Sequenz & Diskussion Hinterrad versetzen ohne Hüftimpuls

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Re: Sequenz & Diskussion Hinterrad versetzen ohne Hüftimpuls
Die Verantwortung der Coaches liegt dann auch darin, dass sie die Bewegung, die sie "lehren" wollen, komplett durchdacht haben und ein gutes Konzept erarbeiten mit dem sie dann die Technik sicher und verständlich den Leuten beibringen.

Sehe ich auch so, seit Anfang April 2014 habe ich mich damit intensiv beschäftigt, um ein gutes Konzept zu finden. Das Leben funktioniert jedoch nach dem Motto "You live and learn" und so lernt man auch als Coach stets dazu, was zu Änderungen in der Lehre führen kann und auch gut so ist. So kann man mehrere Varianten anbieten, was ich seit Ende letzter Saison auch mache, davor blieb ich erst bei der Variante, die ich durch Herrmann etc. selber damals gelernt hatte.

Ride on,
Marc
 
Kurze Zwischenfrage: Wenn ich auf einem harten Untergrund wie Asphalt oder Pflaster/Beton das Hinterradversetzen übe, dann habe ich oft das Gefühl, dass das Hinterrad sehr "hart" aufsetzt bzw. habe teilweise etwas Angst, dass es mir beim Aufsetzen des HR mal den Mantel von der Felge ziehen könnte (was aber bisher noch nie passiert ist ;) ). Ist das normal oder geht das bei euch (die ja das Versetzen anscheinend beherrschen) so weich, dass ihr das Aufsetzen des Hinterrades kaum spürt?
 
Wenn das so wäre, dann dürfte man eigentlich auch nicht droppen oder durchs Steinfeld bretzeln.
 
Also den Mantel hats mir noch nie von der Felge gezogen, weder beim umsetzen noch sonstigem Kram ala schräge Landungen nach nem Whip oder so.
Ansosnten is mir das relativ egal wie hart ich den Reifen aufsetze, da is mehr Belastung drauf wenn ich mal ausversehen aus nem Meter ins Flat segel oder ne Landung schiefgeht. :D
 
Das mit dem Aufsetzen vom HR hängt tatsächlich sehr davon ab, ob du ein Hardtail oder Fully fährst. Beim Fully (z.B. mit viel SAG) musst du das Aufkommen des Hinterrades nicht selbst soo stark aus den Beinen abfedern, daher fühlt es sich mit Fully meist etwas sanfter an. Beim Hardtail muss das Timing der "Abfederbewegung" schon gut passen, damit es nicht zu sehr scheppert.
Bei einer dynamischen Versetzbewegung kommt das Hinterrad allgemein schon recht hart auf, das stimmt.
 
Danke Alpe7. Fahre Fully....aber anscheinend sind meine Versetzversuche dann eher dynamisch und es passt das Timing noch nicht so ganz :D

Hatte am WE einen Kurs zur "dynamischen Versetzkehre". Bei mir hapert es am Wechselspiel von Schleifbremse und Körperspannung, daher setze ich auch eher hart auf.

(Dazu muss ich noch den elendigen Hüftimpuls aus meinem Kopf herausbekommen. Der mag in der statischen Versetzkehre seine gute Berechtigung haben, in der dynamischen - aus der Fahrt heraus - jedoch nicht).
 
(Dazu muss ich noch den elendigen Hüftimpuls aus meinem Kopf herausbekommen. Der mag in der statischen Versetzkehre seine gute Berechtigung haben, in der dynamischen - aus der Fahrt heraus - jedoch nicht).

bevor statisches versetzen nicht zuverlässig klappt,
ist dynamisches versetzen sinnlos...
erst das richtige gefühl für ,
---bremse--- körperschwerpunkt nach vorne---eindrehen---hüft/bein/impuls
bringt das nötige feingefühl für dynamisches versetzen....
 
bevor statisches versetzen nicht zuverlässig klappt,
ist dynamisches versetzen sinnlos...
erst das richtige gefühl für ,
---bremse--- körperschwerpunkt nach vorne---eindrehen---hüft/bein/impuls
bringt das nötige feingefühl für dynamisches versetzen....

Das ist nicht die Meinung der Coaches gewesen. Und auch nicht meine.

Denn das dynamische Versetzen ist eine andere Bewegung. Und das Gefühl dafür zu bekommen, wann das Hinterrad abhebt (Bremse / Beinarbeit / (keine) Gewichtsverlagerung), geht auch sehr gut beim Üben der Vorstufen der dynamischen.

Die statische kann man dann immer noch lernen (zusätzlicher Hüftimpuls, automatisches, gegenläufiges Eindrehen des Lenkers)

Hört sich interessant an...so ein Kurs wäre für mich auch nicht verkehrt. Aber dazu hab ich es glaub ich noch zu wenig drauf. Vielleicht nächstes Jahr.

Kommt darauf an. Lieber früh eine richtige Technik üben als später eine falsche/unpassende (wie bei mir der Hüftimpuls) wieder rausbekommen...
 
@Guru: Hast du zufällig Videos davon gemacht? Super wäre ein Vergleich vorher - nachher.

Ich tu mich mit den Begriffen "statisch" und "dynamisch" immer noch schwer. Ist damit eigentlich der Bewegungsablauf des Körpers gemeint oder ob das Rad steht bzw. rollt? Oder beides zusammen?
Eigentlich dachte ich, dass es mir einigermaßen klar ist, aber mit "gegenläufiges Eindrehen des Lenkers" kamen mir jetzt so Zweifel :D
 
Vorab: Ich bin ein Lernender, nicht der Coach. Videos von mir gibt es, liegen mir aber nicht vor. Kannst du aber selbst gut testen, finde ich.

Statisch = Versetzkehre aus dem Stand.
Dynamisch = aus der Fahrt.

Unterschied: Bei der dynamischen zeigt das Vorderrad immer in die Richtung, wo es hinrollen soll. Bei der statischen kann man mit dem VR machen, was man will, man rollt ja nicht den Abhang runter, man steht.

Problem beim Hüftimpuls: Wenn du das HR hochnimmst und den Impuls gibst, drehst du automatisch den Lenker in die Gegenrichtung, im Fall der Kehre also hangabwärts. Wenn du das also aus der Fahrt machst, fährst du (kurz) Richtung Abgrund. Dieses Risiko vermeidet die Technik ohne Hüftimpuls.

Soweit vom Laien :)
 
Danke, so in etwa habe ich mir das gedacht :)

Das mit dem Lenker in die Gegenrichtung muss ich mal beobachten, ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Ich übe das Versetzen meist auch aus der langsamen Fahrt heraus. Mein Problem ist vor allem, dass ich noch nicht das genaue Aufsetzen des HR beherrsche und es meiner Meinung nach eben zu hart aufsetzt.
Merkt man da bei so einem Kurs deutliche Fortschritte oder bekommt man da eher das "Werkzeug zum Üben" beigebracht und merkt erst einmal kaum eine Steigerung?
 
Merkt man da bei so einem Kurs deutliche Fortschritte oder bekommt man da eher das "Werkzeug zum Üben" beigebracht und merkt erst einmal kaum eine Steigerung?

Dürfte bei jedem anders sein. Wenn man eh schon kurz davor steht, kann der Kurs helfen, alles zusammenzufügen, denke ich. Bei mir war seine Leistung, die Einzelteile mal richtig zu lernen. Zusammensetzen kommt bei mir durch Üben, hoffentlich.
 
Wenn du das HR hochnimmst und den Impuls gibst, drehst du automatisch den Lenker in die Gegenrichtung, im Fall der Kehre also hangabwärts. Wenn du das also aus der Fahrt machst, fährst du (kurz) Richtung Abgrund. Dieses Risiko vermeidet die Technik ohne Hüftimpuls.
Das kann man machen, muß man aber nicht ;).
Und 'automatisch' dreht man den Lenker sowieso nicht in die Gegenrichtung...Wenn, dann nur, um das Gleichgewicht auszugleichen.
Beide Techniken machen Sinn und haben ihre Daseinsberechtigung.
 
Bei der statischen kann man mit dem VR machen, was man will, man rollt ja nicht den Abhang runter, man steht.
Vorderrad muss in Richtung der Kehre bzw. geplanten Fahrlinie eingeschlagen werden, erst dann wird versetzt.
Problem beim Hüftimpuls: Wenn du das HR hochnimmst und den Impuls gibst, drehst du automatisch den Lenker in die Gegenrichtung, im Fall der Kehre also hangabwärts.
Meiner Meinung nach bleibt der Lenkeinschlag unverändert (ist fix/statisch bezogen auf den Untergrund). Nimmt man die Radachse als Bezug, sieht es während dem Versetzen nur so aus, als würde man gegenlenken bzw. in den Abgrund steuern.

vorher.jpg

nachher.jpg


Auch bin ich der Meinung, dass man mit statischen Versetzen mehr technische Problem bewältigen kann, als dynamisch. Aber keine Regel ohne Ausnahme, manche Stellen gehen halt nur dynamisch z. B. falls es am Hinterrad keinen Platz gibt.
Bisher hab ich noch niemanden kennengelernt, der erst dynamisch und dann statisch versetzten konnte, nur immer umgekehrt.

Dynamisch sieht halt cooler aus.
 

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Statisch oder dynamisch? Helft mir mal auf die Sprünge!
Im folgenden Video (3:40 bis 4:30) fahre ich langsam einen eher engen und hackeligen Trail. Trotzdem "dreht" das Vorderrad immer mit in Fahrtrichtung ein, auch wenn es beim Versetzen steht. Einen Lenkausschlag nach Kurvenaußen gibt es eigentlich nur in der ersten Rechtskurve. Und da rollt das Vorderrad während des Versetzvorgangs :confused:

 
Zuletzt bearbeitet:
Großteil dynamisch, teilweise statisch und viel halbdynamisch ( z. B. 04:22 und 04:26)
03:59 erst dynamisch, unmittelbar im anschluss 2 kleine statische Versetzter.

Meine Definition:
  • statisch = VR steht - HR hebt ab (versetzt) - HR setzt auf - VR steht immer noch - weiter rollen
  • dynamisch = VR rollt - HR hebt ab (versetzt) - VR rollt immer noch - HR setzt in der Rollbewegung auf
  • halbdynamisch = VR steht - HR hebt ab (versetzt) - VR rollt vorwärts - HR setzt in der Rollbewegung auf
 
Danke! Das ist doch endlich mal eine richtige und sinnvolle Definition!
... und das ganz ohne "Lenker in irgendwelche Richtungen" Aussagen ;)
 
Da für mich die Begriffe statisch und dynamisch völlig anders belegt sind, kann ich nur beschreiben, was ich in den verschiedenen Videos sehe. Natürlich sehe ich da auch "Lenker in irgendwelche Richtungen" stehen.
Bei allen Versetzern ist die Vorderradbremse beteiligt. Der Schwenk des Hinterrades:
  • wird durch eine Hupf-Drehbewegung des unteren Rumpfes eingeleitet. (Hüftimpuls?) Dabei dreht sich das Rad um das Steuerrohr. Das Vorderrad bleibt (gebremst) stehen.
  • wird durch eine Drehung, die im Schultergürtel noch bei aufgesetztem Hinterrad beginnt und während des Abhebens bis zum Unterkörper fortschreitet, ausgeführt. Das Rad dreht sich dabei um den Aufstandspunkt des Vorderades. Hierbei wird oft die Bremse schon wieder vor dem Aufsetzen des Hinterrades gelockert. Beim so begonnenen Weiterfahren gewinnt man Raum für das Hinterrad.
  • Fahren auf dem Vorderrad. Hierbei sind die größten Schwenks möglich. Das Hinterrad kommt aus Gleichgewichtsgründen immer gleichmäßig sehr hoch. Die Geschwindigkeit ist relativ hoch.
In der Praxis scheint für die Wahl der Technik eine Rolle zu spielen, wie riskant die einzelne Fahrweise an der jeweiligen Kehre ist.
 
"Lenker automatisch in Gegenrichtung drehen"
Falls mir das passiert (kommt durchaus vor), ärgere ich mich immer, weil ich der Meinung bin, dass das nur dann passiert, wenn man es falsch macht. Z.B. den Seitwärtsschwung nicht richtig dosiert, nicht genug Körperspannung, etc. In gewissen Situationen kann das durchaus nicht ganz ohne sein... wenn es z.B. neben der Kurve ordentlich runter geht und man nach (oder während) dem Versetzer sofort weiter rollen muss weil der Untergrund zu bröselig ist um das Vorderrad zu lange im Stand zu halten. Das Gleichgewicht kann man eigentlich auch prima halten, ohne irgendwelche komischen Dinge mit dem Vorderrad zu machen, zumindest im Idealfall.
"Automatisch" sollte das Eindrehen des VR in Gegenrichtung also meiner Meinung nach keinesfalls passieren. Und wenn es das tut, sollte man mehr üben um das abzuschaffen (genau das mach ich jetzt auch gleich) ;)
 
Leider ist es mir heute nicht möglich zu üben, eventuell morgen und übermorgen auch nicht. :D
...da ich bei meinen regelmäßigen Versuchen auf der Übungswiese über den Lenker gegangen bin. Dabei hat der linke Ellenbogen brutal dem linken Oberschenkel gezeigt, wer härter ist... aua :D

Aber im Ganzen mache ich schon gute Fortschritte, dank den Erläuterungen hier. Irgendwie bin ich hemmungsloser geworden. :D

tapatapadu
 
Statisch, dynamisch, spartanisch ..... Scheiss egal geht biken ;-) wenn es klappt, dann klappt es egal welchen begriff ihr euch dafür raussucht, definiert oder erfindet. Jaja ich neige selbst manchmal zur über theoretisierung ich weiss :-D
 
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