Trail Area Wienerwald: der nächste, wichtige Schritt [PM]

Neues von der Trail Area Wienerwald: Nachdem wir bereits im November berichtet hatten, geht es für die Interessensgruppen nun in die heiße Phase. Vereine, Radhändler und Verantwortliche aus allen verschiedenen Bereichen kamen zusammen, um über das weitere Vorgehen bzw. des Trailparks zu diskutieren. Der Beitrag kommt von Jochen Karl.


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Heißt im konkreten Fall was?

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Ein Großteil der österreichischen Wälder ist in privatem Besitz.
Das Bundesforstgesetz von 1975 erlaubt aber jedermann das Betreten (und Schifahren), nicht aber
das Radfahren, einfach weil 1975 noch niemand daran gedacht hat.
Seit fast 30 Jahren gibt es Versuche dies zu ändern(hier), scheitert aber immer an der mächtigen Lobby der privaten (Groß)Grundbesitzer. (Land- und Forstbetriebe Österreichs, einer Art Industriellenvereinigung für Großgrundbesitzer. Zwei Euro pro Hektar zahlen 640 Betriebe freiwillig für die jährliche Mitgliedschaft, darunter „tendenziell ehemalige Adelige und Großindustrielle“.Quelle1, Quelle2
Die bislang gemachten Versuche, das Gesetz zu reparieren, scheiterten immer daran, dass nicht genügend Druck über längere Zeit und Bundesweit aufgebaut und gehalten wurde.
Wenn irgendwo großer Druck entstanden ist, wurde versucht dieser Bewegung mit einer lokalen Hilfslösung Wind aus den Segeln zu nehmen (z.B. Vertragslösung, Tiroler MTB Modell).
Das darf sich nicht wiederholen!

**EDIT**
 
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Hallo @Nowhere1,

vielen Dank, Dein Post hilft mir, die Gemengelage besser zu verstehen.

Wenn Ihr im Wienerwald besonders attraktive, speziell für Biker gebaute Strecken haben wollt, weil die vorhandenen Strecken zu langweilig sind, dann ist das Ganze tatsächlich ein anderes Thema und zwar eines, dass eher unter das Thema Flowtrail und dann vielleicht noch Legalize Freeride passt. Dumm ist nur, dass die Öffentlichkeit das vermischen wird. Die werden sagen: "Jetzt haben die doch ihren Spielplatz, jetzt sollen sie überall sonst wegbleiben."

Die EDIT: geplanten Ausnahmen in BaWü sind noch mal schlechter für die Biker, denn dort sollen einfach nur vorhandene Wanderwege als einzelne Ausnahmen freigegeben werden. Von wirklich attraktiven neuen Strecken ist dort nicht die Rede. Da müssen wir differenzieren und das lässt das Wienerwald Projekt für mich auch noch mal in einem anderen Licht erscheinen. Auch in BaWü wird es aber so sein: jetzt sagen die meisten Fußgänger nichts, wenn man ihnen auf schmalen Wegen begegnet, 98% der Begegnungen verlaufen freundlich und konfliktfrei. Wenn da aber mal ein Schild steht "Hier Biker ausnahmsweise erlaubt", dann werden sich noch mehr Hilfssheriffs melden und sagen: "Da drüben dürft ihr, hier nicht!". Also eine klare Verschlechterung der Ist-Situation.

Ich glaube wir müssen an der Stelle aber auch verstehen, dass unterschiedliche Biker unterschiedliche Präferenzen haben. Ich fahre am liebsten Trail-Touren, spezielle Strecken sind für mich nette Highlights für den Urlaub, zu Hause brauche ich das nicht, zu Hause will ich einfach keine Einschränkungen, sondern die Möglichkeit, mich in alle Richtungen auf naturnahen Wegen von der Haustür aus frei bewegen zu können.

Beispiel Singltrek Pod Smrkem: 80km feinste Singletrails, aber nach 2-3 Tagen abgegrast. Wenn ich dort eine Woche Urlaub machen soll, würde ich mir wünschen, dass ich auch abseits der vorgegebenen Routen fahren darf. Und genau so ist es auch zu Hause: immer nur die gleichen Strecken fahren - und seien sie noch so schön gebaut - wäre mir auf Dauer nicht genug.


(...) Sorry, aber meine Priorität liegt in meiner Region. Dafür will ich zuerst einmal eine attraktive Lösung.

Diese Haltung führt halt dummerweise dazu, dass es in Österreich weiter einen Flickenteppich an lokalen und regionalen Lösungen geben wird. Die starken touristischen Regionen profitieren, die Ballungsräume vielleicht auch noch, aber der Rest des Landes inkl. des dort teils noch schwachen Tourismus guckt in die Röhre.

Da kann man jetzt als Wiener Biker natürlich sagen: "Pech gehabt!", aber das ist genau der Punkt, wo ich Biker-Solidarität wichtig finde. Solidarität und Vernetzung, mit einer Stimme sprechen und deutlich machen, dass wir nicht nur ein paar Individual-Sportler sind, sondern sehr viele Individual-Sportler, die man nicht nur deshalb übersehen sollte, weil sie keinen Fußballplatz, keine Turnhalle und keinen Hausmeister brauchen und u.a. deshalb bisher in keinem Verein und Verband organisiert sind.
Von dieser Solidarität haben wir zu wenig.

(...) Und warum sollte ich meine Wünsche hinter Euren gesamthaften Wünschen, die letztendlich euren eigenen regionalen Interessen dienen, zurückstellen?

Weil "unsere gesamthaften Wünsche" allen Regionen helfen und nicht nur einer Region. Das ist der Unterschied.

Vielleicht ist ein Ansatz, dass upmove UND die Wienerwald-Biker noch mal klar machen, dass das dortige Trail-Center mit neu angelegten Strecken mittelfristig nur ein lenkendes Zusatz-Angebot und nicht der Ersatz für die allgemeine Freigabe sein kann.
 
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Ich stehe auf einem etwas anderen Standpunkt als NoWhere und finde beispielsweise nicht, dass ein Großteil der Trails im Wienerwald langweilig ist. Die genannten Wege (Nasenweg, Anninger Tempel etc.) halte ich für keine guten Beispiele, da sie für den Durchschnittsbiker fast schon ein bisschen zu anspruchsvoll sind. Ich hoffe durchaus, dass die Wanderwege, die ich seit Jahren befahre, in naher Zukunft legal befahrbar sein werden. Konflikte hatte ich übrigens im WW auch schon auf erlaubten Strecken ;) - generell kann man bei uns seinem Hobby aber auch jetzt recht gut nachgehen.

Für diese Wege gilt dann auch klarerweise ein Shared-Trail Ansatz. Bei explizit fürs Mountainbiken gebauten Strecken sehe ich die Sache anders, egal ob Flowtrail oder freeridelastige Strecke. Hier sollten - wenn möglich - keine Fußgänger auf der Strecke erlaubt sein.

Bzgl. Auswirkungen auf österreichweite Initiativen bin ich der Meinung, dass die meisten Deutschen hier im Forum ein wenig unterschätzen, wie konservativ die politische Atmosphäre hier in Österreich noch ist und, meiner Meinung nach, auch auf absehbare Zeit noch bleiben wird.

Um auch noch einen anderen Blickwinkel zu bieten: Vielleicht führt unsere Initiative im Wienerwald auch dazu, dass sich wesentlich mehr Leute für unseren Sport begeistern können und damit Initiativen wie upmove mehr Schlagkraft verleihen. Vielleicht zeigt die Praxis im Wienerwald auch dem Rest Österreichs, dass Mountainbiker, Fußgänger und Jäger sich einen Wald ohne Konflikte teilen können. Immerhin lebt in unserem Einzugsgebiet mehr als ein Viertel der österreichischen Gesamtbevölkerung.

Wenn eine bundesweite Einigung zustande kommt, dann mit oder ohne uns, da bin ich mir ziemlich sicher. Solidarität ist gut und wichtig und man kann gerne über dieses Thema diskutieren, wenn es nicht in reines concern trolling abrutscht.
 
wann immer ich typen in jankern sehe, beschleicht mich ein seltsames gefühl.

österreich ist in sachen betretungsrecht, freundlich ausgedrückt, ein entwicklungsland. schon bezeichnend, dass sich eine alpenrepublik einen flachländer als berater für mountainbiketrails einladen muss.
 
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ich finde jeden vermessen, der behauptet _die_ richtige strategie zu haben im kampf um freies wegerecht auch für biker. denn die gibt es schlicht nicht, kann es gar nicht geben - zu unterschiedlich sind die ausgangslagen, zu unterschiedlich die interessen vor ort.

in hessen wäre es sicher falsch gewesen auf einen kompromiss a la wienerwald einzugehen, hier hatte man die möglichkeit von anfang an auf die neugestaltung des gesetzes einzuwirken und hätte sich so ein eigentor geschossen.

gerade in österreich aber, wo ich als aussenstehender die lage als insgesamt sehr festgefahren einschätzen würde, kann das herausbrechen einzelner strecken zum beispiel durchaus der richtige weg sein, um überhaupt weiter zu kommen auf dauer. motto: steter tropfen höhlt den stein. das man daneben versucht, auch das wegerecht in gänze zu ändern, bliebt davon ja unberührt.
 
in hessen wäre es sicher falsch gewesen auf einen kompromiss a la wienerwald einzugehen, hier hatte man die möglichkeit von anfang an auf die neugestaltung des gesetzes einzuwirken und hätte sich so ein eigentor geschossen.
das habe ich anders in erinnerung. der ursprüngliche entwurf sah eine radikale verschärfung der bis dahin bestehenden gesetzeslage vor. hätte die DIMB vor 2 1/2 jahren nicht "mobilgemacht", gäbe es in hessen österreichische verhältnisse.
 
Ich finde dass sich legalbiken und die Trailarena Wienerwald sehr gut ergänzen, denn die Trailarena und vor allem der jetzt als Prototyp entstehende legale Weidlingbachtrail sind konstruierte Trails die neben den "normalen" Waldwegen das Angebot vervollständigen.
Objektiv betrachtet muss sich keiner in Wien auch nur ansatzweise Gedanken machen auf der Hausrunde angezeigt zu werde, das ändert sich aber recht trastisch wenn man leicht gegen Südwesten schaut. Da reicht bereits Sulz im Wienerwald um Konfrontation zu finden, die nicht von MTBlern ausgeht.
Wie es schon einige Vorredner geschrieben haben, beides hat Platz und ist sinnvoll WienerWaldTrails mit der Trailarena und Upmove mit Legal Bken auch in Österreich.

PS: Im Vergleich zu @foresterali bin ich nochmal "priviligierter" denn ich hab 3 offizeille MTBstrecken in einem 2km Radius von meiner Haustüre. Eine davon ist sogar mittelmäßig anspruchsvoll.
 
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Ich finde dass sich legalbiken und die Trailarena Wienerwald sehr gut ergänzen, denn die Trailarena und vor allem der jetzt als Prototyp entstehende legale Weidlingbachtrail sind konstruierte Trails die neben den "normalen" Waldwegen das Angebot vervollständigen.
Objektiv betrachtet muss sich keiner in Wien auch nur ansatzweise Gedanken machen auf der Hausrunde angezeigt zu werde, das ändert sich aber recht trastisch wenn man leicht gegen Südwesten schaut. Da Reicht bereits Sulz im Wienerwald um Konfrontation zu finden, die nicht von MTBlern ausgeht.
Wie es schon einige Vorredner geschrieben haben, beides hat Platz und ist sinnvoll WienerWaldTrails mit der Trailarena und Upmove mit Legal Bken auch in Österreich.

PS: Im Vergleich zu @foresterali bin ich nochmal "priviligierter" denn ich hab 3 offizeille MTBstrecken in einem 2km Radius von meiner Haustüre. Eine davon ist sogar mittelmäßig anspruchsvoll.
Ich hoffe das beim weidlingbachtrail die gruppe die ihm bis jetzt gebaut hat miteingebunden wird denn die leisten dort tolle arbeit

Lg
 
wann immer ich typen in jankern sehe, beschleicht mich ein seltsames gefühl.

österreich ist in sachen betretungsrecht, freundlich ausgedrückt, ein entwicklungsland. schon bezeichnend, dass sich eine alpenrepublik einen flachländer als berater für mountainbiketrails einladen muss.

Das denken sich viel Waldbesucher über bunte Leute mit Protektoren sicher auch. Was ist daran bezeichnend, dass wir uns einen Flachländer als Vortragenden geholt haben? Auch wenn die Niederlande in puncto Topographie sicher kein Paradebeispiel fürs Mountainbiken sind, wurde dort ein vergleichbares Projekt eben schon umgesetzt? Um dein Weltbild vollends zu erschüttern: Unser Obmann ist ein echter Piefke ;)

Ich hoffe das beim weidlingbachtrail die gruppe die ihm bis jetzt gebaut hat miteingebunden wird denn die leisten dort tolle arbeit

Klar sind die eingebunden! Es war von Anfang an unser Ziel, dass sich keiner ausgeschlossen fühlt, der dort schon lang aktiv baut. Ohne unsere Bemühungen wäre diese Strecke übrigens mittlerweile höchstwahrscheinlich Geschichte. Schon deswegen bin ich kein Anhänger von abwarten und hoffen.
 
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hier ein Artikel von der upmove Seite zum Thema(23.09.2014)
"Wegefreiheit für Radfahrer" versus "gebaute Bikestrecken"

Sind das Gegensätze? Wir meinen: Es sind zwei Seiten einer Medaille!

Das Ziel von
“legal biken - auch in Österreich”
ist
"Freies Wegerecht für Radfahrer auf Wanderwegen und Forststraßen (auf eigene Gefahr)"

Das ist etwas was uns Erholung suchenden Bikern im Rahmen des Forstgesetzes 1975 ohnehin zu stehen sollte.
In unserem benachbarten Ausland ist dies längst gelebte und gesetzliche Realität.
Wir sehen uns als Gast im Wald und bemühen uns Wege und Strassen möglichst ohne Erosionsschäden zu befahren. Diese Beanspruchung ist übrigens ähnlich wie jene durch Wanderer. Führt man sich aber vor Auge, dass es sich hierbei um einen Weg oder um eine Forststraße handelt, dann sind diese Flächen in Relation zur Gesamtfläche vernachlässigbar, und bringen selbst bei höhere Beanspruchung keinen negativen Einfluss auf Fauna und Flora.
Wesentlich für uns Mountainbiker ist jedoch, dass wir den “fair play” Gedanken leben und diesen auch positiv unseren Kollegen und anderen Nutzungsgruppen vermitteln.
Klar ist, dass wir Fußgängern den Vorrang einräumen.
Ein kontrolliertes, dosiertes Biken - ohne “Stunts” - in der freien Natur auf Wegen und Strassen ist obligat.

Neue Bikestrecken, Rampen, Northshore Elemente…. kann man nicht ohne Einverständnis des Grungeigentümers (und den notwendigen behördlichen Bewilligungen) errichten.
Trailbau ohne solches Einverständnis lehnen wir strikt ab. Das hat darüber hinaus nichts, aber rein gar nichts, mit dem freiem Wegerecht auf Forststraßen oder Wanderwegen zu tun.

Es ist klar das in Ballungsgebieten, wie eben Wien, Innsbruck, Linz, Graz,... für Biker spezielle Bikeangebote geschaffen werden müssen.
Hier gibt es natürlich auch den Bedarf für bikeparkähnliche Einrichtungen. Lokal agierende Vereine können erstaunliche Erfolgsgeschichten erzählen:
In Graz schuf der Verein Radlager den “Enzi Trail”)
in Linz die RC Downriders den “Bike Park Klärgrube” innerhalb eines Jahres, nachdem die illegalen, jedoch geduldeten Schiltenbergtrails über Nacht abgebaut wurden.
In Innsbruck versucht die “Mountainbike Inititative Tirol” gemeinsam mit der Stadt und dem Land Tirol offizielle Downhilstrecken zu erricheten. Einzig einige wenige Grundeigentümer verwehren hier noch die Durchfahrt.
In Wien hat sich der Verein Wienerwald Trails formiert, um hier ein “Trailcenter” mit 100km Singletrails für Biker zu errichten. Gestartet wurde mit einem Pilotprojekt im Weidlingtal, wo vorhandene Strecken “legalisiert” werden.

Trails, die durch mechanische Auftsiegshilfen (Öffis, Shutls, Seilbahnen) erreichbar sind, unterliegen einer höheren Abnützung und sind durch diesen Komfort auch durch Wanderer stärker genützt. Hier kann sich ein Konfliktpotential ergeben, dass am Besten durch lokale Interessensvertretungen, sprich Vereine, aufgelöst wird (kein kommerzieller Betrieb vorausgesetzt).

“Gebaute Trails” und das “freie Wegerecht” sind verschiedene Dinge, die aber Hand in Hand gehen müssen um Biken aus der Illegalität zu führen:
  • Biken muß klarer weise auf Forstraßen erlaubt sein.
  • Biken (unter Nachrang gegenüber Fußgeher) muss auf bestehenden Wanderwegen erlaubt sein. Für die meisten von uns ist das die Seele unseres Sports.
  • Werden Biker von Wanderwegen verbannt, weil es dort zu viele Fußgänger gibt, muss es auch Platz für spezielle Bikestrecken geben.
  • Als zusätzliches Angebot soll es offiziell ausgewiesene Bikestrecken in allen Schwierigkeitsgraden geben. Diese sind für Tourismus und Ballungsräume notwendig.
Gebaute und dedizierte Bikestrecken sollen kanalisieren und nicht als Ghetto dienen! Das heißt, sie sollen ein attraktives Ziel sein und benachbarte Wege von Radfahren entlasten, damit dort keine Verbote notwendig sind.

Das “Freies Wegerecht für Radfahrer auf Wanderwegen und Forststraßen” und “speziell gebaute Bikestrecken” sind zwei Seiten einer Medaille die sich gegenseitig bedingen.

Darum unser Appell an Dich:
unterstütze Deinen lokalen Verein
unterstütze ‘legal biken - auch in Österreich’
hier sind überall engagierte ehrenamtliche Biker unterwegs die sich für DEINE Anliegen einsetzen.
Je mehr wir sind, je besser organisiert wir sind, umso lauter wird unser Ruf und Deine Interessen können leichter vertreten werden!
 
Zuletzt bearbeitet:
hier ein Artikel von der upmove Seite zum Thema(23.09.2014)
"Wegefreiheit für Radfahrer" versus "gebaute Bikestrecken"

Sind das Gegensätze? Wir meinen: Es sind zwei Seiten einer Medaille!
…..


Das mit Abstand beste und sachlichste was ich hier, in allen Freds und Foren incl. der parallel verlaufenden Diskussion in der Muschi Kolumne, bisher zum Thema gelesen habe. Absolute Zustimmung.

Auf den Punkt und wesentlich sachlicher und zielführender als die “Gegner Rhetorik” wie sie auch hier schon wieder zu lesen war - das ist genau das was man den Wanderern vorwirft: Engstirnige, deutsche, verbissene Vereinsmeierei zur vollumfänglichen Durchsetzung der eigenen Ziele.

Miteinander und nicht gegeneinander ist angezeigt! (jaja, mit dem Gegner ist ja kein Miteinander möglich - hat man damals vor Verdun auch gedacht und an den Sieg geglaubt. Das Ergebnis ist bekannt?!)

Auch wenn es schwerfällt. Österreich führt mal wieder … ;)
 
Die was? Niederlande... Holland?
Also sind die Niederlande jetzt Mtb Mekka? :confused:

Grüße.
Nun denn, es gibt in Zuid Limburg z.b den MTB Club Discovery der ein grosses Wegenetz in Zusammenarbeit mit der Kommune Heerlen unterhält. Diese wäre aber ohne das Engagement des Clubs nicht möglich. Hier geht es auch ausdrücklich um ein Projekt das Wanderer und Radfahrer zusammenführt. Die Wege verlaufen sowohl getrennt wie zusammen, je nachdem was das Gelände bietet. Das alles in einem der dichtbesiedelsten Gebiete der Niederlande. Aber in den Niederlanden ist die Welt was radfahren betrifft sowieso sehr sehr viel entspannter.

http://www.mtbclub-discovery.com/vaste-route
 
Ich glaube wir müssen an der Stelle aber auch verstehen, dass unterschiedliche Biker unterschiedliche Präferenzen haben. Ich fahre am liebsten Trail-Touren, spezielle Strecken sind für mich nette Highlights für den Urlaub, zu Hause brauche ich das nicht, zu Hause will ich einfach keine Einschränkungen, sondern die Möglichkeit, mich in alle Richtungen auf naturnahen Wegen von der Haustür aus frei bewegen zu können.

Unterschiedliche Präferenzen - genau so ist es. Für mich ist es genau umgekehrt: Ich liebe gebaute Strecken und sehe die Naturwege als nette Ergänzung. Deshalb will ich gebaute Trails auch in meiner Wohnumgebung und nicht nur im Urlaub haben. Und mir werden eher die Natur-Trails fad als die gebauten Strecken.

Diese Haltung führt halt dummerweise dazu, dass es in Österreich weiter einen Flickenteppich an lokalen und regionalen Lösungen geben wird.
Diesen Flickenteppich gibt es jetzt schon: in ganz Österreich ist das Befahren von Wald- und Forstwegen eigentlich verboten (mit ein paar regionalen Ausnahmen in Tourismusgebieten und Bikepark-Gebieten mit freigegebenen Trails). Schlechter kann die Situation eigentlich nicht mehr werden.

Da kann man jetzt als Wiener Biker natürlich sagen: "Pech gehabt!", aber das ist genau der Punkt, wo ich Biker-Solidarität wichtig finde. Solidarität und Vernetzung, mit einer Stimme sprechen und deutlich machen, dass wir nicht nur ein paar Individual-Sportler sind, sondern sehr viele Individual-Sportler, die man nicht nur deshalb übersehen sollte, weil sie keinen Fußballplatz, keine Turnhalle und keinen Hausmeister brauchen und u.a. deshalb bisher in keinem Verein und Verband organisiert sind.
Von dieser Solidarität haben wir zu wenig.

Diese Solidarität wird es nur geben, wenn wir alle die gleichen Interessen haben. Aber genau das ist nicht der Fall. Meine Priorität liegt - wie gesagt - bei gebauten Strecken, deine bei Naturtrails. Warum soll ich mit meinen Wünschen zurückstehen? Sind gebaute Strecken per se schlechter als Naturtrails? Weil es bei Naturtrails um alle Regionen geht? Ich drehe das einmal um, dann wird klar, dass dieses Argument nicht zählt: Ich hätte auch gern in ganz Österreich ein Netz von gebauten Trails, also seid bitte so solidarisch, und lasst das Querulieren wegen Wegefreiheit bleiben, weil das stört unser Gesprächsklima mit den relevanten Stakeholdern. War jetzt natürlich ironisch, aber witzigerweise passiert genau das umgekehrt. Da steht doch die Haltung dahinter, dass ein Naturtrail besser ist als ein gebauter Trail - sorry für mich ist das nicht so.

Vielleicht ist ein Ansatz, dass upmove UND die Wienerwald-Biker noch mal klar machen, dass das dortige Trail-Center mit neu angelegten Strecken mittelfristig nur ein lenkendes Zusatz-Angebot und nicht der Ersatz für die allgemeine Freigabe sein kann.

Ich sehe es so: Wenn Upmove Erfolg hat, dann freue ich mich grundsätzlich, weil es bereits bestehende (und mit Konflikten genutzte) Bikemöglichkeiten in Österreich legalisiert und somit die Gesamtsituation für MTB in Österreich verbessert. Aber für mein Wohngebiet würde es de facto keine Verbesserung bedeuten, weil ich dort die derzeit illegalen Wege auch jetzt schon ohne Probleme nutzen kann (Überwachung der MTB ist dort faktisch unmöglich), aber durch die Upmove-Aktivitäten kein einziger attraktiver MTB-Trail neu entsteht. Hier hat Wienerwald Trails für mich eine wesentlich interessantere Vision. Und vielleicht ist es ja auch umgekehrt und Wienerwald Trails wird das Modell für eine überregionale Lösung mit attraktiven MTB-Trails in ganz Österreich (ich darf ja auch mal träumen).
 
Auch wenn es schwerfällt. Österreich führt mal wieder … ;)

Wie bitte? :confused: :lol:

Österreich führt bei... was genau?
Schottland würde ich als führend bezeichnen und auch die relativ freie Regelung in Deutschland (außer BaWü) ist mir deutlich lieber als der aufgezwungene Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen und Handhabungen, vor allem aber Einschränkungen übelster Art in Österreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unterschiedliche Präferenzen - genau so ist es. Für mich ist es genau umgekehrt: Ich liebe gebaute Strecken und sehe die Naturwege als nette Ergänzung. Deshalb will ich gebaute Trails auch in meiner Wohnumgebung und nicht nur im Urlaub haben. Und mir werden eher die Natur-Trails fad als die gebauten Strecken.

Nur so viel: ich setze mich für beides ein.

Diesen Flickenteppich gibt es jetzt schon:

mein Reden... und mit lokalen Lösungen wird das weiter manifestiert

Da steht doch die Haltung dahinter, dass ein Naturtrail besser ist als ein gebauter Trail - sorry für mich ist das nicht so.

Deine Interpretation. Habe ich weder gemeint noch geschrieben.
Was ich gemeint habe, habe ich oben geschrieben.
 
Noch was:
Diese Solidarität wird es nur geben, wenn wir alle die gleichen Interessen haben. Aber genau das ist nicht der Fall. Meine Priorität liegt - wie gesagt - bei gebauten Strecken, deine bei Naturtrails. Warum soll ich mit meinen Wünschen zurückstehen?

Keiner sollte zurückstehen, sondern wir Biker sollten zusammenstehen.
Dazu gehört aus meiner Sicht, sich für die Anliegen aller Biker einzusetzen.

Wir sind in der medialen Wahrnehmung eh noch eine Minderheit, warum sollten wir "denen da oben" den Gefallen tun, uns auch noch auseinander dividieren zu lassen?

Ich engagiere mich zum Beispiel lokal für die Legalisierung einer Downhillstrecke, obwohl die für mich persönlich zu heftig sein wird.
Warum mache ich das: weil ich davon überzeugt bin, dass wir Biker zusammenstehen müssen und dass ein insgesamt bike-freundliches Klima auch mir als Touren-Biker helfen wird, irgendwann mal freies Wegerecht zu bekommen.

Bei der Downhill-Strecke ist aber halt auch ziemlich klar, dass sie nicht die Bedürfnisse aller Biker abdecken kann.
Sie steht also nicht in Konkurrenz zum freien Wegerecht.
 
und in der Trail Area Wienerwald geht es bei gebauten Strecken nicht um DH-Trails für eine Randgruppe, sondern um Flow-Trails, die grundsätzlich jeder Biker entsprechend seinen Skills fahren kann, am ehesten vergleichbar mit bergabführenden Pump-Tracks, die möglichst viel Flow und Fahrspaß bieten. Bekannte Beispiele sind für mich der Flowcountry-Trail in Bischofsmais oder der Hacklberg-Trail in Saalbach-Hinterglemm.

Grundsätzlich unterstütze ich auch beide Visionen. Nur eben entsprechend meinen eigenen Prioritäten unterschiedlich stark. Und weil beide Visionen zwar ähnliche, aber letztlich doch unterschiedliche Ziele haben, gibt es auch unterschiedliche Wege zur Zielerreichung. upmove setzt hier darauf, mit Aktionen wie Trutzpartien medialen Druck zu erzeugen und die Skurilität der Gesetzgebung mit Eskalationen aufzuzeigen. Wienerwald Trails versucht die Gesprächskultur zu deeskalieren und sucht den konstruktiven Dialog mit den regionalen Stakeholdern, weil für gebaute Trails letztlich deren Zustimmung erforderlich ist. Und deshalb bin ich bei Trutzpartien nicht dabei, aber beim Ausarbeiten der Trail Area Wienerwald schon.
 
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