Dämpferbuchsen und Gleitlager im Selbstbau - Fragen und Antworten

Thias

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Moinsen!
Frisch aus dem Urlaub zurück und den Kopf voller Ideen.
Ich hab jetzt schon 3 Rahmen, an denen ich dringend Dämpferbuchsen brauche, die aus unterschiedlichen Gründen mehr oder weniger custom sein müssen. Beim Mantra ist der Rahmen "geändert", beim Ibis verwende ich nicht den originalen Dämpfer, beim LTS mit Titanlink soll ein längerer Dämpfer rein, ohne die Geometrie zu ändern.
Und ich drücke mich schon seit Jahren davor, mir diese Buchsen zu besorgen. Zum Einen wegen der Kosten, zum Anderen wegen der fehlenden Ahnung.

Und also ist mir im Urlaub eingefallen, dass ich doch einen älteren Herrn mit viel Rennmechanikererfahrung (Gokarts, selbstentwickelte Zylinderköppfe...) und guter Werkstattausrüstung (Fräse, Drehe...) in meinem nahen Bekanntenkreis habe. Der hat eh nix zu tun und die Chancen stehen gut.

Nun will ich ihn aber nicht mit meinem blanken Unwissen verschrecken. D.h. ich sollte schon genau wissen, was ich brauche.

Jetzt versuche ich mal, hier meine Gedanken zusammenzufassen. Und wer Böcke hat, kann mich gern unterstützen. Denn ich bin in der zerspanenden Bearbeitung bisher ein unbeschriebenes Blatt.

Anfangen will ich wohl bei Adam und Eva. Also mit dem hoffentlich am Ende korrekten Ausmessen der Teile. o_O

Dann will ich ein paar Skizzen zeichnen und wäre froh, wenn jemand mitdenken könnte, ob ich nix übersehen hab.

Grüssle
Matthias
 
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Re: Dämpferbuchsen und Gleitlager im Selbstbau - Fragen und Antworten
Skizzen kann ich Dir überprüfen und gegebenenfalls korrigieren. :daumen:
Also her damit!
VG, Armin
 
Nein. Ich bin grad etwas eingespannt, zeitlich. Nach 2 Wochen Urlaub ist einiges aufzuholen.

Die Buchsen sind ja normal aus Alu. Ich habe aber gelesen, dass Messingbuchsen haltbarer sind. Jetzt weiss ich aber auch, dass Messing etwas "eigen" ist, beim Drehen und Bohren, da es das Werkzeug "reinzieht". Keine Ahnung, ob der Klaus die entsprechenden Messer und Bohrer liegen hat. Wenn nicht, wirds halt Alu.
 
Lagerbronze aus RG 7 hab ich früher für Motorräder verwendet
Da es sich ja um Gleitlager handelt ist RG 7 auch Rotguss genannt erste Wahl da verschleißfest
 
Hey Gerd, gleich dazu eine Frage: Für mich war es immer am einfachsten Messing Ms58 (ZuCn39Pb2) für Lagerstellen vorzuschreiben und aufzutreiben, dass hatte jeder Dreher im Materiallager und lässt sich ja sehr gut spanend bearbeiten. Ist allerdings etwas teuer, und sogar schwerer wie Stahl, dafür aber auch sehr druck- und zugfest. Sollte Ms58 nicht noch verschleißfester wie RG7 (ZuSn7ZNPb) sein? Oder nimmt man RG7 nur weil es preiswerter wie Ms58 ist?
Datenblatt für RG7 sieht jedenfalls sehr gut aus: http://www.boegra.com/media/cms_page_media/21/Werkstoffdatenblatt Rg7 Rev03.pdf
Und wie verhält es sich mit den Gleiteigenschaften von Alu und Stahl in Messing oder Lagerbronze? Ich glaube, in Verbindung mit Alu ist dann Messing vorzuziehen.
 
Ich für meinen Teil habe immer mit RG7 30 Jahre an Sportmotorrädern gearbeitet ob MS oder Rg dass muss jeder für sich entscheiden.Das war auch nur ein Denkanstoss Prognosen möchte ich hier nicht abgeben da die zu ellenlangen Diskusionen führt
 
Hi,
also,
über die Bearbeitung würde ich mir keine Gedanken machen . jeder mit ner Drehmaschine sollte sowas können.

die wichtigere Frage sollte eher das Material sein

normales Alu ist eigentlich kein Material für Gleitlager. das müßte dann schon beschichted (oder mindestens eloxiert? )sein. und dann nur in Verbnidung mit ner Kunststoffgleitfläche ...z.B. so ähnlich wie bei den alten Rockys, oder verschiedenen Dämpferaugen ... Kunstoffbuchse + Aluachse

Stahlbuchsen sind normalerweise auch beschichted (DU-Buchsen)

Messing müßte geschmiert werden (Fett oder Ölbad) kommt aber auch auf die Legierung an

Gleitlager mit trockenlauf Eigenschaften sind diverse Sintermetalle , Kunststoff (IGUS) Buchsen , Bronze , Grauguss

sind jetzt nur ein paar allgemeine Punkte die mir spontan einfallen.
aber da gibt es heute mit Sicherheit die tollsten Legierungen.
 
Ich glaube der Matthias hat mit Alubuchsen nur die auf den Dämpferachsen feststehenden Lagerbuchsen gemeint. Die eigendlichen Gleitbuchsen drehen sich dann auf diesen Alulagerbuchsen und sind dann entweder aus Kunststoff, oder in die Dämpferaugen eingepresste DU-Buchsen mit Stahl- oder Alurücken. Für feststehende Buchsen würde ich, falls kein hochfestes Alu zur Verfügung steht, sofort auch Messing als Ersatz nehmen. Gibt natürlich auch noch andere Aufbauten und Reihenfolgen für die Dämpferlagerung.
 
Ein paar Bilder von der Einbausitation im Mantra:

Oben ist es ja recht einfach.


Unten aber durch die Brachialmodifikation des Vorbesitzers nicht ganz so eindeutig. Man beachte die unebenen Innenflächen.




Oben waren einfach zwei T-förmige Buchsen, die von beiden Seiten ins Dämpferauge geschoben wurden. Durch die grosse seitliche Auflagefläche wird mMn der Rahmen geschont. Die Buchse arbeitet wenig.
Unten hatte ich eine durchgehende Buchse, die auf der gesamten Länge den gleichen Durchmesser hatte, wie das Dämpferauge (bzw. so, dass sie halt durch das Gleitlager gepasst hat). Leitlich habe ich Plastikscheiben aufgesteckt, damit der Dämpfer nicht seitlich verrutschen konnte.
Diese Konstruktion hat aber immer nur ein paar Touren gehalten, dann hat es angefangen zu knarzen.
Die selbe Konstruktion habe ich auch an dem Szasbo probiert (also eine Durchgehende Buchse mit Distanzringen gegen seitliches Verschieben) und auch da habe ich Probleme mit Knarzgeräuschen. Meine Vermutung ist, dass die geringere Auflagefläche dazu führt, dass sich die Buchse langsam in den Rahmen "reinarbeitet", dann wird die Verbindung locker und fängt an zu arbeiten und zu knarzen.
 
Hi,
jetzt verstehe ich um was es hier geht und auch das mit Adam und Eva ;)
wobei... das Mißverständnis hatten wir doch schon mal irgendwo ...

deine T-förmigen Buchsen sind eigentlich die Achse vom Drehpunkt des Dämpfers.
die dürfen sich im Rahmen auch nicht bewegen.
wenn du die durch die M6 er Schraube locker anziehst tut sie das aber. ziehst du die schraube aber richtig fest gibt das Auge am Rahmen etwas nach und klemmt den Dämpfer fest
ist daß in etwa das was passiert ? so wars bei meinen Rockys ...

Gruß Holger

ps: die Konstruktion mit der durchgehenden Achse habe ich auch gewählt und die läuft bei mir am Element Race schon einige Jahre ohne Probleme. Ich habe Stahl als Achse genommen und darauf geachted das der Dämpfer sich spielend leicht auf der Achse dreht und (wie gesagt) im Rahmen eben nicht .
 
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Nö. Mir ist die Mechanik durchaus - zumindest grundsätzlich - klar. Wenn die Buchsen das Auge des Dämpfers festklemmen, dann sind die Buchsen "innen" zu kurz, bzw das Dämpferauge für die Buchsen zu breit.
Es hatte ja auch funktioniert, nur habe ich jetzt neue Dämpfer mit anderen Augen (im Durchmesser und in der Breite), sodass ich jetzt neue Buchsen brauche.

Bei den T-Förmigen muss alles fest verschraubt sein. Das Auge des Dämpfers muss sich um die Buchsen drehen und nicht die Buchsen um die Schraube. Deswegen ist ja auch eine grosse Auflagefläche zwischen Rahmen und Buchse wichtig, damit es sich die Buschsen im Rahmen nicht verwinden oder verdrehen können.
Aber die Einteiligen Buchsen haben am Rahmen wegen ihres geringeren Duchmessers ein geringere Auflagefläche. Bei dem Mantra habe ich aber unten an der verbastelten Aufnahme für normale T-förmige Buchsen (den gekauften) keinen Platz. Denn ihre äusseren Auflageflächen müssten konvex sein. Das ist einer der Gründe, warum ich die Buchsen selber machen will.

Der andere ist, weil ich eben auch über Abdichtung nachdenke. Über Anlaufscheiben aus Teflon (?) zwischen den T-Buchsen und dem Dämpfer. Über Material. Über Bemaßung.
Zum Beispiel weiss ich auch noch nicht, wie "stramm" die Buchsen in die Gleitlager gehen sollten. Bzw. wie ich das korrekt ausmessen soll. Weil, wenn ich jetzt an den alten Gleitlagern messe und mir später neue bestelle, sollten meine Buchsen möglichst auch in die neuen Lager passen.

Ziemlich viel, was mir da im Kopf rumschwirrt. ;)

Ich versuche heute abend die Zeit für eine Skizze zu finden. Ich denke, dann wird es auch klarer, was ich weiss, und was ich nicht weiss.
 
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Die obere Schraube ist original. Ist auch kein Problem, denn da bewegt sich ja nix. Ist wie beim Schnellspanner bzw. den Nabenachsen. Da sind auch die Gewinde, die auf die Auflageflächen der Gabel "drücken". Aber solange es ordentlich geklemmt ist, passiert da gar nix. ;)
Was du mit Untermass meinst, verstehe ich nicht.
 
Der Gerd hat schon recht, mit dem langen Gewinde ist das keine saubere Lösung. Ich würde auch nach Schrauben suchen die einen längeren Schaft haben: Wenn sich doch was löst, arbeitet sich das Gewinde gerne in das Alu der Buchsen oder sogar der Augen ein und vernudelt die Durchgangslöcher. Das Gewinde sollte in einer außerhalb der Augen liegenden Unterlegscheibe aufhören, ist also nur wenig länger wie die Mutter hoch ist. Bei der oberen Dämpferlagerung sollte das Gewinde der Befestigungsschraube bis kurz vor das innere Ende der dort eingepressten Mutter gehen. Den Schaft der Befestigungsschraube gut mit Fett einsetzen, sonst gehen die Buchsen eine zu innige Verbindung mit der Schraube ein.
 
Der Gerd hat schon recht, mit dem langen Gewinde ist das keine saubere Lösung. Ich würde auch nach Schrauben suchen die einen längeren Schaft haben: Wenn sich doch was löst, arbeitet sich das Gewinde gerne in das Alu der Buchsen oder sogar der Augen ein und vernudelt die Durchgangslöcher. Das Gewinde sollte in einer außerhalb der Augen liegenden Unterlegscheibe aufhören, ist also nur wenig länger wie die Mutter hoch ist. Bei der oberen Dämpferlagerung sollte das Gewinde der Befestigungsschraube bis kurz vor das innere Ende der dort eingepressten Mutter gehen. Den Schaft der Befestigungsschraube gut mit Fett einsetzen, sonst gehen die Buchsen eine zu innige Verbindung mit der Schraube ein.

Irgendwie haben wir 2 höhere ansprüche an sowas
 
Finde mal ne Schraube mit so nem langen Schaft. Und zwar exakt ganz genau so lang, dass der Schaft in die Aufnahme ragt, aber nicht drüber hinaus. Und dann 5mm Gewinde. :rolleyes:

Da darft sich einfach nix lösen. Sonst schlägt die Aufnahme eh aus. Ausserdem würde ich das merken, meine ich. Das Wackelt doch dann, als wäre es ausgeschalgen.

Aber um die Diskussion darüber zu beenden: Ihr habt grundsätzlich recht.
 
Ist ja auch nur eine grundsätzliche Diskussion. :bier:
Wegen der Schrauben würde ich mal in einen Baumarkt nach langen Edelstahlschrauben schauen: Umso länger die Schraube, umso länger ist der gewindelose Schaft. Überflüssiges Gewinde ist schnell abgeschnitten. Ich hab auch öfter mal an einer Schraube das Gewinde noch ein paar Millimeter nachgeschnitten, weil der Schaft zu lang war. Aha, jetzt war der Gerd schneller. :D
Aber Matthias, Schraube hin oder her, die ist das kleinste Problem. Was mich viel mehr stört, ist die untere Dämpferaufhängung: Glaubst Du, dass die lange hält? Augen oder Verstärkungen sind keine da und die von oben kommenden Stege sind böse angeschnitten (Kerbwirkung!). Da sehe ich eher Probleme kommen.
 
Da werde ich es drauf ankommen lassen müssen. Wenn es brechen sollte, hab ich noch einen originalen Hinterbau mit hoffentlich passendem SID-Dämpfer auf Halde:


Für den SID würde ich bei Gelegenheit auch gleich passende Buchsen drehen wollen, fällt mir gerade ein.
 
:confused:
na dann war deine Eröffnungspost wohl ein bisschen zu allgemeine gehalten ;)

erstmal zu den Schrauben , die gibts überall in 5mm Abstufungen und wenn du willst sogar in Titan

zu deiner Idee mit Konvexen Buchse... die würde ich nochmal überdenken
da müßtes du ziemlich genau dei Radien und Winkel der abgenudelten Fläche treffen damit das richtig anliegt .Sinnvoller wäre es die Flächen der Dämpferaufnahme am Rahmen plan zu fräsen. Wobei die Aufnahme sieht schon übel aus und da noch Material wegnehmen :ka:
und einbauen läßt sich sowas auch nicht ! 2 mal Radius mit einem fixen Abstand zwischen den Bohrungen für die Schraube und in der Mitte müssen sich die T-Buchen berühren sonst klemmt es wieder bei anziehen

und zum "strammen" Einbau...
da kommt evtl. dein knarzen her :ka: weil die Verbindung eben nicht stramm sein darf !
dafür gibt es genormte Toleranzen die dein Dreher auch kennen muß. Für bewegliche Teile wird eben eine "Spielpassung" gewählt
und die Fertigungstoleranzen stehen im Tabellenbuch Metall

nur von dem Gedanken daß die jetzt gefertigten Buchsen auch zu Später zu neu gekauften passen, würde ich mich auch verabschieden
 
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