Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland

Nicht jeder hatte am 09.05. Zeit für die Runde in Pod Smrkem, dennoch sollte das Wochende nicht ungenutzt bleiben, was den raschen Anstieg der Teilnehmerzahl erklären sollte. Um das Wochenende trotz Samstag Aussetzer noch ordentlich zu füllen, starteten wir am Sonntag zu einer großen Borsbergrunde inkl. Wilisch.

6 Leute waren am Start als es losging. Da die Startzeit der Planroute nicht gerecht war, kürzten wir den Teil in der Heide auf ein Minimum zusammen. Die ersten Anstiege stellten sich dennoch direkt als Motivationskiller dar anstatt den Ehrgeiz zu wecken. Andererseits war es ebenso klug sich die Kräfte von Anfang an einzuteilen.



Da wir steht‘s auf Wünsche eingehen wurde ich hellhörig als Thomas erwähnte doch gern etwas mehr Praxiserfahrung auf Treppen zu sammeln. Richard war sich unserer Gegenwärtigen Position oberhalb des Mordgrund sehr bewusst und sagte zu Thomas: „Wirst du wohl still sein“ Doch das half nun auch nicht mehr, der Wunsch war bereits gefallen und musste erfüllt werden :D



Nicht optimal zum üben, doch es gibt immer ein erstes Mal



Der Weitere Tourverlauf war dann als Kontrast dazu weniger technisch um uns nicht schon auf den ersten Metern zu verschleißen.



Obwohl es fast durchgängig trocken, oder grade deswegen, versäumten wir keine Möglichkeit uns einzusauen



Ohne Experimente fuhren wir die übliche Runde, fast schon ein Klassiker, aber immer wieder schön



Diesmal sogar mit interessierten Zuschauern. Auf die Wartegeste unsererseits wurde anstatt weiter zu laufen das Gegenteil getan: Sie sind aus dem Weg gegangen und haben dann auch noch aufgefordert zu Zeigen wie wir da mit dem Fahrrad runter kommen. Der Aufforderung kamen wir natürlich gern nach.



Ohne weitere Zuschauer folgten wir weiter den Schmalen pfaden im Lichtspiel der Laubwälder.



Später wurde es dann noch mal technisch und so komplettierten wir mit Spitzkehren das Trainingsprofil



Auf die zahlreichen Abfahrten folgten zwangsläufig auch entsprechend viele Auffahrten. So konnte auch an der Kondition gearbeitet werden. Passagen auf denen es weder hoch noch runter ging waren Typisch für diese Runde eher selten zu finden.



Doch gab es auch Möglichkeiten Aufstiege im Zauber der Natur zu genießen



Das machte den Kopf frei was an der ein oder anderen Stelle auch nötig war.



Mindestens genauso wichtig ist es seine Grenzen zu kennen und auch mal zu passen



Wenn aber ein und dieselbe Schlüsselstelle schon zu oft ausgesetzt wurde, dann ist der Ehrgeiz irgendwann mal stärker, was nicht ganz ungefährlich ist.



Zum Glück ist alles gut ausgegangen, so dass wir Schadensfrei den Anstieg zum Borsberg bezwingen konnten um uns von dort nach einer verdienten Essenspause wieder in die Tiefe zu stürzen.



Selbst die nassen Steine konnten uns nicht davon abhalten



Doch so langsam wurde es zäh und nicht jeder hatte unendlich Zeit am Sonntag. Richard war noch im Schongang unterwegs und verabschiedete sich seinem Knie zuliebe vorzeitig zusammen mit Micha und Franz

Dem Thomas hat die Runde allerdings gepackt, er wollte es nun wissen und wollte sehen wie lang so eine kleine Fahrradtour doch werden kann. Mit dem Ziel möglichst weit zu kommen sind wir dann allerdings nur noch zu zweit gewesen. Zeitlich waren wir auch schon etwas hinten dran was für Knappheit bei den Bildern gesorgt hat.

Erst nachdem wir uns zusätzlich zur Borsbergrunde erfolgreich durch die Pirna Tour vom Johannes gequält hatten, konnten wir an der Wesenitz wieder etwas zweit für Bilder finden.



In Pirna angekommen wurden die letzten Reservelebensmittel vernichtet und weiter große Ziele gesteckt. Leider war der Wilisch Zeitmäßig nicht mehr drin, doch wenigstens der Weg zum Lockwitzgrund sollte noch drin sein.

Selbst zur später Stunde und fast 2000hm in den Beinen wurde keine Uphill Challenge ausgelassen.



Die Abkürzungsvorschläge wurden mit immer noch Protest abgelehnt und trotz der darauf folgenden Auffahrt weitere Abfahrt unter die Räder genommen.



Nach dem Lockwitzgrundtrail sind wir eine weitere Auffahrt hinauf um in den letzten Sonnenstrahlen noch ein paar Spitzkehren mitzunehmen



bevor wie die Tour mit einem Finalem technischen Anstieg am schmalen Pfad am Hang abschlossen.





Das war wie immer eine sehr selektive große Borsbergtour, diesmal leider ohne die Wilischrunde, aber dafür mit der Pirna Runde vom Johannes. Wie von der Tour gewohnt konnte bereits der erste Teil der Runde begeistern, so das auch die die Touraussteiger voll zufrieden nachhause gefahren sind.
 
tanztee, das ist ja ein gar spannender Bericht aus ner schönen Gegend. wusste gar nicht, dass die Bimmelbahn nach Mikulov regelmäßig fährt und vor allem sogar Fahrräder mitnimmt. Das eröffnet ja ganz neue Optionen...

Wir waren am Wochenende ebenfalls im Osterzgebirge. Wollten kurzfristig draußen pennen und peilten die Loučna an, einen meiner Lieblingsberge. Bisschen mehr zu essen eingepackt als sonst, dazu noch ne Penntüte und ne Isomatte und dann ging es am Samstagnachmittag mit dem Zug nach Altenberg hoch. Von da durchs Hochmoor zum Pramenač. Noch einer meiner Lieblingsberge. Und ein hervorragender Platz um beim Blick ins Böhmische etwas Pausenkultur zu pflegen.

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Wollgras Ahoj! by Martin Dinse, on Flickr

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Felsenbezwinger by Martin Dinse, on Flickr

Vom Pramenač aus gibt es einige Abfahrten ins Tal. Teils wurden diese offenbar für ein jährlich stattfindendes Enduro-Rennen angelegt. Jedenfalls hatten wir da in der Vergangenheit auch schon Flatterband gesehen. Wir fuhren nur den oberen teil der Abfahrt bis zum Fahrweg zur Mikulaška. Für eine komplette Talfahrt fehlte die Zeit. Es war schon halb sieben und wir wollten möglichst im hellen auf der Loučna ankommen und vorher noch einkehren.

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FlowerBoy by Martin Dinse, on Flickr

Also machten wir etwas Strecke. Durch Nove Město über die Don-Quijote-Gedächtnis-Traverse zum Vrch Tři Panu. Von da wäre ich gerne nach Norden in den Sumpf der jungen Flöha gefahren, aber ob der Uhrzeit nahmen wir direkten Kurs auf Dlouha Louka. Der Weg rollte und wurde nur durch zwei Wildbegegnungen unterbrochen. Ein kurzes, dumpfes Gallopieren im Wald und wenige Meter vor mir schoss eine Hirschkuh über den weg. Offenbar alleine. Kommt vor. Ein paar Minuten weiter ein Knistern und Rascheln, nur wenige Meter rechts vor mir auf einer Lichtung. Und eh ich's realisiere, stürmt eine komplette Rotte Wildschweine los, inklusive Nachwuchs. Glücklicherweise nicht über den weg, sondern direkt in den Wald hinein. Im Gegensatz zur ersten Wildsichtung rutschte mir hier kurz das Herz ein Stück Richtung Hose. Wir blieben einen Moment still stehen um sicher zu gehen, dass die Luft rein ist. Dann fuhren wir weiter. Die kneipe hatte geöffnet und so konnten wir warm zu Abend speisen, bevor wir etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang unseren Gipfel erklommen. Mit dem erhofften Sonnenuntergang wurde es leider nichts, zu viele Wolken versperrten uns die Sicht. Dafür gab es unterhalb des Gipfels andere Schauspiele. Eine kleine Gruppe Wanderer kam durchs Unterholz den Hang hinaufgekrochen und ließ sich in deutlicher Hör- und Sichtweite etwa 200 m von uns entfernt im lichten Wald zum Nachtlager und Feuer nieder. Der Gipfel mit toller Aussicht und schönen Felsen schien sie nicht zu interessieren. Wir schlugen derweil ebenfalls unser Nachtlager auf und zündeten uns ein Feuerchen an. Bis nach Mitternacht saßen wir da. Fotografierten, stierten löcher in die flammen, plauderten, tranken geistige Getränke von schottischen Inseln und schwelgten so vor uns hin.

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Glimmer in the Rocks... by Martin Dinse, on Flickr

Kurz nachdem wir uns in die Schlafsäcke verkrochen hatten, fing es entgegen der vorhersage tatsächlich zu tröpfeln an. Nur sehr schwach. Ich dachte erst, es wäre zu schwach um dem Schlafsack was anhaben können. Redete mir ein, dass es gleich aufhören würde. Dann wurden die tropfen größer und forderten etwas Improvisation. Ich zog die Baumarkplane unter mir hervor, die ich immer zum Schutz vor Schmutz als Unterlage dabei habe, und deckte uns damit zu. Das tröpfeln hörte bald wieder auf und die Nacht nahm ihren Lauf. Der Morgen grüßte uns leider nicht mit einem Sonnenaufgang, sondern mit dichtem Nebel. Wie angekündigt. Das Feuer war leider restlos erloschen. Keine Glut übrig. Also wurden die morgendlichen Heißgetränke mit dem Spirituskocher bereitet. Klappstullen komplettierten das Frühstück.

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Noch einmal umdrehen... by Martin Dinse, on Flickr

Bis wir zusammengepackt hatten, war der Nebel verzogen und die Sonne schien. Es war ein entspannter Vormittag. Die Gruppe Wanderer hatte auch heute kein Interesse am Gipfel und zog wieder talwärts davon.

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Noch ein kurzes Sonnenbad vorm Aufbruch by Martin Dinse, on Flickr

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Birkenspanner auf Abwegen im Teplizer Quarzporphyr by Martin Dinse, on Flickr

Und so machten wir uns auf den Weg zu Talsperre Flaje, wo wir die Wasservorräte auffüllten, Flora und Fauna bewunderten und die Überreste des ehemaligen Ortes begutachteten, der in den 50er Jahren dem Stausee weichen musste.

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Vochel by Martin Dinse, on Flickr

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Armin ärgerte sich arg darüber, sein Amphibienfahrrad zu Hause vergessen zu haben by Martin Dinse, on Flickr

Von der Staumauer aus ging es an der Neugrabenflöße bis zum Grenzübergang bei Holzhau. Der Weg war zwar Flößergraben-typisch weitestgehend eben, kostete aber dank reichlich Wurzeln dennoch ordentlich Körner.

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Neugrabenflöße by Martin Dinse, on Flickr

So mussten wir danach zusehen, voranzukommen, wollten wir doch nicht allzu spät wieder im Zug sitzen. Vom Torfhaus nach Moldava erwischten wir durch freie Improvisation mit der Landkarte einen sehr schönen Fahrweg auf tschechischer Seite. Es ging mit herrlicher Aussicht über seichte Hügel mit Feldern, vereinzelt flankiert von einsiedlerisch anmutenden Ruinen vergangener Eigenheime.
Ab Moldava war die Sache geritzt. Vorbei am Totempfahl zur grünen Grenze und von hinten auf den Kahleberg. Da wir noch über eine Stunde Zeit bis zum nächsten Zug hatten, mussten wir uns nicht mit der spaßigen Abfahrt nach Altenberg zufrieden geben, sondern konnten noch etwas mehr potentielle Energie einlösen und bis Geising ausrollen. Die Beine waren schon recht schwer und so ließen wir den Gipfel des Geisingberges links liegen, um auf halber Höhe in die schnelle Abfahrt einzusteigen. Im Café am Bahnhof gab es noch etwas Kuchen zum Abschluss bevor wir zufrieden mit dem Zug zurück nach Dresden rollten.

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Willkommen im Messer-Gabel-Kelch-Tasse-Klub by Martin Dinse, on Flickr
 
@ martn
Wow - der Gummibärchenvater ehrt uns mit einem Vollbericht!
Minimal gesehen bekommst Du beim tanztee - SVTF - Cheffchen schon für die Klein/Großschreibung den "Wandervogelorden". Bildgestalterisch gibts von meiner Seite edles Matall und Funkelsteinchen. Die Fotos sind irre interessant gemacht, da pulsiert mein Herz gleich doppelt so schnell :anbet: !
Gratulation !!!
Grüße
-firlie-
 
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danke! ich würd das gerne öfters machen, wenn es nich so zeitaufwändig wäre... wollte gestern eigentlich nur ein oder zwei einleitende sätze zu den bildern schreiben aber dann war ich halt einmal dabei... und bei nem richtigen text zum lesen muss natürlich auch großschreibung sein, ;)
 
Angesichts genau solcher Wege überlege ich obs statt einem schönen Stahl-HT doch ein Großfußfully werden soll:D;)
 
Zu Himmelfahrt versuchten wir wie jedes Jahr diesem auf unserer Jeschken Tour so nahe wie möglich zu kommen. Doch schon bevor es losging, gab es den der erste Rückschlag, es ging mit dem Auto nach Zittau.
Jung und Dynamisch war einmal, der moderne Biker fährt mit dem KFZ in den Zittau Urlaub. Dafür konnten wir einen Urlaubstag sparen und Donnerstag früh anreisen. Entsprechend zeitig ging es in Dresden los. Bereits kurz nach 7 waren wir auf der Autobahn.

Richards Passat überholte uns auf halber Strecke und war dabei bereits voll fokussiert im Tunnelblick, denn gesehen hat er uns nicht. Wenige Minuten nach Richard trafen wir in der Unterkunft ein, Johannes war auch schon aus dem Süden in Oybin eingetroffen. Nachdem der Kühlschrank gefüllt war, konnten wir unsere Tour starten.

Gleich zu Beginn hatte Johannes ein paar frische Trails in die alte Route gepackt



Roberts Slayer hatte diesmal auch Urlaub und so musste das China Rad herhalten, welches exzellente Downhill Fähigkeiten bot. Was bei 85mm zu erwartet war, bei dem Federwegmonster können Downhill Forks wie RockShox Judy DH einfach nicht mithalten.

Es stellte sich aber heraus das wir die falsche Abfahrt herunter sind, da die Richtung halbwegs passte, sparten wir uns das Wendemanöver und fanden auch so wieder zurück auf die Planroute.

Optimal war das Wetter nicht, wir hatten nur etwa s über 10°C, doch solange man in Bewegung war, ging das auch noch Kurzärmlich.



Der nächste Versuch die Runde zu variieren, trug leider keine Früchte. Runter sind wir trotzdem gekommen. Die ersten kleinen Snacks gönnten wir uns nach dem Asphaltierten Anstieg zur Kalkbergquelle (Vápenný lom) Diesmal ohne strömenden Regen. Da oben stärkten wir uns bevor es dann fröhlich auf und ab über den zermürbenden Roten Wanderweg zum Jeschken ging.

Nach den ersten Abfahrten und Anstiegen brauchten wir eine weitere kleine Rast. Dabei holte uns ein Einzelkämpfer ein und begann mit einem kleinen plausch. „Ihr fahrt doch bestimmt nicht nur zum Jeschken oder? Der ist doch gleich hier vorne“ fragte der Mann der heute noch auf die Schneekoppe wollte :D

Das ließen wir einfach mal unkommentiert als er sich wieder auf den Weg zu seinem Ziel machte. Kurz darauf setzten wir unsere doch so winzige 2000hm Jeschken Runde fort und verzichteten darauf die Tourlänge zu verdoppeln.

Das verlorengegangene selbstwertgefühlt konnte weniger später am Jeschken wieder erkämpft werden.



Jeder Meter wollte bezwungen werden auch wenn es noch so viele Pausen brauchte



Auch in diesem Jahr bot die Jeschken Auffahrt noch zahlreiche Abschnitte auf denen eine Menge Persönliches Verbesserungspotential erkannt wurden. Den traditionellen Zielsprint konnte wir uns ebenso nicht entgehen lassen bevor wir einkehrten.

Wie zu erwartet war, waren Bereits alle Tische besetzt und wir stellten uns in die Warteschlange. Da wir gemessen an den Touren der letzten Jahre sehr gut in der Zeit lagen, sollte es kein Problem sein etwas länger zu warten. Von Johannes geplanten Routenänderungen wussten wir in dem Augenblick allerdings noch nichts.

2 Stunden später machten wir uns für den Rückweg fertig. In diesem Moment trafen wir Gesellschaft und glichen unsere Pläne für die Rückfahrt ab. Die 2 Biker waren sehr interessiert und beschlossen uns zu folgen. 15 Meter fuhren wir gemeinsam um den Turm bis sich unsere Wege direkt wieder trennten als wir auf die Felsige Abfahrt einbogen und unseren Spaß hatten.



Der perfekte Trail fürs Carboni, das überdimensionierte Magura Fahrwerk bügelt einfach alles glatt ;)



Die Wanderer die sich den Weg nicht antun wollten und auf der Straße liefen, schauten sehr interessiert und versuchen zu begreifen was da grade passiert.



Da soll mal einer sagen man kann auf 3m breiten Schotterabfahrten keinen Spaß haben :D





Am Fuße des Berges angekommen fanden wir unsere 2 Mitfahrer wieder, welche wegen einer verklemmten Kette mit dem Zerlegen des Antriebes beschäftigt waren.

Mit etwas verbaler Hilfe (wollte sich ja keiner dreckig machen) konnten wir das Problem schnell lösen und gemeinsam der neuen Route folgen. Nach den ganzen Abfahrten wurde Robert so langsam warm mit dem Rad



Auch unsere Begleiter hatten ihren Spaß auf dem Černá hora



Doch die beiden meinten dass danach ein nicht fahrbarer Abschnitt kommt. Dabei war mit 4m Wegbreite sogar genug Platz um rechts zu überholen.



Spätestens als das Carbon Hardtail seinen Weg nach unten fand, blieb den beiden nur noch der Mund offen stehen.



Überraschender Weise war die Abfahrt danach noch nicht zu ende, mit einer Menge Spaß ging weiter auf schmalen Pfaden ins Tal





An der nächsten Kreuzung wirkte Johannes etwas verunsichert. Er hatte einen Rückweg geplant und meinte dass hier ein schmaler Pfad geradeaus gehen sollte.

Matthias wies Johannes daraufhin das es einen auf der Karte gibt, dieser aber sehr von unsere alten Route abweicht. „Das muss er sein“ sagte Johannes und meinte dass wir danach wieder auf unsere Route kommen. Gesagt getan, schön war es auf jeden Fall



Doch an der nächsten Kreuzung war Johannes noch mehr verwirrt als die Möglichkeiten an der Kreuzung so überhaupt nicht mit dem erwarteten Streckenverlauf zusammen passten.

Da wir nicht wussten wo uns Johannes lang führen wollte, half uns auch unser Navi nicht. Daraufhin kramte Johannes sein Handy aus dem Rucksack und stellte fest das er gar nicht hier herunter fahren wollte :D

Unsere Mitfahrer wussten wo wir sind und sahen sich nicht in der Lage von dem Standpunkt aus noch am selben Tag bis zurück nach Zittau zu kommen und verabschiedeten sich daher auf den Weg zum nächsten Bahnhof.

Ganz Unrecht hatten die beiden nicht, denn es durchaus ein längere Umweg in Kauf zu nehmen um zurück auf die Route zu kommen. Da konnte man noch so lange auf die Karte starren, es wurde nicht besser. Ich war der Meinung einen Weg gefunden zu haben und fuhr los.

Glücklicherweise verlief die Waldautobahn optimal am Berghang entlang ohne viel auf und ab. So konnten wir schnell viel Strecke machen und waren nur noch wenige 100 Meter von der alten Route entfernt. Es lagen allerdings auf kürzester Distanz 130hm zwischen uns und der Route.

Wir hatten die Wahl, entweder wir fuhren die 130hm?? auf 2-3km Umweg sanft ansteigend oder es ging auf direkten Weg den Berg hinauf. Da Richard noch seine Knieprobleme hatte, käme ihn ein Stück Wandern grade Recht. So ist die Entscheidung gefallen und es ging ohne Umwege hinauf.

Einer jedoch konnte mit dem Begriff „Wandern“ nicht viel anfangen. Und da eine 11-28 Kassette natürlich optimal ist die steilsten Berge hoch zu fahren, sind solche verstörenden Bilder zustande gekommen.



Es ging gefühlt senkrecht den Berg hinauf und Robert fährt da mal eben mit einer 28er Kassette hoch...

Zurück auf der Route konnten wir doch noch auf den kleinen Jeschken fahren und unseren Spaß haben. Wenn man weiß dass man immer noch die halbe Rückfahrt vor sich hat, freut man sich umso mehr



Matthias wollte sich die Berg und Talfahrt auf dem Rückweg nicht mehr geben und verabschiedete sich dort um auf den Weg nach Oybin Höhenmeter abzukürzen.

Nur noch zu viert machten wir auf dem Kalkberg (Velky Vápenný) unsere letzte Essenspause, verschnauften etwas und genossen den Anblick der Natur während uns die Sonne wärmte. Irgendwann schob sich allerdings eine Wolke vor die Sonne und ließ einem direkt wieder die 10°C spüren. Das war der Aufbruch Befehl, voll Konzentriert ging es die Illegal von Motocrossern genutzte Abfahrt vom Velký Vápenný herunter.



Die Motocross Bergwertung auf der Wiese ließen wir aus und wählten stattdessen die breite Fahrspur vom Forst. Unten in Jítrava angekommen plagte den Robert ein schleichender Luftverlust aus dem Hinterrad. Einmal aufpumpen sollte ihm genügen, da er keine Lust auf einen Schlauchwechsel hatte.

Mit Prall gefülltem Antriebsrad ging es am Elefantenstein entsprechend gut bergauf



Und damit nicht genug, da der Fels mit seinen Stufen grade zu danach schrie bestiegen zu werden, pausierten und posierten wir auch dort.





Kein Berg sollte dabei unerklommen bleiben



Die Sonnen näherte sicher allerdings unaufhaltsam dem Horizont, so ging es zurück aus dem Abenteuerspielplatz darum die letzten Trails zu meistern. Anfangs noch recht gemütlich



Später wieder etwas technisch



Und mit tiefstehender Sonne über die Wurzelteppiche poltern



Nur das Luftproblem war beim Robert noch nicht gelöst, nur mit nachpumpen wäre er da nicht froh geworden und so musste doch ein neuer Schlauch hinein.



Das kostete uns die letzten Minuten im Sonnenlicht. Also beschlossen wir über die Forstwege abzukürzen.



Zurück in Deutschland in Reichweite des Deutschen Mobilfunknetzes konnten wir uns endlich bei der 2. Ferienwohnung für ankündigen, da das zum Tourstart noch nicht möglich war. So wirklich einfach war das nicht. Trotz vieler Mobiltelefone. Entweder war der Akku runter oder die SIM vom falschen Provider für den Empfang vom Deutschen Netz. Ehe wir anfingen noch mehr Zeit durch Simkartentausch totzuschlagen, fuhren wir einfach weiter in der Hoffnung das die Vermieter der Ferienwohnung auch abends noch da sind.

Doch die Scharfenstein Abfahrt hatten wir uns trotzdem nicht nehmen lassen, die musste noch sein. In den letzten Sonnenstrahlen ging es im Steinfeld rasant hinab nach Oybin





Auch das mit der Ferienwohnung hat trotz später Ankunft super geklappt. So ging der erste Tag mit unangekündigten 2200hm zu ende.



Und jeder freute sich schon auf den nächsten Tag um vom ausgeruhten Conrad auf einer Spezialtour rund um Oybin endgültig zerstört zu werden :D
 
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Biken in der Sächsischen Schweiz

..."da darf man ja gar nicht fahren" höre ich immer wieder.
Und immer wieder zieht es mich dorthin - und nicht nur linkselbisch - nein auch die Nationalparkseite hat durchaus was zu bieten. Und selbstverständlich legal.
Sicher, fette S3+ Trails durch felszerklüftete Schluchten sind tabu - danach steht mir allerdings auch gar nicht der Sinn. (Da wäre ich ohnehin
als Wandersmann besser bedient.)
Eine Variation meiner Lieblingsrunde konnte ich am Sonntag genießen - nein, das war kein Trailfeuerwerk a'la Falco&Co oder auch an tanztees Sandsteinmäuerchen-Erkundungstrails kommt diese nicht ran...aber sonst?
Ich würde die Runde morgen genau so wieder fahren!

Start war am Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle, irgendwie ein witziger Ort um eine Industrieruine mitten im Felsenland.
Zum Aufwärmen kurbelten wir (denis66 leistete mir wiedermal Gesellschaft - er trägt auch zur Bebilderung dieses Berichts bei) die sacksteile Straße nach Goßdorf hoch.

Man hätte sicher auch durch das Schwarzbachtal Lohsdorf erreichen können, ich wollte aber gern am Fuße des Gickelsberg vorbei - der Aussicht wegen...


Voraus der Unger war unser Ziel, welches ab Lohsdorf via Schwarzbachtal und ab Krumhermsdorf auf markiertem Radweg - wenn auch stetig bergauf - recht geruhsam erreicht wurde.
Auf dem Gipfel ein recht trister Anblick - der Turm ist wegen Baufälligkeit schon lange geschlossen, mittlerweile ist auch die Gaststätte zu.

Gleich stichelte das schwarze Teufelchen auf der linken Schulter: "Siehst'e, du bist dort nie eingekehrt...!" - Ja, stimmt.
"Du kannst doch aber nicht alle Kneipen der Welt retten." kam das Gegenargument von der rechten Schulter. - Auch wieder wahr.
Wie auch immer - sofern es da weitergeht, verspreche ich, da auch mal ein Bier oder so zu konsumieren...

Für Denis und mich gings rüber zum Gerstenberg und den hübschen Trail runter nach Sebnitz.




Nächstes Ziel war der Tanzplan. Der direkte Weg via Forellenschenke nach oben ist mir aber schon immer ein Graus gewesen - 'ne Umgehung musste ran. Viel einfacher als gedacht erreichten wir letztendlich über die Alte Nixdorfer Straße - klar, Nixdorf - heute Mikulášovice.

Im dortigen "Hotel Ron" wurden wir trefflich bewirtet, so dass wir mit gefüllten Mägen doch etwas schwerfällig den Tanzplangipfel erreichten. Die nachfolgende Abfahrt war wie immer Spitze

(Nein - einsauen wollte mich da gar nicht!)




Die "Hohe Straße" führte uns als kilometerlange Panoramaaussicht bis Lichtenhain



Die unvermeidlichen zwei Straßenkilometer bis Mittelndorf waren schnell weggerollt,um festzustellen, dass in Mittelndorf am Abzweig Trägnerweg das Schild mit dem Warnhinweis zur Unpassierbarkeit des Sebnitztals fehlte....?
Sollte das etwa wieder gehen?
Das probieren wir mal! Und siehe da, eine nagelneue Brücke am Bahnhof Mittelndorf!


So lohnte sich zum Ersten die Abfahrt via Trägnerweg, zum Zweiten die Erkenntniss, dass der Wanderweg wiederhergestellt wurde und für uns gab es zum Dritten noch einen schönen Trailabschluss zur Kohlmühle.

Perfekt.
(ca.47km, 1100hm)
 
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Start war am Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle, irgendwie ein witziger Ort um eine Industrieruine mitten im Felsenland.
Ich dachte, die Linoleumfabrik Kohlmühle sei noch in Betrieb. Aber Google sagt was anderes. Seit wann ist sie denn aufgelöst? So um 2008 herum war sie es noch nicht.
 
Ich dachte, die Linoleumfabrik Kohlmühle sei noch in Betrieb. Aber Google sagt was anderes. Seit wann ist sie denn aufgelöst? So um 2008 herum war sie es noch nicht.

Stimmt - ist noch gar nicht so lang her. Vor zwei-drei Jahren stand mal was von Insolvenz und/oder Versteigerung im Hohnsteiner Amtsblatt.
 
@ Th.

Feine "Alte Herren Tour" und ja, da kenn ich fast alles, da machts Spaß, dass Du einen dahin entführst und man alles Revue passieren lassen kann !
Der "Adamsberg" bei Altendorf wäre auch noch was gewesen. Aber das muss ich Dir als Auskenner ja nicht sagen. Liegt außerdem auf der anderen Seite und das wäre noch ein "sacksteiler" Berg mehr gewesen :))) !
War im letzten Jahr mit dem "Alten Sachsen" da, der war auch ganz angetan. Da gibts dann ne schönen, wenn auch etwas breiteren Trail zurück zur Kohlmühle ....

Grüße und Danke fürs "Entführen"
-firlie-
 

Der "Adamsberg" bei Altendorf ... Da gibts dann ne schönen, wenn auch etwas breiteren Trail zurück zur Kohlmühle ....

Du meinst sicher den hier:

(4 weitere Bilder ff. im entsprechenden Album)

Der Weg ist auch ganz schick - war eigentlich auch der Plan (wusste ja nicht, dass das Tal wieder geht). So testeten wir die Variante eben mal spontan.
Der Trägnerweg ist im Vergleich zur Adamsberg-Abfahrt (gefühlt) länger, ausgewaschener, "verwahrloster". Es lagen auch ein, zwei Bäume quer.
 
nein, das war kein Trailfeuerwerk a'la Falco&Co oder auch an tanztees Sandsteinmäuerchen-Erkundungstrails kommt diese nicht ran...aber sonst?
Hey @Th. , nu stell Dein Licht mal nicht untern Scheffel :aufreg:
Du bist hier der anerkannte Experte für volkstümliche Genußtouren :bier:
Ich mach doch nur gefährlich aussehende Fotos, fahren tu ich ganz harmlos ;)

ride on!
tanztee
 
Conrad betonte gleich zum Start dass es schwer sei neue, für uns unbekannte, Variationen zu finden. Dabei war das gar nicht nötig, besonders Robert war zum Thema Zittauer Gebirge noch ein unbeschriebenes Blatt. Und Richard war auch nicht immer mit dabei.

Schon auf den ersten Metern zeigte Conrad was Vortriebstechnisch so geht auf den Trails. Von wegen 2015 erst 400km gefahren, wahrscheinlich die letzten 2 Wochen Intervall auf der Rolle! Zumindest ich hatte große Mühe im Renntempo dran zu bleiben.

Der Rest der Truppe hatte darauf schon gar keine Lust mehr und kam gemütlich nach.



Die Stelle sollte auch schon bekannt sein, macht natürlich nur mit ernsthafter XC Ausrüstung Spaß, mit zu viel Federweg oder zu wenig Sattelstütze spürt man den Trail zu wenig ;)



Der buckelige Schuss herunter vom Johannisstein hat unseren Hardtail Fahrern förmlich die Kontaktlinsen rausgeschüttelt. Nicht weniger holprig führte uns Conrad über das Wurzelmassaker am Waldrand nach Jonsdorf. Scheinbar ist er erst zufrieden wenn die Reifen nur etwa die Hälfte der Zeit den Waldboden berührt oder das Fahrwerk nicht einen Moment still steht.



Auf dem Weg zum Orgelsteig machten wir einen Abstecher zum Bruch am Weißen Felsen um etwas zur Regionalen Geschichte zu erfahren. Unsere Steinbruch Rundgang setzten wir mit der Durchfahrt des Schwarzen Loches fort. Dabei nutzte er jede Gelegenheit um uns weiter durchzuschütteln



An der Großen und Kleinen Orgel angekommen gab es eine kurze Pause an der üblichen Aussicht um sich neu zu sortieren oder den Steuersatz wieder fest zu ziehen. Übermäßig lang war die Pause natürlich nicht, denn Conrad hatte noch viel mit uns vor. Da gab es kein Erbarmen bei der Wahl des Buchberganstieges. Conrad meinte dass dieser mittlerweile viel zu weich gespült wurde und nun die Herausforderung fehlt. Um die Aussage mal in Relation zu setzen:



Der Richard läuft da nicht grundlos neben dem Rad. Wobei man fairer weise erwähnen sollte dass er wegen seinem Knie noch im Schongang unterwegs war.

Bei der darauf folgenden Buchbergabfahrt bin ich mir allerdings nicht sicher ob wir die schon kannten, es waren auf jeden Fall wieder die Zittau typischen Bilderbuch Singletrails zwischen den wie angelegt wachsenden Sträuchern.

Weiß jemand wie diese dichten 30cm-50cm flachen Sträucher heißen die man auf 2 von 3 Bildern aus dem Zittauer Gebirge sieht?

Lange waren wir nicht im Tal, es ging gleich wieder hinauf zum Weißen Stein. Auf der kurzen Abfahrt zum Aussichtspunkt kannte Conrad wieder keine Grenzen und fuhr auf Teufel komm raus wieder mit Höchstgeschwindigkeit durch die Felsengassen.

Johannes sein Hinterreifen fand das nicht so Prickelnd und verweigerte seinen Dienst. Das gab uns am Weißen Stein Zeit gemütlich etwas zu essen während Johannes einen neuen Schlauch einzog.

Erst 17km hatten wir geschafft, durch das ganze geprügel über die Wurzeltrails und die heftigen Auffahrten fühlte sich das schon an wie 40km, dabei hatten wir grade mal 1/3 hinter uns und es war bereits kurz nach Mittag.

Eine halbe Stunde später sind wir weiter, herunter vom Weißen Stein.



Und gleich wieder hinauf am Pferdeberg vorbei zur Katzenkerbe



Bis hoch zu den Oybintalwächtern



Die darauf folgende Abfahrt sind wir auch schon lange nicht mehr gefahren







Am Ende war diese zwar weniger technisch, trotzdem hatten wir dort ordentlich spaß





Auf halber Höhe kamen wir am Einsielderstein an



„Kannst noch einen Schritt zurück Johannes“



Wir hatten grade mal 20,5km geschafft und fragten uns so langsam wie das mit der Tour weitergehen sollte. Conrad meinte das bald auch ein längeres Stück flache auffahrt kommen würde und da etwas Sstrecke gemacht wird. Soweit waren wir allerdings noch nicht. Also ging es weiter herunter über Treppen



und Wurzeltrails



bis die Abfahrt unten an der Teufelsmühle endete



Von dort aus fuhren wir auf den Flügelweg um den schnellen Liebigweg herunter bis zu dem langen graden Schuss ins Tal zu fahren. Unten erwartete uns ein wegen Forstarbeiten abgesperrter Waldweg, welcher uns zwang einen Teil des Liebigweges wieder hinauf zu fahren.

Conrad führte uns von dort aus auf den ewig langen Mittelweg, welcher am Einsiedlerstein zum Strecke machen angekündigt wurde. Wir folgten diesem bis direkt zurück zum Flügelweg, nur ein paar 100m von der Abfahrt entfernt. Das war Motivationstechnisch nach dem Anstieg ein Schlag ins Gesicht. So das Johannes erstmal auf die dort stehende Bank gefallen ist. Während der spontan eigeschobenen Snackpause war das China Carbonrad, welches Robert von mir bekam, Gesprächsthema. Keiner wollte so recht glauben was für ein Unterschied es macht ein normales Alu oder Stahl-Hardtail mit Flex zu haben oder einen absolut komfortlosen Rahmen ohne Flex. Besonderes Highlight war die Massagefunktion. Die Bremsvibrationen wurden nicht wie üblich vom Rahmen geschluckt oder abgeschwächt, sondern 1 zu 1 an den Fahrer weitergegeben :D

Grade mal auf km 26 wollten wir die Pause nicht zu weit ausdehnen. Nach 20 Minuten waren wir schon wieder auf dem Weg hinauf zum Mühlsteinberg. Bevor wir zusammen ein kurzes Stück die Kurvige Landstraße hinauf fuhren, gab es erneut etwas Heimatkunde von Conrad. Nebenbei rasten Motoradfahrer lautstark die Landstraße hinauf und am Ende der Unterhaltung schon wieder herunter.

Ohne überfahren zu werden schafften wir es über die Landstraße zu unserer Einfahrt. Im Hintergrund hörten wir ein vertrautes Motorengeräusch. Auf der folgenden Auffahrt hörten wir dieses noch 3-4 mal. Die an der Landstraße lebenden Anwohner waren bestimmt überaus erfreut das da ein paar Motoradfahrer den ganzen Tag Zeitfahren Spielen. Unser Gesprächsthema verlagerte sich deshalb von Heimatkunde Richtung Verkehrsrecht. Bald war aber Schluss mit reden, denn wir waren auf der hässlichsten Auffahrt des Tages. Die Bezeichnung „Neuer Heidebergweg“ ist blanker Hohn, denn wir fanden uns auf einer weichen Wiesenauffahrt mit Traktorfahrspur wieder, die kräftezehrender kaum hätte sein können.

Endlich auf dem Heideberg angekommen mussten wir entsprechend eine weitere Pause einlegen. Diese zog sich allerdings etwas hin. Als wir langsam wieder aufbrechen wollten, bestand die Gefahr dass sich Johannes noch etwas zu essen aus dem Rucksack schnappt. Um das abzukürzen brachte Robert den Rucksack vom Johannes zu uns an die Kreuzung.



An der Lichtung mit Hochwaldblick Südöstlich von Lückendorf bestand nun die Möglichkeit zu einer Pfaffenstein (popova skala) Schleife. Da keiner den Berg kannte und es wohl viel schlimmer nicht werden konnte, willigten wir ein. Die ersten Trails auf der Anfahrt zum Berg waren schon mal vielversprechend



Doch die technische auffahrt stand uns noch bevor. Angestachelt von den Vorausfahrern konnte Matthias der blanke Anblick des in den Himmel Ragenden Wurzelteppiches nichts anhaben. Hoch Motiviert startet auch er den Kampf.



Johannes hingegen sah das ganze weniger optimistisch und versuchte es gar nicht erst.

Robert hat es natürlich auf die Spitze getrieben und jeden Meter bergauf zu fahren. Auf dem popova skala angekommen, gab es die letzte Essenspause. Eine halbe Stunde später brachen wir nach grade mal 35km kurz vor 16Uhr wieder auf.

Die Abfahrt verlangte direkt wieder nach einem Höchstmaß an Konzentration



Welche sich auch in den Gesichtern zeigte



Zwischen den Felsen konnte man sich wieder super austoben



Und an seine Grenzen gehen



Wo sonst hat man solch schöne Pfade gespickt von verschiedensten Hindernissen



Die sowohl anspruchsvoll, Aktion reich



als auch schön anzusehen sind



Doch auch dieser Trailspaß war irgendwann vorbei



So schlossen wir auf Forstwegen unsere Schleife und waren wieder am Sommerberg. Da war dann nach 38km endgültig Schluss für Johannes. Nach kurzer Verschnaufpause ist er nur noch den Trail nach Lückendorf gefahren bevor es auf den Rückweg ging. Matthias schloss sich ihm an, so dass wir nur noch zu viert waren. Es ging die Brandhöhe hinauf und wieder herunter bis zur Oskarhöhe



Im Anschluss fuhren wir wieder hinauf zum Scharfenstein, diesmal aber nicht die übliche Abfahrt, sondern vorbei an der Mönchswand um den Mönschsfelsen



Um von dort den ganzen Weg hinauf bis zum Töpfer zu fahren. Auf der Aussicht hab ich mit leerem Magen ein von Richards letzten 4 Schnitten bekommen.

Da stellte Robert zwecks Sattelhöhe die Frage ob es jetzt Runter geht. Darauf antwortete Conrad: „Ja ab hier geht es nur noch Runter“

Runter ist da scheinbar Definitionssache:

bergauf.gif


Denn wir sind noch ein halbes duzend mal Bergauf gefahren. Robert fühlte sich dadurch an mich erinnert und meinte das Conrad einen schlechten Einfluss auf mich gehabt hat :D

Das ständige auf und ab zermürbte einen auf den 1,5km noch mal richtig bevor es wirklich runter ging



Dann endlich hatten wir es überstanden, die 50km mit Conrad im Zittauer Gebirge



Während wir am Abend unsere Gästekarten ausfüllten, stellten wir fest dass es sogar einen Gutschein für die Tour gab, den wir leider zu spät gefunden haben. Damit hätte es 50% Rabatt auf eine Fahrt mit dem Oybiner Gebirgsexpress gegeben.

Unser Oybiner Gebirgsexpress hatte sich aber leider schon verabschiedet um weiter seinen Studiumspflichten nachzugehen.
 
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Einfach nur herrlich geschrieben Falco :D

Ich wurde ja letztes Jahr schon wegen meiner freizügigen Interpretation des Wortes "wellig" von euch gerügt, von @firlie und vom @AlterSachse als "Schleifer" bezeichnet und nun das. Jetzt traut sich keiner mehr eine Tour mit mir zu fahren. Aber wenn ich schon aus der Versenkung wieder auftauche, dann wenigstens richtig :D
Ich hoffe ihr hattet noch genug Körner für die darauffolgenden Tage.

An den Namen "Oybiner Gebirgsexpress" könnte ich mich übrigens gewöhnen ;)
 
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Toll geschrieben Falco und trotz der Länge hast du die Treppenauffahrt nicht erwähnt. :-(

Dann versuch ich das mal kurz:
Wir folgen dem Oybiner Gebirgsexpress (@Rockhopser ) wie die Enten durch den Johnsdorfer Kurpark. Unser führer fährt ungebremst auf eine Treppe zu und jeder wartet darauf dass er kurz vor der Brücke abbremst und entweder die Richtung wechselt oder absteigt.
111236339.jpg

(man sieht die Treppe recht dunkel hinten am Ende des Weges)
Aber nein er hält weiter fleißig drauf zu und auf einmal fährt er die Treppe Stufe für Stufe hinauf, leicht verblüfft und angestachelt machen wir es im alle nach und poltern Stufe für Stufe hinauf.
Oben angekommen fragt jemand (wer weiß ich leider nichtmehr) ob unser lieber Guide da öfter hochfährt und er meint: "Nein, das wollte ich einfach mal probieren" worauf hin alle ziemlich verblüfft dreinblicken...

Fazit: Den Oybiner Gebirgsexpress halten auch Treppen nicht auf. :-D
 
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Kulturrunde nach Deutsch Gabel (Jablonné v Podještědí) und zum Castle Lemberk

Teil 1

Fassungsloses Erschrecken Anfang Juni vor dem Kalender – wir haben gleich Jahresmitte !
Bis dato noch keine nennenswerten Ausflüge mit dem Bike :( !
Also muss etwas geschehen, aber alleine ...hier in firliecounty ? ... Neee, das will ich nicht !!!
Mein erster Gedanke: Lebt eigentlich der „Alte Sachse“ noch ?

Ja, er lebt noch ! und macht sich nach vorsichtiger Anfrage meinerseits sogleich an die Arbeit, wälzt Atlanten, lässt die Festplatten rasseln und plant wegen unsicheren Wetterverhältnissen mehrfach um. Heraus kommt eine Strecke die ihres Gleichen sucht !



Kilometer, Höhenmeter und Trails halten sich die Waage mit Historischem und Kulturellem ! Auf Letzteres hatte ich bestanden oder vielmehr den Wunsch geäußert. Nur so dahinballern, das wollte ich nicht, es sollte schon ne Menge fürs Auge dabei sein.
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Der 14te Junitag, ein Sonntag, verspricht wettermäßig recht nett zu werden. Die Regenwolken vom Vortag und der Nacht sind abgezogen, das "Zittauer" liegt leicht verhangen vor uns.



Es geht Richtung "Böhmisches Tor" und wir fliegen nur so dahin. Auch legt der "Sachse" ein mörderisches Tempo vor und faselt etwas von:
"...dem Schleifer von Oybin Konkurrenz machen"
Na Prima !!! also wird heute nicht nur das Wetter heiter ;) !



Aber mein, den Tag anhaltendes Stöhnen wird mir nicht weiterhelfen, der "Sachse" hat Beistand und Bestrahlung von ganz Oben, er hat heute den "Heiligenschein"




So sind wir schnell oben auf dem Kamm. An einem kleinen Born,wenig unterhalb vom „Sokol“ füllen wir Flaschen und Bäuche mit klarem Nass.



Steil, steinig, ausgewaschen gehts weiter.



Im Vorfeld wurde ich über geplante „Wegefindungen“ informiert oder treffender gesagt:
„ ... mal gucken ob da was ist...es könnte eventuell ...“
Na gut, der -firlie- will kein Spielverderber sein und so lass ich mich auf ein wenig Abenteuer ein
... welches nach wenigen Metern im grünen Nichts endet.



Also dann doch lieber Straße und auch wenn das dem "Sachsen" rein gar nicht gefallen will, so gibt’s hier den ersten Augenaufreiser.
Ein Pano wies der -firlie- liebt - der „Jeschken“ liegt zum „Erfahren“ nahe :love:

 
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Kulturrunde nach Deutsch Gabel (Jablonné v Podještědí) und zum Castle Lemberk

Teil 2

... ruckzuck sind wir in Jablonné v Podještědí - Deutsch Gabel



Hier, wo sich der "Sachse" die Sonne so schön auf den Schädel scheinen lässt, der –firlie- „nach Hause telefoniert“
wo sich kulturelles, historisches Deutschgut an jeder Ecke zeigt, wird am Wochenende das " Malevil "starten.



Neben vielen „Dunkelhäutigen“, die hier ihre Minilädchen betreiben –jedenfalls erfahre ich das im Vorfeld und werde mit dieser Tatsache bei der Einfahrt ins Städtchen auch sofort konfrontiert- gibts da noch einen echten Hingucker, die Klosterkirche St. Laurentius. Bedauerlicherweise, zu mindestens für mich, haben sich die Gläubigen gerade zum Gebet versammelt, eine Besichtigung ist also nicht gerade angebracht.



Mit einem grandiosen Blick auf Jablonné v Podještědí ziehen wir weiter ....




... und gelangen an einen Ort, den der „Alte Sachse“ ...unbedingt mal besuchen wollte.
Wie schon auf vergangenen Touren, gibts es ausgehöhlte und in letzten Jahrhunderten zu Einsiedlerhausungen bzw. Glaubensorten umfunktionierte Sandsteine zu bewundern. Für mich immer wieder faszinierend und interessant – was sich hier wohl alles abgespielt haben mag ?????



"Schloß Lemberk“ bildet am heutigen Tag das Sahnehäubchen unserer Tour.



Mehrfach von mir auf Bildern bewundert ... jetzt stehe ich mundoffenstehend davor. Das Schloß selber, ein Prachtstück und gut in Schuss gehalten. Die Außenanlage leider weniger. Wir werfen einen Blick in den liebevoll restaurierten Innenhof, machen erst mal Pause.



Für den „Sachsen“ gibts ein gar „zarthübsches junges Ding“ zu bewundern, "hochsommermäßig bekleidet" und er kann einfach nicht seinen Blick von „IHR“ wenden. Sie sitzt im Innenhof und würdigt uns keines Blickes. Anstandshalber schieße ich kein Foto - falls Anfragen von Euch kommen sollten ;) !
Über einen hübsche Trail gehts zurück ins Tal. Sonntagsausflügler allerorten und es ist einfach wunderschön hier.
Nach dem Erlebnis mit dem "jungen Ding" hat der "Alte Sachse" natürlich ne ausgedörrte Kehle bekommen und so kommt die Quelle unterhalb vom Schloss gerade recht !





Die kulturellen Highlights sind jetzt abgegrast, es geht zurücke.
Neben immer wieder neuen Erkundungsritten bezüglich neuer Wegelchen (und sind sie auch noch so klein :aufreg: !!!), die ich gezwungenermaßen mitfahren muss, gibt es herrliche Trails, die wissentlich eingebaut wurden um den Gast bei Laune zu halten.
Im Nachhinein erinnere ich mich an einen Weg " ... der hier irgendwo rein gehen muss " . Ich sehe natürlich nichts außer das schon bekannte Grün. Wir landen schließlich auf einem (auf OSM ausgewiesenen) Weg, der sich als nasses, schmieriges Bachbett entpuppt !

Es ist nun schon weit nach Mittag. Der Plan ist, in unserer "Knobiekneipe" einzukehren, dort zünftig zu speisen und über den Kamm zurück zum Ausgangsort zu gelangen. Bis zur Kneipe kommen wir wohl, doch zu spät und das wäre unser Essen gewesen:



Hier sitzen jede Menge wanderlustiger Rentner/innen, die zwar schon gegessen haben, aber über einen Stunde auf die Rechnung warten. Die kleine, flinke Kellnerin ist total überfordert und ich will hier mal ne Lanze für diesen Berufsstand brechen.
Leute !!!
... wenn Euch Ähnliches passiert, habt Geduld, habt Nachsicht und rastet nicht gleich aus. Es ist ein harter Job und an einem Tag kommen 2 Gäste, an nem anderen kommen 20. Das kann vorher keiner wissen und schnell abrufbare "Pauschalkräfte" ... das war ganz, ganz früher mal !!!!
Na jedenfalls trinken wir ein erfrischendes Radler und geben wieder Kette.
Unterwegs zum Kamm überholen uns 2 junge "Malevilrecken", die für das kommende Wochenende trainieren. Ich versuche dranzubleiben und schaffe auch ein paar Meter, für die 65 oder 100 Kilometer Strecke tut das aber keineswegs reichen. Nein, das ist definitiv nichts für uns "Alte Herren" !!!
Dass wir uns dennoch quälen können, soll dieses vorletzte Bild beweisen.




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So, dieser kleiner Bericht nach meiner laaaangen Abstinenz hier im Fred soll das tanztee -Cheffchen versöhnlich stimmen :winken: !
Jörg !
Es war wieder ne absloute - Oberhammer - Tour. Danke dafür und bis demnächst.
Vielleicht kannst Du bezüglich des Trail-Anteils und der ganzen Tourdaten noch was zum Besten geben.




Grüße
-firlie-
 
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Unterwegs zum Kamm überholen uns 2 junge "Malevilrecken", die für das kommende Wochenende trainieren. Ich versuche dranzubleiben und schaffe auch ein paar Meter, für die 65 oder 100 Kilometer Strecke tut das aber keineswegs reichen. Nein, das ist definitiv nichts für uns "Alte Herren" !!!

Macht euch mal nicht schlechter/älter als ihr seid. Die 65km Strecke ist für euch doch locker machbar. (Psssst: die hat nämlich in echt nur 1600hm statt der auf der Webseite angegebenen 2040 ;)) Ich bin die Strecke vor 2 Wochen zum Testen gefahren.
 
Firlie fährt mal wieder Rad! Und in der einsetzenden Altermilde findet jetzt auch nebenbei die Kultur Platz.
Schöner Bericht, nettes Ründerl!

Grüße,
CC.

so alt und schwach sehen die zwei gar nicht aus ;)
 
@firlie krasser Bericht und es war wirklich eine tolle Tour
@sbradl jo jo die Distanz wäre schon machbar aber was soll diese Hetzerei im "Alter", für gewöhnlich fahre ich die Strecke am FR ab aber da morgen Regen angesagt ist :mad: spare ich mir den Urlaubstag.

So nun noch was zur Tour "Kulturrunde" auf Malevil Pfaden.
Da Firlie was mit Kultur vorschwebte fiel mir Schloss Lemberk ein und da sich das gut mit Wegen des Malevil Rennens kombiniert werden konnte hab ich da ne kleine Planung zusammengestellt.
Die Tour nutzte also Malevil Wege im Orginal oder in Gegenrichtung dazu kam noch ein wenig Wegsuche weil hinter der E13 am Valcha Bach einige Wege (gelber Wanderweg) abhanden gekommen sind und auch die Brücke über den Bach nicht mehr da sein soll. Also falls mal jemand dorthin kommt dann Bitte aufzeichnen und bei OSM ergänzen.

Da es in der Nacht von SA/SO noch mal kräftig regnete sah es am Morgen dann so aus.


Aber es dauerte nicht lang und die Sonne kam heraus.


Nach einigen Trails und diversen welligen Gelände und der nicht vorhandenen Wege gab es dann in Deutsch Gabel die Pestsäule zu bewundern.


Nach einigen Wiesentrails dann am Schloss angekommen.


und dann über den schmalen Stufen Trail hinunter zur Quelle.


Zum Ende dann noch den Pfaffenstein Trail, diesmal richtig rum, und dann noch der Abstecher ans Kristina Moor.




Obwohl nicht immer Zustimmung zur Wege-Wahl herrschte hat sich Firlie tapfer geschlagen, ja gut manche Stücken waren nicht ganz so prickelnd aber irgendwie haben wir es immer geschafft.

Trailanteil sag ich mal 20% Straße oder Befestigt 15% der Rest waren Wald und Wiesenwege in breiterer Ausführung.
Die Tourdaten auf meiner Seite und auf GPSsies.
Der Track ist bereinigt also die ganze Wegsuche ist raus geschnitten, kann also so nach gefahren werden. Nur nicht gerade diesen Samstag denn da sind schon genug andere (Malevil) unterwegs.
So nun allen ein schönes WE
 
So, dieser kleiner Bericht nach meiner laaaangen Abstinenz hier im Fred soll das tanztee -Cheffchen versöhnlich stimmen :winken: !

Ganz großes Kino!!
Und schön wieder von Euch zu hören :winken:
Ihr habt sozusagen den Kulturtrail™ erfunden :daumen:
Euer Filmtitel wäre dann "Dreck, Steine, Wurzeln, Kirchen, Kneipen" :lol:

ride on!
tanztee
 
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