Touren: Fotos, Berichte

Sehr beeindruckende Fotos, die ganz schön Fernweh entstehen lassen. Danke euch!

@krull ist das am Garmin diese Halterung? http://getfinn.com/de/ Wenn ja, wie lange hast du den schon im Einsatz?


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@olev Wo habt ihr denn das Feuerholz her? Auf den Fotos am Berg, sieht man weit und breit keinen Baum. :)

:winken:
Thomas
 
Sehr beeindruckende Fotos, die ganz schön Fernweh entstehen lassen. Danke euch!

@krull ist das am Garmin diese Halterung? http://getfinn.com/de/ Wenn ja, wie lange hast du den schon im Einsatz?


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@olev Wo habt ihr denn das Feuerholz her? Auf den Fotos am Berg, sieht man weit und breit keinen Baum. :)

:winken:
Thomas

Ja ist ein Finn. Der Garmin war ausgeborgt, den Finn hatte ich daheim und es hat gut funktioniert. Man muss Abends nur aufpassen den Finn nicht zu verlieren, weil er ja nicht alleine am Lenker hält.
 
Ja ist ein Finn. Der Garmin war ausgeborgt, den Finn hatte ich daheim und es hat gut funktioniert. Man muss Abends nur aufpassen den Finn nicht zu verlieren, weil er ja nicht alleine am Lenker hält.

Muss ich dann doch mal testen, bisher hatte ichs zeitlich noch nicht gepackt mit dem Garmin zum passenden Händler zu fahren um überhaupt mal zu schauen ob das zusammen passt. Die Lösung mit dem Kabelbinder am GPSmap damit es auf dem Trail nicht abhanden kommt, funktioniert zwar, aber ist ja nicht gerade Resourcenfreundlich.

Was Gummis und abends nicht verlieren angeht, pack ich meine Gummis immer über eines der Lenkerhörnchen an die Lenkergriffe, da sind sie dann morgens beim zusammenpacken schnell wieder gefunden.

:winken:
Thomas
 
Danke für die positiven Antworten :winken:

@gwn Das "Zelt" ist ein George-Tarp von IntegralDesigns, irgendso ein 700g Silnylontipi mit Reissverschluss. Wird normalerweise mit einer zentralen Stange aufgestellt (oder an einem Ast aufgehängt) und bietet so Platz und Regenschutz für bis drei Personen. Aus Gewichtsgründen haben wir keine Stange mitgenommen und dann am Abend mit den Bikes improvisiert. Ich hab wohl noch nie in einem Zelt mit so teurem Gestänge geschlafen :lol: Die Konstruktion wäre wohl nicht regendich gewesen, aber das war auch nicht nötig - es ging uns eher um den Wind.

@calpin Ich hatte einen 900g Daunenschlafsack dabei, der so ca. bis -5°C warm geben soll. (Ich hab damit auch schon mollig bei trockenen - 8°C geschlafen, fand es aber hier bei unserer ersten Nacht mit feuchten +2°C ziemlich frisch.) Mein Begleiter hatte dasselbe Modell mit weniger Daunen und ohne Wärmekragen dabei und auch nicht kalt. Es war auch nicht wirklich kalt, in der zweiten Nacht haben wir -2°C gemessen.
Mag ja sein, dass wir wenig Gepäck dabei hatten, aber die Rucksäcke plus die Bikes bis zu 500hm am Stück zu tragen war kein Schleck, v.a. weil vielleicht unser Gepäck relativ leicht war, nicht aber unsere Bikes...

@cubation Da wir wussten, dass es oben kein Feuerholz geben würde, haben wir bei den letzten Bäumen Holz gesammelt und das dann halt 600hm hochgetragen.
 
Es ging in die Südvogesen, auf zu einer entspannten Zweitagestour mit minimalistischer Übernachtung.

Schon bei der Anfahrt bestes Wetter:
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Passend zum Wetter hatte die Natur eine farbenfrohe Komposition aufgelegt, zusammen mit dem wunderbaren Licht vom späten Nachmittag ein Traum von Indian Summer:
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Mit immer längeren Schatten wurde aus spätem Nachmittag bald früher Abend:
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Jetzt aber schnell schnell:
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Um schneller voran zu kommen, habe ich den Rollwiderstand halbiert:
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Wir waren viel zu abgelenkt von der wunderbaren Landschaft. Kann mensch es uns verdenken?
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Aber plötzlich war es dunkel. Gemäß des Plans die Übernachtung nicht zu planen, suchten wir eine geeignete Bleibe. Und hatten richtig Glück: Lose Steine für eine Feuerstelle, etwas Holz, tot, aber noch nicht wieder besiedelt. Ein paar Funken vom Feuerstahl und schon funktionierte die kleine Therme:
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Zu Abend gab es Eintopf aus der Isoflasche, dazu frisches Baguette und zum Dessert eine Tafel Schokolade. Anschließend bereitete einer das Bett vor, der andere löschte sorgfältig das Feuer. Am nächsten Tag sollte nichts (!) an uns erinnern. Gebettet auf einer üppigen Grasnarbe, in einer kleinen Mulde, windgeschützt von einer Fichte haben wir auf nahe des Gipfels einer der markanten Berge der Region übernachtet.
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Dort oben, entfernt genug vom Trubel gab es endlich mal wieder einen dieser wunderbaren Sternenhimmel. Und so lagen wir lange wach, jeder in seinem Schlafsack und haben den Sternen zugesehen. Nur das Rauschen der Winde war wahrnehmbar, sehr entfernt mal ein Hund oder die Bewegungen anderer Tiere. Irgendwann sind wir eingeschlafen.

Am nächsten Morgen, war der Himmel hell, aber unser Platz am Westhang mit schattigen 3° kalt genug um uns schnell fort zu treiben. Gesagt getan.
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Dazu noch etwas Morgengymnastik zum Wachwerden:
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Der übrige Tag lässt sich mit Trails, Trails, Cafés au lait, Trails, Trails, Käseplatte, Trails, Trails, Trails, Café au lait und tarte de mirtilles sowie Trails, Trails, Trails zusammen fassen.
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Dies ist mein allererster Bericht von wo gibt überhaupt. Einfach mal runter geschrieben. Hoffe, er vermittelt etwas den Spaß, den wir hatten und das, was das Mauntenbaiken meiner bescheidenen Meinung nach ausmacht!
 

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Dank dir! Kondens habe ich im Rainbow fast immer - mal mehr, mal weniger. Daran habe ich mich gewöhnt und das morgentliche Abwischen ist schon Routine und ein Ritual geworden. Durch das großzügige Platzangebot sind die feuchten Wände kein Problem, da ich selbst beim Umdrehen und stärkeren Bewegungen nicht dran komme :- )
 
Hab da auch mal was vom August:

Drei Wetterberichte abgefragt, Regenwahrscheinlichkeit lag bis 21 Uhr bei 24%, da haben wir uns getraut.
Aufstieg zum Gipfel auf über2200m.





Pünktlich zum Sonnenuntergang oben angekommen, im Hintergrund brennt der Bodensee.


Etwas gespielt mit dem Foto, einer Lampe, dem hellen Mond und dem Gipfelkreuz, der Himmel war inzwischen fast Wolkenlos, der Wetterbericht traf zu 100% zu :)



Dann Nachts um zwei Uhr aufgewacht wegen plötzlich aufkommenden Regen, Sachen gepackt und mit den Lampen abfahrtbereit gemacht. Doch nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei und wir konnten uns wieder schlafen legen.
Frühmorgens dann ein tolles Bild mit Fönsturm und vorbeirasenden Wolken.



Dann bei Sonnenaufgang Start zur fast dreistündigen Abfahrt zurück in die Wärme und ins windstille Tal. Trotz den schweren Rucksäcke und dem Regen in der Nacht werden wir wieder zum Biwakieren aufbrechen, dann aber nur, wenn wirklich zwei Tage stabiles Wetter angesagt werden :)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann nochmal was :)
Im Juni 2014 :) ist endlich ein lang ersehnter Traum in Erfüllung gegangen, wir wollten auf über 2000m biwakieren und eine schöne Tour fahren, daß Wetter hat gottseidank mitgespielt.
Vollbepackt mit mehr als 10kg schweren Rucksäcken ging es hinter meiner Haustüre los.
Beim Start hatte Meteoblue nur eine Regenwahrscheinlichkeit von 26% prophezeit, lag leider um 100% daneben....:heul:

Aber wir hatten Glück und es wurde wieder besser.

Rechts der Mann mit der mobilen WLAN Schüssel :)

Auf 2005m war dann schnell ein schöner Schlafplatz gefunden und Maxi unser tierischer Begleiter wurde auch mit einer Decke versorgt.
Selten so einen schönen Sternenhimmel erlebt.......




am morgen hatten wir dann einen tollen Sonnenaufgang und alles um uns herum war mit Rauhreif überzogen!!!


Das Frühstück viel kurz aus, während ich meinen Schlafsack im Rucksack verstaute, hatte Maxi sich meinen Wurstsemmel gemopst und genüsslich verspeist.:aufreg:

Dann ging es in die erste Abfahrt, der schwere Rucksack war sehr gewöhnungsbedürftig, aber meist klappte es recht gut.


dann der zweite Aufstieg und endlich Kaffee und Frühstück auf der Hütte.




Dann eine geile Abfahrt......

Hinterradversetzen in Perfektion trotz Rucksackgebemmsel :D



Leider dann einsetzender Starkregen am Ende der dritten Auffahrt und deswegen keine weiteren Bilder mehr.
Fazit der Tour: Einige von uns haben die grossen Defizite ihrer Ausrüstung erkannt und wollen Nachbessern, um soschnell wie möglich so eine Hochtour wiederholen zu können:daumen:
Der Hund bekommt das Nächstemal eine Satteltasche für Kocher und Kaffeemaschine, dann klappt es auch mit dem Frühstück :dope:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann ging es in die erste Abfahrt, der schwere Rucksack war sehr gewöhnungsbedürftig, aber meist klappte es recht gut.

Gewöhnungsbedürftig ist so ziemlich das richtige Wort für Abfahren mit schwerem Rucksack. Die ersten Höhenmeter find ich immer unmöglich, doch dann gewöhnt man sich dran. Natürlich geht's nie so gut wie mit ohne. Aber es geht gut.

Schöne Aktionen!
 
Ich trag seit April den Gedanken mit mir rum, von zu Hause nach Italien zu fahren. Aber am Stück. Das mögen jetzt die Grenzsteintropher und die FICHKONAer nicht sehr spektakulär finden, weil Italien bei mir fast vor der Haustür liegt, wohn ich doch unmittelbar am Alpennordrand. Ein Hügel und ich hab freie Sicht aufs Mittelmeer. Aber der Hügel, konkret der Splügenpass, der zieht sich.

Um es gleich vorwegzunehmen: Das war eine Strassentour mit klassischem Randonneur-Setup.

Zwar beginnen die Berge grad bei mir hinterm Haus, dennoch musste ich zuerst 100km dem Bach entlang fahren, bis es endlich bergauf ging.

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Hier fliessen die beiden Rheine zusammen. Ich folge nun dem von hier aus gesehen linken (also dem orographisch rechten), oder eben dem hinteren, also dem Hinterrhein.


Endlich ging's bergauf und das für immerhin 35km. Das zog sich, doch es gab auch allerlei zu sehen. Zum Beispiel diesen See:

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Sufnersee - ein Stausee. Da soll noch einer sagen, die Technik verschandele die Landschaft.

Bald nach dem See war ich in Splügen. Hier - 1100m höher als zu Hause - begann der eigentliche Passaufstieg auf den Splügen.

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600hm zum Zvieri.

Nach sieben Stunden reiner Fahrzeit hatte ich die Landesgrenze erreicht. Da hiess es: Sich warm anziehen, denn die verbleibenden 37km geht's fast ausschliesslich runter. Leider erwartete mich nach ein paar Kurven ein unschönes Bild:

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Hochnebel. Ich dachte, das gäbe es nur im Schweizer Mittelland und bis Ulm aber sicher nicht in bella Italia.

1800hm sind schnell vernichtet, aber irgendwie hatte ich in Chiavenna dann keine Lust mehr auf Eis. Am andern Morgen gings zuerst den Berg hoch. 7km bis zu Grenze. 22 weitere bis zum Malojapass. Die Sonne erbarmte sich erst um 10 Uhr, bis in den Talgrund zu scheinen.
Oben war's dann schön, aber trotz Sonne saukalt.

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Silsersee, ungestaut.

Darum nahm ich gleich noch die letzte Hürde. Aus dem Kältesee des Oberengadins führt der Julierpass.

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Tatsächlich wird's ab hier wärmer!

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Auch wenn man es fast nicht glauben kann.


Meine Route führte mich noch bis Chur. Da holten mich die Bise und die Dunkelheit zusammen mit der Erschöpfung ein. Und darum eine Frage an die Ultrabiker: Wie macht ihr das? Wie haltet ihr das aus, kaum zu schlafen und 10+ Stunden/Tag auf dem Bike zu sitzen? Das waren jetzt einmal 8 1/4 und einmal 7 Stunden und heute musste man gar nichts mehr von mir wollen ;-)
 
Und darum eine Frage an die Ultrabiker: Wie macht ihr das? Wie haltet ihr das aus, kaum zu schlafen und 10+ Stunden/Tag auf dem Bike zu sitzen?

Auch wenn ich mich nicht als Ultrabiker bezeichnen würde, fühle ich mich angesprochen: ich habe absolut keine Probleme, auf privaten (also unorganisierten) Touren und organisierten Events (Fichkona, Rovaniemi150,...) >20h durchzufahren. Keine Ahnung wie das geht, aber es funktioniert. Der Punkt des "Nichtmehrwollens" kommt irgendwann mal, da musst Du Dich rüberretten, dann gehts wieder für ein paar Stunden. Hilfreich ist natürlich, wenn man einen oder mehrere Mitfahrer hat, dann kann man sich gegenseitig ablenken und ermüdet nicht so schnell. Ist Kopfsache und erlernbar. Vielleicht habe ich da aber auch eine gewisse Vorbildung durch meinen jahrelangen unregelmäßigen Schichtdienst (wobei ich lieber 20h auf dem Rad sitze als 8h auf der Arbeit ;)).
Was mir im Alltag, aber auch auf langen Touren ungemein hilft ist Kurzschlaf (neudeutsch Powernapping): Ich kann mich hinlegen und schlafe innerhalb 2 Minuten ein, werde nach ca. 15-20 Minuten wach (ohne Hilfsmittel wie Wecker o.ä.) und fühle mich wie neugeboren. Ist allerdings auch eine kleine Trainingssache, sich innerhalb kürzester Zeit so weit zu entspannen, das man einschläft und sorgt immerwieder
für Gelächter (wie unlängst um 1 Uhr nachts bei MC Donald :)).

Alex
 
Und darum eine Frage an die Ultrabiker: Wie macht ihr das? Wie haltet ihr das aus, kaum zu schlafen und 10+ Stunden/Tag auf dem Bike zu sitzen? Das waren jetzt einmal 8 1/4 und einmal 7 Stunden und heute musste man gar nichts mehr von mir wollen ;-)

Es hilft ein solides Fundament zu haben. Intensiv 2 mal in der Woche 2-3 h und dann noch lockerer für 3-... meist wohl so max. 7 h auf Tour. Die Intensiven Touren auf einer Route die ich gut kenne und meine Kräfte so einteilen kann, dass ich bei Tourende fertig bin. Dann alle paar Wochen für 2-3 Tage so richtig lange Tage fahren (stossen ;-)).
Sich an die langen Distanzen gewöhnen ist sicher das sinnvollste. Der gesamte Bewegungsapparat muss sich langsam darauf einstellen können und am vermeintlich bequemen Bike dann doch noch einige kleine Anpassungen gemacht werden. Gleichzeitig tastet man sich psychisch auch vor und verschiebt Schritt für Schritt seine Grenzen, bis es ganz normal ist, direkt nach Feierabend bis Mitternacht mit nur 30 min Pause zu fahren um dann Sa-So jeweils 12-18 h biken.

Wenn ich dann 16-18 h unterwegs bin und dabei 1-2 h nicht in Bewegung (also Pausen unterwegs um Essen einzukaufen etc.), komme ich auf 8-10 Ruhestunden (bei ca. 5-6 h Schlaf am Stück), was für Rennen schon sehr viel ist. Also es geht auch ohne sleep deprivation und haufenweise Coffein. Für eine gute Platzierung in der Rangliste reicht's dann eher nicht, dafür - zumindest bei mir - hat's einen Tourcharakter. Es ist auch recht riskant in Übermüdung und Unterzuckerung im Gelände zu fahren, so erlebt bei zwei Mitfahrern beim HTR.

Ich brauche immer so 2 Tage um Vollends in den Rhythmus zu kommen und den Schalter im Kopf umlegen zu können und auch mal kräftiger zu treten. Deshalb glaube ich, dass Fitness, sehr viel Fitness nicht schadet, aber am Ende nur ein kleiner Teil ausmacht und über die ersten ein-zwei Tage hilft, was dann kommt sind mind games. Was im Kopf passiert ist am wichtigsten. Bisher war der dritte Tag immer der Schlüsseltag bei mir. Wenn Du also was längeres vorhast, geh' auch mal für 3-4 Tage raus.

Die mir bekannten schnellen Bikepacker ziehen es vor am Stück zu fahren und auch so zu Schlafen. Aber wie Stubenhocker sagt, das ist sehr individuell.

Dass Du Dich leer gefühlt hast, kann auch daran gelegen haben, dass Du zu schnell gefahren bist.
Ich kann mich an einen Trip in Wales erinnern, wo ein Mitfahrer die ersten zwei Tage versuchte alle Anstiege zu fahren und sich seiner Energie entleerte. Die Beine hätten wohl einen Tag Regeneration benötigt, aber wir fuhren weiter und er kämpfte gegen Ende deutlich mehr als ich, der Anfangs eher zurückfiel. Dieses sich selber drosseln damit man auch nach 700 km noch in's "Ziel" sprinten kann, braucht neben Erfahrung vorallem auch Geduld mit sich selber - also immer schön die Aussicht geniessen
:)

Lass' Dir Zeit und denke immer daran den Bewegungsapparat beweglich zu halten. Lange Biketrips und die Vorbereitung dafür können auch mal zu Sehnenverkürzungen etc. führen, auf der Strasse (wo ist dieses kotzende emoti...) ist aufgrund der monotoneren Haltung gegenüber biken im Gelände wohl noch mehr sorge zu tragen. Wenn dann bei einem Ultraevent viel gestossen werden muss, müssen plötzlich viele aufgrund Achillessehnenentzündungen abbrechen... sehr schade, wenn man ein halbes Jahr daraufhin gearbeitet rsp. gebiked hat.
 
Im Frühling 2012 hatte ich beruflich auf Sardinien zu tun. Die Gelegenheit wollte ich für meinen ersten und bis jetzt leider einzigen Bikepacking Trip nutzen. Also gings mit dem Flugzeug nach Olbia.

Die Frage bei der Übergabe das Rades am Flughafen ob ich den Lenker quer stellen solle wurde mit einem, 'nein' so könne man es ja viel besser schieben Beantwortet. Ich glaube die waren ganz froh nicht noch eine unhantlich Bikebox schleppen zu müssen.

In Olbia angekommen war es schon Nachmittag, deswegen hab ich mich gleich auch die Suche nach einem Schlafplatz gemacht.

Etwas westlich war es ganz gemütlich, allerdings sehr kalt mit deutlich zu vielen Mücken.

Mit dem Zug ging es dann nach Cagliari, Konferenz besuchen Vortrag halten, wie gut das es in der Forschung niemanden stört wenn man das in Radbekeidung tut ;)

Von Cagliari startete ich dann nach Norden in die Berge:


Schlafplatz Nummer zwei:

Windgeschützt und keinen Mücken.

Schlafplatz Nummer drei:

Wald, das war ein bisschen spooky wegen dem Sturm der da durch zog. Deswegen auch sehr kalt, mein Sommerschlafsack war definitiv die falsche Wahl für Sardinien Anfang Mai.

Die Landschaft in Sardinien ist schon cool:

Trail mäßig war ich aber etwas enttäuscht. Größtenteils hab ich nur Schotterpisten gefunden. Das lag aber auch daran das für unsicherere Experimente, die Wasserversorgen recht problematisch war. Ich hab mehr als ein mal einen interessanten Abschnitt auf der Straße umfahren weil es dort vor Einbruch der Dunkelheit keine Möglichkeit zum Wasserauffüllen gegeben hätte.

Ankunft in Cala Gonone

Von hier bin ich dann mit dem Bus wieder nach Olbia zum Flughafen gefahren.

Die Tour hat mir sehr viel Spaß gemacht vor allem wegen des Bikepacking Charakters. Unter dem freien Himmel zu schlafen ist schon was ganz besonderes, allerdings brauch ich doch noch einen besseren Schlafsack, das war schon sehr am Limit. Die routenplanung sollte noch verbessert werden. Und vielleicht könnt ihr mir sagen wie ihr das mit dem Wassermanagment in Heißen Ländern macht, das hat mich doch sehr eingeschränkt.
 
Auch wenn's vom Gewicht her nervt, ist es kein Fehler, wirklich viel wasserkapazität zu haben. Ich kann, wenn ich alles ausnutze, sechs Liter mitnehmen. Das ist zwar schwer, aber besser, als die interessanteren Streckenteile zu umfahren. Wenn ich weiß, dass die Versorgung kein Problem ist, lasse ich halt Kapazitäten ungenutzt.
 
Das war ein sehr lustiger Übernachter, hab mich prächtig amüsiert! :daumen:
Übrigens: im Dorf gibts seit Montag eine Bürgerwacht! :lol:
 
Euch kann man auch nirgendwo hin lassen. Da bilden sich sofort Bürgerwachten.
Schöne Bilder und ob Randonneur oder MTB, ob Sardinien oder MeckPom, hauptsache draußen! :daumen:
 
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