Ein Pyrrhussieg für den Naturschutz
Es geht noch mal um die Downhill-Strecke in Stuttgart-Degerloch und die erneute Verschiebung des Baubeginns - wohlgemerkt vier Jahre nachdem sie von der Stadt beschlossen und die Gelder genehmigt wurden (siehe Open Trails Beitrag vom 21.3.).
Warum wurde die Strecke genehmigt?
Weil man die illegalen Bau- und Fahr-Aktivitäten der Downhill-Biker* soweit wie möglich auf eine attraktive, legale Strecke kanalisieren wollte. Und zwar unter anderem zum Schutz der Natur!
Wenn man diese Strecke jetzt immer wieder mit Naturschutz-Argumenten verhindert, fahren und bauen die Biker weiter illegal über das ganze Stadtgebiet verstreut, denn der Bedarf ist da und das Vertrauen auf ein legales Angebot durch die Stadt erschüttert.
Dem Specht gebührt Schutz, keine Frage, aber die Stadt sollte die Sache ganzheitlich und nachhaltig betrachten. Oft benutzte Schlagworte, aber in diesem Kontext sehr passend:
Wie groß ist die Beeinträchtigung durch den Bau an dieser Stelle im Vergleich zu dem Signal einer weiteren Verschiebung?
Kann man nicht am unteren Ende der Strecke jetzt schon mit dem Bau beginnen?
Wenn man dann beobachtet, ob die Spechte wirklich brüten, kann man abhängig davon den Bau des oberen Teils der Strecke direkt oder im Sommer fortsetzen.
Was komplett fehlt, sind konstruktive Vorschläge für das weitere Vorgehen seitens der Stadt.
Eine pauschale Verschiebung ist das falsche Signal!
P.S.: Ein Pyrrhussieg ist laut Wikipedia ein zu teuer erkaufter Erfolg. Der vermeintliche Sieger geht aus dem Konflikt geschwächt hervor und kann auf dem Sieg nicht aufbauen. König Pyrrhos soll gesagt haben: „Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!“
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pyrrhussieg