Nightride eigentlich erlaubt?

Registriert
26. Juni 2002
Reaktionspunkte
133
Hallo,
hier im Forum ist ja ein Beitrag, wo ein Förster oder Jagdpächter jemanden gedroht hat, welcher beim Nightriden war. Hieraus ergibt sich die Frage für mich: ist es erlaubt, Abends/ Nachts mit einem "Flutlicht" durch den Wald zu Bike zu Bike? Bin gerade am überlegen, ob ich in ein Lampenset investieren soll. Würde auch beim Nightride auf befestigten Wegen bleiben und vermeiden auf Trails mitten durch den Wald zu düsen. Eure Meinungen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichtwissen=Nightriden?
Kann ja gerne drohen, aber im Gesetz gibt es kein zeitliche Regelung für die Betretung/Benutzung des Waldes.
 
Es ist nicht verboten. Aber zur Entscheidung wann man wo langfährt hier mal die Sicht der verärgerten Jäger und warum das blöd ist:

Das Wild wird im Winter nicht gefüttert. Damit es die Zeit bis zum Frühling übersteht frisst es sich Speck an. Außerdem gibts nen Fellwechsel von T-Shirt zu Pulli :D.
Neue Wissenschaftliche Untersuchungen haben festgestellt, das unsere Wildtiere auch eine art Winterschlaf machen: Um Energie zu sparen wird die Körpertemperatur gesenkt, die Beine weniger durchblutet und Bewegung extrem eingeschränkt. Der Puls fällt und alles läuft auf Sparflamme.
So denn alles gut geht kommt mit den letzten Fettreserven das erste Grün im März hoch. Bei nem langen Winter bis in denApril und entsprechend spätem Grün verhungern die schwächsten. Das ist Natur.
Nun das Problem: fühlen sich die Tiere in der Winterruhezeit gestört, so wird der Organismus für die Flucht wieder voll aktiviert. Das kostet Energie, die evtl. kurz vor Schluss fehlt. Dann verhungerts evtl. wegen der Störungen im Dezember, aber erst im März.
Das betrifft im allgemeinen am wenigsten die Sauen, die lassen sich kaum stören. Rehe sind auch nicht empfindlich und oft in Ortsnähe zu beobachten. Nur frei laufende, hetzende Hunde sind da voll scheiße. Da kommt der Kommentar: der kriegt das Reh ja eh nicht... Rotwild braucht viel Ruhe und ist am ehesten empfindlich bei Störungen im Winter.

So kann jeder selbst entscheiden wo er wann langfährt und ob das eigene Vergnügen drüber steht. Grundsätzlich gewöhnt sich Wild an Menschen. So mal also auf viel benutzten Wegen bleibt und nicht in Rotwildgebieten rumgurkt stört man wohl am wenigsten. Je weniger mit Menschen gerechnet werden muss desto eher stört man das Wild.
Mal so zum drüber Nachdenken.
 
Ich glaub auch daß die Massen von inkompetenten Hundehaltern viel mehr Tiere abmurksen als ein paar Mountainbike-Spinner. Nichtsdestotrotz sind wir hier im Mountainbike-Forum und sollten uns mit unserem evtl. Fehlverhalten beschäftigen.
 
Das Wild wird im Winter nicht gefüttert
Wo?
Ich sehe jeden Winter jede Menge Futterstellen.
Du wirst die Stellen wahrscheinlich "Kirrung" nennen, doch dafür sind mir aber die Anzahl dieser Kirrungen und Menge der ausgelegten Futtermittel zu hoch.

Zum Thema:
Ich sehe kein Problem in Nachtfahrten, solange man auf den "Waldautobahnen" bleibt.

Dass der Wald mit immer mehr Waldautobahnen durchschnitten wird und darum kaum mehr Rückzugsgebiete für das Wild gibt, ist nicht meine Schuld.
 
Im Winter nach Möglichkeit einfach mal die abgelegensten Trails auslassen und auf den breiten Wegen in der Nähe der Orte bleiben so hat das Wild wenigstens en wenig Rückzugsmöglichkeiten. Hab das mit der Flucht und dem damit verbundenen erhöhten Energiebedarf auch mal von nem Jäger gehört, aber störts das Wild überhaupt noch bei den milden Wintern heutzutage ?

Wo gibts denn in unseren Breitengraden ( außer in Süddeutschland vielleicht noch ) Winter wo mal ein oder mehrere Monate am Stück geschlossene Schneedecke liegt ? Oder mal drei Wochen Dauerfrost ? Zudem werden die Tierchen gefüttert ohne Ende, die Populationen bei uns in der Nordeifel nehmen gigantische Ausmaße an, es werden teilweise bis zu 300 Tiere in einer Herde gezählt. Förster/Jagdpächter sperren im Herbst Wälder damit das aufgeschreckte Wild keinen verbiss an den Jungpflanzen verübt. Dabei liegt das Grundübel ja an der viel zu hohen Population und nicht am Spaziergänger, den hats vor ein paar Jahren auch schon gegeben.

Ich denke solang man's nicht übertreibt und in Naturschutzgebieten und Ruhezonen jeden trail abknattert machen wir nix kaputt und ist auch vollkommen ok !
 
eine pauschale aussage, was erlaubt oder nicht erlaubt ist, kann man nicht treffen. es ist immer das entsprechend gesetz des jeweilige bundeslandes zutreffend. auch kann es ja diverse einschränkungen der zuständigen forts und gemeindebehörden geben. hier nur ein beispiel:

http://www.jagd-naheland.de/pdf/Betretungsrecht_des_Waldes.pdf


wer nachts fahren will, soll doch bitte die kleine pfade und trails meiden, dann gibt es sicherlich wenig ärger...
 
Den Jäger stört Deine Anwesenheit nach Einbruch der Dämmerung wahrscheinlich mehr als das Wild. Der kann schon mal mächtig erschrecken, wenn er plötlich auf einer Kirrung einen Geocacher im Visier hat (hat mir ein MTB-Kollege, der Jäger ist so berichtet!).

Landstraßen durchschneiden Waldgebiete, Forstautobahnen auch...
Ich sehe keine Veranlassung befestigte Holzabfuhrwege abends als Sperrgebiet zu sehen, wenn nicht auch die Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden. Nachts (nach Einbruch der Dämmerung) nicht mehr im Wald sein zu dürfen, käme für mich im Winter einem Sportverbot gleich. Die arbeitende Bevölkerung kommt nun mal erst heim, wenn es schon dunkel ist...

Dass ich nicht mehr spät in der Nacht und auf jedem abgelegenen Trail unterwegs sein muss, versteht sich für mich eigentlich von selbst. Verboten ist es aber nicht.
 
Ich fahre auch öfters (ca. alle zwei Tage) im dunklen im Wald und hatte noch nie Probleme diese Art. Jüngst gestern waren wir noch zu fünft mit den Bikes gegen 20.00 Uhr im Wald unterwegs (Forstautobahn) und wurden vom Jäger in seinem schweren Geländewagen überholt. Wir haben artig Platz gemacht und gut war´s. Gesagt hat er nichts, also kann es auch nicht so schlimm sein und es wird zumindest bei uns geduldet.
 
Hi,
Ich denke dabei dann nicht nur an das Wild sondern auch ein wenig an mich selbst. Im Dunkeln ist mir das einfach zu heikel im hintersten Wald auf dem verwinkelsten Trail auf die Schnauze zu fallen und dann da nicht mehr wegzukommen. Da bleib ich dann lieber auf der Forstautobahn / Wirtschaftweg / stärker frequentierten Wegen, wo das Sturzrisiko schon geringer ist und zumindest die Chance besteht, dass noch ab und an einer vorbeikommt. Probleme mit Grünröcken gabs bisher keine.

Allerdings vermeide ich bei Dunkelheit weitgehend ausserorts Strassen mit Autoverkehr. Da habe ich schon eher unschöne Erfahrungen gemacht.
bye
 
Hi,
Nightride ist hier in der Gegend warscheinlich nicht gern gesehen, wir hatten aber auch noch keine Probleme bei Nachttouren.
Ich sehe zu im Winter bis 20Uhr aus dem Wald zu verschwinden, fahre auch nie alleine sondern minimum immer zu 2+x.
Die Rehe reagieren in den meisten Fällen unerwartet cool auf MTBler mit Lampe.
Gruß M.
 
Nachts fahren (eigentlich ist es jetzt nur Dunkel) birgt auch Risiken. Bin letztens an der Grenze Ö/D beinahe mit einem ausgewachsenem Hirsch zusammengestoßen, inkl. riesigem Geweih. Springt das Teil 5 m vor mir auf den Rad/Forstweg, und ich knatter mit 30 dahin.. das war vielleicht ein Schock! Seine Drei "Mädels" sind dann auch noch hinterher.
Vielleicht hab ich ja damit einen Wildunfall vereitelt. Knapp daneben ist die Bundesstraße, dort fahren alle 100.
 
Aus einer wichtigen Frage von Taylor ist eine interessantes Gespräch entstanden. Gut so, denn es ist eine gute Mischung aus gesunden Menschenverstand, Erlebnissen, moralischer Einstellung und Erfahrungen. Sicherlich muß jeder für sich abwägen, ob er/sie unbedingt nachts durch den Wald fahren muß. Der eine fühlt sich sicher im Wald statts auf der Bundesstraße und ein anderer ist allgemein für die Ruhe des Wildes in der Nacht. Es kommt auch auf die regionalen Örtlichkeiten an, wie z.Bsp. die Eifel, Fränkische Schweiz, Bayerischer Wald...,da muß man schau´n wie man nach Hause kommt. Interessant ist allgemein das große Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Umwelt und sich selbst. Wir alle haben uns bestimmt darüber geärgert, wenn durch einige wenige Unbelehrbare Sperrungen oder Verbote ausgesprochen werden. Aber das ist wieder ein eigenes Kapitel. Ich bin in einer Gegend aufgewachsen, da blieb mir nichts weiter übrig den Wald auch in der Dunkelheit zu durchqueren. Für mich ist das Risiko im Wald oder weiter Flur geringer als in der Stadt, denn da muß ich ja wohl mit Fehler anderer vermehrt rechnen oder ein plötzliches physikalisches Ereignis beendet meine Fahrt.
 
Ich Warte immer noch drauf das mich einer beim Jagdpächter anschei... laut dem gab es bei uns noch keine Probleme mit den paar Bikern die hier rum irren. Bis jetzt steht mein Bike auch noch neben dem Anhänger mit dem er immer anfüttern fährt und er hat mir noch keinen Reifen platt gestochen.
So ist der liebe Schwiegerpapa halt :D

Ubrigens ist mir auch aus dem Umkreis kein Zwischenfall oder Ärger mit Bikern bekannt. Eher das Gegenteil wo bei unsFallen gegen Biker gestellt wurden.
Allerdings nicht von unseren schießwütigen Freunden... von denen doch einige gute Freunde von mir sind.
 
Mir geht es vor allem darum, dass andere meinen Sport tolerieren. Im Gegenzug toleriere ich auch das Hobby anderer, zum Beispiel die Jagd. Ich bin äußerst froh, dass Jäger mit ihrem Hobby auf den Einbruch der Nacht warten, denn ich möchte tagsüber nicht von Schüssen erschrocken werden oder ungeplant in die Schusslinie geraten. Im Umkehrschluss fahre ich nicht nachts und wenn es doch mal so kommen sollte, dann werde ich alle Ecken meiden in denen Futterstellen stehen oder sonstwie "Jagdverkehr" herrscht.
Auch das hat mit Respekt zu tun. Denn MTBler die nachts durch den Wald heizen und das anvisierte Reh aufscheuchen sind irgendwie wie Kinder, die dem Angler Steine neben den Schwimmer werfen ;-)
 
IMHO wird nachts nicht gejagt, wenn dann nur in der Dämmerung.
Der Jäger darf auch nur schiesen, wenn er das Ziel eindeutig identifizieren kann. Das geht nachts nicht, wenn er nur Schattenumrisse sehen kann.
Nachtsichtgeräte sind für den Jäger verboten.
 
Ich bin äußerst froh, dass Jäger mit ihrem Hobby auf den Einbruch der Nacht warten, denn ich möchte tagsüber nicht von Schüssen erschrocken werden oder ungeplant in die Schusslinie geraten.
Das machen die Jäger aber nicht weil sie dich nicht stören wollen und dein Hobby tolerieren, sondern weil sie eben auch tagsüber keine Zeit haben.
 
IMHO wird nachts nicht gejagt, wenn dann nur in der Dämmerung.
Da siehst du mal wie wenig ich von der Jagd verstehe ;). Und da ich mich mit der Jagd nicht auskenne, maße ich mir auch nicht an darüber zu urteilen, sondern respektiere einfach das Hobby*. Gleiches Vorgehen wünsche ich mir auch von anderen Waldnutzern. Und das kann ich nur einfordern, wenn ich mir an die eigenen Nase fasse.
Dass alle Jäger intolerant sind und nur aus Zeitmangel abends jagen kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen. Von zig Jägern die mir im Wald schon begegnet sind hat nur einer mal gemeint, ich solle hier nicht fahren.


*Mein Mitleid für erlegte Tiere hält sich auch in Grenzen, wenn ich vergleiche wie es den Kühen, Schweinen und Hühnern in der Massentierhaltung ergeht. Da ist doch jedes noch so kurze Bambi-Leben lebenswerter.
 
Die Tiere werden gefüttert, damit sie die Triebe der Bäume nicht abfressen und im nächsen Jahr noch genug da sind, damit die Jäger (und deren bezahlende Gäste, was zum Abschuss haben. In den meisten Wäldern ist zu viel Wild.

Aber auch ich fahre im Sommer und/oder im Winter bei Nacht. Und mich hat auch schon jemand angemeckert. Allerdings gibt es keine direkte rechtliche Grundlage. Ausser eine Gemeinde oder ein Waldbesitzer regelt den Zutritt anders. Denn diese haben in eigenen Wäldern das Hausrecht. Dann muss das aber entsprechend bekannt gemacht und/oder gekennzeichnet werden.
 
Dass alle Jäger intolerant sind und nur aus Zeitmangel abends jagen kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen. Von zig Jägern die mir im Wald schon begegnet sind hat nur einer mal gemeint, ich solle hier nicht fahren.
Es gibt auch Jäger am Tage Zeit haben. Dann jagen die aber auch am Tag und nicht nur früh morgens oder abends.
Ich respektiere auch die anderen. Das mache ich, indem ich auf den Wegen bleibe, Absperrungen nicht überfahre und nachts nur auf Waldautobahnen fahre. Wenn ich im Wald Jäger oder Jagdhelfer treffe und sehe, dass sie eine Jagd vorbereiten, bleibe ich schon mal stehen und frage, was für die nächsten Tage wo geplant ist, und meide dann an dem betreffenden Tag das Gebiet.

EDIT: Nochwas am Rande. Ich besitze zB keine Lupine oder so ein Chinaböller mit was weis ich wieviel Lux, Lumen usw. die den Wald hunderte Meter ausleuchten. Schon deshalb kann ich nachts auch nur auf Waldautobahnen unterwegs sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe selber keine schlechten Erfahrungen mit Jägern gemacht. Wenn ich jemanden traf, habe ich nützliche Tipps bekommen vorsichtshalber bestimmte Waldgebiete zu meiden. Das betraf insbesonders bei Gebieten mit Tollwut, Holzeinschlag, instabile Berghänge nach großen Regenmengen, Tiernachwuchs. Aufgeregt haben sich nur wieder Ü70- Leute mit grünen SUV, die tief in den Wald reinfahren, damit der Köder pinkeln kann. Und wehe es kommt ein Biker entgegen, wissen sie oft nicht, wie sie ihre Flaggschiffe wenden sollen. Durch den ewigen Motorenlärm und das Wenden wird mehr die Umwelt geschädigt. Als Argument wird häufig gesagt:"Halt die Fresse! Ich habe den Krieg überlebt! So wird nicht mit mir geredet!". Das entbehrt jeder Grundlage ein vernünftiges Gespräch zu führen. Gespräche mit Jägern und Waldbesitzern haben im allgemeinen zu verstehen gegeben, dass die große Anzahl an Bikern vernünftig sind. Ärgerlicherweise mehr ist die Waldbenutzung von Wanderern, Ausflüglern und Joggern. Müll, Unrat und gefährliche Gegenstände neben Waldwegen bzw. im Wald verstreut sind des Jäger`s Zornesröte. Ein Jäger, ist ab der Dämmerung ganz besonders diesen Gefahren ausgesetzt. Wir als Biker leiden dann auch darunter, dass gefährliche Dinge rumliegen oder sogar bewußt Fallen gelegt werden. Das sind auch Gefahren für die Tiere! Und selbst wenn ich hin und wieder mein eigenes Verhalten hinterfrage, woran kann ich erkennen, ob der Jäger oder Biker tolerant ist bzw. das respektiert was der andere tut? Spätestens wenn geballert wird oder eine Horde mit brennenden Fackeln und Mistgabeln und Dreschflegeln hinter mir her ist, merke ich auch, dass ich was falsch gemacht habe.
 
Zurück
Oben Unten