Habe ich doch verstanden. Aber ich übertreibe ja wirklich gern. So wie andere gern untertreiben.
@mexx00 - Zunächst s. o.
Und warum auf die selbe Stufe stellen? Erstmal ist es nicht die selbe Stufe. Nie würde ich einen Jäger bedrohen, der sich nicht ordnungsgemäß verhält. Warum aber haue ich argumentatorisch auf die Jäger drauf? Ich wohne in dem Teil Deutschlands, in dem es wieder Wölfe gibt. Dies führt natürlich zur Konfrontation mit der Jägerschaft. Nun gibt es hier die "guten" Wolfsschützer. Die meinen, man müsse aufklären, Frieden schaffen, auf die Meinung der anderen eingehen. Leider funktioniert das allein nicht. Denn die Wolfsgegner-/Jägerschaft organisiert ihren Krieg ganz anders. Da werden Treffen mit der "angsterfüllten" Bevölkerung organisiert, zu der gleich ein paar Lokaljournalisten und -politiker bestellt werden, und dort klärt der Oberwolfsgegner/-jäger dann als Fachmann darüber auf, welche Bedrohung die Wölfe darstellen. Am Tag darauf steht in der Zeitung, dass der *** auf die Ängste der Bevölkerung eingegangen ist und deutlich gemacht hat, welch große Gefahr der Wolf darstellt, und dass die anwesenden Volksvertreter ihm für die fundierten Informationen dankten. Die guten Wolfsschützer ziehen weiter durchs Land und erklären, dass der Wolf keine Gefahr ist. Und niemand hört ihnen zu. Oder: Ein Jagdverein verfasst einen offenen Brandbrief an das (un)zuständige Ministerium, weil Wölfe eine Herde Pferde auf die Straße getrieben haben, wo es dann zu einem schweren Unfall kam. Große Aufregung! Ein paar Tage später wird eingeräumt, dass keine Wölfe beteiligt waren, aber das hört niemand mehr. Nun wurde der Wolf, obwohl europaweit nach allen Regeln geschützt, auf die Liste der jagdbaren Tiere gesetzt. Dass es im Ergebnis der friedlichen Wolfsschutzpolitik so kommen wird, habe ich bereits vorausgesagt, als die Jägerschaft dies (erst zu Bejagung des Wolfs, dann mit der verlogenen Begründung, ihn schützen zu wollen) erstmals gefordert hat.
Eine Politik, wo die eine Seite stets die Verständigung sucht und die andere Seite einfach draufhaut, wird nicht erfolgreich sein. Jedenfalls nicht im Sinne derjenigen, die die Verständigung suchen. Die Gegner sind nämlich keine "guten" Menschen, die man überzeugen kann. Hier sind das Leute, die 2014 eben mal sieben Wölfe getötet haben*, und Jagdvereine, die für diese Straftaten öffentlich Verständnis bekunden.
Deshalb bin ich aus der Verständigungspartei ausgestiegen und haue drauf, wobei ich keine Gelegenheit auslasse, dies öffentlich zu tun. Ich gebe zu, es macht auch spaß, einen Wolfsgegner argumentatorisch "plattzumachen". Der selbst lernt dabei zwar nichts, der steht nach 14 Tagen wieder da und schwafelt denselben Unsinn wie vorher. Aber einige Zuhörer haben sich vielleicht eine Meinung zur Sache gebildet und das ist schon mal was.
Im Grunde bin ich für die Guter-Cop-böser-Cop-Variante. Ich bin ein böser Cop.
*) Selbstverständlich wurde keine dieser Straftaten aufgeklärt.
Kein Platz für Raubtiere CDU-Politikerin bläst zur Wolfsjagd
Von Sascha Langenbach
Vize-Parlaments-Präsidentin Beate Schupp (47, CDU) hält den Wolf für einen Schädling.
Foto: zVg
Berlin –
Wolfsland Deutschland. Die Mehrheit der Menschen freut sich, dass die seit 1904 ausgerotteten Graukittel wieder heimisch werden. Doch CDU-Politikerin Beate Schlupp hält das für falsch: Sie fordert, dass Wölfe gejagt werden dürfen.
Nur noch 25 Kilometer von der Berliner Stadtgrenze entfernt jagt ein Rudel Wölfe bei Sperenberg. Das beweisen Aufnahmen einer Fotofalle, die der WWF gerade präsentierte (
KURIER berichtete). Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern sind Rudel und Einzeltiere unterwegs, sie jagen Rehe, Hirsche, Hasen...
Zusätzlich zu den hier verzeichneten Tieren und Rudeln wurde jüngst auch in Sperenberg ein Rudel entdeckt – nur 25 Kilometer von Berlin entfernt. Mehr als 120 Wölfe haben sich in mehreren Regionen angesiedelt.
Foto: dpa
Aber warum Energie bei der Jagd verpulvern, wenn fette Beute auf dem Silbertablett präsentiert wird, scheinen die Tiere zu denken. Vergangene Woche wurden bei Röbel an der Müritz 40 Tiere einer Schafherde getötet. Das soll Konsequenzen haben, sagt CDU-Landtagsabgeordnete Schlupp: „Trotz Wolfsmanagement und geschulter Wolfsbetreuer sind Nutztiere nicht ausreichend geschützt“, sagt die agrarpolitische Sprecherin der Schweriner CDU-Fraktion. „Selbst Naturschützer fordern daher inzwischen die Bejagung von Wölfen.“
Wölfe laufen südlich von Berlin in eine Fotofalle
Bildergalerie (4 Bilder)
Die Ansiedlung des Wolfs – rund 120 soll es insgesamt wieder geben – verdränge andere geschützte Arten, sagt Schlupp. Tierhaltung im Freiland werde mit dem Wolf künftig kaum noch möglich sein. Es helfe auch nicht, Bauern Geld für getötete Schafe oder Rinder zu überweisen: Die Haushaltsmittel seien ohnehin schon knapp, Konflikte zwischen Mensch und Wolf zwangsläufig, meint die Vizepräsidentin des Landtages. „Der Umgang mit dem Wolf muss noch einmal grundsätzlich in Frage gestellt werden.“
Zwar birgt der scheue Wolf, allen Märchen zum Trotz, keine Gefahr für den Menschen. Doch die Raubtiere wecken heftige Emotionen. Auch in Brandenburg gab es nach Nutztier-Verlusten von Landwirten die Forderung nach Abschussgenehmigungen des geschützten Tieres.
Auch für Jäger wäre der Wolf eine schöne Trophäe, weshalb sie nichts gegen Ausnahmegenehmigungen hätten. Außerdem frisst er das sonstige Jagdwild auf: Pro Jahr schafft ein Wolf 62 Rehe, neun Hirsche und 14 Wildschweine. Menschen gehören nicht zum Beuteschema des Wolfes. Übrigens: An Bienenstichen sterben pro Jahr 300 Menschen in Deutschland. Bei Jagdunfällen immerhin noch 20.
http://www.berliner-kurier.de/brand...in-blaest-zur-wolfsjagd,7169130,20896216.html
Und das ist das beste.
Wildschweine fressen deutsche Bauern arm
Wildschweine lieben Mais, und weil die Anbaufläche ständig wächst, vermehren sich die Tiere stark. Ihr Appetit führt zu Millionenschäden. Und jetzt vergeht den Jägern auch noch die Lust aufs Erlegen.
Im Jahr 2012 ist die Zahl der Wildunfälle stark gestiegen.
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Sie wühlen Felder um, fressen mit Vorliebe den
reifen Mais in der Erntezeit, überqueren mit ganzer Rotte mitten in der Nacht Straßen und verursachen so Schäden in Millionenhöhe: Wildschweine.
Nie zuvor gab es so viele Wildschweine in Deutschland, nie zuvor wurden so viele von den Jägern erlegt. In Bayern sprechen Politiker bereits von einer Plage, der man endlich Herr werden müsse – ansonsten drohe die Situation "aus dem Ruder zu laufen", sagt der bayerische Agrarminister Helmut Brunner (CSU).
Allein im Freistaat hat sich die Zahl der abgeschossenen Wildschweine seit 1980 mehr als verzehnfacht: Fast 66.000 Tiere erlegten Jäger in der Saison 2012/2013. Und auch diesen Sommer tummeln sich wieder unzählige Wildschweine auf den Feldern, denn aufgrund des milden, schneearmen Winters haben besonders viele Frischlinge überlebt.
Das Problem ist nicht auf eine bestimmte Region beschränkt: Hessische Landwirte klagen ebenso über Borstentiere, die nachts ihre Felder verwüsten. In Berlin tauchen Wildschweine inzwischen regelmäßig im Stadtgebiet auf und erschrecken die Einwohner. In dem sachsen-anhaltinischen Bitterfeld erlebten Jäger, Landwirte und Anwohner Anfang des Jahres eine monatelange Plage.
Jäger meiden Wildschwein-Paradiese
Die Wildschweine haben sich in den vergangenen Jahren explosionsartig vermehrt. Niemand weiß genau, wie viele der Tiere in deutschen Wäldern leben – geschätzt werden aber viele Millionen. Als Anhaltspunkt dafür gelten die jährlichen Zahlen erlegter Wildschweine, die der Deutsche Jagdverband jährlich veröffentlicht: Demnach wurden in der Saison 2012/2013 rund 645.000 Wildschweine getötet. In der Saison zuvor waren es gerade einmal 400.000.
Warum sich die Tiere stark vermehren, zeigt die Region um Güstrow. Seit die Landwirte im mecklenburgischen Landkreis Rostock flächendeckend Mais anbauen, fühlen sich die Borstentiere dort noch wohler: Das Futterangebot gleicht einem Schlaraffenland.
Ein weiterer Punkt, der aus Wildschweinsicht für die Wahlheimat Güstrow spricht: Dort findet sich kein Jäger mehr, der freiwillig ein Feld pachten möchte. Der Grund: Nach dem Bundesjagdgesetz müssen die Jäger des Kreises für den Ernteverlust der Bauern zahlen. "In Güstrow können auf einen einzelnen Jäger schnell 10.000 Euro zusammenkommen", erklärt Edgar Will, der Kassenvorsteher für die Wildschweinausgleichskasse ist.
330.000 Hektar Jagdfläche werden durch die Kasse abgedeckt. Im Schnitt verursachen die Wildschweine jährlich einen Schaden von 100.000 Euro. Was in der Summe gering klingt, könnte einzelne Jäger in die Insolvenz treiben.
Maisanbau beschleunigt Vermehrung
Die Kasse in Mecklenburg-Vorpommern ist bisher einmalig und soll die Jäger vor den finanziellen Risiken schützen. "Die Kasse soll die Jagd für jedermann ermöglichen", sagt Edgar Will. Alle Mitglieder zahlen je nach Gebiet einen pauschalen Beitrag.
In Gegenden, in denen die Wildschweine Überhand genommen haben und in großen Bereichen die Ernte vertilgen, müssen die Jäger allerdings einen Eigenanteil leisten, der bis zu 40 Prozent der gesamten Schadenssumme betragen kann.
Der Grund für die starke Vermehrung der Wildschweinbestände ist die Genügsamkeit der Tiere. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von Eicheln oder Bucheckern, haben allerdings eine Vorliebe für Raps und vor allem Mais. Da kommt es ihnen entgegen, dass der Maisanbau seit Jahren stark zunimmt.
Seit 2010 wuchs die Maisanbaufläche um fast 300.000 Hektar auf insgesamt knapp 2,6 Millionen Hektar in Deutschland. Zwischen den hohen Maispflanzen können sich die Wildschweine hervorragend verstecken. Das macht die Jagd auf die Tiere in den Maisfeldern so schwer. Zudem sind die Tiere außergewöhnlich intelligent und haben ihren Biorhythmus in den vergangenen Jahren von Tag- auf Nachtaktivität umgestellt.
Je mehr Futter, desto mehr Nachwuchs
"Bei Wildschweinen steht die Reproduktionsrate in direktem Zusammenhang mit dem Futterangebot", sagt Torsten Reinwald vom deutschen Jagdverband. "In kargen Jahren bekommt eine ausgewachsene Bache drei oder vier Frischlinge. Im Moment sind es locker doppelt so viele."
Wie hoch der Schaden ist, den Wildschweine insgesamt auf den deutschen Feldern anrichten, ist schwer zu beziffern. Der bayerische Jagdverband hat im Durchschnitt 52 Cent pro Hektar Jagdfläche errechnet. Übertragen auf eine Jagdfläche in Deutschland von rund 32 Millionen Hektar, wären das fast 17 Millionen Euro. Tendenz steigend.
Wildschweine sind auch für Autofahrer eine Gefahr. Da sie sich vor allem nachts aus den Wäldern herauswagen und ein dunkles Fell haben, sind sie auf schlecht beleuchteten Landstraßen nur schwer zu erkennen. Zwar werden Wildschweine in den Unfallstatistiken nicht gesondert aufgeführt, doch ist die Zahl der Wildunfälle insgesamt in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Allein zwischen 2011 und 2012 nahmen sie um zehn Prozent zu. 583 Millionen Euro müssten Versicherungen 2012 für Schäden, die durch Wildunfälle verursacht wurden, bezahlen. Im Jahr davor waren es noch 510 Millionen. Statistiken vom vergangenen Jahr liegen noch nicht abschließend vor. Angesichts der explodierenden Wildschweinpopulation kann aber von einem deutlichen Anstieg ausgegangen werden.
Angst vor Ausbreitung der Schweinepest
Und noch eine andere Angst kursiert im Zusammenhang mit Wildschweinen: Sie könnten die afrikanische Schweinepest (ASP) nach Deutschland einschleppen. Erst Anfang August warnte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erneut vor der Seuche, die vor kurzer Zeit bei Schweinen im Nachbarland Polen diagnostiziert wurde.
Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich, Wild- und Hausschweine können sich jedoch sehr leicht auch über Gegenstände und Essensreste, die mit dem Virus infiziert sind, anstecken.
"Die Auswirkungen eines Ausbruchs von ASP wären verheerend", sagt Antonia Riedl, Referentin beim Deutschen Bauernverband. Vor allem für die Zucht- und Mastbetriebe. Denn ist ein einziges Schwein infiziert, müssen alle Tiere im Betrieb getötet werden.
Einen Impfstoff gibt es bislang nicht. Bricht die Schweinpest in einer Region aus, müssen dort Tiertransporte eingestellt und Sperrzonen errichtet werden. Das würde auch Betriebe treffen, in denen ASP noch nicht aufgetreten ist. Der Schaden könnte dadurch leicht in die Milliardenhöhe klettern, schätzt die Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI).
http://www.welt.de/wirtschaft/article131310883/Wildschweine-fressen-deutsche-Bauern-arm.html
Die Jäger an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.