Bei einer Tour mit Gepäck, ergo viel Last, wäre mir dass Reifengewicht reichlich egal. So eine Tour kannst du mit fast jeden
Reifen aus dem Trekking Segment durchführen. Da geht durchaus auch schon der Conti Tour Ride für 10 Euro/Stück. Letztlich kommt es drauf an, dass der
Reifen einigermaßen robust ist hinsichtlich der Gefahr aufgeschlitzter Flanken. Deswegen sind die meisten Leicht-MTB
Reifen - wie die Conti mit den RaceSport /
Schwalbe mit den LiteSkin Karkassen - nicht so geeignet. Da wird dass Risiko zu groß den
Reifen komplett wegschmeissen zu müssen sollte die Flanke mit was Scharfkantigen in Kontakt kommen. Die Platten Gefahr ist m.E. bei Touren auf Asphalt (dass ist der Highway 66) ja eher gering einzuschätzen. Und wenn es einen Platten gibt, mein Gott dann nimmt man halt einen der 1-2 Reserve
Schläuche und Abends wird dann der perforierte
Schlauch per TipTop Flicken repariert. Klar, den Mantel sollte man noch absuchen, evtl. gibt es ja eine Fremdkörper wobei ich meistens keine finden kann. Ich habe manchmal noch einen Leicht Mantel als Ersatz mit, sowas wie den Mara Racer mit ca. 400 Gramm. Wobei auf allen Reisen habe ich dass nie gebraucht. Aber man hört ja schon mal von überraschend defekten
Reifen weil sich die Karkasse zu ein Beule formt und dann am Hinterbau schleift. Dann auf der Felge zum nächsten Radladen weiter müsste nicht sein.
Im Prinzip alle Trekking
Reifen haben robuste(re) Flanken. Der Standard Marathon ist inzw. eine Panzerkette bei der man sich fast anstrengen muss einen Platten zu provozieren. Klar es geht Pannen zu bekommen, ich weiss es auch. Ich hatte fast alle Platten über die Jahre eher auf Tagestouren und tendentiell im oder nahe dem urbanen Raum. An Platten bei Überlandfahrten / auf Touren an Nebenstraßen ob jetzt asphaltiert oder wassergebundene Decke kann ich mich kaum erinnern. Meist sind die Straßen dort relativ sauber. Bin mal vor Jahren (2009) von München nach Stockholm geradelt. Damals waren dass zwei Marathon Kevlar Guard in 32-622. Systemgewicht etwa 130 KG auf 4 Taschen verteilt. Keine Platten. 10.000 KM quer durch Australien auf Marathon Extreme 50-559 Double Defense. Wieder keine Platten. Hier Systemlast teilweise 150 KG. 1.200 KM Radreise quer durch Frankreich / Korsika. Ich Marathon Racer 35-622 Performance ohne Band: keine Platten. Freundin Vittoria Randonneur in 40-559 keine Platten. Vielleicht ist dass alles Glück. Ich kann nur sagen, aus meiner Sicht sind die aktuellen
Reifen sehr gut geworden.
Von was man sich verabschieden sollte, ist die Annahme die Trekking Reise
Reifen hätten so was wie Offroad Grip. Selbst der Mondial mit seiner Pseudo Profilierung kommt schnell an seine Grenzen wenn zu steil/schlammig wird. Inbes. wenn dass Gepäck schwer und v.a. am HR befestigt ist, dann schiebt es gewaltig. Früher bin ich mal den M. Extreme 57-559 gefahren, sah Grip Stark aus, war aber auch nix. Vielleicht am ehesten noch der Conti Travel Contact Draht in 50-559 mit Seitenstollen. Bin ich aber selber nie gefahren und man hört von Qualitätsproblemen.
Jeder Hersteller hat Geheimtipps abseits der teuren Premium
Reifen die die Gewinne generieren sollen (
Schwalbe Evo Serie).
Die Unterschiede zw. den im Ausgangs Posting genannten
Reifen M.Racer und M.Mondial wirst auf Reise anders erleben wie gedacht. Der Unterschied ist, dass der Racer schneller verschlissen sein wird, da deutlich weniger Gummi am Laufstreifen. Wenn Gepäck am Radl, dann wars des mit Leichtlauf. Auch werden die beiden genannten
Reifen im "echten®" Gelände überfordert sein.
Beispiele für - auch - gute
Reifen aus meinem Erfahrungsbereich ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
-
Schwalbe: Hurricane 50-559 / Smart Sam 54-559 / Marathon Mondial Performance 50-559 (16 Euro, momentan mein Geheimtip) / Big Ben 55-559 / Marathon 50-559
- Conti: Tour Ride 47-559 / Travel Contact 50-559 / Cruise Contact 55-559 / Race King Protection 2.2 / MK II Protec.
Nicht selber gefahren aber angebl. auch gut von
Maxxis: Larsen / Hookworm
Man sollt nur sehen, bei den MTB
Reifen einen mit Flankenschutz zu erwerben.
Schwalbe = Snake Skin / Conti = Dura Skin
Ich persönlich bin am Reiserad zum Schluss gekommen, die
Reifen an VR und HR je nach Bedarf zu wählen. Dass heißt am Hinterrad eher einen Slickartigen
Reifen, mich hat hier der Big Ben in 55-559 im letzten Jahr sehr überzeugt, es geht aber auch der Supreme / Top Contact / Hurricane oder wie sie alle heißen. Allerdings fahre ich eine Breite Felge mit 24 mm Hornweite. Mit 19mm Schmalo Felge ist der Big Ben nix. Wahnsinn was der
Reifen bei 2 bar an Leichtlauf und Federung bietet. Überhaupt der Leichtlauf ist phänomenal. Ich bin früher mal ne Zeit Randonneure mit 37 er
Reifen auf 622
Felgen gefahren. Würde ich heute nimmer anrühren.
Vorne tendiere ich bei Offroad Touren eher zum Grip stärkeren
Reifen, hier haben sich für mich der Smart Sam Performance /
Mountain King II Protection bewährt, der höhere Rollwiederstand dieser
Reifen macht sich am VR kaum bemerkbar. Auch der Nobby Nic SnakeSkin PSC würde gehen. So einen MTB
Reifen würde ich aber nur nehmen, wenn ich viel Piste / generell schlechte Wege erwarten würde. Für Reisen primär auf festen Wegen durch Zivilisierte Regionen einfach zwei robuste
Reifen nehmen, gerne z.b. zwei Big Ben und damit geht fast alles. Ich hätte auch nicht gedacht, was bei Balloon
Reifen ob der schieren Breite für Möglichkeiten bestehen. Für Highway 66 würde ich einfach nehmen was günstig hergeht.
Die martialisch aussehende Pseudo-Profile vieler Trekking
Reifen sollen nur dazu dienen, dass die Kunden im Laden der
Reifen kaufen. Am Hinterrad fährt man halt die Stollen einfach ab und hat dann den Slick, der wie Drood oben schon richtig schrieb auf Asphalt den meisten Grip bietet.
Meist muss man bei Radreisen irgendwelche Ziele in Bälde erreichen, da ja Rückreise Transporte gebucht sind, man Freunde an vorher festgelegten Orten treffen will / feste Termine für Festivals etc. pp. Dass alles führt dazu, dass - zumindest ich - unterwegs eher Weiterkommen will. Und eben nicht die letzte Piste auch noch mitnehmen kann um dass und jenes noch zu sehen, da prioritiv höhere Ziele dann eben nicht erreicht werden können. Demjenigen der seine Reisen ohne Termindruck planen und erleben kann, den beneide ich, wobei ich glaube dass ist in unserer Arbeits / Industrie Gesellschaft die absolute Minderheit. Meist ist die Zeit doch knapp, gerade wenn man auch noch Freunde / Familie / Kinder hat.