Einführung Light Bikepacking / Sticky Thread?

horror

Kondition im Aufbau
Registriert
26. Mai 2014
Reaktionspunkte
36
Ort
La Linea de la Concepcion
Ich habe nun gestern aus Interesse nahezu 2 Stunden das Unterforum hier durchgelesen und auch weiterführende Links, da ich gerne mit meinem Rad auch mal ein paar Mehrtagestouren unternehmen würde, dennoch kamen immer mehr Fragen, anstatt dass Sie beantwortet wurden.
Größtenteils vmtl darauf zurückzuführen, dass jeder hier seine Individuallösung präsentiert und ich echt verunsichert bin, was denn wirklich essentiell ist.
In vielen Beiträgen kamen auch immer wieder die selben Fragen zu Stande.

Wäre es vielleicht möglich, wenn man hier einen Einführungsthread macht, welcher dann Sticky ganz oben platziert wird, in welchem die Grundlagen gelistet werden und evtl eben pro Sachen 2-5 (aktuelle) Kaufempfehlungen? Viele Sachen gehen ja bis auf 2011 oder so zurück und sind nicht mehr wirklich kaufbar etc.

Bei mir hat es halt damit angefangen, dass ich dachte, ich such irgendnen leichten Schlafsack, den ich vorne an den Lenker mache, irgendwie an den Sattel noch ne Isomatte und nen Rucksack mit Zelt drin.
Dann hab ich gelesen, dass viele zwischen 1 oder 2 Personenzelten unterscheiden, dann gibt es noch Tarps und auch Schlafsäcke die direkt ne Art Tarp sind integriert.
Dann kommen noch Rahmentaschen hinzu, sehr sehr selten auch Satteltaschen oder andere Befestigungen.
Zudem dann die Art des Rucksacks und was man sonst noch mitführt alles.

Ich hatte ja gehofft, dass sich so 1-2 Favouriten herauskristalisieren, die z.B. als Zelt immer empfohlen werden, aber jeder Thread hat andere Empfehlungen und es gibt sicher viele Leute die gerne einen simplen Überblick gewinnen wollen, vl noch differenziert in die Budget-Abteilung und in die Ultra-Light Abteilung :)

Ebenso ist die eine oder andere gute Anleitung irgendwo in den Weiten des Forums verloren gegangen, die man zumindestens in einer Übersicht verlinken könnt?

Gibt es so einen Thread vl schon oder wäre Interesse vorhanden?

Ich würde halt vmtl in der nächsten Zeit die Threads nochmal gezielt durchforsten und mir selbst eben die Sachen rausschreiben, könnte das dann natürlich genausogut hier irgendwie zusammenfassen?
 
Hi,

der einzige Tipp, den man so pauschal geben kann ist: Nicht zu verkopft an die Sache gehen!

Fürs Hineinschnuppern ins Bikepacking reichen ein paar stabile Beutel und Zurrbänder, mit denen du die größten Brocken am Lenker und der Sattelstütze unterbringen kannst. Die restlichen Kleinigkeiten packst du in einen kleineren Rucksack, den du idealerweise schon hast.

Dann suchst du dir zwei schöne Tage (Wetterbericht...) und testest auf einem Overnighter deine vorhandenen Sachen (Schlafsack, Isomatte, lange Unterwäsche, Lampe oder was auch immer noch für dich dazu gehört).
Kein anderer kann für dich entscheiden, wo etwa dein persönlicher Temperatur-Wohlfühlbereich liegt oder welche "Luxusgegenstände" du zwingend auf der Tour brauchst. Das kannst du nur selbst durch Austesten und Optimieren herausfinden.

Das Schöne an dieser Art des Reisens ist ja gerade die Vereinfachung.
Beim Versuch, pauschale Antworten auf all die Fragen zu geben, werden nur die oftmals einfachen und genialen Lösungswege verdeckt.

Dir ist selbstverständlich freigestellt, deine Liste der Entscheidungen zu den Anschaffungen zu posten, aber sieh es als Vorteil, dass dir hier keiner sagt "Nimm das Cube, das hab ich auch!".

Auch die Budget- und Ultralightabteilung können manchmal identisch sein und sich manchmal eben um hunderte Euro unterscheiden. Allein die Grenzziehung geschieht bei jedem woanders.


Was hast du für den Anfang denn an Ausrüstungsgegenständen zur Verfügung?
 
Bei mir ist es halt so, dass ich nicht sonderlich viel habe. Bin vor ein paar Jahren ausgewandert und hab mich eben von ziemlich vielen Sachen befreit. Andere Sachen wurden halt auf den letzten Backpacking Reisen eben vor Ort entsorgt, da sie einfach durch waren :) Ausser eines Rucksacks und nahezu alles anschaffen müssten, denke essentiell sind halt:
- Schlafsack
- Isomatte
- Zelt (oder Tarp)
- Taschen am Rad / Befestigungsbeutel usw

Isomatte hab ich mich soweit gut eingelesen, da kann man differenzieren zwischen ausblasbar oder selbstaufblasend, sprich mit Schaum oder mit Luft gefüllt. Therm-A-Rest ist hier vmtl ne gute Anlaufstelle mit der ProLite oder der NeoAir, da werd ich im laden auch mal probeliegen und schauen was mir besser passt.

Beim Schlafsack wird man auch gut fündig, da sind die Unterschiede ja alle recht marginal.

Ausser evtl dieser hier, der wohl quasi das Zelt sozusagen mit integriert hat, der wurd im Forum nen paar mal empfohlen:
http://www.ebay.de/itm/Tactical-AMK...ergency-Adventure-Medical-Bivy-/351172007423?

Beim Zelt hingegen wirds schwierig, bzw man muss schon erstmal wissen was man braucht.
Zelt oder Tarp? Kommt effektiv auch auf die Temperatur an usw. Ich habe keinerlei Tarp Erfahrungen und weiß auch garnicht so recht wo da Vor & Nachteile so wirklich sind.
Beim Zelt muss ich dann auch erstmal wissen, will ich lieber eins für mich alle? Das muss ich abschätzen :)
Als 1-Mann Zelt hab ich das Gelert Solo hier als Empfehlung gefunden, was aber wohl nun 70€ anstatt früher 50€ kostet?
Als gutes 2-Mann Zelt hab ich soweit das MSR Elixir 2 gefunden was mich persönlich angesprochen hat, aber ansonsten auch keine klare Foren Empfehlung.

Nunja ist halt recht schwierig den Einstieg zu finden. Ansich ist ja der Beste Rat es eben einfach 2-3mal zu machen, dann weiß man auch wodrauf es ankommt und kann seine Ausrüstung/Käufe eben danach richten.
Wenn man nun aber wie garkeine Ausrüstung besitzt, muss ich ja zwangsläufig vorher die Käufe tätigen und mich quasi ohne eigene Erfahrung eben irgendwie schlau machen/schlau lesen.
Denke Zelt/Schlafsack/Isomatte ist halt Pflicht, die brauch ich auf jedenfall.

Die ganzen kleineren Sachen wie z.B. Kochsachen würd ich eben erstmal aussen vor lassen, da komm ich auch mal ne Nacht mit nem reinen Butterbrot oder so aus, das ja kein Ding :)
 
Hi,

der einzige Tipp, den man so pauschal geben kann ist: Nicht zu verkopft an die Sache gehen!

Fürs Hineinschnuppern ins Bikepacking reichen ein paar stabile Beutel und Zurrbänder, mit denen du die größten Brocken am Lenker und der Sattelstütze unterbringen kannst. Die restlichen Kleinigkeiten packst du in einen kleineren Rucksack, den du idealerweise schon hast.

Dann suchst du dir zwei schöne Tage (Wetterbericht...) und testest auf einem Overnighter deine vorhandenen Sachen (Schlafsack, Isomatte, lange Unterwäsche, Lampe oder was auch immer noch für dich dazu gehört).
Kein anderer kann für dich entscheiden, wo etwa dein persönlicher Temperatur-Wohlfühlbereich liegt oder welche "Luxusgegenstände" du zwingend auf der Tour brauchst. Das kannst du nur selbst durch Austesten und Optimieren herausfinden.

Das Schöne an dieser Art des Reisens ist ja gerade die Vereinfachung.
Beim Versuch, pauschale Antworten auf all die Fragen zu geben, werden nur die oftmals einfachen und genialen Lösungswege verdeckt.

Dir ist selbstverständlich freigestellt, deine Liste der Entscheidungen zu den Anschaffungen zu posten, aber sieh es als Vorteil, dass dir hier keiner sagt "Nimm das Cube, das hab ich auch!".

Auch die Budget- und Ultralightabteilung können manchmal identisch sein und sich manchmal eben um hunderte Euro unterscheiden. Allein die Grenzziehung geschieht bei jedem woanders.


Was hast du für den Anfang denn an Ausrüstungsgegenständen zur Verfügung?

Sehe ich auch so (und ich hab heuer begonnen). Wenn du die Sachen nicht hast dann:

- Günstigen, dünnen, leichten Kunstfaserschlafsack (sofern du nicht sehr kälteempfindlich bist und eine warme Nacht wählst). Falls es dir das bikepacken gefällt und du auf einen hochwertigen Schlafsack wechselst, kannst du den ja noch immer fürs Übernachten bei Freunden, als Hüttenschlafsack etc verwenden.
- wenn du Lust hast ein Tarp zu testen: Baumarktplane (kostet 5-10€, ist gar nicht so schwer und hat Ösen (diese reißen bei mehrfacher Verwendung irgendwann aus)
- Isomatte: tuts fürs erste auch die ganz einfache Rolle (das ist auch die leichteste Variante)

Am besten ein nahes Ziel suchen, dass du gut kennst und von wo du schnell wieder daheim bist.

Ob Tarp oder nicht ist (fast) eine Geschmacksfrage. Ich lieg gerne so frei wie möglich, also idealerweise überhaupt nur im Schlafsack. Im Zelt sehe ich zu wenig von der Umgebung.
 
Ich denke, das der wichtigste Punkt schon genannt wurde, nämlich der, dass hier (oder auch generell niemand) von heute auf morgen wusste: "Ja, ich will richtig Bikepacking machen, weil das ist voll mein Ding!" und dann losgezogen ist, um sich mit haargenau der Ausrüstung einzudecken, die für ihn passend ist.
Das entwickelt sich mit der Zeit und mit eben dieser verändert sich auch das Equipment (meistens in Richtung hochwertiger UND leichter).

Schau, das Foto hier entstand während meines ersten größeren Trips im Frühjahr 2012:
large_24052012693.jpg


Ich denke, man erkennt so ein paar Dinge, wie z.B. die riesige EVA-Matte, die vollgestopften Backroller, die Mülltüte um den Zeltbeutel sowie den Schlafsack im wackligen, schweren Drybag. Wenn man sich dann noch überlegt, dass ich so für nur eine Übernachtung losgezogen bin...

Vieles hat sich mittlerweile verändert, einige Dinge sind gleichgeblieben.
Der Schlafsack ist immer noch der gleiche (Marmot Never Winter) und auch das Zelt ist noch im Einsatz (Mountain Hardwear Skyledge 3). Die dicke Isomatte kommt dagegen nur noch mit, wenn's zum Grillen, zum Picknick oder im Winter rausgeht.
Die Packtaschen nehme ich mittlerweile eher zum Einkaufen, was aber nicht heißt, dass ich diese Art von Gepäcktransport für schlecht halte. Im Gegenteil: Für lange Touren, die viel Ausrüstung oder Lebensmittel erfordern, gibt es in meinen Augen keine Alternative zu den Ortliebs, sofern man keinen Hänger ziehen möchte.

Nun als Vergleich das selbe Rad, bepackt für eine Tour im Sommer dieses Jahres:
1708354-p9tfqg72ft1h-wp_20140807_18_29_07_pro-large.jpg


Du siehst, dass sich die Art der Gepäckbeförderung ziemlich stark verändert hat auch auch die Beladung mengen- und gewichtstechnisch erheblich reduziert ist. Das Bild entstand auf einer Fahrt zum Geburtstag eines guten Kumpels, d.h. ich hatte hier auch noch ordentliche Wechselklamotten dabei.

Grob sah der Inhalt der Taschen wie folgt aus:

Lenkertasche (Revelate Designs Sweet Roll): Innen- und Außenzelt, Schlafsack, Zeltstangen; Regenjacke mit Bungeecord fixiert.

Oberrohrtasche (SpokWerks): Licht mit Akku (Lupine Piko 7), Multitool, Handy, Flickzeug, Ultralight Windbreaker (Mountain Hardwear Ghost Whisperer).

Rahmentasche (Revelate Designs Ranger): 3-L-Trinkblase, Riegel, Landjäger, Schokolade, Bein- und Armlinge.

Satteltasche (Revelate Designs Terrapin): Wechselklamotten für die Nacht und für den Geburtstag; oben drauf der Footprint für das Zelt samt Heringen, ein Schloss und 'ne Tasse mit Karabiner.

Im braunen Drybag befindet sich meine Isomatte (Thermarest NeoAir Trekker), auf der anderen Seite des Gepäckträgers ist die Pumpe festgeklettet (Lezyne Mircro Floor Drive).


Ich hatte auf beiden Touren unheimlich viel Spaß und man sieht, ich bin am Bikepacking hängen geblieben. ;) Entsprechend hat sich dann auch die Ausrüstung verändert. Das dauert aber seine Zeit und ich kann dir nur raten, erstmal zu testen, auf was du Wert legst, wenn du auf Tour bist und dann die entsprechende Ausrüstung zu besorgen. Ich habe immer wieder die einschlägigen Shops im Auge behalten und wenn dort etwas reduziert war, was ich als passend für mein Vorhaben empfunden habe, dann habe ich das besorgt. So bin ich dann über die Jahre zu einer wirklich guten und ziemlich leichten Ausrüstung gekommen, die ich mir nie im Leben hätte leisten können, wenn ich alles auf einen Schlag besorgt hätte.

Bei meiner letzten Tour (3 Tage durch die Wälder um Berlin mit meinem Surly Krampus) habe ich übrigens einen Reiseradler getroffen, der mit ca. 35 Kilo für 5 Tage unterwegs war. Der hatte auch seinen Spaß und das hohe Gewicht war halt nötig, um seinen persönlichen Komfortansprüchen gerecht zu werden. Ich fand das dann schon durchaus beeindruckend, dass ich mit meinem gesamten Gepäck wohl in etwa auf das Gewicht von einer(!) seiner Packtaschen gekommen bin, ohne beim Komfort Einbußen hinnehmen zu müssen.

So sah mein Rad auf der Tour aus:
1701407-cjkgxyf6n5lj-wp_20140730_05_25_23_pro-large.jpg


Hier hatte ich ein ähnliches Setup wie für die zuvor erwähnte Tour zum Geburtstag.
Was sich geändert hat: Weil es entlang des Weges sehr viel Wasser gab, hatte ich diesmal keine Trinkblase, sondern eine Nalgeneflasche sowie zwei Platypus Faltflaschen dabei. Eine davon kam hinten in die Trikottasche, mit der anderen und dem Wasserfilter (Sawyer Mini) habe ich mir das Trinkwasser aufbereitet. Außerdem hatte ich noch einen 750ml Titantopf samt Gaskocher sowie eine leichte Daunenjacke (Mountain Hardwear Ghost Whisperer Hooded) für abends im Gepäck.


Lange Rede, kurzer Sinn: Nicht das Hirn bis zum geht-nicht-mehr arbeiten lassen und deshalb nicht aufbrechen, sondern lieber einfach aufbrechen und die Beine an die Belastungsgrenze bringen. :D
Zur Zielfindung für den ersten Trip wurde ja schon alles gesagt. Das haut schon hin und bringt dich in deinen Überlegungen viel weiter als jede noch so ausführliche Internet-Recherche. :daumen:
 
Ich hab mit dem Ferrino Mtb-Zelt recht gute Erfahrungen gemacht. Mit knapp zwei Kilo noch relativ leicht und das Packmaß geht auch in Ordnung. Für 80 €uro auf jeden Fall in Ordnung, ist allerdings auch nur einwandig, d.h. man sollte also noch ein Leder einpacken...
Aus Gewichtsgründen steige ich aber trotzdem aufs Tarp um...
 
@FlowinFlo Sehr schön, ich kann da nur zustimmen. Einfacherer und besser kann man es nicht sagen. Besonders gelungen war der hier:
...
Beim Versuch, pauschale Antworten auf all die Fragen zu geben, werden nur die oftmals einfachen und genialen Lösungswege verdeckt.
...


@horror
...
Bei mir hat es halt damit angefangen, dass ich dachte, ich such irgendnen leichten Schlafsack, den ich vorne an den Lenker mache, irgendwie an den Sattel noch ne Isomatte und nen Rucksack mit Zelt drin.
...

Ist doch eigentlich genau richtig! Nimm einfach was da ist an Ausrüstung/ was man so zum Übernachten braucht. Dann ab ans Bike damit und den Rest in einen Rucksack und los geht’s. Danach musst du für dich entdecken und entscheiden, was du an Ausrüstung wirklich brauchst, für nötig erachtest und als komfortabel empfindest.
Ganz ehrlich, man kann nicht die eine Empfehlung für eine Ausrüstung beim Bikepacking geben. Dafür ist es zu vielseitig. Der eine will ein ganzes Faltkanu samt Paddel am Bike unterbringen und der andere startet nicht, weil ihm mehr als 5kg am Bike fürs Mountainbiken zu viel sind. Am Ende sucht, und findet hoffentlich, jeder seine eigene „Eierlegende-Woll-Milch-Sau“. Das schöne beim Bikepacking ist ja, dass man sich nicht für ein System/ ein Setup entscheiden muss. Die Prinzipien wie und wo man Gepäck an einem Fahrrad unterbringen kann kannst du ja nach Belieben kombinieren und an deine Bedürfnisse und die Ausrüstung anpassen. Lass deiner Phantasie freien Lauf. Schau wo bei dir am Rad noch Platz ist oder dein Fahrstil es zulässt noch was unterzubringen.
Im Großen und Ganzen spielen da aber so viele Faktoren mit rein, dass es eigentlich nur hilft es auszuprobieren. Mache ein paar Touren und stelle für dich fest was du wirklich brauchst/ vermisst. Dazu reichen auch kleine Touren. Mir geht es oft so, dass ich abends auf dem Rückweg von Tagestouren an einem schönen Ort vorbei komme, oder auch einfach so auf der Strecke innehalte, weil ich ko bin, und mir dann vorstelle wie es wäre dort zu übernachten/ was ich dafür in dem Moment vermisse und ob ich bei den dortigen „Umständen“ überhaupt dort schlafen wollte. Daraus entsteht dann im Laufe der Zeit das Bild einer individuellen Ausrüstung.

Für mich habe ich beim Bikepacking festgestellt, dass das Packmaß in den meisten Fällen wichtiger ist als das Gewicht. Generell schleppe ich lieber etwas mehr mit, decke damit aber ein weiteres Spektrum ab/ „erschleppe“ mir einfach die Freiheit ungestört fahren und voran kommen zu können.
Ansonsten merke ich, dass ich mehr und mehr zu einer modularisierten Ausrüstung tendiere. Also mehrere Einzelteile mit speziellen Funktionen. Diese kann man dann nach Bedarf und Anforderung kombinieren. Das macht das Packen und Verteilen der Ausrüstung auch immer wieder spannend.
Gerade beim Zelt möchte ich zum Beispiel auf Biwak, Tarp und Groundsheet umsteigen. Das hat nichts mit meinem geliebten gelert zu tun, das ist auch für 70€ ein prima Zelt und Wetterschutz, sondern mit dem Zelten an sich. Ich habe immer öfter auf Touren abends die Situation einfach nur eine Unterlage zum Schlafen zu brauchen, manchmal fehlt noch ein Windschutz. Aber wie gesagt dass muss jeder für sich selbst herausfinden.

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Für den Anfang sind denke ich ein Schlafsack, eine Isomatte, ein Groundsheet und ein paar Riemen zum Verschnüren essentiell. Genug Wasser sollte man auch dabei haben. Ein Rucksack ist auch immer ein „günstiger“ und vielseitiger Stauraum für Essen oder gar eine warme Küche. Den benötigten Wetterschutz musst du dann für dich herausfinden und daran messen, was für dich erträglich und komfortabel ist und bei welchem Wetter du überhaupt raus willst. Die genannte Baumarktplane ist für die ersten Versuche immer eine gute und günstige Option um sich vor Regen oder Wind zu schützen.

Und ja, gerade die ersten Touren und Tests der eigenen Ausrüstung am besten „nahe“ der Haustür machen um im Notfall abbrechen zu können. Wenn du dann wirklich Feuer gefangen hast am Bikepacking und du dein Tour- und Übernachtungsverhalten besser einschätzen kannst, kannst du anfangen deine Ausrüstung zu „verkopfen“, wenn sich die Anforderungen daran nicht von alleine herauskristallisieren.

- was für ein Rad nutze ich?; welche Wege fahre ich/ Fahrstil?
- Land/ Region/ Klima/ Jahreszeit/ Wetter?
- wie lange will ich unterwegs sein?
- wo will ich übernachten (können)?; welche Schlafplätze wähle ich?

- wie groß ist die Lust und das Können sich was selber zu bauen/ basteln?
- wie groß ist der Geldbeutel?
- Gewicht/ Preis/ Packmaß – was bin ich bereit zu akzeptieren?; was brauche ich wirklich?
- wie langfristig nutze ich die Sachen?; sind diese für andere Aktivitäten verwendbar?

Aber wie hier mehrfach gesagt, das Beste ist es auszuprobieren und für sich selbst herauszubekommen was nötig ist. Darum findest du hier auch so viele unterschiedliche Setups und Ausrüstung.

Grüße
 
Meine Vorredner haben schon ganz viel wichtiges gesagt und wunderbar aufgelistet. Ich denke, das wichtigste ist: Einfach gehen! Und das zweitwichtigste ist: Geistig beweglich bleiben.

Ich kurve seit ich 17 bin mehrtägig mit dem Velo rum. Zuerst auf der Strasse mit Steppdeckenschlafsack und Billigzelt. Da schleppt man sich halt einen ab. Einige Anschaffungen später habe ich dann vor Jahren meine erste mehrtägige Mountainbiketour gemacht und bin frustriert zurückgekehrt. Das Zeug war einfach zu schwer! Leider hab ich es dann wirklich einige Jahre gelassen, weil ich fest davon überzeugt war, dass das keinen Sinn macht und blieb mit meinem Gepäck auf der Strasse. Es wurde zwar weniger und leichter, aber auf's Bike hab ich mich damit wirklich länger nicht getraut.
Irgendwann hab ich @stuntzi hier im Forum entdeckt und gesehen, dass es auch anders geht. Sein wichtigster Input für mich war: Solange es technisch einfach ist, muss das Geraffel ans Rad, wenn es schwieriger wird auf den Rücken. Seither bin ich begeisterter Bikepacker.

Weil ich auch wirklich technische Trails fahren will, muss es bei mir leicht sein. Das erreiche ich v.a. durch Weglassen: Keine Küche, kein Zelt, wenig Ersatzkleider, nur das nötigste Werkzeug und Ersatzmaterial, wenig Wasser. Und ja, der Schlafsack muss halt warum und leicht sein = teuer. Bei den Isomatten sind die Unterschiede kleiner.
 
Tach auch,

vielleicht noch ein Tipp zum Packen, um das ganze noch weiter zu „verkopfen“ :) (Das geht jetzt schon einen Schritt weiter und setzt eigentlich eine Ausrüstung voraus, aber vllt hilfts ja doch bei den Überlegungen.)
Das Wichtigste ist natürlich erstmal alles an Gepäck unterzubringen. Dabei sollte man aber auch probieren sinnvoll/ effektiv zu packen. Ich habe mich anfangs gerne mal „verpackt“ bis ich so einigermaßen wusste worauf ich achten muss. Als Trockenübung für zu Hause empfehle ich daher mal einzelne Tages-und Wetterszenarien/-abläufe durchzuspielen und zu überlegen wann du was an Ausrüstung brauchst. Was brauche ich für ein schnelles warmes Essen oder einen Kaffee am Mittag? Was brauche ich nur im Lager? Was brauche ich wenn es regnet?...
Erstens spart es auf einer Tour Zeit wenn man nicht ständig kramen und überall ran muss, sondern die Sachen griffbereit und zusammengehörig verstaut sind. Und zweitens ist es sehr ernüchternd festzustellen, wenn man zum Beispiel das Wetter falsch eingeschätzt hat und schon am frühen Abend ein warmes Fließ oder ein Pulli an muss, dass nach Entnahme desselben ein „Loch“/ Leerraum entsteht den man vorher nicht bedacht hat weil der Einsatz eigentlich erst für das abendliche Lager geplant war. Da schleift dann plötzlich der Rest der Ladung am Lenker auf dem Vorderrad weil sie vorher auf dem Pulli/ der Jacke aufgestützt war. Oder sie verhakt sich auf einmal in der Bremsleitung weil die Rolle nun zu kurz ist.
Genauso beim Gepäck an der Sattelstütze/ am Sattel/ im Seatbag aufpassen was sich worauf abstützt oder was nur zusammen sicher verzurrt werden kann. Ich wähnte zum Beispiel mal meine Regenjacke wie damals immer gut verstaut und griffbereit im Seatbag. Nur sollte auf dieser Tour der Kocher mit in den Seatbag, denn er füllte wunderbar die Lücke neben der Regenjacke. Kam die Regenjacke allerdings zum Einsatz hätte der Kocher die komplette Zurrspannung beim Komprimieren der Tasche aushalten müssen mit dem Ergebnis dabei zerdrückt zu werden. Ohne den Kocher wirklich festzuzurren wäre die Tasche aber viel zu locker komprimiert gewesen fürs Gelände. Also Kocher doch woanders hin…
Bei solchen Sachen bin ich froh wenn mir die schon zu Hause auffallen. Von daher Trockenübungen…

Grüße
 
ok prima, werd mich dann wohl im punkto zelt oder tarp nochmal was schlau lesen, denn das ist vmtl in relation auch die teuerste anschaffung (falls es ein zelt wird) und dann mal loslegen ;)

Nein! Nicht schlau lesen!
Baumarktplane kaufen und testen gehen. :D

wo kommst du denn her? Vielleicht findet sich jemand, der dich mitnimmt.

Ich fahre auch mit einfachen Packsäcken vorne und hinten und einem Rucksack.

Und übrigens: das teuerste ist ein guter Schlafsack;)
 
Interessiere mich auch fürs Light-Bikepacking. Übernachte zwar in Pension/Hotel, finde es aber verlockend ganz ohne Rucksack zu fahren.
Als Satteltasche scheint mir die Revelate Designs Viscacha schon mal gut geeignet zu sein. Am Lenker würde eine kleine - also schmale - Packrolle reichen. Wie aber befestigt man die, weil ja Brems/Schaltzüge im Weg sind? Gibts da Abstandshalter oder muss man längere Züge verlegen, die um die Rolle herum reichen? Wie ist das bei der Frontrolle von Revelate Designs gelöst?
 
Ist zwar nicht unbedingt Leichtbau, aber ich hab einfach nen Pantoffel als Abstandshalter genutzt. Hatte gerade nichts besseres zur Hand. ..
 
kannst dir ja mal die shugaa-sachen anschauen.

Die Satteltasche seiht ja fast aus wie die von Revelate Designs - kostet aber nur die Hälfte!:daumen:
Bzgl. der Lenkerrolle hilft die Seite aber leider nicht weiter, weil nur ein Dropbar gezeigt wird - und bei dem tritt das Problem ja nicht auf weil die Züge eng am Lenker verlaufen.
 
Wenn du nur in Hotels absteigst, versuche doch mal, ohne Lenkertasche auszukommen. Eigentlich sollte alles in die Satteltasche oder Rahmentasche passen.
 
Die Satteltasche seiht ja fast aus wie die von Revelate Designs - kostet aber nur die Hälfte!:daumen:
Bzgl. der Lenkerrolle hilft die Seite aber leider nicht weiter, weil nur ein Dropbar gezeigt wird - und bei dem tritt das Problem ja nicht auf weil die Züge eng am Lenker verlaufen.

Die Relevate Design Sweetroll hat so Abstandshalter dabei:
revelate-25-3.jpg


Wenns güngstiger sein soll schau mal bei bikepack.eu.

Ich fahr übrigens ohne Abstandshalter und es ist auch kein Problem:

 
[...]
Ich wähnte zum Beispiel mal meine Regenjacke wie damals immer gut verstaut und griffbereit im Seatbag. Nur sollte auf dieser Tour der Kocher mit in den Seatbag, denn er füllte wunderbar die Lücke neben der Regenjacke.
Nur sollte man aufpassen, dass scharfe und/oder spitze Gegenstände nicht an den Regensachen scheuern (können), sonst sind die durch bzw. haben Löcher und erfüllen dann somit nicht mehr ihren eigentlichen Sinn :(.

Mir ist das mit einer Satteltasche, einem Reifen und Reifenheber passiert. Irgendwann (zugegeben, erst nach längerem Gebrauch und sicher nicht von ein, zwei Ausfahrten) hat dann der Reifenheber am Reifen gescheuert und dadurch ein Loch aufgerissen :aufreg:.

Und falls man z.B. eine leichte und dünne Regenjacke verwendet, kann diese eben auch leicht(er) von spitzen oder scharfen Gegenständen durchgescheuert werden.
 
Bei Alpkit gibt's derzeit ein interessantes Angebot (nicht nur) für Einsteiger:

microadvent_1000_456_456auto.jpg


Hunka: Compact at under 400 g; perfect for all adventurers from alpinists and big wall climbers to minimalist campers and expedition leaders. Lightweight and small enough to be used as an emergency bag but tough enough to withstand roughing it off the beaten track: Bung it in a kayak, stuff it in your rucksack or attach it to your fat bike- wherever you go and however you travel, a bivvy bag is an essential.

Kraku: Designed with the solo adventurer in mind. It is a high powered gas stove with a tiny pack-size delivering the power output of a gas stove twice its size.

MytiMug650: pairs perfectly with our Kraku stove to give the ultimate lightweight cooking system for solo bikepackers, backpackers and adventure racers.

SnapWire Foon: folds up to a palm size 9.5 cm. Perfect to complement your MytiMug650 for a lightweight dinner out.

Alles zusammen 69 britische Pfund.

Link: https://www.alpkit.com/bundles/microadventure-bivvy-bundle

:)
 
@Fabeymer interessantes Angebot, schlägst du zu? Dann berichte bitte ob es was wurde mit dem Versand nach Deutschland.

Ich hätte auch interesse an Kocher + Topf. Falls also jemand nur den Bivy Sack braucht, kann er sich bei mir melden.

Würde gerne auch einzeln bestellen, aber zum Kocher schreibt Alpkit folgendes:

"Our camping stoves are currently only available for sale to customers in the UK. We are exploring the issues surrounding warranties, shipping and user instructions so that we can make these more widely available."

:winken:
Thomas
 
@cubation:

Ich bin mit allem ausgestattet, was das Paket zu bieten hat.
Bzgl. Versand muss man sich keine Gedanken machen: Ich habe bei Alpkit schon bestellt und die Sachen waren nach einer knappen Woche wohlbehalten bei mir.
Das mit dem Versand von Kochgeräten außerhalb UKs bleibt aber wohl ein Problem, das sich so einfach nicht lösen lässt. Habe das Angebot über die Facebook-Seite entdeckt und diesem Umstand nicht mehr auf dem Schirm.
Wenn du aber einen leichten Kocher suchst, kann ich dir diesen hier empfehlen:
http://www.amazon.de/Edelrid-Campingzubehör-Kiro-Ti-731510000000/dp/B004124BRG
Habe ihn selbst im Einsatz (zusammen mit einem 750ml Titantopf) und bin sehr zufrieden, was Leistung und Regulierbarkeit angeht. Preislich quasi auf dem gleichen Niveau wie der Alpkit.



Viele Grüße,
Fabian

Ps: Schade, dass es die hier nicht mehr gibt...absolutes Sahneteil!

phlask550_1000_456_456auto.jpg


https://www.alpkit.com/products/phlask
 
Hier mal eine kleine Vorschau auf die verwendeten Bag's von mir, welche ich für's Bikepacking aus der Alpkit Bike Luggage an meinem Simplon LEXX in Verwendung habe. >>> KLICK <<< :- )


Alpkit%2BBags.jpg
 
Sehr schön und passt alles zusammen.
Eine Frage zu dieser "Roo Pouch" : Mir kommt das ziemlich teuer vor.
Wenn du das getestet hast, könntest du ja mal sagen ob man dieses winzige Zusatztasche wirklich braucht.
 
Zurück
Oben Unten