Madddas verrückte Welt auf zwei Rädern...

War echt cool dich zu treffen! Was ein Zufall! gut dass ich mich verfahren hatte:lol:


Grundlage waren die Kilometer mit dir auch bei mir net unbedingt;)

War aber vieeeel zu heiß heute. Mein Garmin hat am Ende 30,7 Grad Durchschnitt angezeigt....
1873733-c7ryriaoct2t-image-large.jpg

1873734-n9g346s1i81e-image-large.jpg
 
Vor ein paar Wochen habe ich während einer Tasse Kaffee Renntermine durchgeblättert. Irgendwie hatte ich mal Lust auf was anderes. Mein Vater hatte schon länger angekündigt, dass er mal etwas langes Solo fahren möchte. Irgendwie bin ich dann auf einer belgischen Homepage gelandet…

8Stunden Straßenrennen auf der berühmten Rennstrecke in Spa Francorchamps hörten sich doch nach Spaß an. Als mein Vater irgendwann abends nach Hause kam, erzählte ich ihm beiläufig: „…ach übrigens…du fährst in Spa 8Stunden Solo. Ich fahr 2er und wir versorgen dich mit.“ Mit Yasmin aus unserem mixed 8er vom Alfsee war schnell eine schnelle Teampartnerin gefunden. Großartig Erfahrung mit Straßenrennen hatten wir nicht. Sie war einmal bei Rund um Köln mitgefahren und mir damit schon Lichtjahre voraus. Naja zumindest hatte ich das Prologzeitfahren in Utrecht live mitverfolgt...
11707499_858547694219772_948908465683687754_n.jpg

11202595_858552297552645_1149888591880705254_n.jpg

So großartig anders als Mountainbikerennen wird’s schon nicht sein dachte ich mir. Also klingelte am Sonntag um fünf Uhr morgens der Wecker und es ging dann mit einem mehr als vollgepacktem Auto nach Belgien.
11035742_895775103841800_3515767688187338700_n.jpg

1891167-sjhw6apqzsah-img_1481-large.jpg

Die Ecke von Belgien kannte ich schon. Vor ein paar Jahren fuhr ich ganze 15 Kilometer von der Langstrecke beim Marathon in Waimes. Zu verdanken hatte ich das einem kaputten Schalthebel. An der Rennstrecke angekommen fiel sofort auf, dass es die Belgier in Sachen Rennenfahren anscheinend etwas lockerer nehmen. Offiziell gab es wohl zugewiesene Stellplätze fürs Fahrerlager, aber irgendwie stellte sich jeder dahin, wo Platz war.
11953129_895813520504625_46252544606640858_n.jpg

Schon beim ausladen kam ich mir etwas dämlich vor.
Die Regenjacke und die Regenüberschuhe würden wohl so nützlich sein, wie eine Schneekanone in der Arktis. Es war keine Wolke am Himmel.
11891104_885869148154293_5128861513682023321_n.jpg

1891172-pj5be2nb89zx-img_1485-large.jpg


Um zehn sollte gestartet werden. Um die Rennstreckenatmosphäre komplett zu machen war ein LeMansstart anberaumt worden. Also saß Yasmin um zwanzig nach neun auf der Rolle.
1891177-buvnaddsovs0-img_1492-large.jpg

Dann ging es um viertel vor zehn zum Start. In Deutschland hätten jetzt schon alle Fahrer am Start gestanden. Ein Offizieller wäre nochmal die Listen durchgegangen, während er von einem anderen Offiziellen kontrolliert worden wäre. Dieser hätte dann in ein Funkgerät geschimpft. Jedenfalls war es jetzt zehn und keine Listen und Funkgeräte zu sehen. Nur mehrere hundert Fahrer und Betreuer, die wie die Ölgötzen auf der Zielgerade standen.
1891178-xwhn0mgrgedv-img_1494-large.jpg

Nebenbei lief ein Triathlon. Gerade war anscheinend die Raddisziplin angesagt und die Jungs fuhren auf ihren Zeitfahrmaschienen durch eine kleine Gasse, die die Menschenmenge gebildet hatte. Irgendwann trötete jemand, der anscheinend etwas zu sagen hatte, durch ein Mirko. Die Fahrer sollten sich auf der linken Seite aufstellen und die Betreuer mit den Rädern auf der rechten Seite. Jedenfalls glaube ich, dass etwas in der Art gesagt wurde. Mangels ausreichender Französischkenntnisse machte ich einfach das, was alle anderen taten. Wenn mich jemand anquatschte war meine Taktik grinsen und hoffen, dass es keine Frage war...Mittlerweile war es fünf nach zehn. Die Schlange von Triathleten riss nicht ab. Na gut dann wurde halt gewartet. An die Lockerheit könnte ich mich echt gewöhnen...

Der Zehnuhrstart erfolgte dann pünktlich zum zehn nach zehn…Sofort brach das Chaos los. Fahrer rannten rum, suchten Rennräder, den Lebenssinn, oder beides. Yasmin hatte anscheinend das Chaos überblickt und sich ganz gut durch die Menge gewuselt.
1891179-24vlyo0es5wi-img_1507-large.jpg

Mein Vater fuhr kurze Zeit später winkend an mir vorbei. Ich trottete zurück zu unserem Pavillon und setzte mich erstmal zum warmfahren auf die Rolle. Wir hatten geplant immer drei Runden zu fahren und dann zu wechseln. Das hieß also immer knapp 21 Kilometer und 417 Höhenmeter. Vor allem wollten wir so uns Zeit zum essen verschaffen.

Dann war auch für mich der erste Stint gekommen. Yasmin kam in die Wechselzone und meinte zu mir, als ich mir ziemlich unbeholfen den Transponder ums Bein tüddelte, dass der erste Anstieg ziemlich hart ist.
11953224_895845103834800_6212224221061121687_n.jpg

Zwei Kilometer später wusste ich mehr. Die Eau Rouge ist so ziemlich die berühmteste Kurve, die die Jungs von der Formel 1 unter die Räder nehmen. Nebenbei misst diese Ausgeburt der Hölle auch noch maximal 24,2% Steigung.
spa.jpg

Copyright 2013; Drive Kulture

Mein erster Stint lief ziemlich gut. Es gab viel Windschatten. Alles war noch ziemlich eng zusammen.
1891163-xu05dz9jqti4-hf_kurvestint1-large.png

Einmal verschätzte ich mich bei der schnellsten Kurve etwas und musste kurz über die Curbs und den Teppich eiern, der dahinter lag. Das war so eine Art Kunstrasenbilligteppich. Jedenfalls fährt es sich darauf mit gut 75 Klamotten nicht gerade anständig.

Der Zweite Stint verlief dann genauso. Nur die Curbs musste ich dieses Mal nicht mitbenutzen. Langsam, aber sicher, wurde es immer wärmer und wärmer. Auf der ganzen Strecke war kaum ein Meter Schatten zu finden. Binnen kürzester Zeit war das Wasser in den Flaschen gemütlich warm. Mit Iso war also der Perfekte Früchtetee angesetzt… Mein Vater hatte schließlich Probleme mit Kopfschmerzen. Die Hitze machte ihm ziemlich zu schaffen. So musste er ins Fahrerlager fahren und sich erstmal setzten. Die Schonzeit mit den vielen Fahrern in einer Gruppe war auch vorbei. Alles hatte sich auseinander gezogen. Ich fuhr mehr oder weniger alleine im Wind. Dazu kam die Hitze von oben und von unten. Auf dem Asphalt hätte man mit Sicherheit ein Spiegelei hinbekommen.
1891176-hmbk2yx7d8pf-img_1491-large.jpg

Erst zwischen vier und fünf Uhr schon sich allmählich einige Wolken vor die Sonne. Zwischen durch erwischte ich wieder eine Gruppe. Zusammen mit einem Fahrer vom Rad am Ring Team machte ich eine Runde lang gut Druck. Wir wechselten uns immer wieder ab. Im Schlepptau waren mehr als genug Fahrer. Nur wollte keiner von den Jungs arbeiten. „Die lassen uns hier gnadenlos verhungern!“, rief er mir zu. Ich war von der ganzen Tempoarbeit schon ziemlich am Ende und wir waren uns einig, dass jetzt mal die andern vorne fahren können. Also scherte ich aus und ließ mich ans Ende der Gruppe fallen. Er wollte es mir kurze Zeit später gleichtun. Nur es klappte nicht. Er scherte aus, aber die anderen folgten ihm einfach und zwangen ihn so an der Spitze zu bleiben. Fieser geht es nicht…

Mein Vater konnte sich die ganze Zeit über nicht richtig von der Hitze erholen und fuhr immer ein paar Runden und machte wieder eine kurze Pause. Kurz vor Schluss ging Yasmin auf die Strecke. Auf dem Zeitplan stand bei sechs Uhr Rennende…Kurz vor 18 Uhr fuhr Yasmin über die Ziellinie und musste noch eine Runde dranhängen. Es sollte also bei einem normalen Dreirundenstint bleiben. Ich stand in der Zeit am Rand der Zielgeraden und wartete auf meinen Vater und Yasmin. Es wurde sechs. Keine Zielflagge zu sehen. Dann wurde uns mitgeteilt, dass der Zieleinlauf um sechs Minuten nach sechs beginnt. Also ein Rennen über acht Stunden, dass von zehn bis sechs gehen sollte, aber dann von zehn nach zehn bis sechs nach sechs ging. Warum das ganze? Weiß keiner...Eventuell hat ja jemand zwischendurch eine nicht unerhebliche Menge belgisches Bier von einem der Sponsoren entwendet. Man munkelt man munkelt. Lustig war es aber anzusehen , wie alle auf dem Rad verzweifelt sind, als sie um kurz nach sechs durchs Ziel kamen und doch noch eine Runde dranhängen mussten. Jedenfalls waren wir ziemlich kaputt und überglücklich über das Rennen. Schließlich hatten wir den Mixed Zweier gewonnen. Einzig bitterer Beigeschmack: Keine Siegerehrung für die Mixedteams. Noch nicht mal die Mädels, die das Rennen allein gefahren waren, bat man auf die Bühne, obwohl in beiden Kategorien doch einige Fahrerinnen bzw. Teams am Start waren.
11217660_886088351465706_7205916242999169774_n.jpg


Achjo…Bewegte Bildet gibt es dieses Mal auch noch:


Trotzdem war es ein wahnsinnig tolles Rennen! Ich möchte mich ganz Herzlich bei Yasmin und meinem Vater bedanken. Es war ein riesen Spaß!

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich noch bei:

Kettenwixe Duraglide, CEP, Bioracer, Sponser Sportfood, F100 und MyTinySun
 
ceceb776b5fadb6ab364a1ff70724b79.jpg

Glückwunsch dem Team. :)
Sauerei mit der Siegerehrung!
...was steht denn in der Ausschreibung über die Preise?

Liest sich wieder sehr schön.
Ihr seid ein gutes Team :daumen:
Mal was anderes, nach dem Rennen fast sauber im Ziel zu stehen. :D
 
ceceb776b5fadb6ab364a1ff70724b79.jpg

Glückwunsch dem Team. :)
Sauerei mit der Siegerehrung!
...was steht denn in der Ausschreibung über die Preise?

Liest sich wieder sehr schön.
Ihr seid ein gutes Team :daumen:
Mal was anderes, nach dem Rennen fast sauber im Ziel zu stehen. :D
Wenn ich in Französich aufgepasst hätte, könnte ich dir das sagen:D

Eigentlich muss alles was bei einer Ergebnisliste ne 1,2 oder 3 stehen hat geehrt werden.

Stimmt ein Rennen ohne putzen is schon geil:cool: im Regen kanns aber auf der Straße auch extrem dreckig werden...
 
Super @maddda , da les ich sogar mal was übers Rennradfahren :rolleyes:.
Aber nur weil Du es bist und das sehr anschaulich erzählst. :daumen:.

Mangels ausreichender Französischkenntnisse machte ich einfach das, was alle anderen taten. Wenn mich jemand anquatschte war meine Taktik grinsen und hoffen, dass es keine Frage war.

Nu, viel wissen muss man eigentlich nicht. Man kann alles regeln mit "Allez allez!", "Attention" und "Bonjour a huur eau Banane".
Letzteres in voller Überzeugung vorgetragen führt bei den französischen Sprachler dann immer für einen genauso depperten Gesichtsausdruck wie meiner einer Seiner, wenn ich da von der Seite angequasselt werde, oder wurde, eher so.

Der Rest: Siegerehrung die keine war, noch ne Runde dranhängen, keine Listen, keine Organisation ist woe ich das mal an meinen belgischen Kollegen ablese dort normal. "Mach das doch mal ordentlich", dann zucken die mit den Schultern, wovon redet der? :ka:

Zur Not verbucht man sowas als belgischen Humor.
 
Danke:) Bin ja eigentlich auch durch und durch Mountainbiker...probiere aber alles einfach mal gerne aus;)

Haben uns auch schon gedacht, dass die Belgier das in Sachen Orga alles sehr gemütlich angehen:D Hatte kurz bevor wir angemeldet hatten mal ne Mail geschrieben, um herauszufinden, ob noch andere Mixed Teams gemeldet waren. Wusste der Veranstalter aber selber nicht^^
 
Jup der lebt wieder:daumen: Alles was über 20Grad is, is halt nicht ganz sein wetter:ka:
Dein Vater tat mir echt leid, einmal saß er da wie ein Häufchen Elend. Aber es war ein tolles Event und mal was anderes, lustig war es mit Euch beiden auch. :lol:
Ja ich bin wieder unter den Lebenden. War am Mittwoch wieder Spinnen im Studio, oder besser ich bin mitgerollt.
Ja es war echt super in Spa.
Die Profiversorgung und moralische Unterstützung von euch beiden während des Rennens war super toll und hat mir immer wieder aufs Rad geholfen :daumen:
Wenns geschneit hätte, wäre ich wohl vielleicht durchgefahren.;)
Also: Was ist das Leben ohne Abenteuer? Nichts wär´s!!!
Auf zum nächsten............
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Jahr sollte Wittenborn etwas glatter laufen. Wenn möglich, dann bitte ohne von einem wütenden Hornissenschwarm angegriffen zu werden (siehe Vorjahresbericht). Wie auch immer, Hornissen gab es dieses Jahr keine. Aber dafür andere Naturgewalten, die das Rennfahrerleben doch ziemlich spannend machten. Dazu aber später mehr.

Zur Abwechslung wollten wir im Vierer an den Start gehen. Ein Team war auch schnell zusammengestellt. Christoph, Sören, Niels und ich hatten dann noch ein kleines Problemchen zu lösen. Sören konnte erst zwei Stunden nach Start anreisen und Niels musste noch bei einem Hindernislauf seinen Mann stehen und hatte geplant abends anzureisen. Völlig wumpe dachten wir uns. Werden wir schon schaukeln!...war die Devise.

Für mich ging es dann schon am Freitag los. 450 km Anreise galt es zu bewältigen. Freitags die A1 hochzufahren ist nicht gerade die wahre Freude und unzählige Staus später kam ich schließlich am Campingplatz direkt an der Strecke an. Zugegeben an dem Abend habe ich nur noch mein Zelt aufgestellt und gepennt.
1903419-7z04mvcen9qw-image-large.jpg

1903418-150sjbhtb3mi-image-large.jpg

1903370-uwb50n8dwu4f-image-large.jpg

Am anderen Morgen kam Christoph an und wir überlegten uns, wie wir die ersten Stunden rumkriegen sollten, bis Sören ankam.
1903353-ukw5wvc57xto-image-large.jpg

1903384-ahnsjm085qqn-image-large.jpg

Wir rechneten mit über den Daumen gepeilt 12 Minuten pro Runde. Also entschieden wir uns einfach immer fünf Runde zu fahren und dann zu wechseln. Wer starten sollte, entschied sich dann auch schnell. Christoph sagte einfach zuerst: „Du startest!“ Also ging es für mich ab in die Startaufstellung.
1903283-9259vhmgu4oz-dsc08294-large.jpg

by orga 8er

Die Strecke hatte sich im Vergleich zum Vorjahr ein wenig geändert. Unter anderem war eine neue Anliegerkurve hinzugekommen und zwei Steilstücke gab es zu meiner Freude auch noch. Wittenborn ist einfach die beste 24h Strecke, die es gibt. Da kann kein anderer Kurs mithalten. Ein Klapprad musste als Safety Car herhalten. Eigentlich wollte der Pilot dieses Geschosses die neutralisierte Startphase bis zum ersten Wirtschaftsweg aufrechterhalten. Dazu kam es aber nicht. Ein schlammiges Stück sorgte für akute Gripprobleme und so wurde das Rennen schon nach den ersten Kurven freigegeben.
Also drückte ich aufs Gas. In der Startaufstellung hatte ich in der ersten Reihe gestanden und zusammen mit einem schnellen Fahrer aus einem Mixed Team ging es dann auf die erste Runde. Wir fuhren unser einfach unser Tempo. Am ersten Anstieg drehte ich mich kurz um und bemerkte, dass uns keiner folgen konnte.
1903291-ysk6b6piczl6-cmhjssnjkcichngchyreuw4n2tmt_t2dk4_0fnsvwhuxvpu9ffpr9c6srnjp_lhd0cc_u13gd6cxyy5jxb62_o-large.jpg

by Sebastian Wehmer
1903282-rmeq70uknygo-dsc_4850-large.jpg

by Karin und Michael Wittkamp

Besser hätte der Start also nicht laufen können. Nach der zweiten Runde ging mein Startkollege dann in die Wechselzone und ich drehte meine übrigen drei Runden zu Ende.
1903294-ktk3plj97sna-r6z3bqlal44oqqyxxqgoeklqxfxei8s9ch9cllsrxam-large.jpg

by Lars Schinkel

Dann war Christoph an der Reihe. Auch er hatte sichtlich Spaß an der Strecke und fuhr schnelle Rundenzeiten.
1903279-83llnwn1521u-dsc_5240-large.jpg

by Karin und Michael Wittkamp
1903281-ncvk053lufgq-dsc_5464-large.jpg

by Karin und Michael Wittkamp

Mein zweiter Stint lief dann auch ziemlich gut.
1903280-ba640fzwgacx-dsc_5305-large.jpg

by Karin und Michael Wittkamp

Inzwischen war auch Sören angekommen und wir konnten nun auf drei Fahrer zurückgreifen. Als er dann auf seine erste Runde ging, fing es an zu schütten wie aus Eimern. Sofort verwandelte sich die Strecke in eine totale Schlammpiste.
1903415-vt8tb8mor1cb-image-large.jpg

Man hatte Mühe auf den Geraden vernünftig geradeaus zu fahren. Ein Streckenteil musste rausgenommen werden, sodass sich die Strecke um den steilsten Anstieg verkürzte. Der war anscheinend nicht mehr fahrbar. Die Strecke verlangte uns nun alles ab. Als ich meine ersten fünf Runden gefahren war, hatte ich 57 Minuten gebraucht. Nun brauchte ich für die fünf Runden auf der verkürzten Strecke 1:15. Man muss jetzt kein Matheprofessor sein, um sich nun den Streckenzustand auszurechnen. Trotzdem blieben wir bei der Taktik fünf Runden zu fahren. Niels war noch nicht da und wenn man einmal durch nass war, dann machte eine Runde mehr oder weniger auch nichts aus und es blieb für die anderen mehr Zeit sich trocken zu legen und sich um die Räder zu kümmern.
Als Niels kam, waren wir dann alle ziemlich erleichtert. Er hatte seinen 25 km langen Hindernislauf gut überstanden und hatte sofort damit begonnen schnelle Runden zu drehen.
1903292-wjv4i6bd9e1s-vcf4hvrg_v5imuqvmpq5dqvskfls5j4ralozzouk1oq-large.jpg

by Lars Schinkel

Schon in der Nacht vor dem Rennen war mir aufgefallen, dass es ziemlich kalt wurde. Wenn wir glück hätten, dann würden wir mit höchstens acht Grad rechnen können. Und so kam es dann auch. Zwischendurch musste der Föhn im Duschhaus dann zum Trocknen herhalten.
1903408-39uwqot8pcxq-image-large.jpg

1903409-urz86fjrhc5a-image-large.jpg

Meine Regenüberschuhe nahmen – zumindest in diesem Moment – den Gegenwert eines ansehnlichen Goldbarrens an. Immer wieder regnete es,es hörte wieder auf und so weiter und sofort.
1903407-ovxxrzsroiv7-image-large.jpg

1903412-gpq16fli9u6n-image-large.jpg

Der nächste Tag kam und es änderte sich…gar nichts. Die Zielgerade war mittlerweile ein fünf Meter breiter Schlammstreifen. Aber es machte immer noch einen Wahnsinns Spaß. Unser Vorsprung war nun mit vier Runden ziemlich komfortabel. Christoph musste etwas früher abreisen und so mussten wir zu dritt die letzten drei Stunden überbrücken. Ich kam in die Wechselzone und war ziemlich grau. Durch den Doppelstint zu Anfang hatte ich schon acht Stunden Fahrzeit. Niels war zum Glück noch frisch und wollte, nachdem Sören auf der Strecke war, die letzten eineinhalb Stunden alleine fahren. Über diese Ansage habe ich mich gefreut wie Bolle, denn schon in meiner letzten Runde habe ich mich extrem konzentrieren müssen nicht in der nächsten Notaufnahme zu landen. Sprich ich war am Ende. Niels machte dann den Sieg perfekt und wir konnten uns über viele schöne Preise freuen.
1903293-e4lzrrsunl33-dlemgadgqhms_lemwjln2ehccjhrnkzfd3mk7kfhf20-large.jpg

by Lars Schinkel
1903288-h1egjdds7yhg-dsc08881-large.jpg

by orga 8er

Ein Helm war zu Christophs Glück auch dabei. Er hatte nämlich zwischendurch ganz Pflichtbewusst die Ideallinie genommen und seinen Helm an einem Baum zerbrochen.

Kleine Anekdote zum Schluss: Als Sören seinen Transporter nicht mehr von der Zeltwiese bekam, löste das einen riesen Begeisterungssturm bei unserem Nachbarn aus. Der hatte nämlich einen Landrover Defender mit Seilwinde dabei. Sekunden später standen fünf Erwachsene Männer um die Seilwinde rum und grinsten, wie die Honigkuchenpferde.
1903416-puvipdx0vckd-image-large.jpg

1903417-w92f16s33dh7-image-large.jpg

Was bleibt noch zu sagen? Es war ein verdammt geiles Rennen und eine super Orga! Was die Jungs da jedes Jahr auf die Beine stellen ist der Hammer und für mich ist es eins der besten 24h Rennen im Kalender. Ein großes Dankeschön gilt natürlich auch Sörens Vater, der uns so super betreut hat und natürlich: Kettenwixe Duraglide, CEP, Bioracer, Sponser Sportfood, F100 und MyTinySun
1903404-jeqky29n6npi-image-large.jpg
 
Toller Bericht Philpp, und mit der besten 24h-Strecke deutschlands kann ich dir nur zustimmen!
Trotzdem hätte ich auch gerne ein bisschen weniger Regen und Schlamm haben können ;-)

Ich hoffe wir sehen uns in der nächsten Saison ab und zu mal wieder!
 
Eigentlich wollte der Pilot dieses Geschosses die neutralisierte Startphase bis zum ersten Wirtschaftsweg aufrechterhalten. Dazu kam es aber nicht. Ein schlammiges Stück sorgte für akute Gripprobleme und so wurde das Rennen schon nach den ersten Kurven freigegeben.

:D Hätt ich gern gesehen. Zzzzit.

Servus und Danke für den interessanten Bericht wieder mal.
Manche hier leben von den Erlebnissen der anderen, zumindest temorär, also ich zumindest derzeit.
Da kommen mir Deine Berichte immer gut.

Weiddda so !:daumen:
 
Toller Bericht Philpp, und mit der besten 24h-Strecke deutschlands kann ich dir nur zustimmen!
Trotzdem hätte ich auch gerne ein bisschen weniger Regen und Schlamm haben können ;-)

Ich hoffe wir sehen uns in der nächsten Saison ab und zu mal wieder!
Klar, nächstes Jahr sehen wir uns bestimmt wieder:daumen:

Stimmt...wenns doch nur die ganze Zeit so trocken gewesen wäre, wie in den ersten 2-3 Stunden:heul:
:D Hätt ich gern gesehen. Zzzzit.

Servus und Danke für den interessanten Bericht wieder mal.
Manche hier leben von den Erlebnissen der anderen, zumindest temorär, also ich zumindest derzeit.
Da kommen mir Deine Berichte immer gut.

Weiddda so !:daumen:
Danke dir:)

Für dieses Jahr ist es mit den großen Events jetzt erstmal vorbei. Am Sonntag fahre ich noch eine Marathon Langstrecke und dann ist die Rennsaison rum. Wird aber auch Zeit. Habe jetzt schon über 1000Rennkilometer. Die machen sich dann doch irgendwann bemerkbar:D
 
Nur noch einmal diese Saison schoss es mir wieder durch den Kopf. Nur noch einmal. Rumsitzen und nichts tun wäre verlockender gewesen. Aber es half alles nichts. Das Startgeld war schließlich bezahlt. Zugegeben die 24h von Wittenborn hatten ihre Spuren bei mir hinterlassen. Zwischen dem letzten 24h Rennen und der letzten Langstrecke hatte ich zwei Wochen Zeit. In der Zeit merkte ich schon, dass ich nicht mehr ganz so frisch war, wie zu Anfang der Saison. Der Langenbergmarathon ist hier in NRW immer traditionell das Rennen zum Saisonabschluss. Für mich standen also nochmal 102km und 3045hm auf dem Plan.

Das Rennen lief dann so lala. Ich erwischte einen halbwegs guten Start, aber die Beine machten erst bei Kilometer 30 richtig auf. Pünktlich am Fuß vom Langenberg. Dieser Anstieg ist einfach anders. Normalerweise haben ernstzunehmende Berge Serpentinen. Der Langenberg nicht. Es gibt eine Kurve und dann geht es eine Rampe hoch. Das ganze darf man dann dreimal machen, wenn man sich für die Langstrecke entscheidet. Hätten die Beine nicht aufgemacht, dann hätte ich mein Rennvelo in die Ecke geschmissen und mich dazugelegt. Der Rest des Rennens lief dann aber ganz gut.
1912709-hbhpogncetkf-sportograf_71145470_lowres-large.jpg

Als die Mittelstreckler ins Ziel fuhren, musste ich als Langstreckler noch eine Runde dranhängen. Also hing ich die letzten 35 km mehr oder weniger alleine im Wind… Einen Activator und etwas Cola hatte ich mir gerade so einverleibt, dass mir der Koffeinboost auf der letzten Runde genau am Langenberg in den Hintern treten sollte. Zu meinem Glück ging der Plan sogar auf.

Immerhin mit einer 4:56 kam ich ins Ziel. Das reichte für Platz 21. Nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte, aber mehr war nach der Saison nicht drin. Das Saisonfinale unterscheidet sich in ein oder zwei Sachen von den anderen Rennen. Zum einen musste ich mich danach nicht ausfahren. Das nächste Rennen ist schließlich erst im April. Zum anderen ist das so gut wie das einzige Mal im Jahr, an dem ich Currywurst Pommes…äh Currywurst und Mayo mit Pommes esse. Schon allein deswegen hat es sich gelohnt nochmal am Langenberg an den Start zu gehen.

Jetzt ist gerade die gemütlichste Zeit im ganzen Radsportjahr. Der Körper muss dann erstmal resettet werden. Am Tag nach dem Langenbergmarathon habe ich den Fehler gemacht zu Fuß einkaufen zu gehen. Ein bis zwei Kilometer hin und wieder zurück. Wenn man merkt, dass man sich auf halber Strecke ein Taxi rufen will - einem aber klar wird, dass man mitten im Wald steht - weiß man, dass das Rennen doch hart war. Noch ein Rennen mehr wäre diese Saison nicht mehr drin gewesen. Naja vielleicht als Verkäufer am Kuchenstand…

Die letzten Tage habe ich damit verbracht die beiden Rennvelos zu servicen.
1912593-i35btlpiuuda-image-large.jpg

1912597-zjucugceikl4-image-large.jpg

1912594-vs25pvzttbt2-image-large.jpg

So langsam fängt mein Körper auch wieder an zu funktionieren. Zugegeben diese kurze Pause fällt mir nach der Saison immer etwas schwer. Muss aber sein und man muss eigentlich jedem Rennfahrer in den Hintern treten das zu machen. Sonst ist alles was man dann im Winter betreibt not the yellow from the egg. Musste ich aber auch erst lernen. Kurz nach der Saison 2013 wollte ich noch schnell mal Laufen.
1379955_525212140886664_601536542_n.jpg

BAMS Außenbänder durch und der Körper hat sich so seine Regeneration geholt. So hab ich auch entschieden, dass Laufen einfach nicht mein Sport ist. Wozu hat der Mensch schließlich das Rad erfunden?

Während der zwei Wochen in denen ich nur mal so zum Spaß sporadisch fahre lasse ich das Krafttraining komplett weiterlaufen. Da haben wir gerade auf Masse umgestellt und dann hat man dann auch direkt doppelt Bock.
1912603-vvt9o6v07mln-image-large.jpg

Bleibt zu hoffen, dass der Winter dieses Jahr nicht so hart wird und man trotzdem draußen etwas fahren kann. Ansonsten muss ich mal schauen, was die Onlinevideotheken noch so hergeben…

Rennberichtemäßig gibt’s im Winter von mir nix zu lesen. Immer wieder haben mich Leute versucht zu Cyclocrossrennen zu überreden. Das ist aber mal so gar nix für mich. Alles nur Rennräder die zusammen mit einem Mountainbike in einen Unfall mit einem Chemielaster geraten sind und raus kam diese komische Kreuzung, die man dann auch noch über Hindernisse tragen muss…Da würde ich eher anfangen Downhillrennen zu fahren.

ABER momentan baue ich noch was nettes Dickes für zwischendurch. Da könnt ihr mal gerne reinschauen.
http://www.mtb-news.de/forum/t/wenn-es-mal-wieder-haerter-wird-ein-aufbaufred.770083/


Powered by:
Kettenwixe Duraglide, CEP, Bioracer, Sponser Sportfood, F100 und MyTinySun
 
Zurück
Oben Unten