Lago di Garda...

bin ja mal in zwei wochen auf die schneelage am tremalzo, baldo etc. gespannt.
und hoffentlich kühlt es abends nicht so stark ab, sonst schmeckt das eis nicht.
 
UncleHo, du schreibst, dass es ab nächster Woche sommerlich werden soll.
Wir sind ab kommenden Montag vor Ort, die Dienste spucken teils widersprüchliche Meldungen aus.
Magst du vielleicht mal etwas Licht ins Dunkel bringen? :)
Kurze Hosen ja/nein?
 
Laghel haben sie ja wirklich komplett auf links gedreht. Wenn man es von oben laufen lässt, gibt's aber ganz schön Schwung. Da werden sich morgen beim Marathon einige Anfänger aber etwas erschrecken.

... gesendet von unterwegs, mit so einem Gedoensphone.
 
Nur mal interessehalber, läuft die Bahn S. Zeno di Montagna, Prada-Costabella, 1020-1820 m ü.M. im Sommer bzw. ab Pfingsten auch oder überhaupt noch?
Gibts dort oben interessante Trails?
Bin "unterhalb" schon etwas gefahren, aber dort oben scheint es ja laut karte einige Wanderwege zu geben. Evtl. jemand ne Info?
 
Nur mal interessehalber, läuft die Bahn S. Zeno di Montagna, Prada-Costabella, 1020-1820 m ü.M. im Sommer bzw. ab Pfingsten auch oder überhaupt noch?
Gibts dort oben interessante Trails?
Bin "unterhalb" schon etwas gefahren, aber dort oben scheint es ja laut karte einige Wanderwege zu geben. Evtl. jemand ne Info?

Ich habe die Bahn noch nie in Betrieb gesehen. Also außerhalb der Wintersaison läuft sie eher nicht.

Edit: Auf der Seite steht: "EQUIPMENT VOR ÜBERGEHENDES GESCHLOSSEN" Wird wohl "gerade" für 2. Mio. Euro erneuert.
 
Nur mal interessehalber, läuft die Bahn S. Zeno di Montagna, Prada-Costabella, 1020-1820 m ü.M. im Sommer bzw. ab Pfingsten auch oder überhaupt noch?
Gibts dort oben interessante Trails?
Bin "unterhalb" schon etwas gefahren, aber dort oben scheint es ja laut karte einige Wanderwege zu geben. Evtl. jemand ne Info?

Auf der Homepage

http://www.funiviedelgarda.it/

steht geschlossen weil die Lifte erneuert werden
 
Hm... Morgen den Artikel, hoffentlich noch etwas ausführlicher nochmal in der Zeitung lesen.
Das, was sich nicht zu ändern scheint, ist die schwammige Auslegung und Umsetzung der Regelung.
Als verschärfendes Argument kommen jetzt noch Umweltschutzargumente hinzu. Kritisch auch, wer über Sperrungen am Ende entscheidet, was wohl dem SAT als der Wegebetreiber schlechthin im Trentino zufallen wird. Die Berichte in der Dezemberausgabe der Vereinszeitung lassen durchaus diesen Schluss zu.
Generell sehe ich das Problem insbesondere bei stark frequentierten Trails, wie es auch in dem Text erwähnt wird, was wohl insbesondere in "überlaufenen" Bikegebieten, wie am Lago, zutreffen wird, wo dann Verbotsschilder explizit drohen.
Von den angesprochenen Bikestrecken halte ich nichts, die zielen auf ein allgemein eher "problemloses" Bikepublikum hin (familienfreundlich, CC, etc.).
Alle traillastigen Biker werden auf Bikeparks verwiesen.
Bis zu den Kommunalwahlen in zwei Wochen passiert eh nichts.
Danach wird's sich zeigen, wie das Ganze umgesetzt werden soll. Wie gesagt mal sehen, ob morgen was Ausführlicheres in der Zeitung steht.

Moin!

Hat das schon Auswirkung? Ich hab gerade mal die Hütten abgesurft und das Rifuggio Zugna hat den Artikel verlinkt. Ist man dort nicht mehr erwünscht? Ist doch dein Revier ;)

Robert
 
Überlegen n.Woche Do bis So nach Malcesine zu fahren.
Das bedeutet für uns nur Freitag und Samstag biken. Lohnt sich fast schon nicht aber besser als Willingen.
Kann mir jemand sagen, ob die Gondel bis ganz nach oben fährt, oder liegt noch Schnee. ?
Hotel Empfehlung wegen Bikegarage und Stellplatz Auto dürft ihr gerne vorschlagen.
Auch zwei drei Abfahrten wären nett, bergauf ist bei diesem Kurzurlaub NICHT erwünscht :D
Die Schneefrage wegen der Gondel ist aber die wichtigste.
 
Moin!

Hat das schon Auswirkung? Ich hab gerade mal die Hütten abgesurft und das Rifuggio Zugna hat den Artikel verlinkt. Ist man dort nicht mehr erwünscht? Ist doch dein Revier ;)

Robert

Wenn Du den FB Eintrag meinst, dann seh‘ ich da keinen wirklichen Zusammenhang im positiven oder negativen Sinn.

Was ändert sich mit dem neuen Gesetz? (Im Anhang der Gesetzestext mit dem entsprechenden Anhang.)

Erst einmal gar nichts. Nach wie vor gilt die alte Regel, generell ist jeder Weg verboten, der schmäler als Radstand ist oder mehr als 20% Gefälle hat.

Was sieht das neue Gesetz vor:

- Aufhebung der o.g. Regel. (nicht zu früh jubeln, der bzw. die Hacken kommen noch)

- Erkundung eines Streckennetzes. Für die Erkundung ist je touristischen Bereich eine Erkundungsgruppe verantwortlich, eine Zusammenlegung für mehrere touristische Regionen ist möglich. Diese setzt sich zusammen aus verschiedenen Akteuren (Touristiker, Forstamt, SAT, Weg- und Seilbahnbetreiber). Nicht angegeben ist, wie es in diesen Gruppen zu einer Entscheidungsfindung kommen soll. Der Vorschlag wird von der Provinz (von einem Touristiker) aufgegriffen und kann, muss aber nicht umgesetzt werden, d.h. die angegebenen Strecken können, müssen aber nicht in das offizielle Streckennetz übernommen werden. (Anm.: Bislang gibt es nur für den Lago eine solche Erkundungsgruppe, die aber nach meinen Informationen noch zu keinem Ergebnis gekommen ist und untereinander eher zerstritten ist).

- Für Instandhaltung und Kontrolle des Streckennetzes sind die Bezirke, Gemeinden und Tourismusvereine verantwortlich. Nicht angegeben ist, wer für die Kosten aufkommt.

- Richtlinien für das Streckennetz. Vorzuziehen sind bei der Streckenauswahl: Straßen, Forst- und Nebenstraßen, bestehende Radwege. Wenn auf Wege zurückgegriffen wird, ist insbesondere auf die Frequenz der Nutzung zu achten, vor allem was Umweltschäden betrifft. Sollte nicht auf Wege im Streckennetz verzichtet werden können (man beachte die Wortwahl) und sind mögliche Konflikte mit Fussgängern oder Umweltschäden vorauszusehen, dann können partielle (Schiebestücke oder Einbahnregelung) oder temporäre (zetilich, saisonale) Fahrverbote eingeführt werden. In folgenden Fällen ist jeweils von Fall zu Fall zu entscheiden (man beachte auch hier was jetz kommt...): Weg schmäler als zwei Meter, Wege mit besonderer Steigung (keine Angabe was darunter zu verstehen ist), Wege die aufgrund ihrer Natur, Oberfläche oder Steigung zu Konflikten mit Fussgängern führen können.

- Die festgelegten Strecken werden mit besonderer Beschilderung gekennzeichnet. Diese muss noch festgelegt werden.

- Verbote. (Diesem Punkt widmet man sich mit einem eigenen Abschnitt.) Sind auszusprechen, wo es Umweltprobleme/-schäden gibt und es zu Konflikten mit Fussgängern kommt. In diesen Fällen sind Verbotsschilder aufzustellen und die Einhaltung der Verbote zu kontrollieren. Für die Festlegung der verbotenen Strecken sind die Gemeinden oder die Wegbetreiber (insbesondere wohl die SAT) verantwortlich. Die vorgeschlagenen Verbote werden wiederum wie im Falle des Streckennetzes von der Provinz geprüft und dann zugestimmt oder abgewiesen. Bei besonders kritischen Wegen, also Unfallgefahr mit Fussgängern oder eindeutig gravierender Umweltschäden kann der Wegbetreiber umgehend ein Verbot anbringen und eine defintive Entscheidung durch die Provinz im nachhinein erlassen werden.

Solange es kein festgelegtes Streckengesetz gibt, bleibt wie gesagt die alte Regelung in kraft (s.o.)

Und jetzt kann sich jeder einen Reim darauf machen für wenn die neue Regelung eher ein Vorteil oder Nachteil ist.
 

Anhänge

  • PR130000000000000000526231.pdf
    31,1 KB · Aufrufe: 59
  • PR130000000000000000526232.pdf
    25 KB · Aufrufe: 44
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du den FB Eintrag meinst, dann seh‘ ich da keinen wirklichen Zusammen im positiven oder negativen Sinn.

Was ändert sich mit dem neuen Gesetz? (Im Anhang der Gesetzestext mit dem entsprechenden Anhang.)

Erst einmal gar nichts. Nach wie vor gilt die alte Regel, generell ist jeder Weg verboten, der schmäler als Radstand ist oder mehr als 20% Gefälle hat.

Was sieht das neue Gesetz vor:

-.......

Solange es kein festgelegtes Streckengesetz gibt, bleibt wie gesagt die alte Regelung in kraft (s.o.)

Und jetzt kann sich jeder einen Reim darauf machen für wenn die neue Regelung eher ein Vorteil oder Nachteil ist.

Danke für die Ausführungen!
 
...zuviel Text...

Das klingt nach einer gaaanz langen Bank. Gremien, Verantwortlichkeiten, Entscheidungsfindung, Interessenkonflikte....sehr italienisch hört sich das an, in D hätte man sowas in spätestens 7 Jahren durch, aber in Italien dauert es bestimmt länger.
Bis das konkret wird und Geld kostet in Form von Strafen, bin ich unter der Erde. Nach mir die Sintflut.
 
Uncle hat das neue Gesetz sehr schön zusammengefasst und auch entsprechend "kommentiert".
Leider muss ich ihm in fast allen Punkten Recht geben... :mad:
Was ändert sich mit dem neuen Gesetz? (Im Anhang der Gesetzestext mit dem entsprechenden Anhang.)

Erst einmal gar nichts. Nach wie vor gilt die alte Regel, generell ist jeder Weg verboten, der schmäler als Radstand ist oder mehr als 20% Gefälle hat.

Was sieht das neue Gesetz vor:

- Aufhebung der o.g. Regel. (nicht zu früh jubeln, der bzw. die Hacken kommen noch)

- Erkundung eines Streckennetzes. Für die Erkundung ist je touristischen Bereich eine Erkundungsgruppe verantwortlich, eine Zusammenlegung für mehrere touristische Regionen ist möglich. Diese setzt sich zusammen aus verschiedenen Akteuren (Touristiker, Forstamt, SAT, Weg- und Seilbahnbetreiber). Nicht angegeben ist, wie es in diesen Gruppen zu einer Entscheidungsfindung kommen soll. Der Vorschlag wird von der Provinz (von einem Touristiker) aufgegriffen und kann, muss aber nicht umgesetzt werden, d.h. die angegebenen Strecken können, müssen aber nicht in das offizielle Streckennetz übernommen werden. (Anm.: Bislang gibt es nur für den Lago eine solche Erkundungsgruppe, die aber nach meinen Informationen noch zu keinem Ergebnis gekommen ist und untereinander eher zerstritten ist).
Ich würde uncles "Erkundungsgruppe" durch "Arbeitskreis" ersetzen.
Die Provinz hat es sich einfach gemacht und den Schwarzen Peter erstmal abgegeben.
Anstatt ein Konzept für die gesamte Provinz zu erarbeiten, sind in den einzelnen Regionen des Trentino nunmehr Arbeitskreise dafür verantwortlich, welche Bikewege in den offiziellen Kanon eines Provinz-Streckennetzes aufgenommen werden und welche nicht. Wie sich diese Arbeitskreise konkret zusammensetzen, dafür gibt es keine bindenden Vorgaben. Der Trentiner Alpenverein SAT als Wegeinstandhalter ist aber schonmal "gesetzt". Dann Tourismus, Naturschutzverbände, Forst, Biker-Vereinigungen, wenn diese sich aktiv zu Gehör bringen (wollen).
Der Arbeitskreis am Lago (Alto Garda) ist, wie uncle schon angeführt hat, eher zerstritten und hat wohl noch wenig zu Papier gebracht.
Einen weiteren Arbeitskreis hat es bereits im Val di Sole gegeben. Dort soll bereits "ein sehr gutes Ergebnis erzielt worden" sein, wenn man offiziellen Aussagen aus Trient Glauben schenken möchte. Wie dieses Ergebnis konkret aussieht entzieht sich (noch) meiner Kenntnis - ich habe aber bereits mit einem der im Arbeitskreis für die touristische Entwicklung der MTB-Projekte zuständigen Herrn sprechen können. Der verriet mir, dass es ein zäher Handel war. Er kam gut vorbereitet mit riesiger Streckenliste in die Gruppe, musste auf Widerspruch des Alpenvereins einige Strecken streichen und bekam dafür andere genehmigt. Umgekehrt "erkaufte" sich die SAT für dieses "Entgegenkommen" die Zustimmung der Tourismusseite für konkrete Verbote von Strecken und das Aufstellen entsprechender Schilder... Es war, so darf man es zusammenfassen, wohl ein Kuhhandel. Ob es für den Biker eher positiv oder negativ zu werten ist, kann wohl erst nach einer Besichtigung der Streckenliste erfolgen. Ich hoffe, dass ich bald mal Einblick in diese Arbeit bekomme.

Ein dritter Arbeitskreis wurde im Nonstal (Val di Non) eingesetzt. Darauf komme ich später zurück.

Für Instandhaltung und Kontrolle des Streckennetzes sind die Bezirke, Gemeinden und Tourismusvereine verantwortlich. Nicht angegeben ist, wer für die Kosten aufkommt.

- Richtlinien für das Streckennetz. Vorzuziehen sind bei der Streckenauswahl: Straßen, Forst- und Nebenstraßen, bestehende Radwege. Wenn auf Wege zurückgegriffen wird, ist insbesondere auf die Frequenz der Nutzung zu achten, vor allem was Umweltschäden betrifft. Sollte nicht auf Wege im Streckennetz verzichtet werden können (man beachte die Wortwahl) und sind mögliche Konflikte mit Fussgängern oder Umweltschäden vorauszusehen, dann können partielle (Schiebestücke oder Einbahnregelung) oder temporäre (zetilich, saisonale) Fahrverbote eingeführt werden. In folgenden Fällen ist jeweils von Fall zu Fall zu entscheiden (man beachte auch hier was jetz kommt...): Weg schmäler als zwei Meter, Wege mit besonderer Steigung (keine Angabe was darunter zu verstehen ist), Wege die aufgrund ihrer Natur, Oberfläche oder Steigung zu Konflikten mit Fussgängern führen können.
Alles ist möglich und nichts. Dieser Abschnitt ist extrem schwammig formuliert und die verantwortlichen Touristiker wissen nicht, was sie davon halten und wie sie damit umgehen sollen. Jeder in der Arbeitsgruppe liest das heraus, was ihm passt bzw. was seinem Argumentationsstrang dienlich ist. Folgt man der Logik der Touristiker, dann ist künftig alles erlaubt, es gibt keine Verbote mehr und man kann ungestraft MTB-Promotion betreiben. Folgt man der Logik des Sat, dann kann künftig alles verboten werden, weil irgendeinen Grund findet man immer.
Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass es in den Arbeitskreisen nicht unbedingt harmonisch zugeht.
Die festgelegten Strecken werden mit besonderer Beschilderung gekennzeichnet. Diese muss noch festgelegt werden.
Auch hier: alles ist möglich oder nichts. Keiner weiß, wer, was und wie zu entwickeln oder zu bestimmen hat.

Verbote. (Diesem Punkt widmet man sich mit einem eigenen Abschnitt.) Sind auszusprechen, wo es Umweltprobleme/-schäden gibt und es zu Konflikten mit Fussgängern kommt. In diesen Fällen sind Verbotsschilder aufzustellen und die Einhaltung der Verbote zu kontrollieren. Für die Festlegung der verbotenen Strecken sind die Gemeinden oder die Wegbetreiber (insbesondere wohl die SAT) verantwortlich. Die vorgeschlagenen Verbote werden wiederum wie im Falle des Streckennetzes von der Provinz geprüft und dann zugestimmt oder abgewiesen. Bei besonders kritischen Wegen, also Unfallgefahr mit Fussgängern oder eindeutig gravierender Umweltschäden kann der Wegbetreiber umgehend ein Verbot anbringen und eine defintive Entscheidung durch die Provinz im nachhinein erlassen werden.
Der letzte Satz ist quasi ein diktatorisches Parlamentsaufhebungsrecht. Unklar ist, ob der Wegbetreiber SAT irgendeinen Nachweis für die Beanstandung erbringen muss. Normalerweise geht der Vorgang so: ein Verbot muss bei der Provinz beantragt werden und es müssen Gründe dafür vorgebracht werden, dort wird dann darüber entschieden und im Fall einer Zustimmung ergeht an die Gemeinde der entsprechende Beschluss. Einzig und allein der Bürgermeister der Gemeinde entscheidet dann darüber, ob er sich an diese Beschlussfassung halten wird oder nicht. Der oben fett gedruckte Satz hebt dieses in der demokratischen Grundordnung festgelegte Prozedere auf und gibt dem SAT das alleinige Recht einer Entscheidung.
es kein festgelegtes Streckengesetz gibt, bleibt wie gesagt die alte Regelung in kraft (s.o.)

Und jetzt kann sich jeder einen Reim darauf machen für wenn die neue Regelung eher ein Vorteil oder Nachteil ist.

Da ich als Berater für die Tourismusregion Nonstal mit einem konkreten Entwicklungsauftrag tätig bin, hatte ich bereits das Vergnügen einer ersten Sitzung des lokalen Arbeitskreises beiwohnen zu dürfen: Hohe Tiere aus der Provinzialverwaltung eröffnen den "tavolo di lavoro", führen in die Thematik ein, erörtern per PowerPointPräsentation die Schwächen des alten Gesetztes, skizzieren die Erwartungen an das neue Gesetz, die Aufgabe der Arbeitskreise und verabschieden sich dann mit wichtigem Termindruck. Zurück bleiben überrumpelte Touristiker, die sich einem gut munitioniertem SAT gegenüber sehen, der Biker am liebsten geschlossen auf den Mond schießen würde.

Die verantwortlichen Touristiker hatten erst wenige Tage vor diesem Treffen erstmals erfahren, dass das neue Gesetz ein offizielles Wegenetz der Provinz voraussetzt und dass es Aufgabe der TV wäre, dieses für ihren Bereich zu erarbeiten. Vorher war nichts zu ihnen durchgedrungen. Zum SAT aber offensichtlich schon. Nur im Wegenetz enthaltene Wege dürfen vermarktet werden, alle anderen sind für die touristische Bewerbung tabu!

Recht schnell war die Stimmung auf Konfrontation.
Es wurde über Wege gestritten und Verantwortungen.
Da das Nonstal eine konkrete MTB-Runde in der Pipeline hat, hat sich der SAT gleich auf die seiner Meinung nach kritischen Stellen eingeschossen.
Dabei handelt es sich um die Querung des Mendelkamms auf dem Höhenzug des Monte Roen südwärts Richtung Grauner Joch.
Es ist ein Klassiker. Die Tour wurde, wenn mich nicht alles täuscht, schon in der ersten Hälfte der 90er-Jahre in ersten Tourenführern Südtirols beschrieben. Was sie so beliebt macht, ist neben dem Panorama die Tatsache, dass man mit der Standseilbahn vom Kalterersee bis zum Mendelpass hochfahren kann und man sich somit einen mühsamen Aufstieg erspart. Trotzdem bleibt es eine anstrengende Tour mit langen Schiebepassagen nur für trainierte Biker mit Erfahrung und guten Fahrkenntnissen. Auch die Abfahrt vom Grauner Joch ist nichts für Gelegenheitsbiker. Es ist eine Tour, die jeder Biker einmal in seinem Leben gemacht haben sollte und entsprechend viele werden sie wohl schon unternommen haben. Mit dem neuen Gesetz nun wittert der SAT die Möglichkeit, diese Passage offiziell zu verbieten.
Nonstal-Tourismus hingegen möchte die Kammquerung in eine Mehrtagestour einbauen.
Ergebnislos ging der Arbeitskreis auseinander - immerhin verabredete man einen Ortstermin am Monte Roen, "um Alternativen zu besichtigen".

Auch die Ortsbesichtigung war verlorene Liebesmüh. Die Vertreter des SAT kamen mit der konkreten Vorstellung einer alternativen Linienführung westlich unterhalb des Kamms, um den Weg 500 von Bikern künftig frei zu halten. Ihrer Meinung nach verträgt der Weg keine touristische Bewerbung, da dies "die Massen anziehen" würde. Blöd nur, dass deren Weg nicht existiert, ja niemals existierte. Kabarettistisch gar anzusehen war die Suche nach dem Pfad inmitten der Latschenkiefern. Dass ich dabei auch noch die ganze Zeit mein Bike durchs Unterholz gewuchtet habe, habe ich ihnen dann später heimgezahlt, indem ich auf den kritischen Abwärtsstellen am Monte Roen betont langsam gezeigt hab, dass man als verantwortungsvoller Biker auch ohne Bremsspuren zu hinterlassen, bergab fahren und wo angebracht, auch mal absteigen kann.
Hinweise, dass Erziehung, Aufklärung, Schilder zu einem vernünftigen Miteinander im Gebirge beitragen können, prallten an diesen Herren ab, wie Regentropfen an einer Goretex-Jacke.
Fazit: Diskussion zwecklos, Arbeitskreis ist verlorene Zeit, wenn Persnen am Tisch sitzen, die nichts konstruktives beizutragen haben.

Das neue Gesetz ist ganz großes Kino: in den Arbeitskreisen schlägt man sich die Schädel ein und die Provinz ist fein raus. Wird bestimmt ein Kassenschlager.
 
Uncle hat das neue Gesetz sehr schön zusammengefasst und auch entsprechend "kommentiert".
Leider muss ich ihm in fast allen Punkten Recht geben... :mad:
Ich würde uncles "Erkundungsgruppe" durch "Arbeitskreis" ersetzen.
Die Provinz hat es sich einfach gemacht und den Schwarzen Peter erstmal abgegeben.
Anstatt ein Konzept für die gesamte Provinz zu erarbeiten, sind in den einzelnen Regionen des Trentino nunmehr Arbeitskreise dafür verantwortlich, welche Bikewege in den offiziellen Kanon eines Provinz-Streckennetzes aufgenommen werden und welche nicht. Wie sich diese Arbeitskreise konkret zusammensetzen, dafür gibt es keine bindenden Vorgaben. Der Trentiner Alpenverein SAT als Wegeinstandhalter ist aber schonmal "gesetzt". Dann Tourismus, Naturschutzverbände, Forst, Biker-Vereinigungen, wenn diese sich aktiv zu Gehör bringen (wollen).
Der Arbeitskreis am Lago (Alto Garda) ist, wie uncle schon angeführt hat, eher zerstritten und hat wohl noch wenig zu Papier gebracht.
Einen weiteren Arbeitskreis hat es bereits im Val di Sole gegeben. Dort soll bereits "ein sehr gutes Ergebnis erzielt worden" sein, wenn man offiziellen Aussagen aus Trient Glauben schenken möchte. Wie dieses Ergebnis konkret aussieht entzieht sich (noch) meiner Kenntnis - ich habe aber bereits mit einem der im Arbeitskreis für die touristische Entwicklung der MTB-Projekte zuständigen Herrn sprechen können. Der verriet mir, dass es ein zäher Handel war. Er kam gut vorbereitet mit riesiger Streckenliste in die Gruppe, musste auf Widerspruch des Alpenvereins einige Strecken streichen und bekam dafür andere genehmigt. Umgekehrt "erkaufte" sich die SAT für dieses "Entgegenkommen" die Zustimmung der Tourismusseite für konkrete Verbote von Strecken und das Aufstellen entsprechender Schilder... Es war, so darf man es zusammenfassen, wohl ein Kuhhandel. Ob es für den Biker eher positiv oder negativ zu werten ist, kann wohl erst nach einer Besichtigung der Streckenliste erfolgen. Ich hoffe, dass ich bald mal Einblick in diese Arbeit bekomme.

Ein dritter Arbeitskreis wurde im Nonstal (Val di Non) eingesetzt. Darauf komme ich später zurück.

Alles ist möglich und nichts. Dieser Abschnitt ist extrem schwammig formuliert und die verantwortlichen Touristiker wissen nicht, was sie davon halten und wie sie damit umgehen sollen. Jeder in der Arbeitsgruppe liest das heraus, was ihm passt bzw. was seinem Argumentationsstrang dienlich ist. Folgt man der Logik der Touristiker, dann ist künftig alles erlaubt, es gibt keine Verbote mehr und man kann ungestraft MTB-Promotion betreiben. Folgt man der Logik des Sat, dann kann künftig alles verboten werden, weil irgendeinen Grund findet man immer.
Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass es in den Arbeitskreisen nicht unbedingt harmonisch zugeht.
Auch hier: alles ist möglich oder nichts. Keiner weiß, wer, was und wie zu entwickeln oder zu bestimmen hat.


Der letzte Satz ist quasi ein diktatorisches Parlamentsaufhebungsrecht. Unklar ist, ob der Wegbetreiber SAT irgendeinen Nachweis für die Beanstandung erbringen muss. Normalerweise geht der Vorgang so: ein Verbot muss bei der Provinz beantragt werden und es müssen Gründe dafür vorgebracht werden, dort wird dann darüber entschieden und im Fall einer Zustimmung ergeht an die Gemeinde der entsprechende Beschluss. Einzig und allein der Bürgermeister der Gemeinde entscheidet dann darüber, ob er sich an diese Beschlussfassung halten wird oder nicht. Der oben fett gedruckte Satz hebt dieses in der demokratischen Grundordnung festgelegte Prozedere auf und gibt dem SAT das alleinige Recht einer Entscheidung.


Da ich als Berater für die Tourismusregion Nonstal mit einem konkreten Entwicklungsauftrag tätig bin, hatte ich bereits das Vergnügen einer ersten Sitzung des lokalen Arbeitskreises beiwohnen zu dürfen: Hohe Tiere aus der Provinzialverwaltung eröffnen den "tavolo di lavoro", führen in die Thematik ein, erörtern per PowerPointPräsentation die Schwächen des alten Gesetztes, skizzieren die Erwartungen an das neue Gesetz, die Aufgabe der Arbeitskreise und verabschieden sich dann mit wichtigem Termindruck. Zurück bleiben überrumpelte Touristiker, die sich einem gut munitioniertem SAT gegenüber sehen, der Biker am liebsten geschlossen auf den Mond schießen würde.

Die verantwortlichen Touristiker hatten erst wenige Tage vor diesem Treffen erstmals erfahren, dass das neue Gesetz ein offizielles Wegenetz der Provinz voraussetzt und dass es Aufgabe der TV wäre, dieses für ihren Bereich zu erarbeiten. Vorher war nichts zu ihnen durchgedrungen. Zum SAT aber offensichtlich schon. Nur im Wegenetz enthaltene Wege dürfen vermarktet werden, alle anderen sind für die touristische Bewerbung tabu!

Recht schnell war die Stimmung auf Konfrontation.
Es wurde über Wege gestritten und Verantwortungen.
Da das Nonstal eine konkrete MTB-Runde in der Pipeline hat, hat sich der SAT gleich auf die seiner Meinung nach kritischen Stellen eingeschossen.
Dabei handelt es sich um die Querung des Mendelkamms auf dem Höhenzug des Monte Roen südwärts Richtung Grauner Joch.
Es ist ein Klassiker. Die Tour wurde, wenn mich nicht alles täuscht, schon in der ersten Hälfte der 90er-Jahre in ersten Tourenführern Südtirols beschrieben. Was sie so beliebt macht, ist neben dem Panorama die Tatsache, dass man mit der Standseilbahn vom Kalterersee bis zum Mendelpass hochfahren kann und man sich somit einen mühsamen Aufstieg erspart. Trotzdem bleibt es eine anstrengende Tour mit langen Schiebepassagen nur für trainierte Biker mit Erfahrung und guten Fahrkenntnissen. Auch die Abfahrt vom Grauner Joch ist nichts für Gelegenheitsbiker. Es ist eine Tour, die jeder Biker einmal in seinem Leben gemacht haben sollte und entsprechend viele werden sie wohl schon unternommen haben. Mit dem neuen Gesetz nun wittert der SAT die Möglichkeit, diese Passage offiziell zu verbieten.
Nonstal-Tourismus hingegen möchte die Kammquerung in eine Mehrtagestour einbauen.
Ergebnislos ging der Arbeitskreis auseinander - immerhin verabredete man einen Ortstermin am Monte Roen, "um Alternativen zu besichtigen".

Auch die Ortsbesichtigung war verlorene Liebesmüh. Die Vertreter des SAT kamen mit der konkreten Vorstellung einer alternativen Linienführung westlich unterhalb des Kamms, um den Weg 500 von Bikern künftig frei zu halten. Ihrer Meinung nach verträgt der Weg keine touristische Bewerbung, da dies "die Massen anziehen" würde. Blöd nur, dass deren Weg nicht existiert, ja niemals existierte. Kabarettistisch gar anzusehen war die Suche nach dem Pfad inmitten der Latschenkiefern. Dass ich dabei auch noch die ganze Zeit mein Bike durchs Unterholz gewuchtet habe, habe ich ihnen dann später heimgezahlt, indem ich auf den kritischen Abwärtsstellen am Monte Roen betont langsam gezeigt hab, dass man als verantwortungsvoller Biker auch ohne Bremsspuren zu hinterlassen, bergab fahren und wo angebracht, auch mal absteigen kann.
Hinweise, dass Erziehung, Aufklärung, Schilder zu einem vernünftigen Miteinander im Gebirge beitragen können, prallten an diesen Herren ab, wie Regentropfen an einer Goretex-Jacke.
Fazit: Diskussion zwecklos, Arbeitskreis ist verlorene Zeit, wenn Persnen am Tisch sitzen, die nichts konstruktives beizutragen haben.

Das neue Gesetz ist ganz großes Kino: in den Arbeitskreisen schlägt man sich die Schädel ein und die Provinz ist fein raus. Wird bestimmt ein Kassenschlager.


Viel Text - trotzdem aber kurzweilig zu lesen. ;)

Danke für den Einblick.
 
Der Text von Uncle ist für mich ein Deja-vu-Erlebniss.

Wer schon mal bei einer Sitzung der Projekts " Skibergsteigen umweltfreundlich" des DAV war kennt das.

Echt zum Kotzen.

Nur hier sind die Fronten Jäger/Naturschützer vs. Skitourengänger.

Wer hier die Bessere Lobby hat ist wohl klar und der DAV, der größte Bergsteigerverband der Welt vertritt nicht die Interessen der Bergsteiger da in seiner Satzung ja auch der Naturschutz genannt ist.
 
hey, klickt bei dem Thema nicht so oft auf "Gefällt mir" nehmt lieber "HILFREICH"
Es ist super nett und gut wie die Beiden uns das Thema übersetzt und erklärt haben, aber der Inhalt kann nicht gefallen !!!!
 
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