Rennsteig

Gut einen Kilometer weiter verlässt man die Landstraße und der Rennsteig führt durch einen Privatwald. Dessen Besitzer hat es wohl nicht so mit Wanderern und Bikern und hat deshalb außer mit einer Schranke den Weg zusätzlich mit gefällten Bäumen versperrt. Blöd und lächerlich.

Ich bin mir nicht sicher, ob das direkt uns gilt. Wanderer vom Rennsteig auszuschließen wäre für mich ungewöhnlich, da die letzten Jahre einiges Geld investiert wurde, um die Attraktivität zu steigern. Zahlreiche neue und moderne Hüttten, Aussichtspunkte und Wegeinstandsetzung. Evtl. gilt das den Motocrossern und Quadfahrern, die ich mitunter dort erlebte/hörte? Meinem Wissen nach haben wir Wegerecht und dürfen den Rennsteig als Wanderer durchgehend nutzen.
 

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Re: Rennsteig
Meinem Wissen nach haben wir Wegerecht und dürfen den Rennsteig als Wanderer durchgehend nutzen.

Das ist korrekt.
Eine ähnliche Diskussion hatte ich schon mal im Garmin Forum. Dort ging es darum, warum Basecamp in der OSM Freizeitkarte nicht über Teile des Rennsteigwegenetzes routet. Antwort: Diese Teile, lila in der Karte, sind als Forstweg getaggt und werden dann, liegt wohl an der Jobbeschreibung für Tagging, als Privatweg behandelt und sind somit vom Routing, so will es der Kartenlieferant, ausgeschlossen. Ich wusste das auch nicht.

Karte.jpg


Ist aber völlig sinnfrei. Wie können eine Umfahrung zum Rennsteig, ein Weg zur Hütte oder zum Sportplatz, von dieser Nutzung ausgeschlossen sein? Der Kartenlieferant Klaus, mit dem ich gesprochen habe, hält sich jedoch strikt daran, was das Tagging verlangt. Andere tun das nicht. Also bin ich hingegangen und habe die Karte des Rennsteiges entsprechend der Gesetzeslage geändert und gleich noch ein paar Wege mehr, deren Nutzung mir bekannt ist.

In Deutschland ist es so, dass der Wald öffentlich ist und die Wege von jedem benutzt werden können. Außer mit Kraftfahrzeugen aller Art und manchmal auch mit Fuhrwerken. Forst selbst ist ausgenommen, die könnten ja sonst ihren Job nicht machen. Das gilt auch im Privatwald. Für Fußgänger, also Wanderer gibt es da keinerlei Einschränkung. Für uns Biker kann das, wie wir wissen, eingeschränkt sein. Auf diesen breiten Forstwegen allerdings nicht und ganz bestimmt nicht da, wo es der Gesetzgeber explizit erlaubt, so wie hier auf dem Rennsteig.

Wanderer vom Rennsteig auszuschließen wäre für mich ungewöhnlich, da die letzten Jahre einiges Geld investiert wurde, um die Attraktivität zu steigern. Zahlreiche neue und moderne Hüttten, Aussichtspunkte und Wegeinstandsetzung.

Das ist korrekt. Sie haben einiges getan und besonders in neue Hütten investiert. Sind zwar jetzt nicht mehr ganz so viele wie früher, dafür aber um Galaxien bessere als die alten jemals waren. Auch die eh schon gute Beschilderung wurde erweitert. Auch solche Einfälle wie auf dem Bild weiter unten gehören dazu. Nicht zu vergessen der Weg auf dem alten Bahndamm vom Bahnhof Rennsteig, am Bunkermuseum vorbei nach Frauenwald, der liebevoll hergerichtet wurde.

Rennsteig 621.jpg



Evtl. gilt das den Motocrossern und Quadfahrern, die ich mitunter dort erlebte/hörte?

Ja, die Idee ist mir auch gekommen und ich denke, dass du damit näher dran bist. Mir ist unterwegs kurz vor Seibitz im Wald auch so ein Depp auf der Crossmaschine entgegen gekommen und wahrscheinlich Quadfahrer habe ich auch gehört.
 

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Irgendwann erreicht man die Frankenwaldhütte die leider nur noch zu bestimmten Zeiten zu bestimmten Wochenenden geöffnet hat, was damit zusammenhängt, dass, so schreibt der Pächter, keine Gäste mehr kommen.
Irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen.
Naja, im Gegensatz zum Pfälzer Wald, Schwarzwald und wie sie alle heißen, ist dort so gar kein Einzugsbereich, in dem entsprechend viele Leute leben, die auch das Einkommen haben, sich am Wochenende auf solche Vergnügungstouren zu begeben. Selbst bei bestem Wetter (Sonnenschein, 25°C) am Pfingstwochenende trifft man am östlichen Rennsteig im Schnitt 1 Person pro Kilometer Rennsteig. Davon können die Hütten definitiv nicht leben. Und drumherum dürfte noch weniger los sein.
 
In Deutschland ist es so, dass der Wald öffentlich ist und die Wege von jedem benutzt werden können. [...] Für Fußgänger, also Wanderer gibt es da keinerlei Einschränkung.

Nur zur Klarstellung: Das ist so nicht ganz korrekt. Das Bundeswaldgesetz erlaubt das Betreten des Waldes für jeden zum Zwecke der Erholung. Das betrifft Waldwege, gilt aber auch abseits der Wege. Eine Nutzung der Wege zu anderem Zweck ist nicht eingeschlossen. Für einen Laufwettbewerb auf Wegen im Wald braucht es schon eine Genehmigung.

Grundsätzlich kann auch das Betretungsrecht für Fussgänger eingeschränkt werden, wenn es erforderlich ist. Mögliche Gründe sind z.B. Naturschutz oder Waldbrandgefahr. Bei Warnstufe 5, die nur selten vorkommt, kann das Betreten der Wälder beispielsweise komplett verboten werden (Im Gebiet Frauenwald oder Gehren war das glaube ich letztmalig 2003 der Fall in einigen Ecken).
 
Dass mit dem Einzugsbereich dürfte sicher hinkommen. Landau, Neustadt, B'Dürkheim, Mannheim, Ludwigshafen, K'lautern usw. So betrachtet ist der Pfälzer Wald schon dichter besiedelt. Beim beschriebenen Wetter zum besagten Datum ist auf Hohe Loog, Kalmit und Totenkopf, nur um einige zu nennen, Volksfest. Trotzdem verstehe ich es nicht ganz. Viele Ziele sind doch mit dem Auto zu erreichen und laden zu einem schönen Spaziergang ein.

Der Schwarzwald ist tot. Ich wohne in der Nähe von Freudenstadt. Der einzige Ausflugsort wo sich die wenigen Wanderer und mehr Spaziergänger treffen ist der Kniebis. Sonst ist da nix los im Sommer. Kaum Biker. Und ein paar Kilometer weg von Siedlungen triffst du tagelang keinen. Ist mir aber auch schon in der Pfalz vorgekommen.
 
Nur zur Klarstellung: Das ist so nicht ganz korrekt. Das Bundeswaldgesetz erlaubt das Betreten des Waldes für jeden zum Zwecke der Erholung. Das betrifft Waldwege, gilt aber auch abseits der Wege. Eine Nutzung der Wege zu anderem Zweck ist nicht eingeschlossen. Für einen Laufwettbewerb auf Wegen im Wald braucht es schon eine Genehmigung.

Grundsätzlich kann auch das Betretungsrecht für Fussgänger eingeschränkt werden, wenn es erforderlich ist. Mögliche Gründe sind z.B. Naturschutz oder Waldbrandgefahr.

Danke. Das ist noch etwas genauer formuliert. Hatte ich nicht daran gedacht.
 
Um halb sechs war die Nacht in Blankenstein vorbei. Die Wanderagentur bietet das Frühstück schon ab 0700 an. Da habe ich zugegriffen. Ein Blick aus dem Fenster in Richtung Saale bestätigt: Strahlend blauer Himmel. Ich hätte besser nach Nordwesten sehen sollen. Nach einem guten Frühstück mit Nachschlag den Bock aus der Garage geholt und den Berg hinauf. Ich geb's zu, bis Ortsende hab ich geschoben. Dann rauf auf den Sattel und mit einem nachdenklichen Blick zum Himmel die Heimfahrt angetreten.
Ich war noch nicht ganz in Seibis hatte sich der Himmel total zugezogen und es wurde recht ungemütlich windig. Natürlich von schräg vorne kommend. Wie sonst. Genau wie am Vortag, da blies er mir auch ins Gesicht. Ist ja immer so. Gott sei Dank fielen nur vereinzelt ein paar Tropfen und so kam ich zwar halbwegs trocken aber leicht durchgefroren in Steinbach an, wo ich im EKZ Café einen Biker wiedertraf der mich überholt hatte. Der kam von Dresden, wollte in die Pfalz und strampelte so 80-100km am Tag mit Übernachtung im Freien. Die arme Sau. Die nächsten zwei Tage waren nicht wirklich das richtige Wetter für solche Übungen. Ich war auf jeden Fall froh für den Rest der Reise trockene Unterkünfte mit heißen Duschen zu haben. Die Temperaturen waren mittlerweile auf 5-8° gesunken.

Von Steinbach zu meinem nächsten Etappenziel Spechtsbrunn ging es recht flott, so dass ich schon frühzeitig ankam. Gebucht hatte ich im Gasthof Rennsteig. Eigentlich wollte ich bei Peterhänsel unterkommen, fand aber im Gegensatz zum letzten Jahr keine gescheite Webseite mehr und so wurde da nix draus. Diesmal war mein Zimmer sehr klein, hatte mangels Platz nicht mal einen Schrank und die Dusche übern Flur. Dafür waren die Wirtsleute angenehm persönlich. War aber ganz nett eingerichtet und für eine Nacht kein Problem.

War nur zu gut, dass ich vor der Zeit schon im Gasthof war. Ich hatte kaum geduscht als es draußen in Strömen anfing zu regnen. Das ging so mit Unterbrechungen bis in die Nacht hinein. Mein armer Freund der noch in die Pfalz wollte. Zu Essen gab es ein leckeres Thüringer Rostbrätel und heute ausnahmsweise 3 Weizen, weils in der Wandererrunde recht gemütlich zuging.


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Ziemlich mieses Wetter. 7-8°, stürmisch, neblig und regnerisch.


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Mein Rostbrätel in Spechtsbrunn​
 

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Ein Blick am nächsten Morgen aus dem Fenster auf den vor mir liegenden Weg und den Himmel erzeugte gemischte Gefühle. Zwar war da noch ein wenig blauer Himmel mit Sonnenschein, von Westen aber zog es schon grau herauf. Die Temperatur lag bei 5°C. Ehrlich, damit hatte ich weder gerechnet, noch war ich dafür ausgerüstet. Unterer zweistelliger Bereich war mein Equipmentstand. Also angezogen was der Rucksack hergab und ab zum Frühstück. Egal wo ich war, so auch hier, gab es zum Frühstück alles was man so braucht um gut zu starten.
Ich war gerade mal eben den Berg hoch als es vorbei war mit der Sonne. Leichter Nebel mit sporadischem Nieselregen machte sich breit. Wenigstens hatte der Sturm nachgelassen. Da war ich ja schon fast glücklich. Der hatte mir gestern schon den letzten Funken Wärme aus den Knochen geblasen. Am Brand vorbei, aus dem Wald heraus und durch Neuhaus. Der Nieselregen wurde stärker. Die Handschuhe zog ich aus, die waren klatschnass und kühlten meine Finger nur noch weiter aus. Auch die Schuhe waren völlig durchnässt. Obenrum hielt mich meine Decathlon Jacke für nur 25 Tacken und 115gr den ganzen Tag bis zum Abend erstaunlich trocken. Und da kamen später noch ganz andere Sachen vom Himmel.
Die Wurzelwege von Masserberg über Triniusbaude nach Neustadt wurden zur Herausforderung. Naß, matschig und voll rutschig bin ich 3 mal abgestiegen. In der Triniusbaude gab es erst mal Kaffee und Kuchen. Ich liebe diese Hütte.
Als es weiter ging zog dichter Nebel auf. Sichtweite zwischen 150 und 200m. An sich wollte ich den Rest Straße nach Neustadt fahren weil nasse Wurzelwege bergauf heute nicht mein Ding waren, bei dem Nebel aber war mir das auf der Straße nicht so wohl und so bin ich dann doch durch den Wald geschoben und gekurbelt.
Auch heute kam ich aufgrund der kurzen Distanz und des miesen Wetters, außer Nebel und Regen gab es ja nix zu sehen, recht früh in der Unterkunft an. Frisch geduscht und getrocknet ging der Abend bei einem guten Mahl im Hubertus zu Ende


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Blick aus dem Fenster in Spechtsbrunn


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Noch sieht es ganz nett aus....


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... doch schon Minuten später ist vorbei


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Masserberger Rennsteigheidelbeeren, frisch gewaschen, echt lecker


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Der Hubertus hat mich wieder...


 

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.....Und ein paar Kilometer weg von Siedlungen triffst du tagelang keinen. Ist mir aber auch schon in der Pfalz vorgekommen.
Das passiert Dir aber auch in anderen Regionen. Elbsandsteingebirge, Erzgebirge ja sogar in den Alpen. Die haben ihre touristisch erschlossenen Hotspots aber schon ein klein wenig abseits dieser kannst du stundenlang wandern bzw biken ohne einem Menschen zu begegnen.
Also bis dann
Kasebi
 
Jetzt noch mal ne ganz blöde Frage. Ich will ja am Freitag los und einmal rüber, also Hörschel -> Blankenstein mit Übernachtung in Oberhof. Brauch ich da besser ne Karte? Oder ist das alles so ausgeschildert, dass es "relativ" idiotensicher ist? Sollte man sich sonst was auf´s Handy laden, oder reicht da auch Googlemaps??? Oder auch ne Strecke auf meinen Garmin510??? Sorry für die Fragen...
 
... ist top ausgeschildert. manchmal war mir nur nicht klar, ob ich den rennsteig verlassen hab' und gerade auf dem rennsteig-fahrradweg unterwegs bin oder ob das passagenweise ein und das selbe ist.

nichtsdestotrotz schadet ein navi nie. erst recht wenn man eh eins hat.

viel spass! :daumen:
 
Haha, von Spechtsbrunn bei Dauerregen in Richtung Hörschel kenn ich irgendwoher:




Eigentlich auch nicht so schlimm, wenn nicht die Klamotten am nächsten Morgen alle noch nass gewesen wären.

Ansonsten Danke für die schönen Berichte, macht Lust mal wieder hinzufahren.
 
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So, wir haben es auch geschafft! Ein tolles Wochenende auf dem Rennsteig. Wir sind die Sache dann doch etwas anders angegangen, da wir eine 500km Anreise hatten.

Wir sind mit dem Auto nach Oberhof und dann mit dem Zug nach Hörschel, um die erste Etappe zu fahren. Der Einstieg war für uns Flachlandtiroler schon nicht schlecht. Also immer den Rennsteig lang, in der Hauptsache den Wanderweg, nur, wo es gar nicht ging, dann mal auf den Radweg gesprungen. Teilweise komische Führung der Wege. Unterwegs einige Wanderer getroffen, da wir bei bestem Wetter unterwegs waren. Ein freundliches "Hallo" bzw. "Moin moin" wurde immer zurückgegeben. Leider haben wir uns dann kurz hinterm Inselberg verfahren und sind erstmal runter nach Friedrichsroda, um festzustellen, dass wir wieder hoch mussten. Was lernt man da? Wenn es mehr als 1500 Meter bergab geht, ist man eigentlich falsch......Naja, haben wir eben Höhenmeter gesammelt. Wir sind dann in der Dunkelheit gegen 20:00Uhr wieder in Oberhof gewesen. Schnell ins Hotel, duschen, und dann bei der "Haxenwirtin" eine schöne Grillhaxe verputzt.

Am nächsten Tag früh raus und um 6:07 Uhr mit dem Zug nach Blankenstein, um von dort wieder Richtung Oberhof mit dem Rad zu fahren. Ich emfand die Strecke als wesentlich einfacher.

Das war echt ein tolles Wochenende, bei dem dann (dank einiger dummer Verfahrer) 217km und knapp 4000hm zusammengekommen sind. Zugfahrt war top. Mit dem "Thüringen Ticket" sah man dann auch vom Zug aus einige schöne Ecken, die sonst nicht erreichbar sind. Fahrradmitnahme ist in den Zügen in Thüringen übrigens immer kostenlos (lt. Aussage Bahn).

Ich kommer wieder..........
 
Mit dem "Thüringen Ticket" sah man dann auch vom Zug aus einige schöne Ecken, die sonst nicht erreichbar sind. Fahrradmitnahme ist in den Zügen in Thüringen übrigens immer kostenlos (lt. Aussage Bahn).
Gilt aber nur in Nahverkehrszügen (Nicht im IC, EC und ICE) und im Rahmen vorhandener Kapazitäten. Letzteres kann schon mal ein Problem werden, gerade im Sommer.

Tipp, wer die Zweiteilung machen will: Unterkunft in Ilmenau halbiert die Länge des Rennsteigs fast perfekt und Anbindung an Blankenstein und Eisenach ist ähnlich wie bei Übernachtung in Oberhof. (Bahnhof und Ort liegen nur nicht so weit auseinander.) Am Wochenende kann man je nach Planung auch mit der Bahn zum Bahnhof Rennsteig fahren, um die Fahrt zum Rennsteig zu vereinfachen.
 
Tolle Bilder! :daumen:
Leider nicht hilfreich bei mir - eine heftigere Erkältung zwang mich, die Tour abzusagen und jetzt ist es bald winterlich und die Temperaturen liegen bei 10°C.
Ich hoffe immernoch auf 2 schöne Tage hintereinander, schaut aber schlecht aus. :wut:
 
Sehr schöner Bericht :daumen:.
War im September zu nem Kurzurlaub in Thüringen (Saalfeld) und bin auch ein Stück Rennsteig gefahren (bevor ich von der Quelle aus der Schwarza runter zur Saale folgte). Rennsteigtour ist für nächstes Jahr ins Auge gefasst, der Tread wird abonniert :)!
 
Zwischendurch ein wenig was anderes gemacht, nun aber die zwei letzten Etappen.

Der neue Tag begann so wie der alte geendet hatte: Kalt und regnerisch. Früh morgens aus dem Fenster geguckt und schnell wieder weggesehen, es goss in Strömen. Während des Frühstückes auf's Thermometer geschaut: 6°C. Ich war begeistert. Meiner Bitte an die Gastgeber mir noch etwas zum Drunteranziehen zu geben, was ich gerne nach Ende der Tour zurückschicken würde, wurde mit einer Jacke und einem T-Shirt entsprochen. Vielen Dank dafür. Zur Abfahrt hatte sich das Thermometer bis auf 8°C hochgearbeitet und der Dauerregen in grobes Dauernieseln mit zwischenzeitlichen Wolkenbrüchen gewandelt. Wenigstens kein Wind mehr. Es bedarf so wenig mich glücklich zu machen.
Kurz vor dem Großen Beerberg riss der Himmel auf. Oben angekommen tauchte die Sonne auf aus einem Nebelmeer und begrüßte mich frierendes, armes Schwein mit ihren gülden, wärmenden Strahlen gefühlte 5 Sekunden, dann war der Spuk vorbei und der nächste Wolkenbruch ließ es mir nicht zu wohl werden.
Gegen Mittag tauchte der Grenzadler auf und, kaum zu fassen, wieder mal die Sonne. Alles schien gut zu werden. Weil es so lecker nach Bratwurst roch, kehrte ich am Imbiss ein und unterhielt mich mit dem Wirt. Es war fast warm zu nennen, als wir da so standen, bis der in Richtung Oberhof zeigte und gleichzeitig seine Sachen packte. Da kroch doch eine tiefdunkelgraue, fette Regenwand von den Stauseen her langsam aber stetig den Berg hinauf und ließ mich wissen, dass ich heute ganz sicher nicht trockenen Fußes in Tambach ankommen werde. Binnen einer Viertelstunde schaffte das Monster den Aufstieg, der Wirt schloss seinen Laden ab und ich verschwand im Hauptgebäude, wo ich mich zu den anderen Gestrandeten gesellte und dem Kaffeetrunke hingab. Über eine Stunde saß ich dort fest und sah dem wilden Treiben da draußen zu. Dann ließ der Regen etwas nach, hörte jedoch beileibe nicht auf. Ebensowenig wie das Ticken der Uhr die mich mahnte jetzt bald meine gemütliche Zuflucht zu verlassen, schließlich musste ich noch in die Herberge.
Also, mein Handtuch aus dem Rucksack, vor die Brust unter die Jacke geschoben und rauf auf den Bock, eine kilometerlange, bei schönem Wetter sicher auch herrliche Abfahrt vom Grenzadler nach Tambach hinunter.
Viel hab ich davon nicht mitbekommen. Als Brillenträger nahm mir der Regen fast jede Sicht und zudem hatte ich genug damit zu tun in Bewegung zu bleiben um nicht zu erfrieren. Echt blöd. Das Handtuch vor der Brust war ein Segen, verhinderte es wenigstens das Auskühlen des Oberkörpers durch den Fahrtwind.
Kurz bevor ich in Tambach am Schwimmbad vorbei einlief, hörte der Regen auf und die Sonne zeigte sich ein wenig, was mir jetzt aber auch nicht wirklich half.
Da waren die heiße Dusche und das Abendessen schon besser zu geeignet.

Der nächste Morgen war kalt und grau wie Frankensteins Grab. Dafür das Frühstück umso besser. Gegen 0830 rauf aufs Rad zur letzten Etappe. Hin und wieder nur leichter Nieselregen und ein paar Nebelfetzten begleiteten mich auf den an sich ereignislosen letzten Kilometern bis kurz nach dem Inselsberg, den ich diesmal auf der oberen Umfahrung bewältigte und der mich am Venzianerstein wieder auf den originalen Weg führte. Kurz darauf brach die Sonne durch und ich konnte mich tatsächlich meiner langen Hose entledigen. Die letzten Kilometer gingen flott vom Fuss und am frühen nachmittag lief ich bei Sonnenschein wieder an meinem Ausgangspunkt ein.

Rennsteig, ich schwöre dir: Ich werde dich so lange befahren, bis ich die Hin- und Rückfahrt bei Sonnenschein schaffe. Und dann wiederum so lange bis ich das glaube. Da kann eine Weile dauern...


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Der Grenzadler kurz vor dem jüngsten Gericht....

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... und jetzt ist es da.

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Eben noch Sonenschein...

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... schon kommt der nächste Wolkenbruch.
 

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