Bremsassistenz gesucht: Cantis für klassisches Tourenrad.

Ich habe selber keine Mini-V-Brake (und brauche auch keine), ich beziehe mich da nur auf das, was ich hier im Forum bisher gelesen hatte. Und da kamen die halt nur schlecht weg. Rein technisch gesehen sind mir Mini-V-Brakes in jeder Hinsicht lieber, wenn sie denn vernünftig bremsen.
Was ich aber habe, ist eine Cantibremse von RPM aus 1994: Von der Bremswirkung her kommt da eine V-Brake nur sehr schwer hin!
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Ich sehr leicht, dafür aber auch recht fummelig einzustellen. Macht man zum Glück nicht alle Tage.
Was ich damit sagen möchte ist, dass die alten Cantis durchaus auch gut sein können.
 

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Re: Bremsassistenz gesucht: Cantis für klassisches Tourenrad.
Ich habe selber keine Mini-V-Brake (und brauche auch keine), ich beziehe mich da nur auf das, was ich hier im Forum bisher gelesen hatte. Und da kamen die halt nur schlecht weg. (...)
Das ist wohl so ein Fall von 'es gibt da drei Unzufriedene, die bruellen rund um die Uhr - Die Hunderte, bei denen es 1A funktioniert, fahren einfach damit und beteiligen sich gar nicht lang an fruchtlosen Diskussionen im Internet' :lol:

Ich hab auch schon das eine oder andere Gemecker ueber Mini-V gelesen - Den (evtl. berechtigten) Punkt 'setzen sich mit Schmutz zu' kann man schon mal vergessen, wenn man nicht wirklich Cyclocross im groessten Dreck faehrt.
Und selber hatte ich mit Mini-V auch keine negativen Erfahrungen. Die Bremskloetze hielten nicht lang, zum Ausgleich konnte ich sie in Frankreich in jedem etwas groesseren Supermarkt fuer 3.- Euro nachkaufen.
Gegen das Felgen-Runterraspeln half aber nur der Umstieg auf Scheibenbremse ;)
 
Ich frag mich immer: die Cantilever-Geschichte wurde bestimmt 15 Jahre lang im MTB-Sport gefahren. Wenn es mittlerweile bessere Systeme gibt, ist eine Canti-Bremse deswegen gleich schlecht??? Hier ging es ja anfangs um eine Bremse für ein Reiserad. Und in dem Bereich hat sie ein paar Vorteile. Das System ist (richtig eingestellt) fehlerunanfällig, robust und kann meistens mit einfachen Mitteln repariert werden.

Aber ja, die Bremsleistung nach einer Tour heute ist nicht der Hammer. Das liegt aber sicherlich auch an fehlenden abgedrehten Bremsflanken und den Belägen. Ansonsten habe ich gefunden, wonach ich gesucht habe;). Danke nochmal für die Anregungen.

Noch ein paar Bilder vom fertigen Produkt.

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btw.: hat jemand noch nen Tipp für einen zuverlässigen Tourenreifen? Kann man da den good ol' Marathon Plus nehmen?

schönen Abend!
 

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Ich frag mich immer: die Cantilever-Geschichte wurde bestimmt 15 Jahre lang im MTB-Sport gefahren. Wenn es mittlerweile bessere Systeme gibt, ist eine Canti-Bremse deswegen gleich schlecht??? Hier ging es ja anfangs um eine Bremse für ein Reiserad. Und in dem Bereich hat sie ein paar Vorteile. Das System ist (richtig eingestellt) fehlerunanfällig, robust und kann meistens mit einfachen Mitteln repariert werden.

Aber ja, die Bremsleistung nach einer Tour heute ist nicht der Hammer. Das liegt aber sicherlich auch an fehlenden abgedrehten Bremsflanken und den Belägen. Ansonsten habe ich gefunden, wonach ich gesucht habe;). Danke nochmal für die Anregungen.

Noch ein paar Bilder vom fertigen Produkt.

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btw.: hat jemand noch nen Tipp für einen zuverlässigen Tourenreifen? Kann man da den good ol' Marathon Plus nehmen?

schönen Abend!

Da kann ich Dir nur meine Erfahrung dazu sagen, da ich jahrelang mit Cantilever Shimano BR-737 gefahren bin.
Bei trockenem Wetter ist die ganz ok, vor allem wenn hinten nicht 20kg Gepäck drauf sind.
Sobald es aber nass ist und Du einen etwas steileren Berg runter musst, fragst du Dich wo die ganze Nässe her kommt: Von aussen oder vom Angstschweiss! ;)

Nach dieser Tour habe ich auf XT V-Brake umgebaut und beim ersten Bremsversuch fast einen Salto-Mortale hingelegt. Soviel also zu der Bremskraft der alten Cantilevers im Vergleich zu modernen V-Brakes. :D
Ich denke, deren Sinn ist nur bei alten Cyclocross Rädern, wo dicker Schlamm echt ein Problem ist. Ansonsten haben die ausgedient.

Mein Kollege mit seinem neuen Surly Long Haul Trucker hatte auch Cantilever drauf. Nach dem ersten Regenwetter in den Alpen hatte er auch seine Meinung schnell geändert.

Die Frage ob etwas, was 15 Jahre lang gefahren wurde nur deshalb gut ist, weil es solange gefahren wurde erübrigt sich somit. Etwas ist nur solange gut, wie es keine bessere Alternative gibt.
Man ist ja auch 80 Jahre lang mit einer Stempelbremse gefahren. Und waren die gut?? :D
Auch 400 Jahre lang Blattfedern fahren an der 4-rädrigen Karosserie hatten irgendwann mal ein Ende.
 
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Vergangenes Jahr, den Col d'Aspin runter mit dem Reiserad (Scheibenbremsen), im stroemenden Regen, das war fast schon der reine Genuss.
Einfach laufen lassen und immer nur die Kehren scharf anbremsen :daumen:

Auf meine canti-geschaedigte Reiseleiterin, die angstvoll dauerbremsend herunterkroch, musste ich durchaus ein wenig warten unten in Arreau :lol:
 
... die Bremsleistung nach einer Tour heute ist nicht der Hammer.
Du könntest die Bremsleistung deutlich verbessern, in dem Du das Kabeldreieck des Querzuges weiter nach unten bringst. So wie auf den Foto von mir, ganz oben. Die von Shimano mitgelieferten, vorgefertigten Querzüge waren früher schon nicht der Renner, ich habe die nie verwendet. Einen neuen Querzugträger bis auf ca. zwei Finger breit über dem Reifen oder Schutzblech einstellen und die Bremswirkung ist viel besser. Der Druckpunkt der Bremse wird dadurch zwar etwas schwammiger, auch müssen die Bremsgummis sehr knapp zur Felge eingestellt werden, die bessere Bremswirkung ist das aber wert. Das ist übrigens einer der weiteren Vorteile einer Cantibremse: Durch Änderung der Hebel- und Seilgeometrie kann die Bremskraft eingestellt werden, bei den anderen Bremstypen geht das nicht, weil die Geometrie fest vorgegeben ist.
Passende Querzugträger gibt es z.B. noch da: http://www.mtb-kult.de/bremsen/querzugtrager.html
Übrigens: Schöne Bremse und schönes Rad! :daumen:
 
Du könntest die Bremsleistung deutlich verbessern, in dem Du das Kabeldreieck des Querzuges weiter nach unten bringst. So wie auf den Foto von mir, ganz oben. Die von Shimano mitgelieferten, vorgefertigten Querzüge waren früher schon nicht der Renner, ich habe die nie verwendet. Einen neuen Querzugträger bis auf ca. zwei Finger breit über dem Reifen oder Schutzblech einstellen und die Bremswirkung ist viel besser. Der Druckpunkt der Bremse wird dadurch zwar etwas schwammiger, auch müssen die Bremsgummis sehr knapp zur Felge eingestellt werden, die bessere Bremswirkung ist das aber wert. Das ist übrigens einer der weiteren Vorteile einer Cantibremse: Durch Änderung der Hebel- und Seilgeometrie kann die Bremskraft eingestellt werden, bei den anderen Bremstypen geht das nicht, weil die Geometrie fest vorgegeben ist.
Passende Querzugträger gibt es z.B. noch da: http://www.mtb-kult.de/bremsen/querzugtrager.html
Übrigens: Schöne Bremse und schönes Rad! :daumen:

Ja schon... aber das ist wie die Empfehlung, modernes Carbonfiber anstatt Stahl für die Blattfedern der Kutsche zu nehmen. :D
Cantilever Bremsen sind halt rein physikalisch sehr beschränkt.
 
btw.: hat jemand noch nen Tipp für einen zuverlässigen Tourenreifen? Kann man da den good ol' Marathon Plus nehmen?

Ich finde der Marathon ist immer eine gute Wahl. Zwar kein Rollwunder aber sehr langlebig und pannensicher. Und im Zweifel gilt: Lieber schlecht gerollt als gut geschoben.

Der Vittoria Ranndoneur soll auch ganz gut sein, habe ich aber keine Erfahrungen mit.
 
Ich finde der Marathon ist immer eine gute Wahl. Zwar kein Rollwunder (...)
Den fahr ich auch, und ich finde sogar, dass er auf jeden Fall gut genug rollt.
'Bodenkleber' usw., diese Sprueche verweise ich ins Reich der Fabel :D

P/L ist unschlagbar, vergleichweise ist er einer der guenstigeren Reifen und sehr haltbar.
Ich fahre den Reifen immer auf dem HR runter bis zur Entsorgungsreife, dann wandert der vordere aufs HR, und vorn kommt ein neuer drauf.
 
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Der Vittoria Ranndoneur soll auch ganz gut sein, habe ich aber keine Erfahrungen mit.

Den hab ich in der Faltversion. Schöner Reifen und bisher pannenfrei. Baut aber sehr schmal und irgendwie trau ich dem ganzen (jedenfalls in der 32er Breite) nicht so wirklich schweres Gepäck und Ruckelpiste zu. Von den Marathons gibts ja viele Ausführungen. "Normal", Plus und Plus Tour und das dann noch faltbar. Die günstige Variante ist also schon ok?

Supreme fahr ich im Stadtbetrieb. Der zieht mir aber zu viel Wasser mit und ist mir zu teuer. Außerdem frisst der Unmengen Steinchen und Scherbchen...
 
Ich hab den stinknormalen mit Green Guard Pannenschutz als Draht Version. Hatte in 3 Jahren nur einen Platten wegen einem fiesen langen Draht. Unter dem Schutzblech höre ich auch immer den ganzen Mist den der hoch wirft...mir aber egal. Ein Sorglos Reifen eben...
 
Ich habe selber keine Mini-V-Brake (und brauche auch keine), ich beziehe mich da nur auf das, was ich hier im Forum bisher gelesen hatte. Und da kamen die halt nur schlecht weg.
Du hast bei V-Bremsen immer die selbe Kinematik, so bremsen die Dinger an allen Rädern ähnlich, sofern der Sockelabstand passt. Bei Cantis hast du über den Querzug und die resultierenden Winkel viel mehr Eingriffsmöglichkeiten in die Kinematik. Das kann mal prächtig funktionierern, siehst ja an deinem Rad oder auch total in die Hose gehen. Hinzu kommt noch daß durch den kurzen Seilweg alle Verlegeprobleme und Seildehnung stärker reinhauen.
Man siehts ja auch an dem C'Dale. Dort waren ja ursprünglich Bremsen vom Schalg Dia Compe 986 verbaut. Der TE hat sich ähnliche draufgemacht und es klappt.
 
I
btw.: hat jemand noch nen Tipp für einen zuverlässigen Tourenreifen? Kann man da den good ol' Marathon Plus nehmen?
Passen würde der Panaracer Pasela. Der Vittoria Randonneur Pro ist auch sehr gut, nur wird der so nicht mehr gefertigt. Der heißt jetzt Hyper, Superduper oder so ähnlich. Der Randonneur ohne Pro ist ein eher einfacher Drahtreifen.
 
Du hast bei V-Bremsen immer die selbe Kinematik, so bremsen die Dinger an allen Rädern ähnlich, sofern der Sockelabstand passt. Bei Cantis hast du über den Querzug und die resultierenden Winkel viel mehr Eingriffsmöglichkeiten in die Kinematik. Das kann mal prächtig funktionierern, siehst ja an deinem Rad oder auch total in die Hose gehen. Hinzu kommt noch daß durch den kurzen Seilweg alle Verlegeprobleme und Seildehnung stärker reinhauen.
Man siehts ja auch an dem C'Dale. Dort waren ja ursprünglich Bremsen vom Schalg Dia Compe 986 verbaut. Der TE hat sich ähnliche draufgemacht und es klappt.

Die Effektivität der V-Brake ist nunmal wesentlich höher als bei einer Cantilever, welche ja per Bowdenzug nach oben zieht und nur einen kleinen Bruchteil der Zugkraft per Winkelbewegung perpendikular zur Felge bringt.

Du kannst auch eine V-Brake sehr gut modulieren und bei etwaigen Schwierigkeiten einen Bremskraftmodulator von Shimano reinsetzen. Funktioniert sehr gut und wird vor allem oft bei der Vorderbremse bei Trekkingrädern verbaut.

Guckst Du hier: http://www.bike-discount.de/de/kaufen/shimano-power-modulator-sp-pm40-v-brake-30183
 
kleines Update, wen es interessiert. Ich habe nun noch Ultegra-Bremsschuhe mit KoolStops verbaut. wie erwartet, bremst sich das gleich viel besser. Jetzt bin ich zufrieden. Einzig das Aushängen der Bremsarme zum Reifenwechsel ist wirklich nicht grade komfortabel, bzw. geht das gar nicht.
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Nu hab ich mir Marathons in 37 geholt (die enfachen) und jetzt passen die Dinger nicht, sie bauen zu hoch.:mad: Kendas in 37 gingen wunderbar unter die Schutzbleche... verdammt.

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Grüße!
 

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(...) Einzig das Aushängen der Bremsarme zum Reifenwechsel ist wirklich nicht grade komfortabel, bzw. geht das gar nicht. (...)
  • Antrieb auf 8x aendern, falls das noch nicht der Fall ist
  • Campagnolo 10x Ergopower montieren (passen zufaellig zu Shimano 8x)
-> Du hast einen Entspanner im Bremshebel und kannst die Bremse damit 'aufmachen'.
Und Du hast komfortable Schaltbremshebel anstelle der Lenkerendschalter.

Ich hab mich auch ueber zwanzig Jahre lang geweigert, Schaltbremshebel zu montieren, aber als ich den 'Campa 10x vs Shimano 8x' Trick im Internet gefunden hatte, begann bei mir ein 'Umdenken' :lol:

Jetzt will ich den Komfort nicht mehr missen (bin aber inzwischen auch alt, fett und faul :lol: ). Allerdings wollte ich niemals nie nicht die teuren, haesslichen, und wenig haltbaren STIs.
Wenn, dann Campagnolo Ergopower, das war klar, und auf die o.g. Weise ist das moeglich. 8-fach reicht mir auch dick.
Am Reiserad hab ich mir 12-15-17-19-21-24-28-32 selber zusammengestellt.
Fein gestuft im normalen 'Fahrbereich', groeber fuer den Berg, und das 12er braucht man hoechstens mal bergab. Da hilft es mir dann aber mehr als ein 13er

Deine Marathons musst Du halt gegen 32er umtauschen, dann passts wieder.
Marathons fallen nicht 'eine Nummer kleiner' aus, wie viele andere Reifen.
 
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bin auf der mini-v seite. am crosser kann man noch cantis nehmen, aber wenn man auf der straße im verkehr mitschwimmt und es evtl noch etwas nass ist, dann würde ich keine cantis verbauen.
 
Es sollen halt zwingend Cantis sein. Das gleiche wie Du hab ich mindestens fuenfmal gschrieben. Hilft nix :lol:

Ja, und ich habs beim ersten mal verstanden. Meine Güte. :rolleyes: Nochmal: Dass V-Brakes besser bremsen ist mir klar. Ich fahr selber SingleDigits und Discs am MTB. Es passt hier schlichtweg nicht. Ich hab versucht, das Beste aus den Cantis rauszuholen. Und siehe da: ich komme zum stehen. Und das gut genug.

Hier gehts doch um Erfahrungsaustausch, oder?;)
 
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