Zu Himmelfahrt versuchten wir wie jedes Jahr diesem auf unserer Jeschken Tour so nahe wie möglich zu kommen. Doch schon bevor es losging, gab es den der erste Rückschlag, es ging mit dem Auto nach Zittau.
Jung und Dynamisch war einmal, der moderne Biker fährt mit dem KFZ in den Zittau Urlaub. Dafür konnten wir einen Urlaubstag sparen und Donnerstag früh anreisen. Entsprechend zeitig ging es in Dresden los. Bereits kurz nach 7 waren wir auf der Autobahn.
Richards Passat überholte uns auf halber Strecke und war dabei bereits voll fokussiert im Tunnelblick, denn gesehen hat er uns nicht. Wenige Minuten nach Richard trafen wir in der Unterkunft ein, Johannes war auch schon aus dem Süden in Oybin eingetroffen. Nachdem der Kühlschrank gefüllt war, konnten wir unsere Tour starten.
Gleich zu Beginn hatte Johannes ein paar frische Trails in die alte Route gepackt
Roberts Slayer hatte diesmal auch Urlaub und so musste das China Rad herhalten, welches exzellente Downhill Fähigkeiten bot. Was bei 85mm zu erwartet war, bei dem Federwegmonster können Downhill Forks wie
RockShox Judy DH einfach nicht mithalten.
Es stellte sich aber heraus das wir die falsche Abfahrt herunter sind, da die Richtung halbwegs passte, sparten wir uns das Wendemanöver und fanden auch so wieder zurück auf die Planroute.
Optimal war das Wetter nicht, wir hatten nur etwa s über 10°C, doch solange man in Bewegung war, ging das auch noch Kurzärmlich.
Der nächste Versuch die Runde zu variieren, trug leider keine Früchte. Runter sind wir trotzdem gekommen. Die ersten kleinen Snacks gönnten wir uns nach dem Asphaltierten Anstieg zur Kalkbergquelle (Vápenný lom) Diesmal ohne strömenden Regen. Da oben stärkten wir uns bevor es dann fröhlich auf und ab über den zermürbenden Roten Wanderweg zum Jeschken ging.
Nach den ersten Abfahrten und Anstiegen brauchten wir eine weitere kleine Rast. Dabei holte uns ein Einzelkämpfer ein und begann mit einem kleinen plausch. „Ihr fahrt doch bestimmt nicht nur zum Jeschken oder? Der ist doch gleich hier vorne“ fragte der Mann der heute noch auf die Schneekoppe wollte
Das ließen wir einfach mal unkommentiert als er sich wieder auf den Weg zu seinem Ziel machte. Kurz darauf setzten wir unsere doch so winzige 2000hm Jeschken Runde fort und verzichteten darauf die Tourlänge zu verdoppeln.
Das verlorengegangene selbstwertgefühlt konnte weniger später am Jeschken wieder erkämpft werden.
Jeder Meter wollte bezwungen werden auch wenn es noch so viele Pausen brauchte
Auch in diesem Jahr bot die Jeschken Auffahrt noch zahlreiche Abschnitte auf denen eine Menge Persönliches Verbesserungspotential erkannt wurden. Den traditionellen Zielsprint konnte wir uns ebenso nicht entgehen lassen bevor wir einkehrten.
Wie zu erwartet war, waren Bereits alle Tische besetzt und wir stellten uns in die Warteschlange. Da wir gemessen an den Touren der letzten Jahre sehr gut in der Zeit lagen, sollte es kein Problem sein etwas länger zu warten. Von Johannes geplanten Routenänderungen wussten wir in dem Augenblick allerdings noch nichts.
2 Stunden später machten wir uns für den Rückweg fertig. In diesem Moment trafen wir Gesellschaft und glichen unsere Pläne für die Rückfahrt ab. Die 2 Biker waren sehr interessiert und beschlossen uns zu folgen. 15 Meter fuhren wir gemeinsam um den Turm bis sich unsere Wege direkt wieder trennten als wir auf die Felsige Abfahrt einbogen und unseren Spaß hatten.
Der perfekte Trail fürs Carboni, das überdimensionierte
Magura Fahrwerk bügelt einfach alles glatt
Die Wanderer die sich den Weg nicht antun wollten und auf der Straße liefen, schauten sehr interessiert und versuchen zu begreifen was da grade passiert.
Da soll mal einer sagen man kann auf 3m breiten Schotterabfahrten keinen Spaß haben
Am Fuße des Berges angekommen fanden wir unsere 2 Mitfahrer wieder, welche wegen einer verklemmten Kette mit dem Zerlegen des Antriebes beschäftigt waren.
Mit etwas verbaler Hilfe (wollte sich ja keiner dreckig machen) konnten wir das Problem schnell lösen und gemeinsam der neuen Route folgen. Nach den ganzen Abfahrten wurde Robert so langsam warm mit dem Rad
Auch unsere Begleiter hatten ihren Spaß auf dem Černá hora
Doch die beiden meinten dass danach ein nicht fahrbarer Abschnitt kommt. Dabei war mit 4m Wegbreite sogar genug Platz um rechts zu überholen.
Spätestens als das Carbon Hardtail seinen Weg nach unten fand, blieb den beiden nur noch der Mund offen stehen.
Überraschender Weise war die Abfahrt danach noch nicht zu ende, mit einer Menge Spaß ging weiter auf schmalen Pfaden ins Tal
An der nächsten Kreuzung wirkte Johannes etwas verunsichert. Er hatte einen Rückweg geplant und meinte dass hier ein schmaler Pfad geradeaus gehen sollte.
Matthias wies Johannes daraufhin das es einen auf der Karte gibt, dieser aber sehr von unsere alten Route abweicht. „Das muss er sein“ sagte Johannes und meinte dass wir danach wieder auf unsere Route kommen. Gesagt getan, schön war es auf jeden Fall
Doch an der nächsten Kreuzung war Johannes noch mehr verwirrt als die Möglichkeiten an der Kreuzung so überhaupt nicht mit dem erwarteten Streckenverlauf zusammen passten.
Da wir nicht wussten wo uns Johannes lang führen wollte, half uns auch unser Navi nicht. Daraufhin kramte Johannes sein Handy aus dem Rucksack und stellte fest das er gar nicht hier herunter fahren wollte
Unsere Mitfahrer wussten wo wir sind und sahen sich nicht in der Lage von dem Standpunkt aus noch am selben Tag bis zurück nach Zittau zu kommen und verabschiedeten sich daher auf den Weg zum nächsten Bahnhof.
Ganz Unrecht hatten die beiden nicht, denn es durchaus ein längere Umweg in Kauf zu nehmen um zurück auf die Route zu kommen. Da konnte man noch so lange auf die Karte starren, es wurde nicht besser. Ich war der Meinung einen Weg gefunden zu haben und fuhr los.
Glücklicherweise verlief die Waldautobahn optimal am Berghang entlang ohne viel auf und ab. So konnten wir schnell viel Strecke machen und waren nur noch wenige 100 Meter von der alten Route entfernt. Es lagen allerdings auf kürzester Distanz 130hm zwischen uns und der Route.
Wir hatten die Wahl, entweder wir fuhren die 130hm?? auf 2-3km Umweg sanft ansteigend oder es ging auf direkten Weg den Berg hinauf. Da Richard noch seine Knieprobleme hatte, käme ihn ein Stück Wandern grade Recht. So ist die Entscheidung gefallen und es ging ohne Umwege hinauf.
Einer jedoch konnte mit dem Begriff „Wandern“ nicht viel anfangen. Und da eine 11-28 Kassette natürlich optimal ist die steilsten Berge hoch zu fahren, sind solche verstörenden Bilder zustande gekommen.
Es ging gefühlt senkrecht den Berg hinauf und Robert fährt da mal eben mit einer 28er Kassette hoch...
Zurück auf der Route konnten wir doch noch auf den kleinen Jeschken fahren und unseren Spaß haben. Wenn man weiß dass man immer noch die halbe Rückfahrt vor sich hat, freut man sich umso mehr
Matthias wollte sich die Berg und Talfahrt auf dem Rückweg nicht mehr geben und verabschiedete sich dort um auf den Weg nach Oybin Höhenmeter abzukürzen.
Nur noch zu viert machten wir auf dem Kalkberg (Velky Vápenný) unsere letzte Essenspause, verschnauften etwas und genossen den Anblick der Natur während uns die Sonne wärmte. Irgendwann schob sich allerdings eine Wolke vor die Sonne und ließ einem direkt wieder die 10°C spüren. Das war der Aufbruch Befehl, voll Konzentriert ging es die Illegal von Motocrossern genutzte Abfahrt vom Velký Vápenný herunter.
Die Motocross Bergwertung auf der Wiese ließen wir aus und wählten stattdessen die breite Fahrspur vom Forst. Unten in Jítrava angekommen plagte den Robert ein schleichender Luftverlust aus dem Hinterrad. Einmal aufpumpen sollte ihm genügen, da er keine Lust auf einen Schlauchwechsel hatte.
Mit Prall gefülltem Antriebsrad ging es am Elefantenstein entsprechend gut bergauf
Und damit nicht genug, da der Fels mit seinen Stufen grade zu danach schrie bestiegen zu werden, pausierten und posierten wir auch dort.
Kein Berg sollte dabei unerklommen bleiben
Die Sonnen näherte sicher allerdings unaufhaltsam dem Horizont, so ging es zurück aus dem Abenteuerspielplatz darum die letzten Trails zu meistern. Anfangs noch recht gemütlich
Später wieder etwas technisch
Und mit tiefstehender Sonne über die Wurzelteppiche poltern
Nur das Luftproblem war beim Robert noch nicht gelöst, nur mit nachpumpen wäre er da nicht froh geworden und so musste doch ein neuer
Schlauch hinein.
Das kostete uns die letzten Minuten im Sonnenlicht. Also beschlossen wir über die Forstwege abzukürzen.
Zurück in Deutschland in Reichweite des Deutschen Mobilfunknetzes konnten wir uns endlich bei der 2. Ferienwohnung für ankündigen, da das zum Tourstart noch nicht möglich war. So wirklich einfach war das nicht. Trotz vieler Mobiltelefone. Entweder war der Akku runter oder die SIM vom falschen Provider für den Empfang vom Deutschen Netz. Ehe wir anfingen noch mehr Zeit durch Simkartentausch totzuschlagen, fuhren wir einfach weiter in der Hoffnung das die Vermieter der Ferienwohnung auch abends noch da sind.
Doch die Scharfenstein Abfahrt hatten wir uns trotzdem nicht nehmen lassen, die musste noch sein. In den letzten Sonnenstrahlen ging es im Steinfeld rasant hinab nach Oybin
Auch das mit der Ferienwohnung hat trotz später Ankunft super geklappt. So ging der erste Tag mit unangekündigten 2200hm zu ende.
Und jeder freute sich schon auf den nächsten Tag um vom ausgeruhten Conrad auf einer Spezialtour rund um Oybin endgültig zerstört zu werden