Scott Label-Sticker (Aufkleber) entfernen

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An geduldige Cyclisten und mögliche Leidensgenossen:
An meinem weissen Scott SUB10 Classic 700C Hochglanz-Rahmen (s. Foto) ist auf dem Unterrohr das Scott-Logo in mattschwarz aufgebracht. Dieses möchte ich entfernen. Aber wie das Leben so spielt: Einfacher Gedanke, schwere Lösung – das gute Stück lässt sich nicht den kleinsten Millimeter an jeglicher Ecke lösen. Erster Punkt an Scott. Qualitätsarbeit!

Das Label ist definitiv über dem Lack aufgebracht und nicht einlackiert. Matt abgesetzte Oberfläche. Die Kanten des "Aufklebers" sind zu spüren. Rein optisch scheint es auch keine aufgebrachte Pulverbeschichtung zu sein.

Mit den gegoogleten, gängigen Tricks habe ich es bereits geduld- und gefühlvoll versucht:
Aufkleber-Entferner für Lack aus dem Baumarkt (Mellerud)
Petroleum (WD40 Kriechöl)
Haushalts-Fön (3 Min. draufgehalten)
Fingernagel-Kratztechnik
Cutter (megavorsichtig versucht eine Ecke zu lösen)

Ohne Erfolg. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich möchte da ungern mit Flex, Stahlbürste, Axt, Flammenwerfer, Salzsäure oder sonstigem schweren Gerät ran. :cool:

Somit die Fragen:
Hat jemand Erfahrung mit dieser Art hartnäckiger Label-Sticker? Kann es sein das die Labels bei Produktion quasi mit in den Lack oberflächlich "eingearbeitet" werden? Hat jemand ausser den oben aufgeführten einen sondergelagerten Super-Spezial-Tip parat?

Im Voraus schon mal ein Danke für alle wissenswerten Denkansätze und/oder Erfahrungsberichte …

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naja, wassertransferdruck nicht ganz. das sind abziehbilder, kennt man vielleicht noch aus kinderzeiten. (ich aus der DDR, altpapiersammeln im kindergarten)

nennt man auch wasserschiebebilder oder "water slide"
in guter qualität sind die schon extrem hartnäckig, die haften lediglich durch adhäsion und werden mit der zeit eins mit dem lack, die brennen sich quasi durch die UV strahlung ein.


dazu mal ein paar tips von mir (hatte die probleme öfter, als alter schrauber kennt man da en paar tricks):

nimmst ein schleifpad (keinen topfkratzer! ein richtig ganz feines schleifpad vom lackierer!!!) und raust das decal an.
dann dort drauf en lappen legen und getriebeöl (kein normales öl, getriebeöl hat so leicht lösliche zusatzstoffe, deswegen stinkt das auch fies) auf den lappen träufeln, richtig nass machen. dann en paar stunden ruhen lassen (zwichendurch schauen ob der lack das abkann) un mit etwas was hart und scharf aber auch ganz glatt ist (ich nehme eine rasierklinge weil die flexibel ist und keine macken in der klinge hat) das decal langsam abschaben. durch das öl bekommt man auch keine kratzer ins alu, ist wie eine nassrasur für rahmen.

so bekommst du das sauber ab, wenns auch manchmal ewas länger dauert.
sollte das decal schon zu lange drauf sein und einen "schatten" im lack hinterlassen mit viel wasser und dem pad das ganze betreffende rohr leicht anpadden, so egalisiert man das.



hat bis jetzt immer geklappt. :daumen:
 
#enginejunk
Genau so eine Art Antwort und Beschreibung hatte ich mir erhofft. Hab' Dank dafür.

Eine Frage habe ich in diesem Zusammenhang:
Sollte es, bezogen auf Getriebeöl, vom Grundprinzip nicht (eigentlich) auch mit WD40 funktionieren? Meines Wissens sind beides Kriechöle mit Lösungsmitteln als Inhaltsstoff. Da bist Du aber sicher der bessere Experte. Sofern Deine Antwort Nein lautet kannst Du mir gerne noch Marke und Art des Getriebeöls nennen, welches Du in der Regel verwendest …
 
Aus der Praxis: Hab' schon 2 Scott entlackt und bei beiden waren es simple Kleber unter Lack.
Ich hab' da meine Zweifel ob das mit dem oben genannten Verfahren funktioniert...

Hier im Forum geistert auch irgendwo eine Anleitung um wie man solche Kleber mit dem Cutter ausschneiden und die Stellen
beilackieren kann.
 
#Mitglied
Sehr interessant. Aber da herrscht bei mir jetzt ein Verständnisproblem: Du schreibst 'unter' Lack. In meinem Fall ist es 'über' Lack. Oder wie darf ich deine Aussage verstehen? Nach der erwähnten Anleitung werde ich forumseitig mal recherchieren. Danke.
 
Man hat, wie bei Dir oben beschrieben, einen deutlichen Absatz mit dem Nagel spüren können.
Es war jedoch nicht möglich den Schriftzug auch nur ansatzweise abzuknibbeln, da eine abschließende Schicht darüber war.
Einmal habe ich gebeizt, dort konnte man schön sehen dass unter dem sich lösenden Lack eine Folie eingearbeitet war.

Ich glaube bei dem Rad bei dem der Schriftzug "rausgeschnitten" wurde handelte es sich um ein Canyon; weiß es aber nicht mehr genau.
 
Verstehe. Deine Vermutung kann natürlich zutreffen – das ist in meinem Fall visuell allerdings schwer zu bestimmen. Da der Sticker eine matte und nahezu rauhe Oberfläche wie sehr feinkörniges Sandpapier hat, würde ich rein haptisch behaupten das keine Lackschicht darüber liegt. Ausser es wäre ein spezieller Mattlack, der nicht nach Lack aussieht. Sein kann alles. Äußerst schade dass man online noch keine Materialien hochladen kann … ;)
 
Werde mir durch den Kopf gehen lassen ob dies den Aufwand einer neuen Pulverbeschichtung wert ist. Vielen Dank bis hierhin für die rege Teilnahme an meinem final nicht allzu großen Problem. Daumen hoch!
 
getriebeöl habe ich immer nur eins, das von Opel für das R30 getriebe. dürfte aber jedes schaltgetriebeöl gehen.

unter lack aufkleber merkt man ganz deutlich, hatte ich z.b. bei meinem 92er Giant Granite. später, beim 2006er Giant terrago und kona stinky 2009 war es genauso matt wie der lack, es waren wasserschiebebilder, mit viel gefühl kann man eine erhabenheit spüren aber es ist viel zu fein um da einen ansatzpunkt zum kratzen zu haben. diese art der decals werden z.b. auch bei helmdekoren benutzt, dort aber oft mit einer abschliessenden klarlackschicht (UV-schutz). am rahmen funktoniert meine methode wie ich finde recht gut, muss aber jeder selbst wissen ob er das glaubt und probiert oder wie immer sagt "es geht nicht" weil man es sich nicht vorstellen kann.
 
bei überlackierten dicken aufklebern würde ich mit einer schleifblüte über den aufkleber schleifen bis die klarlackschicht weg ist, dann mitm heissluftfön den aufkleber warm machen und versuchen zu lösen bzw. abzuziehen. wird man sicher am rand öfter ganz fein schleifen müssen. evtl. reste vom kleber mit kleberentferner abwischen, nochmal alle kanten beischleifen und mit 2K klarlack drüber. mit schleifpolitur den lacknebel wegpolieren und gut.

so wäre jetz meine vorgehensweise, habs noch nicht gemacht aber so würde ich das probieren.
 
Na ja, bei einem Rahmen könnte das funktionieren, da die Fläche recht klein ist und man wenig Vergleich zu der alten Fläche hat.
Bei 'ner Motorhaube würde ich mir den Versuch sparen. :)
 
gut, das ist klar. eine motorhaube lässt sich meiner meinung nach auch wesentlich einfacher lackieren. zumindest finde ich das wesentlich einfacher... :D
 
Rahmen richtig fachlich richtig lackieren (ohne Nasen, nicht vernebelt, gleichmäßige Lackstärke) ist auch schon die hohe Schule. ;)
Deshalb bin ich immer wieder überrascht, wenn irgendwelche Pappenheimer das mit ner Sprühdose auf'm Hinterhof "können". :D
 
hier um die ecke ist so eine behindertenwerkstatt, dort habe ich mich daran mal versucht. da kann ich 100x besser lackieren als pulvern, da muss man wirklich en auge haben.
 
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