Renn.Schnecke
im Zuckersandsee
°°Täddi Tours präsentiert: Täddi auf dem Weg zum Höllberghof°°
Als noch ein wenig Puderzucker des Morgens die Wiesen bedeckte, starteten Täddi und ich auf einen der zahlreichen Tourversuche, den Höllberghof bei Langengrassau zu erreichen.
Der Höllberghof ist ein Freilichtmuseum im Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Und hat einfach einen anziehenden Namen.
Diese Zieldestination liegt allerdings relativ weit im Süden, wenn man, wie wir, den Weg nicht kennt und ein bisschen was ausprobieren möchte und die Tage am Nachmittag zu Ende gehen. Oder anders formuliert: wer weiß schon, wo Langengrassau liegt?
Hier also der Tourbericht... Wie es ausgehen wird, verrät ja schon der Titel.
So, Täddi, sag an, wo gehts lang?
Zwischen der Autobahn A13 und der Bahnstrecke Stralsund - Cottbus (oder irgendwie so) schaffen es die Sonnenstrahlen noch nicht durch die Kiefern bis zum Waldboden. Wir sehen die ersten Rehe. Und machen Schneeengel in einer Waldschneise.
Im Radio laufen die Verkehrsmeldungen und immer wieder der Hinweis, dass es hier und da glatt sein könnte und man vorsichtig gehen und faaaaaaaaaa... Bamm! Kurz vor dem Halber Waldfriedhof packt es mich/uns in einer Kurve auf den verdammten Asphalt.
Wundenleckend kann ich denn kurz mal einen Blick über den Zaun einer der größten Kriegsgräberstätten werfen...
Nächstes Ziel: Ein Denkmal. Mehr verrät mir die Karte nicht. Wir tuckeln auf einem halb gefrorenen, halb matschigen ausgewiesenen Wanderweg... na sagen wir auf einem von viel zu schwere Maschinen viel zu zerfahrenen Waldweg durch den Sonnenschein. Und kommen zu einem Gedenkstein: Semlers Pechofen!
Hier stand also der Pechofen.... Mehr erfahren wir nicht. Hab den Eiskratzer nicht dabei.
Bei Staakow geht's auf den Dahme-Radweg, der von Köpenick nach Dahme führt. Aber bevor wir wieder auf den Asphalt klatschen, such ich mir ne Alternative übers Feld. 'N umzäuntes Quadrat steht mir im Weg. Betreten verboten blablabla. Mehr sieht man auch nicht wegen des Erdwalls hinterm Zaun. An einer Stelle kann man denn aber doch nen Blick wagen: Und man sieht nix. Außer braunem Gras und einer Handvoll Rehen.
Wie Schilder so für Neugier sorgen.
Kurz darauf erreichen wir Rietzneuendorf. Hier drei Gebäude des kleinen Ortes:
Ooooh, Fachwerkkirche!
Oooh, schicke Hütte!
Oooooh, ... hier möcht man nicht putzen müssen...
Wieder auf dem Dahmeradweg geht es parallel zur Dahme, ohne sie allerdings zu sehen, weiter Richtung Süden. Abwechslung nach dem Kiefernforst durch Buchen.
Und schon sind wir in Golßen, der "Heimat der Spreewaldgurke". Golßen scheint ein Viertel Park, ein Viertel Spreewaldhoffabrik und ein Viertel Friedhof zu sein.
Golßen... hier werden die Straßen noch per Hand gefegt!
Damals wurde sich angestrengt, den Baum beisammen zu halten (siehe die Metallringe und -schienen). Heute werden sie für die Verkehrssicherheit mit Stumpf und Stiel dem Erdboden gleich gemacht; mit allen Lebewesen darin....
Hinter Sagritz probieren wir ne Abkürzung. Drei Mal scheuchen wir drei Rehe auf. Sie zeigen uns, wie man über die Gräben springt, wenn einer im Weg "rumliegt".
So ein bisschen Wasser gibts hier schon.
Tja und jetzt ist der Weg zu Ende. Menno! Aber hier sind auch Spuren von einem anderen Radfahrer. Wo is der denn lang?
Aha! Ein Pfad! Hier ins Sumpfgebiet hinein! Wow, endlich mal ein interessanter Weg!
Der Trampelpfad führt zwischen Teich und Sumpf hindurch. Abkürzungssinnloserweise drehen wir uns aber im Kreis und kommen wieder fast am Anfang raus........
Na gut... probieren wir es woanders. Hier und da und dort und immer schön Richtung Süden. Und siehe da! Der Weg ist zu Ende. Ich steh vor einem Graben...
Ach nee, ich bau mit Ästen ne Brücke. Hinter dem Feld vor mir seh ich nämlich, dass eine Straße uns weiterbringen könnte.
Täddi, festhalten! Ich muss Dich grad mal eben samt Rad rüberwerfen. *whups*
Denn noch hinterhergetänzelt und schon bin ich unmatschigen Fußes auf der anderen Seite. Puh. Dafür ist der Lenkergriff ordentlich in die Erde eingetaucht. Schön "drecksch". Schwuppdiwupp, das (weiße) Taschentuch rumgewirbelt.
Sieht aus, als wenn man nur nen großen Schritt machen müsste, wa?! Aber Ihr wisst ja: Fotos können täuschen!
So, jetzt sind wir wieder auf der Straße. Und vorm Ortseingang Jetsch. Ein Schild verrät, dass hier heute gezampert wird. Och nee, bevor ich noch n Schnaps trinken muss, düs ich lieber rüber nach Krossen. Und dort wieder in den Wald rein.
Es wird mal wieder matschiquatschi.
Und Rehe kommen auch mal wieder vorbei.
Kurz bevor ich uns erneut in einer Sackgasse wähne, mal wieder Rehe. Glaub, die haben wir bisher häufiger als Menschen gesehen. Aber ein paar von denen scheint es hier auch zu geben. Führt uns doch ein Trampelpfad über die Gleisen. Dahinter liegt Pitschen-Pickel (heißt wirklich so!). Und jetzt ist es auch nicht mehr weit bis zum Höllberghof. Aber wir sind schon bei Halbzeit! Und haben Bärenhunger. Also jetzt mal hinsetzen und mampfen und wärmende Mittagssonne genießen. Und mit dem Essen spielen und über den Rückweg nachdenken:
Links vom geflickten Pfötchen (von Täddi aus gesehen) Pitschen-Pickel. Rechts vom geflickten Pfötchen am unteren Bildrand in rosa Schrift der Höllberghof.
Tja, den Höllberghof werden wir heute nicht mehr sehen. Es ist Zeit umzudrehen.
Über Pitschen-Pickel, übers Feld...
... geht's nach Wildau-Wentdorf.
Hier können die Stubentiger
Cassopeia, bist Du's?
Es klappert die Mühle am rauschenden Dahme-Bach...
Gibt hier ja auch den Mühlenwanderweg. Auch mit Leinölmühle. Aber für mich als rasenden Fotografen ist dies drehende Mühlenrad schon das Highlight der Touristenroute...
In Drahsdorf nehm ich mal wieder eine Kirche auf bzw. nur ein Detail.........
Wann das wohl entstanden ist...
Über Landwehr erreichen wir wieder Golßen.
Tschühüss, bis bald!
Zickezacke gehts durch den Wald, dem Untergang der Sonne zu entfleuchen.
Täddi legt das Bein hoch.
Und hier noch mal eine Mühle:
Staakenmühle an der Dahme
Mit platten Hintern und "Manta-Fahrer" Täddi (oder waren's Golffahrer, die ihren Arm so lässig halb aus dem Fenster halten?) und nach über 7 h Fahrzeit und 126 km endet dieser Höllberghof-Besuch-Versuch.
Fortsetzung folgt!