"Biologische" Definition Bergfahrer

Um noch mal zu der Frage zu kommen,habe gerade nen altes Lance Armstrong Buch gefunden und demnach hat er im Jahr 2000 nach 3 Monatigem Krafttraining im Winter 180kg an der Beinpresse gemacht mit warscheinlich 8-10 wdhs(steht nicht konkret dabei aber in dem Programm kommen nur wdhs im 8+ Bereich vor deshalb wohl auch da soviel). Kniebeugen wird er warscheinlich gar nicht gemacht haben um das verletzungsrisiko bei so wenig Zeit zu minimieren.Und Wolfram Kurschat hat glaub ich mal in der Bike geschrieben dass er unter anderem Kniebeugen mit 20x120kg macht. Über Marathon mtbler hab ich aber noch nie was rausgefunden,denke mal Leute wie Lakata werden im Winter auch schon ordentlich was beugen.

Bei Lance Armstrong wird es wohl das Maximalgewicht sein bei ca. 70Kg Körpergewicht während seiner aktiven Zeit...

Ich besitze ein älteres Buch von Greg Lemond (Handbuch des Radsports), er hat es eine Saison probiert und später angeblich überhaupt kein spezifisches Kraftraining gemacht da er merkte er hätte genügend Kraft. Empfiehlt es aber jüngeren Fahrern.

Miguel Indurain
If you aren’t naturally powerful then you may need to try working on the other side of the equation and increasing your power. Weight training and hard hill sessions will significantly boost your power output. Stick to barbell exercises such as front squats, single-leg squats and lunges rather than machines.



Alban Lakata - Saisonvorbereitung

Beispielwoche
Montag: 2 – 3 Std. locker rollen auf der Straße
Dienstag: Kraftraum (3×50 WH Kniebeugen, Beinbeugerübung, Sirups), 1h30 biken mit Kraftanteilen
Mittwoch: 3-4 Std. GA Runde
Donnerstag: 2h30 Biken mit 4x10min Schwellenintervalle
Freitag: 1 Std. locker am Bike
Samstag: 1h30 Kursbesichtigung mit Vorbelastung
Sonntag: 2 Std. Cross Country Rennen Zypern, 1 Std. ausfahren

Ich gehe im Winter 2 Mal pro Woche ins Fitnessstudio. Dort mache Übungen wie Beinpresse, Hamstring Curl, Long pull und Situp’s. Wenn die Rennen losgehen, dann reicht mir 1 Mal pro Woche Krafttraining um mein Niveau zu halten.

http://blog.web4trainer.com/2009/03/17/interview-mit-alban-lakata/
 
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Miguel Indurain
If you aren’t naturally powerful then you may need to try working on the other side of the equation and increasing your power. Weight training and hard hill sessions will significantly boost your power output.


Interessant ist für mich der letzte Halbsatz, da mit speziellem Bergtraining beides trainiert wird, was zum guten Bergfahren benötigt wird: die Energiebereitstellung und die weitere Erhöhung des recht überschaubaren Krafteinsatzes.


konkretes Beispiel - Lance Armstrong am Mont Ventoux bei der Tdf 2002: Dort lag seine durchschnittliche Leistung bei 450 W, was bei einer Trittfrequenz von (95 U/min) ca. 27 kg ausmacht. Das sind Gewichte, die fast alle ohne grosse Probleme bewältigen können.


Wenn man durch Verwendung eines höheren Gangs im Training die Leistung von 27 kg auf 28,5 kg steigern kann, macht sich das am Mont Ventoux erheblich bemerkbar.
Trotzdem ist die benötigte Kraftsteigerung so gering, dass es meiner Meinung nach nicht unbedingt ein Krafttraining braucht. (Krafttraining zur allgemeinen Steigerung der Athletik mal aussen vor gelassen, ich glaube hierdurch entstehen viele Missverständnisse.)


Alban Lakata - Saisonvorbereitung

Beispielwoche
Montag: 2 – 3 Std. locker rollen auf der Straße
Dienstag: Kraftraum (3×50 WH Kniebeugen,


50 Wiederholungen Kniebeugen sind im Krafttraining weder Fisch noch Fleisch, die Maximalkraft wird nicht trainiert, wohl aber die Widerstandsfähigkeit im kürzeren Ausdauerbereich. (Kraftausdauertraining im Sinne des Krafttrainings, nicht des Radsports, wobei 50 WH schon recht viel sind)
Das wird helfen schnell mal einen sehr kurzen Anstieg hoch zu drücken, was beim MTB noch sinnvoll sein wird, bei langen Anstiegen sieht die Sache wahrscheinlich wieder anders aus.

Vielleicht sollte man sich erstmal einigen was überhaupt mit "Bergfahren" gemeint ist. :)
 
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Das gerade MTBler (CC umd Marathon was hier angesprochen wurde) wieder anders trainieren ist mir auch klar, die brauchen halt auch öfter kurz und maximal Punch an Anstiegen / Trails usw. Ich finde auch dass die MTB Pros generell muskulöser aussehen als die Straßenfahrer.

Ich bin (teilweise ambitioniert :D) Hobbyfahrer und mir hilft mein Krafttraining (Winter Grundübungen, später in der Saison Slingtrainer) in allen Disziplinen und in Allen Aspekten (Kraft/-ausdauer, Balance usw). Unabhängig davon finde ich eh dass die Straßenfahrer nicht so prickelnd aussehen, da sind die MTBler schon imposanter.
 
episodische evidenz - vermutlich war er der mit talent.
wer weiss, wie schnell der wäre, wenn er auch 10 k pro saison fahren würde, und 20 kg abnimmt.
wer weiss, wie der ohne krafttraining fährt?

Ja das ist wohl war,genetisch gesegnet muss er schon sein. Trotzdem habe ich das Gefühl das maximalkraft und metabolisches training(wovon er täglich genug hatte im Beruf,alpen waldhänge hochkrabbeln ist kein spaziergang) bei mtb Bergetappen zumindest im hobby bereich mit suboptimaler ernährung und ohne doping wichtiger ist als von den meisten angenommen da es den Korper am Berg einfach zäher macht auch wenn man die tatsächliche kraft wie man sie an der Hantel trainiert auf dem Rad gar nicht einsetzt.

Bei Lance Armstrong wird es wohl das Maximalgewicht sein bei ca. 70Kg Körpergewicht während seiner aktiven Zeit...

An der Presse schafft man sehr viel da sind 180 echt nicht viel,denke schon das das einige wdhs waren,er hat überhaupt keine maximalwiederholungen trainiert anderweitig deswegen wärs schon sehr komisch das er an der Presse ne Ausnahme macht.

Miguel Indurain
If you aren’t naturally powerful then you may need to try working on the other side of the equation and increasing your power. Weight training and hard hill sessions will significantly boost your power output. Stick to barbell exercises such as front squats, single-leg squats and lunges rather than machines.

Interresant dass damals schon solche "comlpexeren" übungen im Umlauf waren. Jan Ullrich soll im Winter oft im wechsel trainiert haben also morgens gestarted mit ner harten Radtour,dann 2h im Kraftraum und dann nochmal ne tour. Sollte dafür gut sein um die Belastung unter erschöpfung zu trainieren. Ok das ist jetzt aber auch am thema vorbei,ulle war ja nen Bergbomber und hat oftkritik bekommen wegen seiner vorliebe für zu viel Kraftraining und daraus resultierenden Verletzungen.

Alban Lakata - Saisonvorbereitung

Ja,die Saisonvorbereitung. Zu der Zeit ist das Kraftraining ja schon auf null runter und die Kraft muss aufs Pedal gebracht und bis in die Saison hinein so gut es geht gehalten werden. Interessant wären halt die Kraftwerte direkt am ende der Kraftzyklen im Winter.

 
Habe nun die Stelle noch im Buch "Praxishandbuch Wattmessung" von Joe Friel gefunden:

[...] Kletterleistung (...) Watt pro Kilogramm (...) Auf flacher Strecke hingegen wird das Ergebnis hauptsächlich durch Leistung pro Einheit des Luftwiderstands bestimmt. Und da es zwischen dem Luftwiderstand eines kleinen Fahrers und dem eines grossen Fahrers keinen grossen Unterschied gibt, wenn beide aerodynamisch auf dem Rad sitzen, hat der grosse Fahrer einen Vorteil (...) schwerere Beine mit mehr Muskeln (...) häufig eine höhere FTP. Ein Fahrer, der 80 Kilo wiegt, wird möglicherweise einen 5 Prozent höheren Luftwiderstand erzeugen als ein Fahrer, der 60 Kilo wiegt, doch wenn er stärker ist, kann er in einem höheren Gang fahren. (...) In Sachen Schwerkraft jedoch wiegt der grosse Fahrer 33 Prozent mehr und ist damit am Berg klar im Nachteil. [...]

...bin ja gespannt auf die TdF.

Hunger ;-)

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Wenn ich die Namen der Pro s oben lese ist der typische Bergfahrer wohl am besten gedopt.
Ist Biologie bzw Chemie.
Sicherlich sind geringes Gewicht u/o gute Hebel der Ansatz.
Definiert wird doch zum Schluss nur ueber die Uhr. Und Hinault beispielsweise war ja eher stabil, figurtechnisch.

Und eben nicht erwischen lassen, aber die ProTour ist ja inzwischen sauber ;-)
 
Es gibt keinen sauberen Leistungssport. Radsport, Fussball, Football, Baseball, Bogenschießen, Pferdesport, Taubenwettfliegen, Kraftsport usw. Da bin ich froh, dass im Radsport wenigstens kontrolliert wird.

Wie es im Amateurbereich aussieht, will ich gar nicht wissen...
 
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