisch.

Mit einem Fahrer, der den aktiven Absprungimpuls nicht abrufbar hat (was ich mir natürlich genau anschaue), würde ich nie auf höhere Tables oder Gaps gehen - wie gesagt, erst die saubere Technik trainieren step by step und erst in späteren Kursen solche Mutproben angehen.

Natürlich würde ich nie alle Fehlerbilder bei einem TN "aufzählen", sondern positiv aufwertend schauen, welche Baustelle erstmal Priorität hat und diese dann angehen (Video-Analyse zur Hilfe nehmen).

P.S.: Alpe7: Würde Dich gern mal im Real Life zum Austausch treffen, finde ich irgendwie angenehmer als anonym hier. Lade Dich gern auf eine gemeinsame Tour ein :)

Ride on,
Marc
 
Also am Table kann so ein Sprung genauso schiefgehen. Grundsätzlich ist ja ein Problem, dass man die Höhe nur ungern zulassen mag. Um die Höhe zu verhindern "federn" die meisten mit den Beinen ein und verlagern den Po über das Hinterrad.
Ich denke auch das war ein Hauptfehler des Protagonisten hier. Trotzdem ist er recht weit gesprungen...
Den generellen Bewegungsablauf des BunnyHop vorher zu Üben ist sicherlich auch eine sehr gute Herangehensweise. Meines Erachtens nicht unbedingt an einer Borsteinkante, das wäre auf Groß skaliert ja eher ein Step-Up.
Also bedeutet hier "aktiver Absprung", dass man den Focus bei der Absprungphase auf einen BunnyHop-Impuls legt. Dieser muss dann allerdings von Dynamik und Timing zur Absprungrampe passen, denn
Die Steigungen des Kickers leitet ja eine Bunnyhop-Bewegung automatisch ein.
dass das nicht so automatisch klappt, sieht man ja sehr gut im Video...
Hätte ein guter Fahrer diese Situation nicht noch gerettet?
Mir erschien der Sturz als solcher nicht zwingend.
Ich denke auch, dass ein erfahrener Biker die Situation "noch gerettet" hätte. Z.B. hätte es imho gereicht, das körpereigene Fahrwerk, im Video hauptsächlich die Beine, wieder auszufahren. Das hätte der Vorwärstrotation einen guten Gegenimpuls gegeben. Ein richtig guter Biker hätte womöglich noch kurz an der Vorderradbremse gezogen.
Viel Theorie zu einer Situation, die Bruchteile einer Sekunde dauert. Aber es ist wichtig sich das vor Augen zu führen, damit es nicht zu der passiven Haltung wie im Video kommt. Englischsprachig gibt es dafür den Begriff "Dead sailor".
Alpe7: Würde Dich gern mal im Real Life zum Austausch treffen, finde ich irgendwie angenehmer als anonym hier. Lade Dich gern auf eine gemeinsame Tour ein
War gerade erst beruflich bei Lanxess in Köln. Hatte mal wegen ein paar Tipps zu schönen Trails gefragt, aber von deinem Kollegen Bamberg kam leider keine Reaktion...
 
An sich sollten auch nur erfahrene Biker solche Rampen in Angriff nehmen, viele Stürze, Verletzungen und Youtube-Videos würden dann gar nicht erst entstehen ;)

@Alpe7 Schade, denn hier gibt es viel! Sag next time Bescheid wenn Du Bock hast, komme aus der Gegend und kenne viel um Köln!
 
Ich denke auch das war ein Hauptfehler des Protagonisten hier. Trotzdem ist er recht weit gesprungen...
Den generellen Bewegungsablauf des BunnyHop vorher zu Üben ist sicherlich auch eine sehr gute Herangehensweise. Meines Erachtens nicht unbedingt an einer Borsteinkante, das wäre auf Groß skaliert ja eher ein Step-Up.
Also bedeutet hier "aktiver Absprung", dass man den Focus bei der Absprungphase auf einen BunnyHop-Impuls legt. Dieser muss dann allerdings von Dynamik und Timing zur Absprungrampe passen, denn dass das nicht so automatisch klappt, sieht man ja sehr gut im Video...

Ich fühle mich mißverstanden. Mit üben an der Bordsteinkante meinte ich das Herunterhüpfen. Der Bunnyhop wird insofern durch den Kicker eingeleitet, als dass das Vorderrad gehoben wird. Die Aktivität bezieht sich da eher auf die Körperspannung und die Gewichtsverlagerung.

Ich denke auch, dass ein erfahrener Biker die Situation "noch gerettet" hätte. Z.B. hätte es imho gereicht, das körpereigene Fahrwerk, im Video hauptsächlich die Beine, wieder auszufahren. Das hätte der Vorwärstrotation einen guten Gegenimpuls gegeben.

Erklär das mal genauer bitte. Ich denke bisher, dass jede Verlagerung nach vorne die Rotation verstärkt.

Ein richtig guter Biker hätte womöglich noch kurz an der Vorderradbremse gezogen.

Das hätte die Rotation doch aber auch verstärkt!?
 
Erklär das mal genauer bitte. Ich denke bisher, dass jede Verlagerung nach vorne die Rotation verstärkt.
Durch das aktive Strecken der Beine gibt es einen definierten Impuls gegen die Rotation nach vorne. Hierbei geht es auch um die Relativposition des Bikes in der Luft.
Ähnlich mit der Vorderradbremse. Das hängt stark von der Sprungphase ab. Viele BMXer z.B. haben den Frontflip mit Hilfe der VR-Bremse gelernt. Da kommt diese beim Eindrehen nach Vorne zum Einsatz.
Beim Sprung hier kann man den Impuls durch die Streckung der Beine verstärken, indem man gleichzeitig kurz an der VR-Bremse zieht. Man ist ja mit dem Rad in der Luft nirgends "fest", da kann man sich dann die Bremsen zur Hilfe nehmen. Sieht man bei einigen Whips bei guten Fahrern, dass das VR langsamer wird, sobald die die Beine zur Seite strecken.


Allgemein: Wie wäre die Idee, wenn wir hier gemeinsam eine Anleitung zur Verhinderung des "Dead Sailor" erarbeiten? Dann könnte man sich auch zukünftige Videos der Art sparen und der Thread würde viel übersichtlicher, mMn.
 
...
Allgemein: Wie wäre die Idee, wenn wir hier gemeinsam eine Anleitung zur Verhinderung des "Dead Sailor" erarbeiten? Dann könnte man sich auch zukünftige Videos der Art sparen und der Thread würde viel übersichtlicher, mMn.

Die Idee finde ich super!
Denn davor habe ich bei den Sprüngen am meisten Angst und anscheinend ist das bei sehr vielen ein Problem. Leider kann ich als relativer Anfänger (vor allem was springen betrifft) nichts "fachliches" dazu beisteuern :o
 
Zurück
Oben Unten