Warum zur Hölle braucht es das? Meinung zu "27+", "6FATTIE", "Semi-Fat" und Co.

Spätestens mit der Einführung von 29ern hat es die Mountainbike-Industrie geschafft, den Endverbraucher beim Kauf eines Mountainbikes zu verunsichern. Die Masse an Auswahlmöglichkeiten hat in den letzten Jahren überwältigende Ausmaße angenommen. XC-Bikes, Trail-Bikes, All Mountain-Bikes etc., die Liste ist lang und darüber hinaus ist mittlerweile alles in zwei, ja sogar drei Laufradgrößen zu bekommen. Von der fast schon unüberschaubaren Technik am modernen Mountainbike einmal abgesehen, muss sich der Kunde nun auch noch mit der Reifengröße befassen. Totale Verwirrung und letzten Endes gar Verunsicherung machen sich breit. Doch genau das ist es, was die neuen "27+"-Reifen bekämpfen möchten: Verunsicherung.


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Najaaa, also das "Gut" ist dann aber schon ein sehr individuelles ;)

Ja, klar. Mir reichen SLX Komponenten für kleines Geld. Das Speci Enduro Elite hat normale Teile verbaut. Ein normales Bike, weder überduchschnittlich gut, noch schlecht. Da sind nur Teile drauf, die nicht hochpreisig sind und der Kübel kostet 4000 EUR.

Darum geht's jetzt aber eh nicht...

Mein persönliches Fazit:
Ich find's geil, dass sich was tut.
Ich find's beschissen, dass sich dadurch kaum mehr normale Bikes finden lassen (20mm oder 15mm Steckachsen mit normalen Breiten. Normale Offsets an der Gabel, Normale Hinterbauten (142x12, 150mm, QR). Normale Kurbelbreiten. Geo am Rahmen für normale Laufräder (von mir aus 27,5...)
 
In der Wirtschaft gibt es zwei Möglichkeiten (siehe z.B. Automobilindustrie): Entweder ich entwickle ständig etwas neues um eine Art Innovation vorzugaukeln und so die Preise hoch zu halten (siehe z.B. 650B), oder ich muss die Preise senken. In der Bikebranche sehen wir momentan das erstere. Das Problem ist, dass sich dieser Prozess einfach überhitzt hat. Die Entwicklungen haben keinen Mehrwert. Es wird nur noch wahllos gestreut in der Hoffnung irgendwie das nächste große Ding zu landen, bzw. nicht zu verpassen.

Zwei Gruppen stehen hintenan: Die (für uns) offensichtliche Gruppe sind natürlich die Biker. Wir sind mittlerweile verärgert, weil die Schamlosigkeit, mit der uns das Geld aus der Tasche gezogen werden soll, einfach nicht mehr zu verheimlichen ist. Die zweite Gruppe sind die Bikeshops, im wesentlichen die Händler vor Ort, die das exorbitante Spektrum an Biketeilen (z.B. 14 verschiedene Pikes) einfach nicht mehr bevorraten können. Hinzu kommt, dass ein großer Teil des Lagers in der nächsten Saison technisch weitestgehend überholt und somit fast wertlos ist.

So zerstört die Bikeindustrie nachhaltig ihren Absatzmarkt: Biker zögern ihre Investitionen hinaus, da nicht klar ist, ob sie für ihr heute erworbenes Rad in 2 Jahren noch die GEWÜNSCHTEN Teile bekommen (Irgendwas wird man immer bekommen, aber damit will man nicht unbedingt fahren). Dazu, und das ist fast noch bedeutsamer, zerstört die Industrie ihren Absatzmarkt auf der Anbieterseite strukturell, denn viele kleine Bikeshops können dieses Tempo nicht mehr mitgehen (Ich persönlich kenne zwei Bikeshops und habe auch schon von mehreren gehört, die in jüngster Vergangenheit schließen mussten).

Wie das ganze ausgeht - keine Ahnung. Ich nenne mittlerweile 12 Räder und einen beachtlichen Teilevorrat mein Eigen, aber das hatte mich nie davon abgehalten 1-2 Bikes im Jahr zu ersetzen bzw. zu erweitern. Seit etwa einem Jahr gab es bei mir jedoch keine nennenswerten Investitionen mehr. Obwohl die angebotene Vielfalt momentan endlos zu sein scheint, gibt es kaum noch Räder, die mich interessieren. Ich stimme mit der Brieftasche ab und werde meine Bikes einfach weiter fahren bis eins nach dem anderen den Geist aufgibt. Damit sollte ich die nächsten 20 Jahre auf der sicheren Seite sein. Bis dahin hoffe ich, dass endlich die dringend nötige Marktbereinigung stattgefunden hat und man sich mal wieder auf Nachhaltigkeit (für eine ökologische Sportart übrigens ein schönes Wort) besinnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nenne mittlerweile 12 Räder und einen beachtlichen Teilevorrat mein Eigen
Da wüsste ich dann schon nicht mehr welchen Hobel ich treten soll ,aber man weiß das Mann für jede Art der tretbaren Fortbewegung ein geeignetes Gerät stehen hat :) .

Der Wertverfall ist in keinem anderen Bereich so heftig wie in der Bikebranche,nicht mal PKW verlieren so schnell an Wert.
Schon nach dem Kauf eines Bikes oder Teile,sind maximal noch 70% Wert übrig,ohne es bewegt zu haben.

Aber es kann niemand sagen:"Nee, Radfahren ist nichts für mich,es gibt kein geeignetes Fahrrad für mich!"
 
Jetzt begreife ich endlich, warum Montags in Dräsdn nix mehr los ist.

Die Retter der abendländischen Kultur sind alle hier versammelt, damit wir auch in Zukunft noch alle ohne Kopftuch auf unseren 26" Rädern mit 3,5bar in den Dacklschneidern durch den Wald fahren dürfen.

DANKE :anbet:
 
ist der überraschend hohe Absatz von Fatbikes

Frage gibt es dazu Zahlen ? 29 sehe ich viele rumfahren aber ein Fatbike ist mir noch nicht untergekommen.

Ansonsten würde ich sagen, abwarten und sehen was von dem Zeug in 2 Jahren noch am Markt ist. Wie einer bereits erwähnte: Survival of the Fittest. Und ob die ökonomische Nische für all diese Formate wirklich ertragreich ist wage ich einfach mal zu bezweifeln.
 
Jetzt begreife ich endlich, warum Montags in Dräsdn nix mehr los ist.

Die Retter der abendländischen Kultur sind alle hier versammelt, damit wir auch in Zukunft noch alle ohne Kopftuch auf unseren 26" Rädern mit 3,5bar in den Dacklschneidern durch den Wald fahren dürfen.

DANKE :anbet:
Thema verfehlt??
 
Jetzt begreife ich endlich, warum Montags in Dräsdn nix mehr los ist.

Die Retter der abendländischen Kultur sind alle hier versammelt, damit wir auch in Zukunft noch alle ohne Kopftuch auf unseren 26" Rädern mit 3,5bar in den Dacklschneidern durch den Wald fahren dürfen.

DANKE :anbet:


was für ein asozialer kommentar ist das denn gewesen? hier wird man mit rechts-braunem pack verglichen, wenn man anderer meinung ist?
 
Fahre ein 26" Hardtail mit Rohloff-Nabe. Habe jetzt nach 5 Jahren die verschlissene Federgabel ersetzen müssen (ist gar nicht so leicht, heute noch ne brauchbare Federgabel mit Schnellspanner-Aufnahme zu finden). In fünf Jahren schau ich dann mal, wie sich der Markt so entwickelt hat. Bis dahin erfreue ich mich an meinem Oldtimer, welcher zuverlässig seinen Dienst tut. Und bei unseren Touren im Verein bin ich trotz der allgemeinen Aufrüstung um mich herum immer noch vorne mit dabei (eigentlich ein Unding ohne Steckachse, ohne Hinterbaufederung, ohne 27,5, ohne Plus, ohne FAT, ohne Procore, ohne tubeless, ohne bashguard, ohne Reverb, ohne ice-tec, ohne 1x11, ohne brain, ohne shadow-plus, ohne kashima-coating, ohne ...).
Der Durchschnittsbiker hat hinsichtlich der eigenen Kondition und Fahrtechnik ein enormes Verbesserungspotential. Die Entwicklung bei den Mountainbikes hingegen ist nahezu ausgelutscht. Das immer kürzere Verfallsdatum der "Standards" ist ein deutliches Zeichen dieser Entwicklung.
 
Ich bin wirklich froh um einige der neueren Entwicklungen der Branche, insbesondere 29 ist für mich ein echter Segen.

Was aber aktuell mit neuen Reifen - und Achsstandards passiert, ist pure Geldschneiderei, da wird der Bogen durch die Industrie eindeutig überspannt. Die Folgen für die Endkunden und die Einzelhändler hat @x-o sehr gut beschrieben.

Ich für meinen Teil werde solche Produkte meiden... bitte erschiesst mich, wenn ich mal mehr als 2.4 auf meinem Bike habe.
 
übrigens hab ich mir extra eine 27,5er kompatible Gabel gekauft, damit ich 3" 26er Reifen rein bekomme. Aber nein, das bauen sie nicht. ;) *gg*
 
Fahre ein 26" Hardtail mit Rohloff-Nabe. Habe jetzt nach 5 Jahren die verschlissene Federgabel ersetzen müssen (ist gar nicht so leicht, heute noch ne brauchbare Federgabel mit Schnellspanner-Aufnahme zu finden). In fünf Jahren schau ich dann mal, wie sich der Markt so entwickelt hat. Bis dahin erfreue ich mich an meinem Oldtimer, welcher zuverlässig seinen Dienst tut. Und bei unseren Touren im Verein bin ich trotz der allgemeinen Aufrüstung um mich herum immer noch vorne mit dabei (eigentlich ein Unding ohne Steckachse, ohne Hinterbaufederung, ohne 27,5, ohne Plus, ohne FAT, ohne Procore, ohne tubeless, ohne bashguard, ohne Reverb, ohne ice-tec, ohne 1x11, ohne brain, ohne shadow-plus, ohne kashima-coating, ohne ...).
Der Durchschnittsbiker hat hinsichtlich der eigenen Kondition und Fahrtechnik ein enormes Verbesserungspotential. Die Entwicklung bei den Mountainbikes hingegen ist nahezu ausgelutscht. Das immer kürzere Verfallsdatum der "Standards" ist ein deutliches Zeichen dieser Entwicklung.


Spricht mir aus der Seele.... DANKE (!)

Der Mic
 
Falls die Frage ernst gemeint war: Das Killer V auf dem Foto ist ein 26er MTB von 1994

:winken:

Gruesse

Der Mic

Ich geh mich dann mal schämen und noch ein bißchen Bike-Geschichte büffeln... :oops:
Prinzipiell war die Frage aber durchaus ernst, da mir Gnom 29er'eske Reifen einfach zu unhandlich sind, ich aber schon mal Bock hätte, Halbfettbutter, ääh, Reifen irgendwann mal zu testen... offensichtlich geht das ja auch ohne die letzten Industrie-"Innovationen, gut zu wissen.
 
Ich geh mich dann mal schämen und noch ein bißchen Bike-Geschichte büffeln... :oops:
Prinzipiell war die Frage aber durchaus ernst, da mir Gnom 29er'eske Reifen einfach zu unhandlich sind, ich aber schon mal Bock hätte, Halbfettbutter, ääh, Reifen irgendwann mal zu testen... offensichtlich geht das ja auch ohne die letzten Industrie-"Innovationen, gut zu wissen.

Alles gut... :bier:

Vielleicht sollte ich mal akzeptieren, dass ich nicht immer davon ausgehen kann, dass jeder The Smith, Pixies oder The Cure kennt.... und einige DOCH tatsaechlich jünger sind als ich....bzw. ICH einfach 80er Old-School bin.... :D Harr, harr....

Gruesschen

Der Mic

PS: FATbikes..... nur fuer Eskimos sinnvoll... ansonsten: Sinnfrei..... :lol:
 
was für ein asozialer kommentar ist das denn gewesen? hier wird man mit rechts-braunem pack verglichen, wenn man anderer meinung ist?

Nein!

Jedenfalls nicht dann, wenn man einfach anderer Meinung ist und diese sowohl stichhaltig begründen kann und/oder die gegenteilige Meinung einfach so stehen lassen kann.

Wenn man allerdings mit an den Haaren herbeigezogenen Pseudoargumenten alle Andersdenkenden als dümmliche Opfer der Industrie, oder deren journalistischer Erfüllungsgehilfen hinstellt: JA! Dann muss man sich das gefallen lassen!
 
Das S-Works auf Bild #8 sieht schon recht nice aus mit seinen fätten Walzen, in dem Winkel und dem Licht.
Auf allen anderen Bildern sieht 27,5+ widerum arg gewöhnungsbedürftig aus ...gefällt mir nicht.
 
Nein!

Jedenfalls nicht dann, wenn man einfach anderer Meinung ist und diese sowohl stichhaltig begründen kann und/oder die gegenteilige Meinung einfach so stehen lassen kann.

Wenn man allerdings mit an den Haaren herbeigezogenen Pseudoargumenten alle Andersdenkenden als dümmliche Opfer der Industrie, oder deren journalistischer Erfüllungsgehilfen hinstellt: JA! Dann muss man sich das gefallen lassen!

Zu tief ins glas geschaut?

1. Wer hat hier "ALLE! andersdenkende als dümmliche opfer" dargestellt?

2. "an den haaren herbeigezogene pseudoargumente"

Von welchen konkreten inhaltlichen argumenten sprichst du?

3. Ist man jetzt ein nazi, wenn man der meinung ist, dass mtb-news in mancher hinsicht nicht sozial- und marktkritisch genug ist, wenn man meint, dass einige etwas naïv an die sachlage rangehn?

4. schildere doch mal deine sicht; Wie empfindest du denn die gesamtsituation in der wir uns befinden?
 
Die Problematik ist halt das viele Teilegesteuert sind und jetzt nicht mehr das Neueste haben, oder ihr Neuestes jetzt altbacken erscheint.
Und dann noch die Angst das es vielleicht wirklich Vorteile zum eigenen Geschoß hat.

Du kannst dir garnet vorstellen wie uninteressant für die Restbevölkerung ein 10000 Euro Bike wirkt, wenn eine 999 Euro Fätbikeklitsche daneben steht :D

G.:)


stimmt - wenn Du es so sagst - hat es sogar Vorteile und man kommt günstiger an die guten alten Bikes - ist ja jetzt schon so, dass einem die 26'er Stumpjumper zu sehr guten Preisen angeboten werden...
 
4. schildere doch mal deine sicht; Wie empfindest du denn die gesamtsituation in der wir uns befinden?

Was die Frage der Laufradgrößen angeht?

Hervorragend!!! Jeder kann fahren, was er will. HAMMER!

:D

Edit: Irgendwie kann ich mich gar nicht erinnern, irgendjemanden als Nazi bezeichnet zu haben.:ka:
 
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