Hallo
Eine Bewertung von Fahreigenschaften aufgrund des Profilbildes halte ich für etwas zu unterkomplex.
Natürlich gibt es Indizien wie z.B. die Länge der Querkanten als Hinweis auf gute Bremstraktion, aber schon das korreliert mit der Möglichkeit der Stollen in den Untergrund einzudringen (damit auch bodenabhängig). Evtl. ist eher die Widerstandsfläche relevant und nicht die Kantenlänge alleine.
Die Profilgestaltung steht dann noch in Abhängigkeit zur Gummihärte. Ein Profildesign, das mit einem weichen Gummi funktioniert hat mit hartem Gummi eventuell andere Eigenschaften. Zudem kommt dann noch die Wölbung, die Karkassensteifigkeit usw. usw. usw. dazu.
Im vorliegenden Fall könnten die V-förmigen Profilanteile beim DHF (V-förmige Blöcke + V-förmige Schlitze auf Blöcken) beim
Bremsen aufklaffen und einen hervorragenden Bremsgrip erzeugen. Vielleicht besser als viel Bremskante. Wer weiß...
Die Fahrradreifenprofilentwickler unter uns lachen sich jetzt bestimmt kaputt.
Und woher kommt das Märchen, dass der Rollwiderstand Vorne keine Rolle spielt?
Natürlich ist die Gewichtsverteilung bei Geradeausfahrt schon etwa 60% hinten und 40% Vorne (selbst gemessen). An Ansteigen mit wenig Geschwindigkeit wird damit der Rollwiderstand Vorne untergeordnet. Aber bei der klassischen Überführungsflachetappe oder leicht abfallenden Trails ist der Vorderreifen am Rollwiderstand klar beteiligt.
Und nur weil ein
Reifen im Test auf der angetriebenen Stahlrolle gut rollt, heißt es in Realität auch noch nicht, dass er die Antriebsmomente effizient auf den Boden bringt. Zu viel Schlupf, Profilverformungsarbeit usw. sollten mal betrachtet werden. Das spricht allerdings noch eher dafür, dass der Hinterreifen überproportional am effizienten Vortrieb beteiligt ist, aber der Rollwiderstand des Vorderreifen kann nicht ganz wurscht sein.
Gruß
)
