legal biken - auch in Österreich (war: Der Wahnsinn in Niederösterreich)

Alles was nicht explizit erlaubt ist, ist verboten.

Da die entsprechenden Gesetze rund 40 Jahre alt sind (und damals hat halt keiner an MTB´s gedacht) ist Radfahren nicht explizit erwähnt und daher verboten.
Das Bayerische Naturschutzgesetz ist 42 Jahre alt und in Bayern besteht grundsätzlich ein Betretungsrecht für alle Erholungsformen. Einschränkungen sind an tatbestandliche Voraussetzungen gebunden und daher die Ausnahme. Wobei das Betretungsrecht in Bayern spätestens durch die Bayerische Verfassung seit 1946 garantiert ist. Die Eigentümer in Bayern hatten sich aber noch nie gegen die Erholungsnutzung ihres Grundbesitzes gestellt und sind damit ihrer sozialen Verantwortung immer schon - auch ohne gesetzlichen Zwang - nachgekommen.

Wer die Geschichte der Wegefreiheit in Österreich kennt, weiß, dass die Gesellschaft in Österreich gänzlich anders funktioniert als in Bayern. Daher kommen auch die enormen Unterschiede beim Recht auf Erholung in der freien Natur. Wer Radfahren als Teilenteignung wahrnimmt, hat aus bayerischer Sicht ein ernsthaftes gesundheitliches Problem.
 
Bin echt enttäuscht von der Saalbach-Hinterglemm Führung. Vor einiger Zeit gab es ein Hasenauer Interview, wo auch dieser ganz zufrieden mit der rechtlichen Situatin drumherum war. Er puscht lieber die E-bike Vermietung im Tal.
 
Das Bayerische Naturschutzgesetz ist 42 Jahre alt und in Bayern besteht grundsätzlich ein Betretungsrecht für alle Erholungsformen. Einschränkungen sind an tatbestandliche Voraussetzungen gebunden und daher die Ausnahme. Wobei das Betretungsrecht in Bayern spätestens durch die Bayerische Verfassung seit 1946 garantiert ist. Die Eigentümer in Bayern hatten sich aber noch nie gegen die Erholungsnutzung ihres Grundbesitzes gestellt und sind damit ihrer sozialen Verantwortung immer schon - auch ohne gesetzlichen Zwang - nachgekommen.

Wer die Geschichte der Wegefreiheit in Österreich kennt, weiß, dass die Gesellschaft in Österreich gänzlich anders funktioniert als in Bayern. Daher kommen auch die enormen Unterschiede beim Recht auf Erholung in der freien Natur. Wer Radfahren als Teilenteignung wahrnimmt, hat aus bayerischer Sicht ein ernsthaftes gesundheitliches Problem.


Genau deswegen bin ich froh, dass wir den Krieg 1866 verloren haben. Sonst wären wir jetzt wohl eine Provinz von Österreich (je nachdem, wie sie das mit dem Deutschen Bund gemacht hätten) und wir müssten uns mit diesen Feudalherren rumärgern.

Als Altbayer sehe ich ja wirklich eine größere Nähe zu unseren Nachbarn im Süden, aber als Biker bin ich wirklich froh, dass wir bei den Preiß'n gelandet sind.
 
@Sun on Tour: Danke für diese Wortspende ;-)

Eine vielleicht interessante Unterhaltung zu einem Facebook-Post von Gudrun Molser Törnström (2. Landtagspräsidentin Salzburg).
Wolfgang Breitfuß, Direktor, Tourismusverband Saalbach Hinterglemm hat sich dazu zu Wort gemeldet:

https://www.facebook.com/photo.php?...596873670326846.149206.100000126567154&type=1

Also wenn ich solche Aussagen lese, dann komme ich immer mehr ins zweifeln, ob wir wirklich nochmal nach Saalbach fahren sollen. Vielleicht weichen wir lieber wieder nach Südtirol oder Bayerischen Wald aus.
...auch wenn wir es in Saalbach mit der ganzen Infrastruktur schon ganz nett finden :(
 
@Sun on Tour: Danke für diese Wortspende ;-)

Eine vielleicht interessante Unterhaltung zu einem Facebook-Post von Gudrun Molser Törnström (2. Landtagspräsidentin Salzburg).
Wolfgang Breitfuß, Direktor, Tourismusverband Saalbach Hinterglemm hat sich dazu zu Wort gemeldet:

https://www.facebook.com/photo.php?...596873670326846.149206.100000126567154&type=1


Werte Frau Langegger,

da Hr. Breitfuß ja anscheinend keine Mailadresse besitzt, ersuche ich Sie, diese Nachricht auszudrucken und ihm dann weiterzuleiten.

Ich nehme Bezug auf die Aussage auf Facebook zu der Trutzpartie am Untersberg von UpMove.

Da Ihr Herr Direktor ja auch für das Marketing im Bezug auf den Tourismus zuständig ist (lt. Homepage), finde ich seine Äußerung recht merkwürdig. Seine Argumente erinnern sehr an die der Gegner des Mountainbikens bzw. an jene, die die Biker am liebsten in “Reservate” stecken wollen. Eigentlich sollte er als Tourismusdirektor Interesse daran haben, die Forderungen seiner Kunden (ja das sind die Biker, die nach Saalbach kommen) zu unterstützen bzw. zumindest nicht dagegen zu arbeiten.

Hat Herr Direktor Angst, daß ihm die Kunden (zur Erinnerung: die Biker, die Saalbach besuchen) ausbleiben, wenn sie auch woanders offiziell fahren dürfen?

Aufgrund dieser Aussage werden wir als Familie Saalbach in Zukunft meiden und unseren Urlaub in Gegenden verbringen, in der Biker vom ansässigen Tourismusverband wertgeschätzt werden.

Mit freundlichen Grüßen
 
hier die Antwort


Danke für Ihr mail.


Ich denke, sie verstehen meinen Standpunkt nicht ganz.


Ich will nur zum Ausdruck bringen, dass Wegefreigaben nicht erzwungen werden können, sondern nur in enger Absprache mit den Grundstücksbesitzern erreicht werden.


Oder möchten Sie, dass ungebetene Gäste oder Biker durch ihren Garten gehen oder fahren?


In Saalbach Hinterglemm ist es schon früh gelungen verschiedenste Interessensgruppen unter einen Hut zu bekommen. Und das nicht mit viel Geld, wie in manchen Postings angedeutet, sondern nach dem gültigen Entschädigungssatz des Landes Salzburg, der sich bei einigen Cent pro Laufmeter bewegt.


Ich bin seit nunmehr fast 20 Jahren Tourismusdirektor in Saalbach Hinterglemm und habe wahrlich unzählige Verhandlungen mit Grundstücksbesitzern (Landwirte, Privatpersonen, Bergbahnen, Waldgemeinschaften, Jagdgemeinschaften, Bundesforste, etc.) geführt und wurde in meinem Weg bestätigt, dass es nur gemeinsam funktioniert.


Darum hat sich Saalbach Hinterglemm im Gegensatz zu anderen Destinationen zu einem wahren Mountainbike Mekka entwickelt.


Je mehr Angebote es an Mountainbikestrecken in Österreich und in unseren Quellmärkten gibt,

desto lieber ist es mir natürlich auch, da ich weiß, dass sich der MTB-Sport dann noch intensiver entwickeln wird! Dies kann aber nicht verordnet oder erzwungen werden.


Wenn meine Anmerkung für Sie Grund ist, unsere Destination nicht mehr zu besuchen, dann tut es mir sehr leid und nehme dies zur Kenntnis. Schade, wenn man bei einem Thema nicht auch die andere Seite der Medaille ansprechen darf.


Mit sportlichen Grüßen


Wolfgang Breitfuß




TOURISMUSVERBAND
SAALBACH HINTERGLEMM
Glemmtaler Landesstraße 550
A-5753 Saalbach Hinterglemm
T: +43/6541/6800-111 F: +43/6541/6800-69

und unsere :):)


Werter Herr Breitfuß,

erstmals danke ich für die Antwort.

Sie greifen darin auch die meisten gängigen Argumente aus der “Anti-MTB-Schublade” – die Haftungsfrage, die Störung der Tiere, die Flurschäden usw. – nicht auf.
Leider führen jedoch auch Sie das Argument mit den ungebetenen Gästen im Garten an. Dieses Argument ist halt sehr schwach, da die rechtlichen und gesetzlichen Voraussetzungen
für das Betreten des Waldes und das Betreten eines privaten Gartens nicht vergleichbar sind. Aber da Sie schon so lange Tourismusdirektor sind, wissen Sie das wahrscheinlich.
UpMove will erreichen, daß aus dem “Betreten” ein “Betreten und Befahren” wird.
Es widerspricht doch eigentlich auch dem Gleichbehandlungsgrundsatz, wenn der Biker für das Befahren einer Forststraße (die meist auch noch aus Steuergeld subventioniert wird/wurde) nochmals in die Tasche greifen soll, der Wanderer jedoch gratis unterwegs ist.

Sie sprechen an, daß Saalbach-Hinterglemm ein “wahres Mountainbike Mekka” wäre. Saalbach-Hinterglemm ist ja recht nett, jedoch für den Genußbiker und Naturliebhaber nichts anderes als ein Vergnügungspark. Wien-Touristen gehen ja auch nicht jeden Tag in den Prater, sondern möchten die Schönheiten der Stadt genießen.

Als Mountainbike Mekka würde ich dagegen Länder wie z. B. Südtirol oder die Schweiz bezeichnen. Dort funktioniert das Miteinander im Wald und auf den Bergen seit vielen Jahren. Die Flora und Fauna in den angesprochenen Ländern ist noch immer intakt und das, obwohl dort die Biker (fast) überall fahren dürfen. Bei uns wird darüber diskutiert, welche Auswirkungen das Mountainbiken hätte, wenn man die offizielle Freigabe dafür gäbe. Ich frage mich, warum man hier nicht über die Grenzen schauen kann, wie man es bei vielen anderen Themen immer macht?

Es ist natürlich für Ihren Wirkungsbereich schön, daß das Biker-Reservat funktioniert und Geld in die Kassen spült. Österreich besteht aber aus mehr als nur Saalbach-Hinterglemm und die Biker, die kein Reservat gleich ums Eck haben, würden halt auch gerne legal und offiziell im Einklang mit der Natur unterwegs sein können.

Sie haben mich vermutlich falsch verstanden, warum wir in Zukunft andere Gegenden für den Urlaub wählen werden. Wir werden eine Destination wählen, wo wir als Biker willkommen sind. Dies ist halt leider in Österreich und hier gerade auch in vielen Gegenden Salzburgs nicht der Fall.

Mit freundlichen Grüßen
 
Die einzige Argumentationshilfe gegen einen österreichischen Waldbesitzer sieht so aus: $$$$$$$$$$$$$$. Nur mehr davon.

Wie schon jemand gesagt hat, die Wege müssen Meter für Meter freigekauft werden.
 
Die einzige Argumentationshilfe gegen einen österreichischen Waldbesitzer sieht so aus: $$$$$$$$$$$$$$. Nur mehr davon.

Wie schon jemand gesagt hat, die Wege müssen Meter für Meter freigekauft werden.
Und weil man das ja vielerorts schon gemacht hat, werden die diese lukrative Einnahmequelle nicht freiwillig hergeben! Die scheinbar bikefreundliche Haltung einiger Tourismusdestinationen erweist sich hier als fataler Bummerang!
 
Die einzige Argumentationshilfe gegen einen österreichischen Waldbesitzer sieht so aus: $$$$$$$$$$$$$$. Nur mehr davon.

Wie schon jemand gesagt hat, die Wege müssen Meter für Meter freigekauft werden.

Stimmt leider auch nur teilweise - in meiner Gegend sind die Grundbesitzer (und da vor allem die großen) nicht am Freikaufen interessiert - die wollen einfach niemand im Wald haben, die "paar Euro" aus dem "Freikaufen" brauchen die nicht. Selbst wenn du das Geld hast - Bei uns findest du nicht mal einen Vertragspartner dem du das Geld hinten rein schieben darfst. Kein Interesse.

Bei uns wär´s schon ein Fortschritt wenn die Wege geöffnet werden müssten wenn jemand bereit ist die Wegepacht zu bezahlen.

Somit ist die vielgerühmte "vertragliche Lösung" als gescheitert zu beurteilen wenn es denn keine willigen Vertragspartner gibt.
 
Selbst wenn du das Geld hast - Bei uns findest du nicht mal einen Vertragspartner dem du das Geld hinten rein schieben darfst. Kein Interesse

Ohne Gesetzesänderung geht sowieso gar nix.

Das nächste Problem ist dass der Begriff "Mountainbiker" schon so negativ behaftet ist, dass ich den in Gewissen Kreisen vermeide wo es nur geht. Und ich versuche nicht mehr wie ein Mountainbiker auszusehen, das hilft auch. Wenn ihr jemanden im Wienerwald trefft der einen 6 Euro Radhelm von der NOE Landesregierung und ein Trikot von der Admira an hat, das bin ich.
 
Ohne Gesetzesänderung geht sowieso gar nix.

Das nächste Problem ist dass der Begriff "Mountainbiker" schon so negativ behaftet ist, dass ich den in Gewissen Kreisen vermeide wo es nur geht. Und ich versuche nicht mehr wie ein Mountainbiker auszusehen, das hilft auch. Wenn ihr jemanden im Wienerwald trefft der einen 6 Euro Radhelm von der NOE Landesregierung und ein Trikot von der Admira an hat, das bin ich.
...und jetzt stellt euch mal einen mountainbikenden Asylbewerber in Österreich vor. :D
 
Ohne Gesetzesänderung geht sowieso gar nix.

Das nächste Problem ist dass der Begriff "Mountainbiker" schon so negativ behaftet ist, dass ich den in Gewissen Kreisen vermeide wo es nur geht. Und ich versuche nicht mehr wie ein Mountainbiker auszusehen, das hilft auch. Wenn ihr jemanden im Wienerwald trefft der einen 6 Euro Radhelm von der NOE Landesregierung und ein Trikot von der Admira an hat, das bin ich.

Letztens vorm Supermarkt:

Ich komm mit dem Rad von einer schnellen Runde (also in Bike-Kleidung, dreckig und stinkig - wie man halt so aussieht / riecht nach einer schnellen Runde im Nassen), noch schnell die Einkaufliste der Chefin beim Billa abarbeiten bevor zugesperrt wird.

Kommt ein Grünrock (der, in dessen Jagdrevier ich gerade unterwegs war - in der Provinz kennt man sich ja) aus dem Supermarkt und wirft mir verächtliche Blicke zu um dann in seinen Suzuki zu steigen und mich weiter zu beobachten. Der hat mich nicht wegen dreckig&stinkig beobachtet (sah selber sehr stinkig aus :D), sondern wegen meines offensichlichen Biker-Auftrittes.

Einmal hat mich eben dieser Grünrock schon im Wald "gestellt" (war eben nicht schnell genug:rolleyes:), habe mir danach direkt eine GoPro gekauft, um eventuelle weitere Begegnungen der unerfreulichen Art sachlich zu dokumentieren um mir später nichts andichten lassen zu müssen.

Obwohl es mir ganz sicher nicht an Selbstvertrauen mangelt und ich alles andere als ängstlich bin, habe ich mich für einen ganz, ganz kurzen Moment echt sehr unwohl und irgendwie als "Outlaw" im negtiven Sinn gefühlt, dachte der spricht mich jetzt jeden Moment auf´s Biken an. Zu meinem Glück kam nach der "Schrecksekunde" mein Selbstbewußtsein zurück und ich bin hoch erhobenen Hauptes am Grünrock vorbeimaschiert und habe ihm freundlich zugewunken. Er hat nicht zurückgewunken.

Das Schlimme an dieser Story ist, dass anscheinend selbst ich schon teilweise so konditioniert bin, dass Radfahren etwas "unrechtes", "schlechtes" ist wofür man in die Hölle (ok, die gibt´s ja gar nicht) oder zumindest sonst irgendwo hin kommt, der pure Anblick eines Grünrockes Panikattacken auslöst (zumindest beim Biken im Wald).

Also ganz so schlimm steht´s noch nicht um mich - aber du hast völlig recht, der Begriff ist bei vielen sehr, sehr negativ besetzt.
 
...und jetzt stellt euch mal einen mountainbikenden Asylbewerber in Österreich vor. :D

Mal den Teufel nicht an die Wand - in meiner Gemeinde sind seit Jahrzehnten (!!) extrem viele Asylwerber (gemessen an der Einwohnerzahl der kleinen Landgemeinde) untergebracht, viele davon erkunden die Gegend mit irgendwelchen alten Rädern - womit auch sonst.

Obwohl im Zusammenhang mit diesen Menschen noch nie etwas ernsthaftes passiert ist, haben immer noch eine ganze Menge der Einheimischen auf eine subtile Art Angst vor ihnen.

Und jetzt auch noch biken wollen!

Da kann es wohl nach Meinung vieler nur mehr die sofortige Deportation wohin auch immer geben.

Natürlich waren in den vielen Jahren bei den sehr vielen Menschen auch ein paar A. dabei, aber die gibt es ja wohl auch unter den "echten" Dorfbewohnern.

Aber ich find die Idee jetzt gerade gut - eventuell sollte ich meine alten Bikes - das sind schon ein paar - und diverse bei mir im Lauf der Jahre angesammelte Restekisten diesen Menschen zur Verfügung stellen und sie anleiten wie aus den Teilen wieder Räder werden (Workshops?), gemeinsame Ausfahrten mit "Einheimischen" anbieten/planen und auch meine Kinder dazu mitnehmen.

Gefällt mir.
 
Warum Radeln fürs Wiener Wasser gefährlich ist und z.b. auf der rax verboten:

"Diesbezüglich habe ich auf eine Anfrage beim Forstamt der Stadt Wien folgende Auskunft erhalten:
Mountainbiken auf der Rax fördert durch das Anbremsen die Erosion, und ist eine unnütze Wildbeunruhigung. Da Forststrassen Arbeitsraum sind stellt das schnelle Bergabfahren eine erhöhte Unfallgefahr mit Arbeitsmaschinen(Holztransporte) dar.
Und jetzt kommts: Durch das plötzliche Auftauchen von Mountainbikern können sich die LKW - Fahrer derart erschrecken, dass eine Absturzgefahr bei einem Ausweichmanöver besteht - und dadurch ein Kontaminationsrisiko durch austretenden Diesel und Öl für das Quellschutzgebiet besteht !"
 
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