Enduro World Series in Crested Butte nach tödlichem Unfall abgebrochen

Sorry, aber das ist genauso eine "Gleichmacher"-Position, die darauf hinausläuft zu sagen: das Leben ist halt überall gefährlich. [...]
Es macht genau 0 Sinn zu posten, dass es überall gefährlich sei und man sich prinzipiell darüber im klaren sein muss, es macht sehr viel Sinn sich spezifisch Gedanken zu machen und zu überlegen was man in einer konkreten Lage tun kann. Rennveranstalter genauso wie jeder einzelne für seine Lebenssituation.

Und dass einer Glück und einer Pech hat, ist ebenso wenig hilfreich . Ja, das ist so, aber in riskanten Situationen haben leider viel mehr "Pech" als in anderen. Nennt sich Statistik und kann richtig interpretiert viele Leben retten.

Ich glaube wir reden teilweise aneinander vorbei, mein Post als "genauso eine Gleichmacher-Position" zu lesen ist aber in der Tat einfacher wenn man nur den von Dir zitierten teil liest ;).

Es braucht einfach keine schweren Strecken und fehlende Protektoren dass es zu einem tödlichen Risiko kommen kann, das geht halt auch einfach auffm Forstweg. Wichtig ist sich einfach über die Thematik gedanken zu machen (Was kann ich? Was kann schiefgehen? Wie wahrscheinlich ist das? Wie schütze ich mich im Fall der Fälle? Welche Situationen gilt es auf jeden Fall zu vermeiden? ...)...

Von Glück und Pech habe ich nie geredet. Gilt natürlich nicht in allen Fällen, aber bei einigen Freunden/Bekannten die sich regelmäßig beim Biken verletzen liegt das einfach daran, dass sich eben genau diese Fragen nicht gestellt werden.
Beweg Dich bei dem Wetter im Sommer mal durch stark frequentierte Bikeparks und halte die Augen offen. Hier spielen sich teilweise totale dramen ab. Man sieht auf den ersten Blick dass jemand nicht fahren kann, elementare Fahrtechnikten fehlen, trotzdem probieren die Leute dann an irgendwelchen großen Sprüngen rum oder Sie fahren unbekannte Strecken auf sicht mit viel zu hohem Tempo. Teilweise hast Leute die Bis auf Knieschoner und Fullface nichts anhaben, hier funktioniert das ganze teilweise Jahrelang ohnre Relevante Verletzungen...
Sich der Risiken bewusst zu sein und ne gesunde Selbsteinschätzung sind das A & O. Dabei spielt es erstmal keine Rolle ob man im Regen in Champery auf der DH-Strecke oder irgendwo bergab auf einem Forstweg unterwegs ist. Die Risiken sind andere, Eintretenswahrscheinlichkeiten sind unterschiedlich, tödliche Risiken können aber in allen Fällen auftreten.

Um nicht vollkommen offtopic zu geraten:
Ich persöhnlich sehe bei den Enduro-Wettkämpfen einen großen Teil der Verantwortung für unser Handeln bei uns Fahrern. Der Veranstalter hat auch eine große Verantwortung, muss ein angemesses Regelwerk liefern (meiner Meinung nach ist das FF-, Rücken- und Knieprotektorenpflicht in den Stages), eine angemessene Medizinische Versorgung sicherstellen und eine für das Rennformat passende Strecke liefern. Eine auf Sicht gefahrene Strecke muss anders angelegt und markiert werden als eine trainierbare. Im Hochalpinen Bereich sieht es anders aus als im Flachland. Außerdem müssen die Fahrer entsprechend informiert sein. Letztendlich liegen die Entscheidungen aber beim Fahrer.

Es steht einem als Fahrer immer frei ein Rennen nicht zu fahren, darauf zu verzichten volles Renntempo zu fahren, oder mehr Protektoren als vorgeschrieben zu tragen. Wer von dem Sport lebt muss mit der Zwickmühle die sich daraus ergibt eben auf umgehen, das gehört zum Job. Genauso wie es dazu gehört sich bei unnötig gefährlichen Strecken zu beschweren und evtl. Konsequenzen daraus zu ziehen (bestimmte Rennen/ Rennen von bestimmten Veranstaltern nicht mehr fahren und das ggf. auch entspr. öffentl. zu kommunizieren). Kommt zuviel Druck "vom Chef" (Team) muss man sich halt die Frage stellen ob einem der Nutzen das mögliche Riskio wert ist.

Weiterer Gedanke:
Je nach Strecke kann ich mir auch vorstellen, dass es (bei dt. Rechtssprechung) für den Veranstalter eng werden kann wenn etwas passiert und in den Stages kein FF vorgeschrieben war.

Grüße,
Jan
 
... kaum sinnvoll machbar.

Das gilt für die extremen Enduro-Rennen leider als Ganzes. Wenn man DH will, soll man DH fahren. Wenn Enduro zum Etappen-DH wird, dann muss man auf selbst gefahrene Transfers verzichten und shutteln. Oder man verzichtet auf DH-ähnliche Abfahrten. Oder man zeitet Strecken, die mit Enduroequipment nicht sicher genug fahrbar sind, anders, z.B. als Gleichmäßigkeitsfahrten mit Geschicklichkeitspunkten. Wie auch immer, da sind dann die Veranstalter gefragt.
 
Deswegen muss letztendlich jeder für sich entscheiden ob ihm etwas zu Riskant ist oder nicht. Natürlich sollten Rennveranstalter aber schon auch darauf achten Strecken nicht zu gefährlich zu gestalten damit Profirennfahrer, die evtl. nicht so Selbstbestimmt sind (Verdienstdruck) keine unnötigen / ungewollten Risiken eingehen.
Das sehe ich völlig anders. Neben der durchaus gegebenen finanziellen Belastung der Gesellschaft, die sich bei ausreichender Versicherung abdecken ließe (Konjunktiv weil: dafür zahlt KEINE Versicherung zu 100% (Rollstuhl, 50Jahre Invalide, kein Verdienst) oder die verlangen entsprechende Summen) bleibt die moralische Verpflichtung gegenüber dem sozialen Umfeld. Ich möcht' mal sehen, wie jemand mit dieser Argumentation kuckt, wenn sich der gerade volljährige Sproß derart abschießt, dass man als Elternteil die nächsten 30 Jahre den Rollstuhl schieben darf. Nee, ich weiß es sogar aus dem privaten Umfeld. Da geht oft noch mehr zu Bruch als ein paar Wirbel - Ehe, Existenz,...
Soll kein persönlicher Angriff gewesen sein, war nur beispielhaft für die doch sehr egozentrische Weltsicht, die bei sowas immer ins Feld geführt wird. Nein, man ist nicht alleine auf der Welt. Ja, man hat soziales Wesen Verantwortung für andere.
/Polemik an:
Wer das nicht will, geht halt irgendwo nach Patagonien - bricht er sich den Hals, wars das, auch gut.
/Polemik aus.
 
Da zwischen DH und den Enduro-Stages kaum noch ein Unterschied besteht kann man z.B. die Stages entschärfen und die bergauf-Etappen stärker gewichten, indem man diese auch gezeitet gestaltet, technisch anspruchsvoller werden lässt und mit ins Gesamtergebnis einbezieht.
 
Da zwischen DH und den Enduro-Stages kaum noch ein Unterschied besteht kann man z.B. die Stages entschärfen und die bergauf-Etappen stärker gewichten, indem man diese auch gezeitet gestaltet, technisch anspruchsvoller werden lässt und mit ins Gesamtergebnis einbezieht.

Und? Dann geschieht der nächste tödliche Unfall im DH.
Wegen eines Unfalles, so tragisch er auch für Angehörige etc. ist, ein komplettes Wettkampfformat ändern zu wollen ist ziemlich kurz gedacht und typisch deutsch.
Jeder sollte die Risiken für sich persönlich abwägen und dementsprechend Handeln. Eine Bevormundung was zumutbar/tragbar/ungefährlich genug ist halte ich für ausgemachten Blödsinn.

Sorry für die harten Worte und dass ich mir jetzt deinen Beitrag (passt auf @Sir Galahad Beitrag eher merk ich gerade) ausgesucht habe, aber diesen wedeln mit dem erhobenen Zeigefinger im nachhinein nach dem Motto "War ja klar das erst was passieren muss / Ich weiss genau warum, wie, was" ist allgemein eine Unart und auch hier völlig fehl am Platz.
 
Soll kein persönlicher Angriff gewesen sein, war nur beispielhaft für die doch sehr egozentrische Weltsicht, die bei sowas immer ins Feld geführt wird. Nein, man ist nicht alleine auf der Welt. Ja, man hat soziales Wesen Verantwortung für andere.


Mit welcher Konsequenz? Was soll man als Sportler tun?
Und soziale Verantwortung bedeutet auch Solidarität.
 
@30lo. Wenn das Diskutieren von Sicherheit in einem Sport für dich eine Unart ist, dann bist du sicher auch der Meinung, dass beim DH weder Fullface noch andere Protektion nötig ist noch Abpolsterung besonders haariger Passagen. Hoffentlich fährst du dann auch DH ohne Helm etc. Wenn nicht, ist deine Postion völlig fehl am Platz. Nein, auch dann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit welcher Konsequenz? Was soll man als Sportler tun?
Und soziale Verantwortung bedeutet auch Solidarität.

Es ist immer ein Abwägen. Messerstechen war auch mal ein akzeptierter Sport (Gladiatoren, waren durchaus nicht nur verurteilte Verbrecher, wie man oft glaubt). Heute weniger wahrscheinlich akzeptabel. Formel 1 in den 70ern. Heute nicht mehr vorstellbar. Usw. Wie das Verhältnis ist, muss wegen der Entwicklung der Sportarten immer neu ausdiskutiert werden. Das passiert hier grad. Auch wenn es manchen Kamikaze-Heinis nicht passt.

Edit: oder die Versicherung regelts. In der Schweiz gilt eine riskante Sportart schneller als nicht mehr versichert als hier. Da ist schnell Schluss mit Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder der Leistung der Krankenkasse. Das ist dann gar nicht mehr lustig. Wenn man sich nicht teuer extra versichert ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Und? Dann geschieht der nächste tödliche Unfall im DH.
Wegen eines Unfalles, so tragisch er auch für Angehörige etc. ist, ein komplettes Wettkampfformat ändern zu wollen ist ziemlich kurz gedacht und typisch deutsch.
Jeder sollte die Risiken für sich persönlich abwägen und dementsprechend Handeln. Eine Bevormundung was zumutbar/tragbar/ungefährlich genug ist halte ich für ausgemachten Blödsinn.

Sorry für die harten Worte und dass ich mir jetzt deinen Beitrag (passt auf @Sir Galahad Beitrag eher merk ich gerade) ausgesucht habe, aber diesen wedeln mit dem erhobenen Zeigefinger im nachhinein nach dem Motto "War ja klar das erst was passieren muss / Ich weiss genau warum, wie, was" ist allgemein eine Unart und auch hier völlig fehl am Platz.
Habe ich schon vor einem Jahr oder früher gesagt, als die Diskussion aufkam, ob Enduro nicht zu sehr Richtung DH geht weg von der Idee "Rauf und runter" und noch niemand im Antlitz der Öffentlichkeit verstorben war.

Harte Worte habe ich keine gelesen, nur deine Meinung und das ist gut so.

Beim Thema Bevormundung bin ich im Übrigen auch anderer Meinung, die Leute müssen manchmal vor sich selbst geschützt werden, sonst verfallen sie immer mehr in Extreme. Das man nicht jeden persönlich im Wald an die Hand nehmen kann ist klar, aber bei öffentlichen Veranstaltungen, wie es die EWS ist, finde ich sollte man striktere Regeln und nicht auf immer wachsenderes Spektakel setzen, da sehe ich dann den Konflikt mit dem Image, den diese Events haben sollen, wie auch schon weiter oben geschrieben.

Wettkämpfe verändern sich auch über die Zeit, auch ohne geänderte Regeln, daher finde ich eine immer wiederkehrende Diskussion über das Format auch angebracht, siehe auch Formel 1.
 
Das sehe ich völlig anders. Neben der durchaus gegebenen finanziellen Belastung der Gesellschaft, die sich bei ausreichender Versicherung abdecken ließe (Konjunktiv weil: dafür zahlt KEINE Versicherung zu 100% (Rollstuhl, 50Jahre Invalide, kein Verdienst) oder die verlangen entsprechende Summen) bleibt die moralische Verpflichtung gegenüber dem sozialen Umfeld. Ich möcht' mal sehen, wie jemand mit dieser Argumentation kuckt, wenn sich der gerade volljährige Sproß derart abschießt, dass man als Elternteil die nächsten 30 Jahre den Rollstuhl schieben darf. Nee, ich weiß es sogar aus dem privaten Umfeld. Da geht oft noch mehr zu Bruch als ein paar Wirbel - Ehe, Existenz,...
Soll kein persönlicher Angriff gewesen sein, war nur beispielhaft für die doch sehr egozentrische Weltsicht, die bei sowas immer ins Feld geführt wird. Nein, man ist nicht alleine auf der Welt. Ja, man hat soziales Wesen Verantwortung für andere.
/Polemik an:
Wer das nicht will, geht halt irgendwo nach Patagonien - bricht er sich den Hals, wars das, auch gut.
/Polemik aus.


Keine Sorge ich reagiere nicht beleidigt wenn jemand nicht meiner Meinung ist.

Es bleibt jedoch dabei jeder muss für sich selbst entscheiden welches Risko er eingehen will. Das kann Dir keiner abnehmen. Kein Rennverwalter, keine Frau , kein Chef oder sonstwer. Natürlich sollte jeder die von Dir genannten Aspekte in seine Entscheidungen einfließen lassen, aber auch das ist widerum einfachs abwägen von positiven und negative Aspekten. Ich denke es ist normal, und man sieht es ja oft auch, dass professionelle Fahrer wenn Sie Familie haben anders über ihren Job denke und ihre Riskobereitschaft überdenken.

Jemandem vorzuwerfen er würde nicht an die Gesellschaft denken weil er sich bei einem Unfall eine Querschnitslähmung geholt halt finde ich typisch deutsch und engstirning. Das hat derjenige sicherlich nicht absichtlich gemacht und leichtstinnig hin oder her derjenige is hart genug bestraft.
 
Man koennte ueberhaupt die Stages weglassen und das ganze zu einem einzigen Rennen zusammenfassen. Damit man auch nicht mehr echten (Moto) Endurorennen verwechseln kann, sollte man die Rennen auch noch in 'kreuz und quer durch das Land fahren', oder so aehnlich, umbennennen!
Viel wichtiger ist ja, dass die Zuseher etwas davon haben, sprich, dass sie etwas sehen. Bzw das Fernsehen.

Es gibt ja kaum etwas Werbewirksam schlimmeres, als wenn die Protagonisten irgendwo hin verschwinden(Fernsehkameratechnisch).
Egal ob bei Formel 1 Rennen (Nürburgring etc), Schiabfahrten (lange Gleitstücke), oder wie beim RAAM & Co wo man nur Zusammenfassungen bringen kann.

Wenn man dann noch Downhill"cracks" langsam nach oben fahren sieht, oder gar schiebenden, dann ist das für die Zuseher ziemlich langweilig :heul:.

Daher müssen, so wie im CC/XC, künstliche Spielwiesen (Hindernisse a la Rockgarden) angelegt werden :o.

Ein moderner Disney Entertainment Park sozusagen :eek: :rolleyes: :teufel:
 
Wer hätte gedacht, dass meine Entscheidung bei der SSES in Samerberg noch für so eine Diskussion von Bedeutung sein kann...

Kurz zu der Geschichte: Ich fahre seit einem Jahr Mtb und wollte dieses Jahr mal probieren ein Endurorennen mitzufahren, dafür habe ich mir den SSES Stop in Samerberg ausgesucht. Ich bin am Samstag im Training die ganze Strecke einmal gefahren und habe dabei gemerkt, dass ich von der Fahrtechnik her ziemlich am Limit bin, selbst ohne Zeitdruck und Rennsituation.
Nach langem Ringen mit mir selbst habe ich dann Sonntags den Rückzieher gemacht und bin das Rennen nicht mitgefahren. Ich hab ein bisschen gebraucht um es mir selbst eingestehen zu können, aber ich bin froh das Rückgrat für diese Entscheidung gehabt zu haben und diese auch jedem offen und ehrlich mitteilen zu können, der mich fragt warum ich das Rennen nicht gefahren bin.
Klar wurmt es mich manchmal wenn ich daran denke, dass ich zu gschissert war. Aber hätte, wäre, wenn, ich sitze jetzt glücklicherweise gesund hier und kann meine ganzen Prüfungen schreiben und den Sommer genießen...

Damit möchte ich nur nochmal die Meinung von @Sadem unterstreichen, die Entscheidung kann einem Niemand abnehmen und die Risiken müssen abgewogen werden.
 
Mit welcher Konsequenz? Was soll man als Sportler tun?
Und soziale Verantwortung bedeutet auch Solidarität.
Ja, natürlich. Wenn ein Unglück einmal eingetreten ist, sollte jede erdenkliche Hilfe gewährt werden.
Als Sportler und als Mensch ganz allgemein gilt meiner Meinung nach: einfach mal über die Konsequenzen seines Handelns für die andern nachdenken, also praktisch ganz kurz mal eine Position "von Außen" einnehmen. Wenn man dann wirklich ehrlich zu sich selbst ist, führt einen die Intuition schon auf den INDIVIDUELL "richtigen" Weg. Der natürlich sehr verschieden sein kann - auch ich fahre schon mal steil bergab und hab' mir schon mal eine Rippe gebrochen.
Hier geht es aber um ein Rennen, bei dem der Veranstalter einfach ein Minimum an Sicherheit gewährleisten kann (und z.B. rein gesetzlich auch muss!), und dazu gehört bei DH z.B. meiner Meinung eine Schutzausrüstung nach aktuellem Stand der Technik.
 
Jemandem vorzuwerfen er würde nicht an die Gesellschaft denken weil er sich bei einem Unfall eine Querschnitslähmung geholt halt finde ich typisch deutsch und engstirning. Das hat derjenige sicherlich nicht absichtlich gemacht und leichtstinnig hin oder her derjenige is hart genug bestraft.

Das ist aber ganz normal und auch fair so. Dass wir uns gegenseitig helfen, wenn normale Risiken eintreten, ohne dass jemand extra zahlt, ist bspw. bei der Krankenversicherung so, wenn halt jemand krank wird oder einen normalen Unfall hat.

Wenn aber einer nur für seinen Spaß bewusst was tut, was sehr hohe Unfallrisiken hat, soll dann die Gemeinschaft die "Krankheits"kosten mitzahlen? In der Schweiz ist die Anwort: nein. In Deutschland haben das die Versicherungen auch probiert, aber hier haben die Gerichte die Hürden deutlich höher gehängt. Bei Rennen steigen viele Versicherungen allerdings ganz aus. Warum wohl?

Und natürlich fährt niemand unabsichtlich Downhillrennen und jeder, der das tut, weiß, dass er für diesen Spaß einen sehr sehr hohen Preis zahlen kann. Und selbstverständlich hat man für Schaden aus Leichtsinn wenig Verständnis, wenn man der Sache nicht selbst anhängt (klar, dass hier alle die Solidarität der anderen einfordern, sind sie doch selbst MTBler - für den Rest der Bevölkerung sieht das anders aus.)

Ansonsten gilt immer das Risikoprinzip: Lebensversicherungen haben immer Raucherklauseln, viele haben Sonderklauseln für Motorradfahrer. Die zahlen dann halt mehr für ihren Spaß. Schnelle Autos kosten mehr Versicherung als andere etc.

Also checkt mal gelegentlich eueren Unfallversicherungsstatus oder fragt eure Eltern danach. Und nein, ich arbeite nicht bei einer Versicherung ;)
 
Ich glaube, dass viele zu früh in den Wettbewerb gehen. Mann muss da rein wachsen und das kann, je nach Persönlichkeit, dauern.

Bikepark fahre ich mit Fullface, aber ohne Rückenprotektor, aber immerhin mit Hydration-Pack. Bin früher mit gefahren, aber heute, bei meinem Tempo und der Tatsache, dass ich längst nicht mehr das Maximum fordere, ist es akzeptabel, denk ich. Zumal mein Bike dermaßen satt liegt... ich bin da meilenweit vom Grenzbereich weg.
Wie gesagt, die Junioren hier fahren auanahmslos in voller Montur. Das finde ich sinnvoll.
 
Das ist aber ganz normal und auch fair so. Dass wir uns gegenseitig helfen, wenn normale Risiken eintreten, ohne dass jemand extra zahlt, ist bspw. bei der Krankenversicherung so, wenn halt jemand krank wird oder einen normalen Unfall hat.

Wenn aber einer nur für seinen Spaß bewusst was tut, was sehr hohe Unfallrisiken hat, soll dann die Gemeinschaft die "Krankheits"kosten mitzahlen? In der Schweiz ist die Anwort: nein. In Deutschland haben das die Versicherungen auch probiert, aber hier haben die Gerichte die Hürden deutlich höher gehängt. Bei Rennen steigen viele Versicherungen allerdings ganz aus. Warum wohl?

Und natürlich fährt niemand unabsichtlich Downhillrennen und jeder, der das tut, weiß, dass er für diesen Spaß einen sehr sehr hohen Preis zahlen kann. Und selbstverständlich hat man für Schaden aus Leichtsinn wenig Verständnis, wenn man der Sache nicht selbst anhängt (klar, dass hier alle die Solidarität der anderen einfordern, sind sie doch selbst MTBler - für den Rest der Bevölkerung sieht das anders aus.)

Ansonsten gilt immer das Risikoprinzip: Lebensversicherungen haben immer Raucherklauseln, viele haben Sonderklauseln für Motorradfahrer. Die zahlen dann halt mehr für ihren Spaß. Schnelle Autos kosten mehr Versicherung als andere etc.

Also checkt mal gelegentlich eueren Unfallversicherungsstatus oder fragt eure Eltern danach. Und nein, ich arbeite nicht bei einer Versicherung ;)


Ich sag mal so wenn du Dir mit Minimalversicherung ne Querschnittslähmung holst dann hast du keinen Spaß. Da übernimmt das System wie du richtig gesagt hast echt nur die Minimalkosten. Jedoch ist das Leben und die Pflege wenigsten rudimentär abgesichert und dass ist gut so. Ich sag mal biken ist insofern gleich zu setzen mit Rauchen, Saufen, etc. Risiken geht man überall ein, die einen mehr die andern weniger und unsere Gesellschaft schaut drauf dass keiner komplett abrutscht. Sonst hätte hier keiner mehr Spaß. Und ich behaupte jetzt auch ganz einfach mal das 99% der Biker sich der Risiken durchaus bewusst sind und sich nicht sehenden Auges abschießen.


Wenn man Deiner Argumentation folgen würde dürfte keiner mehr gar nichts machen, weil jede Aktivität die aus Spaß betrieben wird und auch nur ein ein klein wenig erhöhtes Unfallrisiko beinhaltet bestraft werden müsste. Kein Go Kart mehr, kein Wandern mehr, kein Handball mehr, Kein Fussball mehr, nada!
 
Nein, das ist zu kurz gedacht.

Es gbit da eine Kosten- und Verhältnismässigkeitsabwägung. Sport mit durchschnittlichem Unfallrisiko wird 1. von so vielen betrieben, dass da das Solidaritätsprinzip greift und bringt 2. Gesundheitsvorteile, die auf die Masse gesehen die Unfallrisiken aufwiegen.

Wenn aber einige wenige einen extrem risikobehafteten Sport betreiben, passt beides nicht mehr. Wie hoch das Risiko sein muss, kann man verschieden beantworten. DH ist der Schweiz schon ein versicherungsrelevanter Hochrisikosport, in Deutschland noch nicht. Fast überall sind Rennen, die ja nichts mehr mit der gesundheitsfördernden Seite von Sport zu tun haben und wo hohe Risiken eingegangen werden, nicht mehr versichert. Nur über extra Prämien. Oder gar nicht mehr. Je nach Sportart.
 
Das gilt für die extremen Enduro-Rennen leider als Ganzes. Wenn man DH will, soll man DH fahren. Wenn Enduro zum Etappen-DH wird, dann muss man auf selbst gefahrene Transfers verzichten und shutteln. Oder man verzichtet auf DH-ähnliche Abfahrten. Oder man zeitet Strecken, die mit Enduroequipment nicht sicher genug fahrbar sind, anders, z.B. als Gleichmäßigkeitsfahrten mit Geschicklichkeitspunkten. Wie auch immer, da sind dann die Veranstalter gefragt.

Fährst Du selbst Endurorennen? Fährst Du DH-Rennen? (Nur um einige deiner Kommentare einzuordnen)

Die Grenze zwischen DH und Enduro verschwimmt, der Hauptunterschied sind die Sprünge, die sind im DH ne (ganze) Ecke größer bzw überhaupt vorhanden. Im DH sind alle im Mittel näher am fahrdynamischen Limit als beim Enduro, allein schon durch die Trainigsmöglichkeiten und die gezeitete Länge.

Guck Dir die französischen Rennen (Valloire etc.) an, das sind solche hybride. Fullface immer (auch in den Transfers) vorgeschrieben, dafür der meiste Uphill mim Lift, bergab aber konditionell wesentlich fordernder als nen DH-Rennen (2 Tage zu je 5-6000 Tiefenmetern), dafür fahrtechnisch nicht ganz so wild.
Wo soll man die Grenze "mit Enduroequipment nicht sicher fahrbar" ziehen? Lässt man die großen sprünge weg kommt man die meisten DH-Strecken mim Endurobike mit gescheiten Reifen problemlos und ziemlich flott runter...

Grüße,
Jan
 
Signatur!

Btw. welcher Doktortitel? Muss ich den jetzt in meinen Nick schreiben, oder wie?
Schon recht, ich hab' mich vertan.
Dann macht Dein Satz schon Sinn. Mit Fortis sind die Mutigen gemeint - allerdings sehe ich da keinen Widerspruch. Es geht hier um den Unterschied zwischen Leichtsinn und Mut. Leichtsinnig finde ich es, auf ausreichend Schutzeinrichtung zu verzichten. Wobei bei "ausreichend" durchaus Spielraum für eine Diskussion ist. Dazu gehört aber meiner Meinung nach auch der Versuch einer objektiven Sichtweise.
Und ein Veranstalter kann seine Objektivität einfach walten lassen ohne Benachteiligung für den Einzelnen.
 
Ich bezweifel jetzt einfach mal dass sich die Hobbyfussballer als Gemeinschaft Versicherungstechnisch tragen würden. Aber egtl. schweifen wir grade hart ab und ich weiss nicht ob der Thread hier dazu geeignet ist.

Meine persönliche Meinung ist dass wir glücklich sein sollten in so einer tolleranten Gesellschaft leben zu können die einem so viele Freiheiten lässt und einen im Notfall auffängt. Dafür bin ich auch bereit mehr zu zahlen. Ich wünsche der Famile des Fahrers auf jeden Fall alles Gute und ich hoffe dass etwas vergleichbares nicht so bald wieder passiert.
 
Nach langem Ringen mit mir selbst habe ich dann Sonntags den Rückzieher gemacht und bin das Rennen nicht mitgefahren. Ich hab ein bisschen gebraucht um es mir selbst eingestehen zu können, aber ich bin froh das Rückgrat für diese Entscheidung gehabt zu haben und diese auch jedem offen und ehrlich mitteilen zu können, der mich fragt warum ich das Rennen nicht gefahren bin.
:daumen:
"Hätte, hätte..." - aber unterm Strich bist du heil & gesund.
Einfach die eigenen Grenzen erkennen, bevor man die rote Linie überschreitet, ist mitunter kniffliger als die harte Erfahrung.

Was noch nicht thematisiert wurde: die beiden nachfolgenden Fahrer haben angehalten und geholfen, finde ich extrem gut.

Zur Risiko-Geschichte: das wird im DAV-Blättchen (und vermutlich in Arbeitskreisen) auch regelmäßig thematisiert.
Die Vollkasko-Gesellschaft macht es einem immer schwerer, Risiken überhaupt zu erleben, und selbstverantwortlich damit umzugehen.
Und solange Mitbürger Alkohol- Nikotin-und Kalorien-abhängig sein dürfen und die Gemeinschaft das trägt, habe ich wenig Hemmungen eine Sportart auszuüben, die im großen und ganzen aus Bewegung an der frischen Luft besteht.

Klar fahre ich Rennen wenn, dann nicht als Profi, und bin alt genug um zu wissen dass es um nix geht als gegen mich selbst anzutreten. Und ich bin in Rennen auch schon Stellen geschoben die ich im Training gefahren war. Und habe mir Stellen x-mal schissig angeschaut bis ich die Zuversicht hatte sie sicher zu fahren.
Und meine letzten beiden Stürze waren definitiv in "sicherem" Gelände, einmal auf dem Forstweg nach dem Trail, und einmal auf dem Radweg...
 
Ich glaube viele die hier diskutieren sind noch keine ews Rennen mitgefahren (ich auch nicht) von daher fällt es mir schwer die streckenschwierigkeit objektiv einzuschätzen. Ich weiß aber wo mein fahtechnisches Limit ist, und das ich in rennsituationen auch des öfteren schon drangekommen oder auch unsanft drübergeschossen bin.

Ich würde mir ne fullface und ne rückenprotektor Pflicht bei den Rennen wünschen.

Aber das hätte diesen schlimmen Unfall ja leider auch nicht verhindert.
 
Für mich ist das Endurorennserien Format tendenziell gescheitert.

Gealterte oder DH Pros ohne große Siegeschancen tragen hier ihre Etappen-DH Rennen aus.

Von dem eigentlichen Hintergedanke/Sportart, weit gefehlt. (persönliche Meinung)

Dazu im Verhältnis eher (gefährliche) Strecken mit wenig Zuschauerabdeckung bringen weder dem Sportler, dem Zuschauer, der Rennserie oder dem Sponsor was.

Biathlon hat nach Fußball und Formel 1 mit Sicherheit einen der größten Stellenwerte.

Hier sehe ich auch eher die Zukunft des Mtb Enduro.

Etappen/Rundkurse die zuschauerfreundlich sind, vielleicht auch mit spektakulären Abschnitten oder Sonderprüfungen (z.B. Reifenwechsel), evtl. aber Protektorenpflicht oder ohne Zeitnahme.

Uphill und "langweilige" Abfahrten kann dann eher Abseits machen und unnötiges Risiko vermeiden.
 
In Frankreich und Italien funktioniert Enduro sehr gut. Man darf es halt nicht aus dem kommerziellen Blickwinkel betrachten. Interessiert mich auch nicht, weil das nicht mein Business ist. Im Hobbybereich, unter Freunden, klappt's wunderbar. :)
 
Für mich ist das Endurorennserien Format tendenziell gescheitert.

Gealterte oder DH Pros ohne große Siegeschancen tragen hier ihre Etappen-DH Rennen aus.

Von dem eigentlichen Hintergedanke/Sportart, weit gefehlt. (persönliche Meinung)

Dazu im Verhältnis eher (gefährliche) Strecken mit wenig Zuschauerabdeckung bringen weder dem Sportler, dem Zuschauer, der Rennserie oder dem Sponsor was.

Biathlon hat nach Fußball und Formel 1 mit Sicherheit einen der größten Stellenwerte.

Hier sehe ich auch eher die Zukunft des Mtb Enduro.

Etappen/Rundkurse die zuschauerfreundlich sind, vielleicht auch mit spektakulären Abschnitten oder Sonderprüfungen (z.B. Reifenwechsel), evtl. aber Protektorenpflicht oder ohne Zeitnahme.

Uphill und "langweilige" Abfahrten kann dann eher Abseits machen und unnötiges Risiko vermeiden.

Das sehe ich anders, für mich ist enduro keinesfalls gescheitert oder das abstellgleis für greise bergabfahrer, und...

Biathlon? o_O

Die strecken müssen Anspruch haben, es ist noch sehr stark ein Sport von bikern für Biker.
aufgrund der Beschaffenheit des Geländes ist es Nicht leicht das ganze "fernsehtauglich" zu machen, aber muss es das überhaupt sein? Ich find ja auch Konzepte wie ne stage ohne Kette zu fahren oder urbane Hindernisse einzubauen Super aber fährt denn jemand wohin um jemand beim reifenwechsel zuzusehen?

Edit: wenn das tubeless Fahrer sind wär's mir die Anfahrt wert.
 
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