Die Sachsen auf Reise - Touren fern der Heimat

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8. November 2011
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In dem Thema wollen wir unsere Urlaubsberichte von außerhalb der Heimat sammeln, damit im Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland Thema niemand den Gardasee mit einem unseren Sächsischen Speicherbecken verwechselt oder die Dolomiten in Zittau sucht.

Also los geht’s, frei zum Thema der Sachse liebt das Reisen sehr.

Folgende Reiseziele hatten unsere Autoren bereits unter die Räder genommen:
  • Links zu alten Beiträgen folgen später


Ich hab schon das Forumteam angeschrieben um jemanden zu finden der uns ein paar Beiträge aus dem Tourenberichte Thema verschieben kann.
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1190
1193-1202
1335-1342
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Zuletzt bearbeitet:
Intensiv-Urlaub
Brannenburg - Chiemsee - Gardasee


2 Wochen Urlaub sollten verplant werden, doch wo hin? Nach langem hin und her hat sich eine Idee gefestigt. 3 Regionen sollten es sein und dabei war das Ziel in jedem Urlaubstag möglichst viel zu machen, quasi Urlaub im Akkord.

Eine Hüttentour sollte es nicht werden, da ist immer zu viel Drumherum mit dem Gepäckmanagement und dem Täglichen Unterkunftsmanagement geht der Fokus aufs Biken verloren. Von der gewonnenen Flexibilität hat man auch nichts da wir die Region wieder mit dem Auto wechseln wollten. Und dann kommt noch dazu dass trotz aller Schlepperei der ganze Urlaub durch die vielen Einzelübernachtungen auch noch teurer ist als ein Gemütlicher Ferienwohnungsurlaub. Also machten wir wieder Sterntouren und hoben uns die Einwegvariante für einen Urlaub mit Fokus auf Abenteuer auf.

Nachdem die Wunsch Regionen feststanden wurden die Unterkünfte gesucht. Dabei wurden nicht nur irgendwelche Reiseportale oder Regionale Unterkunftssammlungen genutzt sondern jede Telefonnummer verwendet die man finden konnte um an mögliche Insiderinfos heran zu kommen.

In Brannenburg gibt es viele Bauernhöfe und auch entsprechend viele Unterkünfte die das Thema aufgreifen und dann für fast 3 stellige Tagespreise eine Erlebnisunterkunft verkaufen wollen. Doch selbst die Privaten Angebote ohne Werbung hatten teilweise ordentliche Preise. Am Ende sind wir an 2 Beworbenen Unterkünften hängen geblieben eine einfache und eine moderne. Die einfache war eine der günstigsten und trotzdem sehr solide in guter Lage. Das ließ sich gut verkaufen nur einen kleinen Haken hatte diese. Die Unterkunft war zwar in Brannenburg, doch nicht im Tal, gut 170hm über dem Ort. Für den Tourstart war das noch ganz in Ordnung, nur der abendliche Ausflug in die Kneipe könnte etwas anstrengend sein. Es bestand auch die Gefahr nach einer großen Tour nicht mehr zur Unterkunft hinauf zu komme ;) Doch das wurde alles geschickt argumentiert. Aussicht, Ruhe, Terrasse, Gasthof im Gebäude und vor allem das alles zu dem guten Preis. Das Preisleistungsverhältnis hatte am Ende gegenüber der Luxusausstattung in Zentrumsnähe gewonnen.

Stephan hatte sich um eine Unterkunft am Gardasee gekümmert, die war entsprechend der Lage auch teurer, was sicher auch dafür gesorgt hat das wir in Brannenburg die günstige gewählt hatten.

Als es um die Anreiseplanung ging, forderte Robert von uns nicht zu viel mitzunehmen, dem kam ich nach und packte nur das nötigste + einmal alle Beweglichen Teile vom Rad als Ersatz. Bei den Ersatzteile und Werkstattausrüstung hatten wir uns gegenseitig abgestimmt.

Um die eigentlichen Touren kümmerte ich mich, da wir in Vintschgau schlechte Erfahrungen mit Subjektiv klassifizierten Touren gemacht haben, wurden diesmal welche mit Umfangreicher Beschreibung und vielen Nutzerkommentaren herausgesucht. So wie letztens wieder ohne feste Zuweisung der Tage mit spontaner Auswahl je nach Tagesform. Die Tourenliste bestand nach 2 Wochen aus 86 Touren ohne Dubletten. In kompakter weise einheitlich Formatiert waren diese verteilt auf die 3 Regionen ausgedruckt auf 84 A4 Seiten Fließtext. Besonders aufwendig war dabei die Aussortierung von Touren mit gleichem Verlauf, aber alleine schon die simple Textformatierung hat mehrere Stunden gedauert. Doch ohne wären es wohl 150-200 Seiten ohne Übersicht geworden.

Ein weiterer Posten der mich einen Tag gekostet hat war die Aussortierung der Verbotenen Tourabschnitte. Da selbst die Auswahl der Umfangreich beschriebenen oder mit vielen Kommentaren versehenden Touren weit über 100 Strecken umfasste, war es kein Problem die verbotenen Touren heraus zu streichen um auf die Finale Liste der Touren zu kommen.

Robert kümmerte sich um unseren Transport und hat sein Auto vor dem Urlaub noch fit gemacht.

Am 06.10. ging es dann los. Robert hat mich um 5:45Uhr in Dresden abgeholt. Dresden-Zschieren um genau zu sein. Vom Zentrum aus ist man da schon eine Weile unterwegs. Ich hatte schon das Fahrrad zerlegt und meine Ausrüstung Einlade bereit in der Einfahrt stehen als Robert eintraf.

Beim Einladen viel ihm auf das ich es geschafft hatte alles in meinen Rucksack zu verstauen. Der war etwa so gepackt wie für eine Hüttentour nur 2kg schwerer für Dinge die man sonst im Konflikt mit dem täglichen Gewicht am Rücken eher weglässt. Außer dem Rucksack hatte ich noch eine Einkaufskiste wo die Schuhe, die Fotoausrüstung, Helm, einen Reifen sowie eine kleines schweres Packet mit Werkstatt und Ersatzteilen drin Platz fand und in den Lücken des Autos verteilt wurde so das effektiv nur Platz für ein Gepäckstück gebraucht wurde.

Robert war da weniger konsequent und hatte zusätzlich zum 30L Rucksack eine 40L oder 80L Reisetasche im Kofferraum.

12Uhr sind wir in Ulm angekommen um Stephan abzuholen und da zeigte sich wem die in der Gruppenunterhaltung hervorgehobene Gepäckoptimierung galt. Denn Stephan kam mit Fetten Rucksack, Reisetasche und 2 riesige verstärkte 40L Tüten übervoll mit Plunder.

In der einen Tüte war die Werkstatt mit doppelten Ersatzteilen, mehreren Reifen (teils gebraucht) und Jahresvorräten von Schmier- und Reinigungsmitteln. In der anderen Tüte war seine Küche verstaut. Während unser Hobbykoch Stephan sein Rad holte, entschiede ich mit Robert das die Küche mit kommt, aber die Werkstatt nicht ;)

Und so begannen wir auf dem Parkplatz die Werkstatttüte gemäß Ersatzteil und Werkzeugabstimmung auszusortieren bis irgendwann die Tüte fast leer war. Wir ließen außer ein paar Reifen Literweise Öl und Putzmittel zurück und noch viel mehr unnötigen Kleinkram der so unbedeutend war, das ich diesen schon gar nicht mehr aufzählen kann. Mit dem ganzen Zusatzgepäck war es vom Vorteil dass ich mich da etwas mehr zurückgehalten hatte, sonst wäre es eng geworden.

Dann ging es weiter in den Süden. Ich hatte bereits auf dem Weg nach Ulm angefangen die wichtigsten Passagen in Text und Kommentaren des 84 Seitigen Tourenbuches zu markieren um die Auswahl der Tour zu vereinfachen. Nach mehreren Stunden ist man da ziemlich am Ende und so habe ich dem Stephan gebeten mit der Markierung fortzusetzen. Die schiere Menge hat ihn fast schon erschlagen und so hat er vorgeschlagen dass wir pro Tag 7 Touren fahren um alle im Urlaub zu schaffen.

In den Beschreibungen wurden gezielt nach Anzeichen gesucht die darauf hindeuteten das die Abfahrten nicht viel wert waren, besonders die Kommentare waren dabei wichtig um die Beliebtheit einer Tour bewerten zu können. Besonders polarisierende oder tolle Formulierungen wurden während der Fahrt vorgetragen und diskutiert.

Unser absoluter Favorit war dabei „Doch gelohnt hat es sich für einen Mega-Teerdownhill“ wir analysierten welches Klientel Mountainbiker sich zu solchen Formulierungen hinreißen lässt. Stephan meinte er hätte für solche Touren die falschen Klamotten mit ;)

Die Beschreibung eines Kuchenparadieses hat es uns angetan und so wurde diese Tour für uns unter dem Synonym Kuchenrunde direkt für den ersten Tour Tag eingeplant.

Dem Stephan war auch nicht klar was ein Autor mit dem Ausdruck „zapfiger Anstieg“ meinte. Wird dieses Adjektiv doch als Synonym für kälte verwendet. Doch kann man mit dem Profil eines stehenden Zapfens auch den gefühlten Anstiegswinkel einer Auffahrt beschreiben.

Angekommen in Brannenburg sah man vom Ortskern aus hoch oben eine Kapelle auf dem Berg stehen. Das war so etwa die Richtung unserer Ferienwohnung, doch ahnten wir aufgrund der zu großen Höhe nicht, dass es sich dabei um die vor der Ferienwohnung stehenden Kapelle handelte.

Als uns das Navi immer höher und höher schickte verfluchten Robert und Stephan die Entscheidung dem CC Fahrer die Ferienwohnung heraussuchen zu lassen.

Oben angekommen konnten wir in Ruhe ausladen und uns auf die 2 Schlafzimmer verteilen. Denn am ersten Tag planten wir keine Tour. Wir kümmerten uns zuerst um den Einkauf und gönnten uns unten im Ort erstmal eine Runde Kuchen.

Bei der Abstellmöglichkeit der Bikes handelte es sich um einen Platz an der Hauswand im Freien, wir hatten jedoch genug Schlösser mit.

Nach weiterer Verfeinerung der Tourenauswahl aßen wir zum Tagesabschluss direkt im Gasthof der Unterkunft. Die Bedienung war leicht grantig drauf. Daher sagte Robert beim Zahlen das es zusammen geht um es zu vereinfachen, doch hatte Sie bereits für alle Einzeln berechnet -Gesichtsentgleisung bei der Dame :D

Ohne verhauen zu werden hatten wir am Abend noch ein wenig in den Touren gelesen und vor dem Fernseher entspannt.
 
Der zweite Tag begann. Es gab Frühstücks Büfett im Berghaus Kraxenberger und schon kurz nach 9 Uhr standen wir in voller Montur auf dem Parkplatz. 1000hm waren uns etwas zu wenig für die erste Tour, daher entschlossen wir von einer weiteren Tour die alternative Schwarzberg Auffahrt und Abfahrt einzubauen und kombinierte so 2 verschiedene 1000hm Touren.

Die Start war aber nicht direkt an unserer Ferienwohnung, wir mussten erst in das 10 km entfernte Bad Feilnbach. Für die Anfahrt hab ich einen möglichst flachen Weg über ein paar Forstwege am Berg zusammengebaut. Mit der Planung konnten wir nach kurzer Luftdruck Nachjustierung um 9:30 Uhr starten.

Stephan war hoch motiviert und ist mit Höchstgeschwindigkeit und minimal Luftdruck den Forstweg herunter gekachelt. So lange bis ein paar Regenrinnen auftauchten. Schon war es vorbei mit der Raserei. Denn ja, wenn man sich ganz viel Mühe gibt, dann bekommt man auch ein Tubless Aufbau kaputt, indem man mit roher Gewalt das stumpfe Felgenhorn durch die mehrlagige Reifenkarkasse jagt um diesen irreparabel zu beschädigen. So musste gleich am ersten Tag auf Schlauch umgerüstet werden.



Normalerweise ist bei derartigen Aktionen auch direkt die Felge Schrott, doch die robuste Flow EX hat das Ganze noch mit einer Delle weggesteckt.

Wie es unter Freunden üblich ist, unterstützten wir ihn natürlich mit vielen schlauen Sprüchen.

20 Minuten später war das Rad wieder Fahrbereit und es ging weiter mit unserer Anfahrt. Da der Tourstart in Bad Feilnbach ist, zählt das nicht als Panne ;)

10:45Uhr waren wir in Bad Feilnbach, doch mussten wir noch ein ganzes Stück in den Berg hinein fahren bis wir auf der mit 1000hm angegebenen Route ankamen. Solange man noch genug Sauerstoff im Blut hatte, konnte man noch ein wenig die Landschaft genießen.



Die beruhigenden Naturgeräusche wurden dabei von regelmäßig durch von Bodenwellen verursachten quietschen und knarzen aus Stephans Fahrwerk begleitet. Man wusste jeder Zeit ob Stephan links, rechts oder hinter einem war.

Mittlerweile auf der Route angekommen ging es weiter bergauf zum Schwarzenberg. Die letzten Meter ging es dann auch noch wurzelige und schlammige Wege bergauf, da spürte man schon so langsam das man seit 2,5 Stunden fast nur bergauf gefahren ist. Und dann erreichten wir ihn, den Gipfel, glaubten wir zumindest. Der Höchste Punkt war nämlich eine Weide und bei Überquerung des Zauns hatten wir unerwartet Maximalhöhe erreicht.



Die Abfahrt war allerdings ernüchternd. Denn der Autor ist eine Schotterstraße bis in das hinter dem Berg liegende Tal gefahren. Doch gab es keinen anderen Weg in das Tal vom Kuchenparadies. Die schmaleren Wege führten alle zurück zum Startpunk. Und das obwohl die Tour in den Kommentaren für ihre Trailaktion gelobt wurde. Die kam aber erst auf der 2. Tourhälfte. Also sind wir erstmal zum Kuchenparadies gefahren, was schließlich Hauptziel der Tour war.

13:10 Uhr sind wir im Kuchenparadies angekommen und fanden ein großes und sehr gut besuchtes Restorant mit riesigem Kuchenangebot vor. Dort laßen wir uns nieder und beobachteten während der Wartezeit aufs Essen wie die Touries sich beim Einparken anstellen.

Doch hatten wir hier mittlerweile Konditionelle Engpässe, wir fragten uns wie es sein kann das wir hier erst die Hälfte der 1000hm hinter uns hatten, also 1/3 oder ¼ unserer Tagesplanung. Bei der Runden Höhenmeterangabe kam uns der Gedanke das der Autor das vielleicht nur geschätzt hat, wir waren vom Zustand her auf jeden Fall schon weit über dem 1/3 und so beschlossen wir das uns der Abschluss der 1000hm Tour + Rückfahrt reichen sollte.

Erst nach dem Urlaub entdeckte ich den Fehler bei der Tourauswertung, wir haben die Anfahrt total unterschätzt. Die Wegstrecke und Höhenmeter bis nach Bad Feilnach kannten wir bereits durch die Routengenerierung, doch die 1000hm begannen erst nach dem Aufstieg auf der Forstautobahn. Und so hatten wir mit Hin- und Rückfahrt ohne Plantour bereits 1000 Höhenmeter auf dem Konto. Die eigentliche Tour war mit 1050 geglätteten SRTM Höhenmeter sehr genau angegeben.

Das alles wussten wir natürlich nicht während wir von unserer schwachen Kondition deprimiert aufs Essen warteten. Uns graute schon vor dem Rückweg, denn wir mussten über die Bergketten drüber um zurück zu unserer Ferienwohnung zu kommen. Da war keine Abkürzung mehr möglich.

Andererseits war beim Stephan offenbar der Zucker angekommen, denn anstatt die einzig mögliche Abkürzung zu fahren, wollte er weiter auf dem Wanderweg bergab bis Birkenstein um von dort aus den Berg zu erklimmen. Er war sehr selbstbewusst das alleine zu finden, also hab ich ihm gezeigt wo er wieder hoch muss und bin dann mit Robert ganz in Ruhe Bergauf. Bei uns ging es mit vollen Magen eher weniger gut voran. Nach kurzer Zeit sind wir auf ungewöhnliche Art und Weise den Berg hinauf.



Vom Stephan kam dann die Info das er doch wieder zurück auf unseren Weg ist. Da hatte ihn wohl das Selbstbewusstsein verlassen und der Anblick des Bergmassives umgestimmt. Zu unsicher war er sich bei der Entscheidung an welcher Kreuzung er abbiegen müsste um anzukommen. Wer da einmal falsch fährt, der hat bei den Höhenunterschieden eine Weile zu tun um das wieder zu richten. So ging es nach einer Wartepause wieder zusammen weiter. Es war sogar noch Zeit für einen kurzen Trail Bergab.

Insgesamt war die Auffahrt gefühlt noch länger als die erste



15:45 Uhr erreichten wir glücklich den Scheitel der Bergkette



Ab jetzt ging es nur noch bergab, zumindest fast. Die Rückfahrt nach der Tour hatte noch keiner auf dem Schirm. Der Sauerstoffmangel hat uns diese einfach in unserer Euphorie einfach vergessen lassen. Wir freuten uns einfach auf die erste richtige Abfahrt.

Nach den ersten paar Kurven



Ging es in den dunklen Wald hinein



Die letzten Lichtstrahlen bevor wir unter den Dichten Baumkronen in eine andere Welt verschwanden



Das Terrain wechselte plötzlich. Licht aus, Steine raus





Es ging die ganze Zeit Bergab, ohne Rücksicht aufs Material ist man gegen jede Vernunft einfach drüber geballert.



Tausende von Schlägen quälten unerbittlich Fahrwerk und Laufräder, doch voll im Rausch hatten wir einfach Spaß und flogen förmlich überall drüber



Nach einem Kilometer Waschbrett Abfahrt waren Gabel und Dämpfer mittlerweile weniger dämpft. Der Berg zeigte Mitleid und es folgten Abschnitt auf denen der Dämpfung die Möglichkeit hatte abzukühlen.





Auf den letzten Metern folgten noch ein paar Kehren mit unter dem Laub versteckten Überraschungen um die Restkonzentration der Fahrer auf die Probe zu stellen.



Bevor der Trail dann langsam breiter wurde



Und in eine Schotterstraße überging



Wieder in Bad Feilnbach angekommen mussten wir nur noch auf Asphalt bis zur Unterkunft. Dabei mussten wir vor dem eigentlichen Berg in Brannenburg schon zwischen den Ortschaften so einige Höhemeter überwinden, was uns bei der Hinfahrt in dem Ausmaße nicht aufgefallen ist.

Es ging gefühlt eine ganze Weile auf und ab an der Schnellstraße entlang. Als wir aus den kleinen Ortschaften heraus waren bekam man es mit der Angst zu tun als die Autos nur so an einem vorbei schossen. Da hatte keiner was dagegen zurück in den Wald zu flüchten. Das sollte nicht unsere beste Idee gewesen sein, denn statt der erwarteten Forstwege ging es durch tiefe Schlammlöscher und die bis dahin sauber gebliebenen Räder wurden auf den letzten Metern so richtig eingesaut bis alles nur noch nach Jauche roch, lecker.

Zum Abschluss durften wir uns noch den Berg zu Ferienwohnung hoch quälen. Einfach perfekt, ausgelaugt mit knurrendem Magen und schweren Beinen fetzt das so richtig im kleinsten Gang kaum von der Stelle zu kommen :D

Trotzdem war zur Einfahrt auf den Parkplatz der Unterkunft noch bei allen kraft für einen Zielsprint da. :daumen:



Im Anschluss kümmerten wir uns gleich um unseren nach jauche stinkendem 14 000€ Fuhrpark und brachten diesen für die nächste Tour wieder zum Glänzen. Danach ging die Bastelstunde los, Stephans Fahrrad entknarzen. Wippe zerlegt, die gedichteten Lager geschmiert und alles wieder mit passendem Drehmoment angezogen.

Nachdem das Bike fertig war, ging es vor dem Herd weiter mit dem ersten Kocheinsatz: Nudeln Bolognese. Dank mitgebrachter Gewürze war das wie von Stephan gewöhnt sehr lecker.

Am Abend beschäftigten wir uns mit der Auswahl der Nächsten Tour. Einige wichtigen Kommentare und Beschreibungsausschnitte wurden bereits markiert. Besonders Hochries Runden sind dabei in großer vielfallt aufgefallen. So entschieden wir uns für einer dieser Touren.
 
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Wie immer sehr sehr schöne Berichte !!!
Ich genieße es immer wieder sie mir durchzulesen,
Irgendwann würde ich mich vlt.mal gerne einer eurer Touren anschliessen wollen.
Von Leipzig ist es ja nicht sooo weit.
Grüße Marko
 
... ein neuer schöner noch unverbrauchter Fred und gleich son Einstand von @Falco :daumen:
Da ich dort mal in der Gegend gewohnt habe und viele Ecken vom Wandern, Klettern und Straßentouren kenne fiebere ich den nächsten Berichten entgegen!

ride on!
tanztee
 
Na, da wünsche ich Dir nen dicken Erfolg mit Deinem Thread.
Der nächste Urlaub ist schon gebucht ???
Jetzt täte noch ein fettes Benutzerbild fehlen, das schaut da bei Dir so nackicht aus ;-) !
Grüße
-firlie-
 
Am 3. Tag ging mit der 2. Tour weiter und wir hatten wieder großes vor. Man sah bereits von der Ferienwohnung aus den Gipfel des Hochries. Doch aus der letzten Tour gelernt, versuchten wir zuerst die flachere Variante mit der oft positiv hervorgehobenen Hochries Umrundung auf dem neben dem Gipfel verlaufenden Trail. Auf der Karte sah dieser schon sehr gut aus, ewig lang und leicht abschüssig, perfekt. Doch auch hier gab es eine nicht unbedeutende Anfahrt. Der Berg war Teil der auf der gegenüberliegenden Bergkette. 10 km waren es bis zum Start der kommentierten Tour. Wir entschieden uns für die Variante aus dem MTB-Magazin. Natürlich etwas an unsere Bedürfnisse angepasst ;)

Um uns den Weg zu versüßen sind wir über einen schnellen dunklen Trail von unserem Hausberg hinab in die Stadt. Auf dem Weg über den Inn gab es neben der Schnellstraße sogar ein Radweg, das machte die Anfahrt erträglich. Vorbei am Altersheim ging es das Mühlthal am Steinbach langsam hinauf. Nach etwa 45 Minuten waren wir dann auf der bewerteten Tour angekommen und es ging direkt steil nach oben.

Auf Asphalt kamen wir noch an ein paar Ferienwohnung vorbei, deutlich höher als unsere. Da wurde ich direkt gefragt warum nicht hier gebucht wurde :D

Weiter oben tauchte am Horizont ein Gipfel nach dem anderen auf, jeder höher als das was vorher die Sicht darauf verdeckte. Und da kam plötzlich noch mal ein ganz großer zum Vorschein. Als ich darauf hinwies dort den Hochries zu sehen und deutlich zu erkennen war das wir erst ein 1/5 oder so geschafft hatten, ging das Gestöhne und Gejammer los. Aber deswegen waren wir ja hier :)

Ab Bruchfeld wurde aus der Straße ein Schotterweg und es tauchten immer noch Parkplätze auf, auf denen Wanderer entspannt aus ihren Klimatisierten Fahrzeugen ausstiegen.

Über breite Schotterwege sammelten wir nach und nach weiter unsere Höhenmeter. Spannend war dabei die Menge an CC Bikern die uns entgegen kam. Wenn man mal einen sieht, der sich da bergab verirrt hat wäre das noch normal gewesen, doch da kamen immer mal welche herunter. Das konnte nur Absicht gewesen sein. Auch wenn es noch so schwer vorstellbar ist das man sich sowas freiwillig antut.

Unsere Tour bestand diesmal aus nur einem Berg, das war das einzige was uns bergauf motivieren konnte. Einmal geschafft geht es nur noch bergab. Das mit der Ferienwohnung an der gegenüberliegenden Bergkette musste man da einfach ausblenden um sich diese Illusion von nur einer Auffahrt zu erhalten.

Um 12 Uhr hatten wir kurz vor dem Ziel 800hm geschafft und waren bereits nicht mehr in der Lage positive oder negative Emotionen zu zeigen. Der Körper war nur noch in einer Art Trance Zustand während wir schweißgebadet gleichmäßig hinauf kurbelten



Vor uns stach ein Gipfel in den Himmel, konnte das schon der Hochries sein?



Nein, es war der Karkopf, doch so langsam sollten wir auf der Höhe des neben dem Hochries verlaufenden Flowtrails sein.

Selbst hier oben gab es noch vereinzelt alte Gebäude, vielleicht sogar noch aktiv genutzt?



Auf der Karte hatte ich schon vor der Tour den Karkopf als willkommener zusatz Trail entdeck. Die Auffahrt sah relativ steil aus, vielleicht musste man schieben, doch die Abfahrt sah dafür sehr vielversprechend aus.

Die Weggabelung war mit einem Warnschild markiert. Da stand sinngemäß gefährlicher Weg der nur mit Alpiner Erfahrung und passende Schuhwerk betreten werden sollte.

Was es damit auf sich hatte stellt sich schnell heraus, denn der Trail verlief direkt den Felsen hinauf. Auf der Bild erkennt man kurz vor der Spitze einen Wanderer der einen unerwarteten Wegverlauf durch seine Anwesenheit markierte.



Damit war der Trail für uns gestorben und wir sind zurück auf die Versorgungsstraße um den Karkopf zu umfahren.

Der Weg bis zur Seitenalm war überraschend hügelig, nach einigen Kurven tauchten nach den kurzen Abfahrten auf der Versorgungsstraße plötzlich steile Gegenanstiege auf. Um da mit dem Auto hoch zu kommen, brauchte es trotz Beton vermutlich eine gute Portion Offroad Erfahrung mit Auffahrten, so schmal und unübersichtlich die Wege dort waren.

Angekommen an der Alm mussten wir den Einstieg in den Flowtrail ein wenig suchen. Nebenbei hat uns die als S4 getaggte Spitzkehren Abfahrt interessiert. Die Gebäude bedeckten allerdings die Sicht in den steil abfallenden Hang. Doch da wir eh nicht vor hatten irgendwo herunter zu tragen, ersparten wir uns trotz Neugier die Suche nach einer Sichtmöglichkeit und fanden nebenbei den geplanten Weg am Hochries vorbei.

Direkt von der Seitenalm ging es herunter zum Einstieg



Und dann über den flachen und schmalen Trail mit vielen kleinen anstiegen ganz sachte Bergab.



Das alles war nach der langen Auffahrt relativ zäh statts flowig, vor allem durch den rauen Untergrund, man war ständig am Schalten bis beim Stephan irgendwann aus war mit der Schalterei und das 11er Ritzel automatisch eingelegt wurde.

Der Schaltzug ist sauber an der Klemmung abgerissen. Vermutlich zu starke Klemmkraft, einfach abgeschert. Mit wieder dran klemmen war es nicht getan. Selbst wenn wir es geschafft hätten den zu nun zu kurzen Zug unter Spannung irgendwie wieder zu befestigen, wären da höchstens die ersten paar Gänge möglich gewesen. Stephan hatte zum Glück seinen Letherman dabei und in mühevoller Kleinarbeit kürzten wir damit die Schaltzughülle. Mit den dadurch gewonnenen 2 cm konnte auch der Schaltzug wieder angeklemmt werden und die Fahrt ging nach 15 Minuten weiter.



Durch die Bastelpause war dann auch wieder genug Kraft da um dort etwas mehr Fahrt aufzunehmen um so langsam in den Flow zu kommen.



Herausgekommen sind wir an einer großen Hochebene. Von weiten sah man ein kleines Gebäude was sehr nach Gastwirtschaft aussah, das war die „Riesenhütte“. Doch der Blick auf die Speisekarte verriet dass hier in der Nachsaison nichts mehr zu holen gibt. Trotzdem ließen wir uns dort nieder und zerrten von unserem hinaufgeschleppten Proviant.

Frisch gestärkt ging es auf den Versorgungsweg über Hochebene bis es langsam wieder bergab ging und wir den Einstieg zum nächsten Trail fanden.



Die Anfangs kleinen Steine wurden dabei immer größer und wackeliger



Bis zum Finale auf einen Flussbettähnlichen Teilstück wo über 50m Länge der Weg nur aus losen faustgroßen übereinanderliegenden Steinen bestand, welche sich nur teilweise zu einem halbwegs festen Untergrund verkeilt hatten.

Dort passierte es, Roberts Vorderrad hat sich zwischen den Steinen vergraben und wurde so zu einem Teil des Weges als dieses abrupt zwischen den Steinen Verdichtet im Boden hängen blieb. Die überschüssige Bewegungsenergie wurde dabei durch den über die Felsen schrammenden Kopf und Oberkörper verarbeitet.

Unter dem zerfetzten Trikot war dabei vom Schlüsselbein abwärts der ganze Oberkörper aufgeschürft. Am Fullface war gut zu sehen dass dieser vor einem Besuch beim Kieferorthopäden bewahrt hat. Daher zum Glück keine größeren Verletzungen, so konnte es nach längerer Pause trotzdem weiter gegen.

Wir sind in einen vielversprechenden Trail hinein. Dem Stephan war der schmale rechte Weg zu langweilig und er wollte lieber schneller auf der breiten Felsenabfahrt herunter.



Diese wurde jedoch langsam gröber



Und gröber



Das zerfetzte Trikot bedecke Roberts komplett aufgeschürften Oberkörper. Bei jeder Bewegung spürt er wie das schweißdurchtränkte Stück Stoff über die Schürfwunde raspelte. Doch bei jeder Bodenwelle wurde dieser Reiz durch einen intensiveren überblendet, ein stechender Schmerz im geprellten Handgelenk löste bei jeder Kante sofort das Bedürfnis aus den Lenker loszulassen. Der Oberkörper verschorft nebenbei in der gebeugten Fahrposition, bei jedem Aufrichten zwiebelte es da als dieser wieder aufriss.

Hier war Endstation, fahren ging nicht mehr.



Außer dem Zerfetzten Trikot sieht man auch dass das linke Bein nach dem Sturz nun etwa so aussieht wie das Rechte. Am Vortag sah das eine Bein noch gut aus: http://fotos.mtb-news.de/p/1737204

Im Herbst war das schon wieder verheilt. Doch kaum verheilt kommen da schnell neue Spuren vom Unterholz dazu http://fotos.mtb-news.de/p/1735544

Zurück zum Urlaub: die stelle war auch ohne Sturz nicht fahrbar, zumindest machte es kein sinn die 3m auf dem Bild zu fahren. Denn im Anschluss wurde es doch sehr extrem.



Aber Stephan wollte es wissen, obwohl die Laufräder gefühlt 10 Zoll zu klein sind, wühlte er sich durchs Steinfeld. Lose Steine mit bis zu 30cm Länge wurden dabei einfach von den Füßen nach vorne geschoben. Stahlkappenschuhe wären da sicher nützlich gewesen, doch jetzt mussten die dicken Five Ten Latschen herhalten.



Der Stein der sich da auf dem Bild am linken Fuß aufstellte, lag mal flach am Boden. Nachdem Stephan diesen beim durchstampfen förmlich weggekickt hat, lag er einen halben Meter weiter auf der Rückseite.

Nachdem feststand dass Robert nicht weiter fahren konnte, musste ein Rückweg gefunden werden. Der denkbar schlechteste Standpunkt für diese Erkenntnis. Denn wir waren am weitesten von der Ferienwohnung entfernten Punkt der Tour auf der anderen Seite des Berges.

Wir hatten folgende Optionen:

· Zurück über den Hochries den grade überwundenen Berg hinauf.

· Ins Falsche Tal herunter und im großen Bogen über 60km Asphalt von einem Tal zum nächsten.

· Unsere Höhe behalten, den Berg wie geplant umrunden und im richtigen Tal abfahren

Da war die Wahl nicht einfach, Robert entschied sich weiter um den Berg zu fahren/schieben.

Zum Glück waren die heftigen Trails nun vorbei und es war wieder alles fahrbar



Da konnte man auch wieder Spaß haben



Auf schmalen Pfaden ging es nun um den Riesenberg herum



Glatte Pisten sorgen für etwas Entspannung im lädierten Handgelenk



Trotzdem wurde es immer mal kurz etwas ruppig



Die schlimmsten Hindernisse konnten jedoch durch Holzplanken überwunden werden.



Schon erreichten wir die letzten unbefestigten Wege



Und alles ohne dabei nass zu werden



Ab dort war es dann geschafft. Es folgten nur noch ein paar Forstwege, teilweise auch etwas bergauf. Diese mündeten später in Asphaltstraßen und so konnten wir dann wieder bis zum Inn fahren um zu unserer Ferienwohnung zu gelangen.



Während Robert sich mit seinen großflächigen Abschürfungen in der Dusche quälte, ersetzte Stephan seinen kaputten Schaltzug.

Für den nächsten Tag planten wir anschließend eine Wiederholung der Hochries Tour, mit Befahrung der ausgelassenen Tourabschnitte. Da würde Robert nicht viel verpassen und könnte den von uns wegen dem Handgelenk empfohlenen Erholungstags und ggf. einem Arztbesuch antreten.

Am Abend hielt Stephan wieder seine Erlebnisse in seinem Tagebuch fest.



Im Wetterbericht sahen wir erst wie viel Glück wir doch mit unserem Urlaub hatten. Ganz Deutschland war bereits im Regen eingehüllt, die ganze Woche sollte es permanent irgendwo Regnen, kein Fleck sollte über die Tage unberührt bleiben. Auch im Alpenland gab es Regen ohne Ende, außer im Süd-Deutschland Alpenvorland, da wo wir Urlaub gebucht hatten. Einfach faszinierend was für ein Glück wir da hatten, aber seht selbst http://www.niederschlagsradar.de/hist.aspx

Robert begleiteten an dem Tag noch die Nachwirkungen der ungünstig Positionierten Abschürfungen. Jedes verharren in einer leicht gekrümmten Sitzhaltung sorgte dafür das sich die leicht nässenden Wunden in der Krümmung am Oberkörper verschorften und beim Aufrichten immer wieder unangenehm aufrissen. Die Nacht war auch nicht besser, denn durch die Abschürfungen am Schlüsselbein gab es quasi keine erholsame Lagemöglichkeit im Bett.
 
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Junge ... Junge ... nach so einem Urlaub braucht ihr ja noch einen Erholungsurlaub mit anschließender Reha ...

<Altklugmodus on> Als Kletterer hieß es immer, man steigt in fremden Gestein einen kräftigen Grad unter seinen (theoretischen) Möglichkeiten <Altklugmodus off>

MTB-Survivel is born :D

(w)ride on!
tanztee
 
Der nächste Urlaub ist schon gebucht ???
Jetzt täte noch ein fettes Benutzerbild fehlen, das schaut da bei Dir so nackicht aus ;-) !
Grüße
-firlie-

Klar, 2015 ist Wales gebucht.
Hab jetzt auch ein Benutzerbild.

Junge ... Junge ... nach so einem Urlaub braucht ihr ja noch einen Erholungsurlaub mit anschließender Reha ...

Im Jahr davor gab es in Vinschgau einen ähnlichen Sturz. Bald erfahrt ihr wie es diesmal weiter ging.
 
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Ja die jungen Wilden !
Bei den traumhaften Bildern kann man nur neidüsch werden :daumen:
Genießt die unbeschwerte Zeit, Verantwortung + Familie kommen schneller als man denken mag, dann ists vorbei mit dem Felsgehoppel ;-)) !!!

@Falco
Wales liegt doch in Engelland, dass hab ich gerade im alten Schul-Atlas nachgeschlagen. Das täte mich auch mal reizen. Allerdings als Randonneur oder Wandersmann. Es soll viel regnen dort, bin gespannt wie ihr euch schlagen tut ! Und natürlich lechze ich nach den Bildern :) !

Den batteriebetriebenen Bunny, den hattest Du doch schon mal als Benutzerbild :( ... aber es ist immerhin etwas :) !
Ach und die Fotos, wunderbar...Schick mir bitte mal ne PN, was Du für ne Linse nimmst, will hier nicht schon wieder dn ganzen Fred mit Theorie zerstören !
Keep on...
Grüße
-firlie-
 
Danke euch.

Und ich hatte noch nie ein Benutzerbild bei IBC. Den Duracell Hasen wirst du von Cielab kennen. Dort hab ich den seit unserer Schottlandreise. Zu diesem ersten Urlaub wurde ich mit durch meiner unkaputtbaren Art und dem Energiegeladenen Zustand zum Frühen Morgen sowie permanenten Bewegungsdrang, mit dem Duracell Hasen verglichen. Erschreckend wie sehr sich die Duracell Werbung mit meinem Auftreten deckt. ;)
Mit einem anderen einzelnen Bild könnte ich mich und meine Macken niemals so deutlich darstellen wie mit dem hier.

Fotoinfos inkl. Objektivname stehen alle in den Bildern drin, ich schreib dir trotzdem noch mal ne PN.
 
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Der 4. Tag startete früh, noch vor der offiziellen Frühstückszeit. Wir hatten am Vortag veranlasst dass wir uns selbst bedienen können.

Robert war auch schon früh auf und machte nicht den Eindruck sich heute einen Ruhetag zu gönnen. Denn das Handgelenk fühlte sich viel besser an, er machte sich noch etwas Verband drum um es ein wenig zu stabilisieren und fertig war er.
Tatsächlich wollte er heute wieder mitfahren, das ließ er sich auch nicht ausreden.

In der Früh ging es los, es lag noch Nebel im Tal



Bevor es die Sonne über den Hochries geschafft hat und dann endlich Licht in die ganze Sache brachte



Die Anfahrt war so wie am Vortag. Der Berg war nicht weniger hoch, dafür war es sonniger. Doch beim Übergang auf die Schotterpisten, noch vor der Stiegel Alm, gab es eine Anomalie. Ein Hardtail Fahrer mit schmalen Reifen und ohne Rucksack, nur mit Trinkflasche bewaffnet sahen wir von der Kreuzung aus einer anderen Richtung angefahren kommen. Wahrscheinlich war das ein einheimischer. Er bog auf unseren Weg ein und fuhr auf dem gleichen Weg hinauf wie wir.

Es dauerte nicht lange und er schloss zu uns auf. Ich fuhr hinter Stephan und Robert her, als der CC Fahrer sich gleichmäßig an uns vorbei schon. Ich nutze die Gelegenheit, scherte aus, knallte den größeren Gang rein und hing mich dran.

Mein Schaltvorgang blieb nicht unbemerkt und als ich im Rücken des Hardtail Fahrers an Stephan und Robert vorbei zog, sagte Robert nur „das war so klar“

Und dann ging es los, der Einheimische zog an, er wollte zeige was er kann. Wir knallten die Gänge rein und brachten die Kette so richtig auf Spannung. Mit ordentlich Drehmoment sprinteten wir im Renntempo den Berg hinauf bis zur ersten kuppe. Hier wanderte die Kette dann aufs 44er Blatt, weiter Volllast, keine Zeit zum Atmen, einfach volle Kraft weiter mit Höchstgeschwindigkeit das Flache Stück einfach irgendwie dran bleiben. Das schmeckte ihm wahrscheinlich gar nicht, dass hier der Tourist mit dem Fetten Rucksack auf dem Fully mit dicken Reifen am Hinterrad klebt. Also ist er anstatt der Versorgungsstraße die steile Abkürzung der Wandere hinauf abgebogen. Der Puls schon längst im Roten Bereich, die Beine langsam schwer ging es nun steil hinauf. Und ich verlor ein Gang nach dem anderen an meiner Flachlandkondition. Langsam wurde der Abstand größer, keine Chance mehr da noch ran zu kommen hatte ich am Ende grade noch auf den langen Geraden Sichtkontakt. Zurück auf der Forststraße hab ich ihn dann verloren und dort auf Robert und Stephan gewartet.

Während dessen hatte die Idee mein Ersatznavi dem Robert geben zu können, falls mal was sein sollte und hatte dieses dann startklar gemacht. Als dann soweit alles fertig Konfiguriert war, trafen Stephan und Robert ein und ich steckte ihm mein 2. Motorola Devy und die 2. Lenkerhalterung in den Rucksack.

Irgendwann kamen wir auch wieder oben bei der Alm heraus, wir nahmen diesmal eine andere in der Karte eingezeichnete Auffahrt. Wie sich herausstellte war diese wohl etwas älter, viel älter



Doch der Hochries war schon in Sicht



Am Karkopf vor der Abfahrt schaute ich vorsichthalber noch mal aufs Navi, damit wir die Hochries Auffahrt auf den Weg nach unten nicht verpassten.



Da waren wir, hier geht’s hinauf zum Hochries, Geil :D



Da ging es dann los, die Anstrengung. Reicht uns ja noch nicht bis da oben mit dem Rad auf dem Versorgungsweg hinauf zu fahren.



Und dafür bekamen wir auch reichlich Anerkennung. Uns begegneten zahlreiche Wanderer die sehr darüber Staunten zusätzlich zum ohnehin schon schweren Aufstieg noch was auf dem Rücken zu haben und vor allem nicht bei der Mittelstation, sondern im Tal gestartet zu sein.



Noch lag das Rad vernünftig auf dem Rücken, das sollte sich bei der Länge des Aufstieges bald ändern.



25 Minuten später sah das dann nur noch so hier aus. Nicht nur aus Erschöpfung, sondern das Handgelenk war auf die Dauer doch noch nicht so belastbar wie gedacht.



Doch wir hatten es geschafft, hier die der Blick auf unsere Abfahrt



Das Wetter war spitze, keine Wolke am Himmel



Nun machten wir es uns da oben gemütlich und bestellten was zu essen. Doch es war seltsam das der Gasthof mit alten Leuten und Rentnern voll besetzt war. Da niemand zu finden der nur ansatzweise an unser alter heran kommt. Da fragte man sich wo die alle her kommen und wie die es hier herauf geschafft haben. Da entdeckten Robert und Stephan die Seilbahn was mich in Erklärungsnot brachte. Ich gab mir viel Mühe etwas auszudenken was die Stahlseile erklären könnte um die Existenz einer Seilbahn abzustreiten. Doch als dann eine Gondel da hoch gefahren kam, war meine Kreativität an ihre Grenzen gestoßen. Es blieb nur noch die Flucht nach vorne und ich sagte: “die nimmt keine Räder mit“ in der Hoffnung das dies nie nachgeprüft wird ;)

Damit hatte ich mich grade noch aus der Situation retten können. Und das Eintreffen der bestellten 0,5er Himbeerschorle unterband weitere Rückfragen zu dem kritischen Thema „Warum haben wir die Räder hier hinauf getragen“

So im Nachhinein bin ich mir wirklich nicht sicher ob die Räder mit nimmt, ich glaub ich hatte irgendwo gelesen das die Fahrradmitnahme auf die Mittelstation (da wo der Bikepark startet) begrenz ist.

Frisch gestärkt ging es weiter im Programm, der erste Abschnitt war nicht ganz so rasant. Nicht wegen dem Untergrund, sondern wegen der Frequentierung durch die Wanderer.



Dem Robert war das ganz recht, wollte er es doch nicht so übertreiben mit dem Angeschlagenen Handgelenk.



So ging immer weiter hinab Richtung Flachland



Stellenweise wurde der Weg auch etwas rauer. Nach der Aktion vom Vortag konnte man darüber aber nur lachen.



Doch irgendwann wurde fast schon zu viel für die Hand



Trotzdem alles CC Aktion, weil es mit meinen Racefully gut geht ;)



Der Weg, vollständig bestehend aus Steinen, erinnerte sehr an die fetzige Abfahrt vom 1. Tag.



Leider ist auch die schönste Abfahrt irgendwann zu Ende und so kamen wir wieder an den Weg vom Vortag heraus.



Über die Hochebene ohne Pause direkt weiter ins Tal zu dem Einstieg in den Unfalltrail.



Hier ist er, die großen Steine liegen alle nur lose im Weg, nur die scharfen Kanten geben den Steinen gegenseitig etwas halt. Da gab es wieder viele neue Andenken an den Felgen ;)



Robert hat es sich nicht nehmen lassen. Voller Selbstbewusstsein wird sich dem Trail in voller Fahrt gestellt.



Und er stand noch



Den anschließenden Einstieg in den Flussbett Trail mit den ganz großen Steinen hatte wir uns aber gespart und sind eine der alternativen gefahren.



Nach der Zusammenführung der Wege ging es wieder auf eine bekannte Abfahrt, diesmal ohne Wanderer auch viel schneller, einfach klasse.



Wieder am weitest von der Ferienwohnung entfernten Punkt angelangt, ging es nach links um den Berg herum



Die gleichen Trails machen bei Keiserwetter sogar noch mehr Spaß





Anstatt danach wie gestern auf Asphalt ins Tal zu rollen, ging es nun wieder hinauf. Dabei viel uns Folgende Wiese auf, ich würde es mal als Steingarten bezeichnen



Wir waren jetzt oberhalb vom Bikepark, doch für gebaute Dirt Tracks sind wir nicht hergekommen, also ging es eine vielversprechende natürliche Abfahrt herunter. Leider war die dann doch nicht so schön wie sie hätte sein können bei dem Gefälle und der Klassifizierung. Es war einfach nur Steil und lose, dafür wurden wir weiter unten mit Lichtspielen entschädigt



Und dann wurde es auch wieder schöner



Rausgekommen sind wir an einer Asphaltstraße, das musste dann doch nicht sein. Also ging es noch ein paar Meter hoch um die letzten paar Meter auf der Gebauten Strecke zu fahren.

Wenn Asphalt die alternative ist, dann kann man auch mal so eine gebaute Strecke fahren.



Das war vor allem sehr schonend für das Handgelenk





Am Parkplatz angekommen waren wir aber immer noch nicht ganz unten. Also ging es nach ein paar nicht sinnvoll vermeidbaren Asphaltmetern wieder hinauf zu einem kleinen Abschluss Trail.

Zugegeben, die Luft war langsam raus, doch die eine auffahrt ging noch irgendwie.

Bergab gab es dann eine interessanten weg, welcher unten wegen Wasserschäden abgesperrt wurde. In der Tat musste sich auf dem Wanderweg wohl mal ein kleine Fluss gebildet haben, denn genau so fuhr es sich dort. Eben Flussbett mäßig.



Am Ende ging es auch wieder vorbei am Altersheim, diesmal gemütlich am Wasser.



Da diese Tour unsere letzte Inn Querung sein sollte, gab es dort zum Abschluss noch ein Finisher Foto



Wieder in Brannenburg angekommen fühlten wir uns nicht mehr in der Lage die 180hm zur Ferienwohnung hinauf zu fahren. Also sind wir im Ortskern an einer Pizzeria hängen geblieben um die Reserven wenigstens etwas aufzufrischen.

Nach der warmen Mahlzeit hatten wir dann auch die letzten Höhenmeter in Angriff genommen um den Tag abzuschließen.



Die Tourenvorschläge für die Region Brannenburg hatten wir mittlerweile vollständig durchgearbeitet und uns für den Folgetag etwas Entspanntes herausgesucht.

Als das geklärt war, fingen wir an aus den ebenso Zahlreichen Tourenvorschlägen für unseren geplanten Chiemsee Ausflug am übernächsten Tag die Perlen heraus zu picken.
 
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Am 5. Tag sollte unsere 4. Tour eine kurze Runde werden, damit wir am letzten Tag in Chiemgau noch mal was Großes machen konnten bevor es zum Gardasee ging. Und so fiel die Wahl auf die nächstliegende und kürzeste Tour die wir hatten: Die Farrenpoint Tour.

Als ich die Tourenbeschreibung vorgelesen habe, musste ich ein kleinwenig zensieren um die Tour gut aussehen zu lassen.

„Diese Tour ist kurz – und trotzdem alles andere als ein Kinderspiel. Zugegeben: Der Anstieg misst nur 700 Höhenmeter und verläuft auf breiten Wirtschaftswegen. Trotzdem will er erkämpft sein. Atemberaubend steil sind die Rampen. Da artet sogar im ersten Gang der runde Tritt in heftiges Stampfen aus. Dann aber wartet das Vergnügen: Wer will, kann sich an der Schuhbräualm stärken. Knapp unterhalb des Farrenpoint-Gipfels geht es dann steil hinab: Zuerst lässt man es noch auf einer Schotterpiste laufen. Dann wartet ein kniffliger Trail: Über lange Wurzelpassagen und mehrere sehr anspruchsvolle Stufenkombinationen geht es hinab Richtung Bad Feilnbach. Und mit einem Lächeln im Gesicht rollt es sich dann gemütlich in der Ebene zurück zum Ausgangspunkt der Tour.“

Leider ist die längere Sprechpause durch das Weglassen der 3 aneinanderhängenden Sätze aufgefallen und ich bin aufgeflogen. Stephan trug dann noch mal die unzensierte Version vor. Aber die Entscheidung war bereits gefallen, also fuhren die die Farrenpoint Tour mit allen vor und Nachteilen.
Zum Frühstück trafen wir die am Vortag eingebuchten Asiaten wieder. Diese waren sehr aufgewühlt und hatten scheinbar ein komplexes Problem welches sich mit schlechten Englischkenntnissen der Gastwirtin nicht lösen ließ. Da konnten wir helfen, doch auch die English Kenntnisse der Asiaten schienen zu begrenzt zu sein, also bot der Asiate direkt ein Telefongespräch mit seiner Tochter als Übersetzungshilfe an. Ich weiß nicht ob es Chinesen waren, nehmen wir das einfach mal an. Das lief dann wie Folgt:
Chinesisch per Telefon nach China -> in China von der Tochter übersetzt ins Englische -> zurück nach Deutschland in Englisch an Robert -> Robert übersetzt nach Deutsch für die Gastwirtin
Und das ganze wieder zurück nach Chinesisch. :D
Sie hatten ihre Personal Dokumente in einer durchsichtigen Plastiktüte auf dem Zimmerboden liegen. Die Gastwirtin dachte bei der Zimmerreinigung das wäre eine Mülltüte auf dem Boden und hat diese entsorgt. Doch die entsorgte Tüte konnte im Müll wiedergefunden werden.

Mit bereits einer guten Tat am Morgen konnte es dann um 10Uhr los gehen. Wir sind wieder über den Anfahrtsweg der ersten Tour gefahren und diesmal hat sich Stephan bei den Regenrinnen etwas zurückgehalten. So sind wir ohne Panne die ersten 3km im leichten auf und ab am Hang entlang bis wir auf einer Straße herauskamen. Dort ging es dann los, ab da ging es ohne Unterbrechung hinauf bis zur Schuhbräualm. Der Weg war überwiegend Asphaltiert und uns sind auch hin und wieder ein paar Wanderer begegnet. Es dauerte nicht lang bis die ersten Abschnitte mit stärkerem Anstiegswinkel kamen, immer wenn die Asphaltdecke endete, wurde es steil.

Auf jede steile Rampe folge nach kurzer Erholung auf flachen anstiegen eine noch steilere Rampe. Die ersten waren noch unbefestigt, mit steigendem Anstiegswinkel wurde auch die Befestigung besser bis wir auf den steilsten Stück durchgängig Betonplatten mit geriffelter Fahrspur wiederfanden. Nach der letzten Kurve gab es freie Sicht zum finalen Anstieg und da sah man am Horizont einen Radfahrer hinauf fahren. Wir waren durch das Pausenlose bergauf radeln und den letzten Touren schon ganz schön gerädert. Doch wenn wir in den letzter Stunde soweit auf einen CC Biker aufgeschlossen sind, dann konnte man den Fortschritt so kurz vor dem Ziel nicht einfach aufgeben. Also setzten wir zum letzten Sprint an, drückten größere Gänge rein und gaben alles. Weit ging das leider nicht mehr, schon nach ein paar Metern, die Oberschenkel hoffnungslos übersäuert, sprang die Kette zurück auf den kleinen Gang. Allein die Willenskraft hat einen davon abgehalten nach dem verpatzen Sprint hechelnd am Boden zu liegen. Trotzdem hatte es etwas gebraucht, wir konnten deutlich aufschließen doch das Rennen war bereits verloren und unser Ziel verschwand hinter der nächsten Hütte. Da war dann erstmal Schluss für uns, nichts ging mehr. Die herunterprasselnde Sonne hatte uns die letzte Energie geraubt und wir gönnten uns die verdiente Pause in der Schuhbräu Alm.



Nachdem wir unseren Kreislauf wieder auf ein verträgliches Maß herunterfahren konnten, ging es die letzten Höhenmeter auf deutlich flacheren Wegen hinauf bis zum Ziel, der Antretter Alm



Auf der Karte war ein kleiner Pfad unnachvollziehbar als S3 getaggt, hier rechts im Bild.



Möglicherweise würde dieser weiter unten anspruchsvoll werden, ausprobieren konnten wir das leider nicht, denn der passte gar nicht zum weiteren Tourverlauf. So ging es auf dem Hochweg weiter.

Aus dem Hochweg wurde dann wie angekündigt eine kurze kurvige Schotterabfahrt. Für meinen Geschmack war die Piste für eine Schotterstraße viel zu steil, das war der pure Horror da herunter zu fahren. Alles lose und schnell, man wusste genau das man sich beim wegrutschen mehr als nur ein paar Kratzer holen könnte.

Doch danach stellte sich das als eine sehr gute Entscheidung heraus, denn es wurde spannend. Als wir von der Schotterpiste abfuhren erwartete uns am Ende des Weges ein Wurzelteppisch wie aus dem Bilderbuch. Es ging zwar bergauf aber das war uns egal, der Weg schrie förmlich danach befahren zu werden.



Wurzelaktion, einfach mit Schwung mit Vollgas ins Feld reinhalten, geil



Auf dem kleinen Hubbel angekommen ging es wieder herunter. Anfangs noch recht einfach über vereinzelte Wurzeln



Doch dann wurde es anspruchsvoll und steil, schon die Kehren in das Wurzelfeld hinein waren nicht ohne.



Schon die erste Kehre hatte ich unterschätzt und hätte die Kurve wegen viel zu viel Schwung fast nicht geschafft und drohte den Hang links im Bild herunterzustürzen. Das Adrenalin schoss durch die Adern, die Sinne geschärft und jede Muskelfaser zur Reaktion bereit. Voll im Rausch ging es ohne nachzudenken direkt über die größte Wurzel drüber (auf Höhe des Markierten Holzstock) und auf letzter rille irgendwie bis zum Fuße der Wurzelabfahrt.



Ich hatte Mühe nach dem Ritt die Kamera überhaupt noch halbwegs ruhig zu halten, aber Stephan und Robert sollten noch ihre Bilder bekommen.





Da war dann erstmal eine kurze Pause angesagt um den Adrenalinüberschuss auf ein gesundes Niveau abbauen zu können. Die folgenden Wege waren dann erstmal weniger dramatisch



Doch wie aus dem nichts kam direkt die Steigerung. Das Gefälle und die Stufenkanten waren so ungünstig das man nach der Wurzel 1m ins Leere schaute und nicht wusste ob nach der Kante noch was zum abrollen kommt oder es einfach ins Leere geht. Mir war das zu heiß und ich schob, dabei konnte ich auch den Wegfortsatz sehen und brachte mich in Position.

Stephan hatte das gleiche Problem wie ich, man sah nicht ob nach Wurzel noch Weg kommt oder man eine Flugphase einplanen muss. So fragte er während er auf dem Stein stand wo der Weg lang geht.



Ich zeigte schnell in die richtige Richtung und verriet das sich dahinter eine fahrbare Treppe auftauchen wird. Gesagt getan, Stephan rollte los



Ohne weitere Schlüsselstellen ging es einen Hangweg entlang. An so manschen Baumstamm gab es mit modernen Lenkerbreiten wieder ein Kribbeln da der Reifen bedrohlich nah an die Kannte musste.



Im Anschluss wechselte der Trail ein weiteres Mal den Stiel. Diesmal gab es tief hängende Äste und Stacheldraht.



Das Sichtfeld durch volle Konzentration auf Wurzeln und Stacheldraht verengt, dauerte es nicht lange bis der erste so einen größeren Ast gegen den Helm bekam :D

Da der Trails bereits alles Mögliche gezeigt hatte, gab es unweigerlich auch Wiederholungen des Terrain. Also noch mal Wurzelteppisch.



Kurz über eine Lichtung drüber, doch noch bevor es Sonnenbrand geben konnte ging es zurück in den dunklen Wald.



Die Abfahrt war jetzt zu ende, fast zu Ende, aus dem nichts tauchte plötzlich die verrückte Treppe auf.



Das wollte ich mir nicht geben, die Treppe fuhr sich exakt so wie sie aussieht. Während Robert und Stephan die letzte Möglichkeit für einen Abflug suchten.





Bewies ich mich dem Fahrrad über dem Kopf die Treppe herunter rennend, das man zu Fuß schneller ist als auf dem Rad :D

Angekommen sind wir in Bad Feilnbach und mussten nun wieder zurück zur Ferienwohnung. Diesmal allerdings ohne Ausflug durch das Moor.

Zurück in Brannenburg, kurz vor unserer Ferienwohnung ging es gemütlich den letzten Berg hinauf als ein E-Bike an uns vorbei ziehen wollte. Das konnte ich nicht zulassen. Elektromagnete gegen Muskelpower, der Kampf begann.

Im Sprint den Asphaltberg hinauf, immer weiter und weiter. Robert fragte ob wir überhaupt richtig sind. Darauf konnte ich nur trocken mit „nein“ antworten, das Duell war wichtiger als das Ziel.

Als wir uns dann nicht mehr auf gleicher Höhe halten konnten, bog das Elektrorad leider in eine Einfahrt ab. Fürs unentschieden hat es leider nicht gereicht :(

Robert wusste nicht was er dazu noch sagen sollte. Etwas vom Kurs abgekommen, aber schon auf der Richtigen Höhe ging es dann noch etwas durch den Wald zum Berggasthaus Kraxenberger.



Den angefangenen Nachmittag wollten wir Nutzen um mit der Wendelstein Zahnradbahn hinauf zu fahren. Stephan hatte seine im Urlaub bisher unbenutzte DSLR mit dabei. Heimlich schmuggelte ich meinen fetten Blitz in Stephans Kameratasche. Bevor wir zur Wendelstein Bahn sind, musste ich Stephan nur noch daran erinnern seine Kamera mitzunehmen.

Um zur Bahn zu gelangen, mussten wir erstmal 150hm auf einem schmalen Pfad abgestiegen bis einem durch das gestauche einfach nur noch alles wehtat. Im Bahnhof angekommen waren wir allein und wollten Tickets kaufen. Es war bereits kurz vor 16Uhr, die nächste Bahn fuhr gleich. Der Kassierer hat uns komisch angesehen als wir ein Ticket für heute kaufen wollten. Er wies uns darauf hin dass dies die letzte Bahn sei und oben nur noch 30min Aufenthaltszeit übrig bleiben würden.

Nicht schlimm dachten wir, bis der Preis aufgerufen wurde. 33€ pro Person! Die 100€ für die 30minuten waren uns dann doch zu dekadent. Als alternative machten wir einen Spaziergang durch Brannenburg und nahmen noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Supermarkt mit. Auf dem Aufstieg zurück zur Ferienwohnung bereute Stephan seine Getränke Sonderwünsche. Da sich die Flaschen nicht alleine den Berg hinauf geschleppt haben. :D

Den Rest des Tages nutzen wir noch um unsere Räder für den letzten Tag in Chiemgau einzuladen, damit wir Frühs schnell los konnten. Ansonsten nutzten wir den Abend um in der Tourenauswahl der Region Gardasee die besten Kandidaten zu markieren. Eine Runde stand schon vor dem Urlaub fest, die 136 Kehren Abfahrt. An welchen Tag wir diese mit Auto anreise verbundene Tour machen wollten, sollte sich nach der nächsten Tour anhand unseres konditionellen Zustandes entscheiden.

Wie jeden Abend verfolgten wir wieder das Wetter. In Deutschland war immer noch Land unter während wir eben noch in der Sonne brutzelten. Doch zu unserem Chiemsee Ausflug sollte es auch uns erwischen. Zum Glück erst nachmittags. Da fiel der an die Tour anschließende Sprung in den See wohl aus, doch für den Fall das wir wieder Glück haben sollten, wurden auch die Badesachen im Auto verstaut.
 
Was für'n Bericht...!
Ich bin mal gespannt, wer diesen Fred irgendwann mal aufnehmen will. M.E. gibt es nach oben kaum noch Reserven - Bilder, Text....Klasse!
Und der Schreib-Stiel ( :cool: ) ist irgendwie nochmal witzig. (Kein Sarkasmus, wirklich!)
 
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Kurz vor 7 Uhr war ich bereits. Da wir bereits am Vortag für die Tour gepackt hatten war frühs nicht mehr viel zu tun, also suchte ich nach einer Beschäftigung bevor das Frühstück eröffnet wurde. Da mir nichts besseres einfiel schnappte ich mir meine Kamera und bin einfach mal raus gegangen. Draußen stand schon der Asiate der zwei Tage zuvor mit seiner Frau eingecheckt hat. Natürlich Klischeemäßig mit dickem Fotoequipment ausgerüstet. Nachdem ich ihm gezeigt hatte wo es den besten Spot für die Sonnenaufgangsfotos gab, ging das Verschlussgeklacker los :D





So konnte ich die Zeit etwas totschlagen und schon gab es Frühstück. Robert und Stephan waren bereit dabei sich für die Kampenwand zu stärken. Im Anschluss hatten wir uns 8:30Uhr mit dem Auto auf den Weg zum Chiemsee gemacht und einen Parkplatz am Waldrand ausgesucht.

Es stand nur eine Auffahrt auf den Plan, die Auffahrt hinauf zur Kampenwand. Alleine der Name des Berges hat schon für Motivation gesorgt :D

Auf Teer und Schotterwegen ging es immer weiter hinauf, anfangs noch recht entspannt wurde es weiter oben steiler und steiler. Am Steilsten Abschnitt hatte Stephan die Lust verloren sich weiter zu quälen und sparte Energie während er zu Fuß teilweise schneller hinauf lief als wir fuhren. 10:45Uhr kamen wir an der Steinling Alm an. Leider war es noch etwas früh für eine Mittagspause. Ohne Essen ging es daher weiter hinauf. Und selbst da oben hatte man keine Ruhe, denn auch da haben sich noch Touristen mit Autos und stark aufheulenden Motoren den Berg hinauf an uns vorbei gequält.

Nach fast 2 Stunden hatten wir es geschafft und saßen am Fuße der Kampenwand



Die gängigen Touren enden dort oder noch schlimmer, einige verlaufen teilweise den gleichen Weg wieder zurück ins Tal. Das hatten wir gewiss nicht vor. Wir wollten auf der anderen Seite wieder herunter. Mit dem Ziel vor Augen ging es dann los, die ersten Höhenmeter hinab.





Der Trail hat gleich von Anfang an gefetzt



Am Rand der Alpen bot sich uns dabei nebenbei der Blick ins weite Flachland



Während einer kleinen Pause genossen wir diesen noch ein wenig, doch Stephan konnte nicht lange die Füße still halten und wollte weiter.



Doch der Enthusiasmus wurde schnell gebremst, denn nun folgte eine 100hm lange Tragepassage bergauf.



Bald schon war das Ende der Schinderei in Sicht



Die letzten Kräfte wurden mobilisiert.



Einfach klasse, alle waren begeistert, wir konnten nicht genug davon bekommen



Da machten fanden wir einen Platz um es uns gemütlich zu machen und die Mittagspause zu genießen.



Während wir damit beschäftigt waren den Kalorienhaltigen Rucksackinhalt zu vernichten bekamen wir Gesellschaft. Der Cannondale Fahrer den wir an der Kampenwand trafen ist uns gefolgt und war trotz schönsten Wetter von dem Tag absolut nicht begeistert. Im Gespräch schilderte er sein Leid, seine Kaputten Radschuhe wurden am Vortag durch ein neues Paar ersetzt und dieses ist eben am Verschluss aufgerissen. Als wir eine Rolle Duct Tape anboten war er überglücklich und so konnten wir seinen Tag retten. Nun wollte er nur noch wissen wie er am einfachsten zurück kommt, denn unser weg war nichts für ihn, er wollte einfach nur noch nachhause. Da oben war zum Glück noch ein einfacher weg ins Tal verfügbar und so konnten wir auch da helfen.

Mit dem Gefühl etwas Gutes getan zu haben sind wir dann weiter unserer ausgewählten Tour gefolgt. Hier war die entscheidende Abzweigung



Da sollte man lieber grade aus fahren, denn das was wir uns mit dieser Abfahrt antun wollten hätte man sich niemals ausmalen können. Als S4 war der Weg nach der Abzweigung getaggt. Ein klein wenig schieben dachte wir uns. Doch eine S4 kann man nicht vernünftig schieben. Zum Tragen kein Platz, Wurzel und Felsabsätze zu hoch um zusammen mit dem Rad herunter zu laufen. Es war einfach die Hölle. Uns fehlte Teilweise sogar die Fantasie wie man die eine oder andere Schlüsselstelle selbst mit passender Fahrtechnik fahren würde. Für die 300m haben wir 34 Minuten gebraucht, das sagt eigentlich schon alles.

Erst als wir aus dem Wald raus waren ging es wieder voran. Aus diesem Wald sind wir gekommen:



Im Wald hatte der Weg das gleiche Gefälle wie auf der Lichtung zu sehen ist. Da hat man selbst als Wanderer zu tun nicht abzustürzen.

Wir wussten noch nicht wer sich freiwillig diese Plackerei mit dem Fahrrad antut doch waren wir erstmal froh endlich wieder aufsteigen zu können.



Auch der Blick in die Alpen war etwas bescheiden zur Mittagszeit



Und dann ging es los



Mit richtig genialen Trails und wunderschönem Licht



Es war einfach ein Genuss, da hatte sich die Mühe gelohnt



Mit der Kampenwand im Rücken ging es danach zur nächsten Alm hinauf



So Motiviert wurden auch wieder Spielchen gemacht, ob man da mit dem Rad durch kommt?:



Einfach mal probieren was passiert wenn man da mit dem Reifen das Drehkreuz anstupst. Einmal nicht nachgedacht und klong, donnerte das Drehkreuz direkt aufs Blanke Gabel Standrohr was einen sofort zum schaudern brachte. Ist zum Glück nichts passiert, kein Kratzer ist zurück geblieben. Und auch dem Drehkreuz ist nichts passiert ;)

Unerwartet ging der fetzige Trail jetzt erst richtig los.



Teilweise wurde es richtig unangenehm



Robert hat sich mit seinem Handgelenk noch etwas zurück gehalten



Aber es war einfach nur toll



Und die Abfahrt nahm einfach kein Ende, klasse



Zwischendurch wechselte das Terrain wieder und es mischte sich Laub zwischen die Steine





Das war leider die Ankündigung für die letzten Abfahrtsmeter



Und dann war Schluss, es wurde wieder flach, doch man konnte den Weg immer noch genießen.



Im Buchenwald endete der Trail schließlich





Es gab noch ein paar kehren bis dann auch der Wald zu Ende war und wir wieder am Startpunkt standen.

Kurz nach 14:30Uhr fing es wie angesagt langsam an zu Regnen. Oben war davon noch nichts zu ahnen, doch die Wetterkarten sollten Recht behalten. Die Entscheidung zur eher kurzen Runde war genau richtig. Wir beeilten uns um mit dem Einladen vor dem Regen fertig zu werden. Im Trockenen Auto untergekommen suchten wir uns eine Möglichkeit den Tag noch sinnvoll zu nutzen. Wir entschieden uns der bei Ankunft gesichtete Ausschilderung zum Caffee mit Hausgemachten Kuchen zu folgen.

Es ging auf Fahrzeugbreiten Straßen einen Kilometer in die Alm hinein bis wir am gut Besuchten Kaffee ankamen. Während wir uns die besten Stücke der Prächtigen Torten heraussuchten ging es dann richtig los mit regnen. Das hatten wir noch etwas ausgesessen und als es langsam kühler wurde ging es wieder zurück zur Unterkunft.

Dort angekommen machten wir uns zur Abreise bereit und genossen den letzten Abend im Kraxenberger. Die Kellnerin wusste bereits was wir wollten und brachte ohne zu fragen die Getränke. Nach einem Reichhaltigen Hauptgericht gönnten wir uns trotz einsetzenden Völlegefühl 3 mal Kaiserschmarren welcher der Größe nach zu urteilen auch ein Hauptgericht war :)

Das war sie, unsere Woche in Brannenburg bei Chiemgau.
 
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Der frühe Radler fängt den Limonengrappa (28.02.2015)

...oder so ähnlich. Johannes aus Dornbirn (@solarsound), welchen ich letztes Jahr während meinem Exkurs nach Österreich kennenlernte und ich kamen auf die glorreiche Idee dem Schnee in B und Ö gen südlicheren Gefilden zu entfliehen. Südlich und doch nicht allzu fern war uns die Lage des Lago di Garda bewusst woraufhin wir diesen als Ziel auserkoren. Leider fand sich in seinem und meinem Umfeld niemand der Zeit und/oder Gelegenheit gehabt hätte mitzureisen, worauf hin wir uns in der Tiefgarage des IKEA in Innsbruck verabredeten um von zweierlei auf einerlei mobilen Untersatz zu wechseln. Über den Brenner fahrend, wo wir kurz vorher die enormen Dieselpreise bestaunten, ging es gen Süden wo wir in Rovereto Sud scharf rechts den großen Strom der Blechkarossen verließen um nach Einbruch der Dunkelheit in der schönen Villa Bellaria abzusteigen. Sogleich wurde das Teleobjektiv ausgepackt und noch schnell vor dem zum Essen gehen ein paar Versuche unternommen die Felsenkirche adäquat abzulichten.



Tags darauf erfreuten wir uns während des ausgiebigen Frühstücks am blauen Himmel, welcher sich jedoch bald hinter einem Schleier verbarg, was dahingehend gut war, da keiner von uns an Sonnencreme gedacht hatte. Auch das Vorhandensein einer extra Espressomaschine zusätzlich zum Kaffeevollautomaten hob die Laune enorm, da diese Lokalität offensichtlich nicht gänzlich auf Radlermägen und deren Bedarf eingestellt war. Zumindest mir hat es als erstes Frühstück prinzipiell ja gereicht;)

Das Tagesziel war es so hoch wie möglich am Altissimo hinauf zu fahren. Also besorgten wir uns in der Innenstadt noch schnell einen Satz Pannini und los gings. Der Straße folgend fuhren wir hinauf bis wir neben selbiger Skispuren im uns nun ereilenden Schnee sahen.




Diese ignorierten wir gekonnt bis wir auf Schneeschuhspuren stießen welche etwa auf Höhe der Malga Casina (1030 m) zu sichten waren. Dort nahm der Schnee eine Konsistenz an, welche sich unmöglich fahren ließ. Wir hatten nun die Wahl auf dem bekannten 601 wieder gen Tal zu rauschen oder noch auf ca. 1100 m aufzusteigen und in eine offizielle DH-Strecke einzubiegen. Da ich den 601 zwei Jahre zuvor schon, allerdings ohne Schnee, gemeistert hatte votierte ich für zweiteres. Eine DH-Strecke auf der anfänglich fast bis zur Nabe Schnee liegt, a bissle bekloppt muss man schon sein...



Unter einem Geräuschpegel, welcher, dank Sinterbelägen und Formulascheibe, sicherlich anno dazumal beim Einsturz der Mauern von Jericho nicht viel lauter gewesen sein kann, glitten wir zu Tal bis wir endlich auf schneefreien Untergrund stießen. Bzw. ich verursachte diesen Lärm, denn Maguras machen sowas nicht.
Auf einem lustigen S3-Wegerl mit nur wenigen Schiebestellen und geschichtlicher Weiterbildungsmöglichkeit ging die tolle Fahrt in überschlagender Fotografenfahrweise hinab.



Da uns unten angekommen der Sinn nach mehr stand und die Pannini noch im Rucksack weilten suchten wir uns eine schöne Stelle um diese in Ruhe zu verspeisen und nach weiteren Aufgaben Ausschau zu halten. Tatsächlich fand sich nicht weit, verbunden mit einem nicht ganz flachen Forstweganstieg, noch ein paar Trails welche sich sinnvoll einbinden ließen. An deren Ende fand sich sogar eine dieser sagenumwobenen Slick-Rock-Abfahrten MIT Aussicht, welche die Zahl der Bilder pro Kilometer an dieser Stelle enorm ansteigen ließ.



Anschließend ging es gen Unterkunft da wir pünktlich zur blauen Stunde in der Altstadt sein wollten um ein-zwei Bilder zu machen und anschließend zu Speisen.



@solarsound, Ich hatte ja gehofft, in deinem Album noch ein paar mehr Bilder von der Aktion zu finden. Speziell von den Möwenbildern.
 
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Tag zwei:

Am Vortag stellten wir fest, dass die Westseite irgendwie mehr Sonne abbekommt, woraufhin wir am Vorabend bei Speis und Trank eine Tour dort planten. Abermals gab es ein ausgiebiges Frühstück und anschließende Panniniversorgung. Mit kurzem Zwischenstopp am Hafen ging es die alte Militärstraße in Richtung Ledrosee und weiter auf Asphalt bis Pregasina, von wo man das Tagesziel, die Punta Larici (907 m) schon sehen konnte.



Mein Knie erfreute mich mit Anwesenheitsbekundung welche sich schnell zu einem stechenden Schmerz erhob. Glücklicherweise hatte ich dank Rippenprellung im Vorjahr noch Iboprofen einstecken, was es etwas erträglicher machte und die paar übrigen Höhenmeter würden schon noch gehen. Also weiter.



Oben angekommen gönnten wir uns an einem sonnigen, jedoch windschattigen Plätzchen die Pannini und machten anschließend noch eine kleine Bunkerbesichtigung.



Wir kurbelten noch ein wenig weiter hinauf auf 950 m um in einen als S3 gekennzeichneten Weg einzubiegen. Dieser zog sich mit durchaus interessanten Stellen immer auf der Sonnenseite des Hangs entlang gen Tal. Auf 650 m hatten wir die Wahl gen Pregasina abzufahren oder wieder auf 800 m zu einem weiteren Zeitzeugen des ersten Weltkrieges hinauf zu schieben/tragen. Ein wenig fuchste es mich schon an nicht mal versucht zu haben den Weg wenigstens partiell hinauf zu fahren, schließlich hat er eine Uphillwertung(fünf Querstriche)...aber das Knie;)





Oben angekommen pausierten wir in erwähnter Stätte um anschließend den Kamm zu überqueren und auf der Schattenseite, jedoch schneefrei, gen Ledrosee abzufahren.



Auch dieser Weg war S3-getaggt, jedoch bestand er im oberen Teil vorwiegend aus losem Geröll garniert mit herausfordernder Steilheit. Alle paar Meter hatte ich wenigstens einen Fuß unten und freute mich über jede herauslugende feuchte Wurzel, da diese wenigstens nicht wegrollten. Verglichen damit surfte Johannes nur so dahin. Älpler haben mit solchem Rutsch- und Rollerglumb dann doch mehr Erfahrung.



An dieser Stelle gehe ich mal auf die Reifenkombination ein welche er fährt, das Radl war ja schon auf diversen Bildern zu sehen, nämlich einen total abgefahrenen und spröden Nobby Nic und einen nicht viel besser aussehenden Smart Sam. Uuuuuuuuuuuuunfahrbar wäre der allgemeine Forenkonsens. Jedoch Hut ab, viel isses nicht was ich noch herunterfahre während er schon schiebt, viel langsamer ist er auch nicht.:anbet:



Nach etwas über 100 Tiefenmetern hatte der Weg die Güte zu einer Oberflächenbeschaffenheit zurückzukehren mit welcher ich umgehen kann und so fuhren wir angenehm angestrengt gen Tal und anschließend über die Militärstraße zurück nach Riva, wo wir noch die obligatorischen Radlbilder auf der Mole machten.



Nach dem Abspülen von Schweiß und Staub gingen wir abermals in die Altstadt essen.


Über Tag drei gibt es nicht sonderlich viel zu erzählen da gleich mehrere Sachen gegen eine Befahrung des Monte Brione am Vormittag sprachen. Erstens erhob mein Knie ein vehementes Veto gegen jegliche sportliche Betätigung, des Weiteren regnete es. Also beschlossen wir beim abermals ausgiebigen Frühstück nach Limone zu fahren und einen kleinen Fotospaziergang zu machen und nach dem Mittag gestärkt die Heimreise anzutreten.

Ja Pustekuchen kleiner Fotospaziergang, manche würden das schon als Wanderung bezeichnen;) Jedoch eröffneten sich viele interessante Perspektiven und unterwegs ergatterte jeder einen Limonengrappa und ich noch Limonengebäck für die Daheimgebliebenen.



Nach einer äußerst vorzüglichen Pizza traten wir die Heimreise an auf der wir noch lernten, dass selbst die Hundestaffel der Polizei mit 30 km/h zu schnell über die Autobahn donnert. Also schnell im Windschatten hinterher und *schwups* waren wir wieder in Innsbruck wo sich unsere Wege nach einem Hot Dog bei IKEA wieder trennten. Mir standen anschließend noch drei-dreieinhalb Stunden "Heimfahrt" in den Bayrischen Wald bei absolutem Mistwetter bevor. Johannes hatte es ein wenig kürzer.

Alles in allem ein schönes verlängertes Wochenende welches man gern wiederholt. Daher fahren wir über Fronleichnam, was in Bayern und Österreich ein Feiertag ist, nochmal runter. Diesmal wollen wir aber ganz hinauf auf die Gipfel.

Ich muss das nächste mal aufpassen, dass meine Kamera in der selben Zeit lebt wie die anderen anwesenden;)


Update: Da ich aller Voraussicht nach doch von DD aus anreisen werde könnte ich noch jemanden mitnehmen…
 
So, ich bin zwar kein Sachse, sondern Exil-Thüringer, aber für die mich umgebende Vorarlberger Bevölkerung ist das sowieso das Gleiche (nämlich wahlweise Piefke oder Ossi J) . Und wenn mehr Möwenbilder verlangt werden, dann muss ich die natürlich liefern.

Am dritten Tag waren wir also in Limone, einem kleinen Örtchen direkt am Felsen, mit Blick hinauf Richtung Punta Larici, wo wir am Vortag waren, mit schmalen Gassen, historischen Gewächshäusern und….Möwen:

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Tolles Abenteuer auf teilweise grandiosen S10 "Wegerln" !
Wenn ich dann die fabulösen Impressionen in Form von Bildern sehe, platz ich vor Neid. Herrliche Gegend, wunderbar in Szene gesetzt - Glückwunsch!


PS: Wie schon mehrfach (im Tourenfred) erwähnt und erbeten:
Unterteilt mal die Berichte in mehrere Posts. Ich bin bestimmt nicht der einzige Tiefstprovinzler, bei dem kein "schnelles Internet" anliegt - obwohl ich dafür bezahle !!!- Soll heißen, die Seiten laden ne halbe Ewigkeit bei den vielen Bildern.
Danke fürs Verständnis !
Grüße
-firlie-
 
Eigentlich traue ich mich gar nicht richtig im Anschluss von @Falco und @darkJST einen Bericht reinzustellen, qualitativ und quantitativ komme ich da nicht annähernd ran (kann und will ich vielleicht auch gar nicht...).
"Fern der Heimat" ist es eigentlich auch nicht - naja...
 
Himmelfahrt 2015

@leler ist schuld.

Im Zuge seines 1000-Meilen-Berichts erwähnte er nahezu beiläufig den Namen „Adersbach“.
...zieht die Karawane weiter. Hinter Teplice nad Metují (Weckelsdorf) schlägt die Route einen Bogen um die Adršpašsko-Teplické skály (Adersbach-Weckelsdorfer Felsenstadt), noch so ein Mini-Sandsteingebirge.

Dieser Name weckt bei mir Erinnerungen, Begehrlichkeiten … ja, und Sehnsucht. Vergleichbar vielleicht mit einem Kind, welches den Begriff „Schokolade“ vernimmt, oder jemand der heutigen Wischphonegeneration bei der Info „Free-Wifi“.

Wie auch immer, so von 1995-2000 war ich in „Adr“ sozusagen zu Hause. In den Spitzenzeiten (97/98) war ich - damals noch als Kletterer - im Jahresschnitt jedes 3.Wochenende dort.

Nun, die Zeiten ändern sich (...naja, eigentlich ja nur die Lebensumstände), und seit rund 15 Jahren hatte ich mir vorgenommen, das Areal mal mit dem MTB zu befahren. Alljährlich findet dort die „Rallye Sudety“ statt und bei den damaligen Wanderungen / ersten zaghaften MTB-Versuchen schliefen mir jedesmal die Gesichtszüge ein, wenn man an der Strecke an Bäumen und Felsen angemalte Ausrufezichen und Totenköpfe sehen konnte – danach fanden sich dann meist irgendwelche abgebrochene Plastikteile – Spritzschutzreste, Bremshebel usw...

Nein – fahren will ich solche Passagen nicht, aber 'ne Runde um Adr herum – davon habe ich jahrelang geträumt und @leler hat das alles wieder hochgespült.


Glücklicherweise musste ich openstoker und denis66 – die beide das Areal höchstens vom Hörensagen kannten - nicht lange überzeugen und so wurde die „Penzion Selský dvůr“ in Pěkov gebucht. Ziemlich mittig zwischen Adr und den Braunauer Wänden – ideal. Im Nachhinein betrachtet ein absoluter Glückstreffer – ohne Einschränkungen empfehlenswert.

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Donnerstag

Nach rund 3,5 h Anfahrt – der Regen zog gerade ab und die Sonne kam raus – entschieden wir uns gegen Mittag für die klassische Wanderung durch die Adersbacher Felsenstadt.

Ich habe keine Ahnung, was meinen Begleitern dabei durch den Kopf ging – bei mir lief irgendwie ein Film ab. Ich war wieder zu Hause. (Heimlich 'ne Träne wegwisch)

Ich habe den ganzen Tag kein einziges Foto gemacht – hatte genug damit zu tun, die Erinnerung mit der Realität abzugleichen. Fotos gibt es bei openstoker und denis66.
(Ein paar davon werde ich zu den nachfolgenden Tagen mit einbinden)
 
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Freitag

Tour war angesagt – „Gegend aufsaugen“ und ich gebe zu, denis66 und openstoker wurden nicht gefragt – ich war der „Guide“. So fuhren wir 'ne Runde ab Quartier, gegen den Uhrzeigersinn, um die Felsenstädte herum. Größtenteils kannte ich die Strecke und zum großen Teil ist die auch Bestandteil diverser Rennen gewesen – nebenbei bemerkt sei, dass die Wegmarkierungen absolut top sind – verfahren ist quasi unmöglich. Völlig uneigennützig hatte ich die Tour so geplant, dass es meist gemächlich bergan und auch eher moderat schottrig bergab ging. Sicher, hat nicht immer funktioniert, in Summe war es aber eine (nach meinem Empfinden) geschmeidige Ausfahrt mit viel Landschaft, Entspannung (und Erinnerungen).

Ich war schon früh wach (ok, die exif daten lügen - läuft noch auf Winterzeit) und blickte schon mal Richtung Ostaš:


Gegen 9:00Uhr gings dann aber scharf los


Vernéřovice - Buková hora - Zdoňov - die Reste von Liebenau (Libná) - Adrsbach





Ohne uns lange aufzuhalten, umrundeten wir die Adersbacher und Weckelsdorfer Felsenstädte




um zielstrebig in Bischofstein einer Lokalität zuzustreben



danach wurde es - auch wenn es auf dem Bild nicht so erscheint - nochmal etwas trailiger (Strecke der Rallye sudety 2014), wir hatten das Glück die Strecke abwärts zu bewältigen :cool:.


Die Schiebepassage hoch zum Ostaš konnte ich nicht richtig umgehen - dafür gab es oben dann aber Belohnung


...und natürlich die Abfahrt:



Ja - und dann waren wir im Prinzip schon wieder im Quartier...
...rund 50km...duschen - umziehen - Restaurace.
Prima.
 
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